Auf einen Blick
  • Am 30. Juni 2022 können Sie wieder einmal sehen, wie viel Gebühren Sie Ihrer Bank oder Sparkasse zahlen.

  • Viele Geldhäuser rechnen alle drei Monate ab, andere Monat für Monat.

  • Übers Jahr gerechnet kommen zwischen 50 und 150 Euro zusammen.

  • Dieses Geld können Sie sich durch ein kostenloses Konto sparen.
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Da staunt Dr. Alex B. nicht schlecht, als er Ende Juni nach längerer Zeit mal wieder auf sein Konto bei der Hamburger Sparkasse (Haspa) schaut. Denn nun hat der kaufmännische Angestellte knapp 50 Euro weniger auf dem Konto, als er eigentlich gedacht hatte. Der Grund: Die Haspa hat ihm für das Konto „HaspaJoker“ in den letzten drei Monaten jeweils 9,95 Euro Monatsgebühr abgezogen. Und für die HaspaCard fielen weitere zwölf Euro als Jahresgebühr an.

Berechnet die größte Hamburger Bank die Dispozinsen vierteljährlich, fallen die Kontogebühren monatlich an. Das war früher einmal anders, als die Gebühren deutlich niedriger waren. Sie wird sich bei der Umstellung sicher gedacht haben: „Wenn wir jetzt alle drei hohen Beträge auf einmal nehmen, laufen uns die Kunden in Scharen davon. Die bittere Medizin besser in kleinen Dosen verabreichen.“

Wenn Dr. Alex B. dieser Preis aufstößt und er zur benachbarten Konkurrenz, der Hamburger Volksbank, wechseln wollte, käme er vom Regen in die Traufe. Denn das zweitgrößte Hamburger Geldhaus berechnet für das „VR-KomplettKonto“ sogar 10,95 pro Monat. Zusätzlich die gleichen, hohen zwölf Euro im Jahr für die Girocard. Insgesamt kommt man bei beiden Banken auf rund 130 Euro im Jahr. Andere Kosten wie Dispozinsen, Jahresgebühr für die Kreditkarte und so weiter noch nicht einmal eingerechnet. Und diesen Preis zahlt man Jahr für Jahr, weitere Preissteigerungen nicht berücksichtigt.

Dass dies auch anderes geht, beweisen in Deutschland knapp 100 Geldhäuser mit ihren kostenlosen oder fast kostenlosen Konten. Wir wollen Ihnen die Auswahl erleichtern und stellen Ihnen die besten vor.

 

Deutschlands bestes Onlinekonto

Das Girokonto der DKB ist ab einem Mindestgeldeingang von 700 Euro kostenlos und im Girokonto-Vergleich mit der Höchstwertung von fünf Punkten vertreten. Gebührenfrei ist das gesamte Banking. Seit November 2021 ist für Neukunden der DKB eine Visa-Debitkarte kostenlos dabei, welche die Funktionen von Giro- und Kreditkarte vereint. Der Dispozins der DKB gehört bundesweit stets zu den niedrigsten Sätzen. Die Bargeldversorgung ist weltweit kostenlos über die Visa-Debitkarte, wenn monatlich mindestens 700 Euro oder mehr aufs Konto fließen. Google Pay und Apple Pay runden das Angebot ab.

 

Deutschlands zweitbestes Onlinekonto

Die Bedingungen des Girokontos der ING sind nicht ganz so gut wie bei der DKB, dafür hat die ING viele andere Vorteile. Das Konto ist ab einem Geldeingang von 700 Euro völlig kostenlos. So viel haben die meisten Leute, zumal dieses Konto auch als Gemeinschaftskonto geführt werden kann und zwei Personen zusammen auf diesen Betrag kommen können. Gratis sind das gesamte Banking und eine Visa-Debitkarte (mit ebenfalls kostenloser Partnerkarte). Auch die Bargeldversorgung ist über die Debitkarte in der gesamten Eurozone kostenlos. Dispo-, Raten- und Autokredit der ING sind sehr günstig. Das Gleiche gilt für die Baufinanzierung der ING. Wer Geld anlegen will, erhält ein kostenloses Depot, viele ETFs und einen Robo-Advisor. Also: Tolles Banking, tolle Geldanlage und alles aus einer Hand. Und nicht wenige schätzen die ING-App für ihr tolles Handling. Diese Bank kommt übrigens mit nur einer Banking-App aus. Bei DKB, VR-Banken und Sparkassen muss eine Zweite für Überweisungen usw. installiert werden.

 

Bestes kostenloses Filialkonto mit Preisgarantie

Das Pluskonto der Hypovereinsbank kann sowohl über die Filiale als auch online geführt werden. Wir kennen keine andere Bank, die eine Null-Euro-Garantie für fünf Jahre gibt. Auch der Dispozins ist mit aktuell 2,59 Prozent deutlich niedriger als bei fast allen anderen Banken. So kommt das HVB-Konto in unserem Girokonto-Test auf eine Top-Bewertung von fünf Sternen. Kleiner Wermutstropfen für Nutzer eines Android-Smartphones: Bisher bietet die Hypovereinsbank lediglich Apple Pay an.

Sicher investieren: Genossenschaftsanteile als Geldanlage

Die Münchener Hypothekenbank ist Experte für die Finanzierung von Wohn- und Gewerbeimmobilien mit über 125-jähriger Erfahrung. Als Genossenschaftsbank ist sie in besonderem Maße ihren Mitgliedern verpflichtet und an den Kapitalmärkten bei nationalen sowie internationalen Investoren eine geschätzte Adresse. Vom wirtschaftlichen Erfolg der Münchener Hypothekenbank können auch Sie profitieren! Als Mitglied sind Sie nicht nur Kapitalgeber und Miteigentümer, sondern erhalten auch jährlich eine attraktive Dividende. Bis zu 1.000 Genossenschaftsanteile im Wert von 70.000 Euro können Sie zeichnen.  Erfahren Sie mehr!
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Bestes kostenloses VR-Bank Konto

Sie ärgern sich über die hohen Kosten Ihrer Volks- und Raiffeisenbank? Aber schätzen das neue Onlinebanking und die App mit „VR SecureGoplus”? Dann wechseln Sie zum kostenlosen „OnlineOnly” Konto, das „Meine Bank“ anbietet, eine Marke der Raiffeisenbank im Hochtaunus. Mit der gebührenfreien Mastercard können Sie 52 Mal im Jahr weltweit kostenlos Bargeld abheben. Und deren Banking unterscheidet sich nicht von den anderen VR-Banken, sodass niemand umlernen muss. Zudem kann jeder Kunde aktuell bis zu 25.000 Euro als Mitgliedsanteil zeichnen. Die Dividende lag zuletzt bei 2,5 Prozent.

 

Bestes kostenloses Onlinekonto der Sparda-Banken

Die Sparda-Bank Hessen bietet bundesweit als letztes Geldhaus dieser verbraucherfreundlichen Bankengruppe ein kostenloses Onlinekonto mit Gratis-Girocard an. Auch sympathisch: Dieses Geldhaus hat auf Verwahrentgelte verzichtet. Der Dispo ist mit 9,50 Prozent pro Jahr etwas hoch. Und leider wird auch noch kein Apple Pay oder Google Pay angeboten. Andererseits können in diesem Jahr bis zu 120 Mitgliedsanteile à 52 Euro (6.240 Euro) zeichnen. Es wirkt eine attraktive Dividende.

 

Bestes kostenloses Zweitkonto

Immer mehr sogenannte Neobanken bieten günstige Konten an, die man nur über das Internet oder auch nur über das Smartphone steuern kann. Manche haben tolle Funktionen, die man nutzen kann, ohne das eigene Konto aufzugeben. Nuri ist ein solches Start-up. Das Konto ist komplett kostenlos. In weniger als zehn Minuten ist das Onlinekonto eröffnet. Das Banking ist sehr übersichtlich und einfach. Der Clou ist jedoch die kostenlose weltweite Bargeldversorgung ohne Einschränkungen. Wer also oft Bargeld abheben will und dafür Gebühren zahlt, weil es nur wenige kostenlose Automaten in der Nähe gibt, hat hier die Lösung. Man überweist vom Hauptkonto einen Geldbetrag auf Nuri und schon hat man Bargeld kostenlos. Und vielleicht stellt man dann ja fest, dass Nuri besser als das alte Konto ist, stellt seine Daueraufträge und Zahlungseingänge wie Gehalt um und kündigt das alte Konto. Wieder Geld gespart.

Nuri hat Insolvenz angemeldet

Aufgrund der schwierigen Marktentwicklungen mit Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung hat Nuri am 9. August 2022 Insolvenz angemeldet. Die Anmeldung der Insolvenz habe keine Auswirkungen auf das Guthaben auf den Nuri-Konten, so das Unternehmen. Die Euro-Einlagen auf dem Bankkonto, alle Bitcoin- und Ether-Einlagen in Wallets & Vaults sowie die Nuri Pot-Investitionen seien von der Insolvenz nicht betroffen. Bestehende Kunden könnten weiterhin jederzeit Einzahlungen und Auszahlungen vornehmen, heißt es in der Nuri-Mitteilung. Wir haben uns jedoch entscheiden, Nuri aufgrund der unsicheren Lage nicht mehr zu empfehlen.
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Über den Autor Horst Biallo
Jahrgang 1954, studierte Wirtschaft und absolvierte eine Ausbildung zum Wirtschaftsjournalisten bei der Tageszeitung Die Welt. Später machte er sich selbstständig, schrieb für Wirtschaftswoche, Stern und zahlreiche Tageszeitungen. Er ist Autor mehrerer Fachbücher, u.a. "Die geheimen deutschen Weltmeister" und "Die Doktormacher". Im Jahr 1999 gründete er das Verbraucherportal www.biallo.de, vier Jahre später www.geldsparen.de und 2009 www.biallo.at. Horst Biallo ist verheiratet und hat drei Kinder.
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