Ein iPhone zum Schnäppchenpreis, ein Blitzurlaub im Süden oder eine ungeplante Autoreparatur – es gibt Situationen, da braucht man kurzfristig Geld. Beträgt der Finanzbedarf nur wenige hundert oder tausend Euro, kann ein sogenannter Minikredit weiterhelfen. Minikredite werden schnell ausgezahlt, sind preiswerter als Dispokredite und flexibel in den Tilgungsmodalitäten. Wie funktionieren Minikredite und was sollte man beachten?
Was ist ein Minikredit?
Als Klein- oder Minikredit bezeichnet man Ratendarlehen mit Kreditsummen zwischen 1.000 und 5.000 Euro. Eine festgelegte Definition gibt es allerdings nicht. Einige Banken vergeben Minikredite bereits ab 500 Euro, andere summieren Kreditbeträge bis 10.000 Euro unter dem Begriff Kleindarlehen. Spezielle Kreditvermittler im Internet vergeben sogar Kleinstdarlehen, meist ab 100 Euro Kreditbetrag.
Bei Minikrediten von Banken handelt es sich um klassische Verbraucherdarlehen mit eher kurzen Laufzeiten. Minikredite sollten nicht mit Mikrokrediten verwechselt werden, die oft sehr kleine Kreditbeträge umfassen und zumeist in Entwicklungsländern der Anschubfinanzierung von Existenzgründungen dienen.
Gründe für einen Minikredit
Im Gegensatz zu klassischen Konsumentenkrediten wie einem Ratenkredit sind Minikredite dazu gedacht, kurzfristige und unvorhergesehene finanzielle Engpässe auszugleichen. Egal, ob es eine defekte Waschmaschine, eine Autoreparatur oder eine unerwartet hohe Nebenkostennachzahlung ist – kurzfristige Ausgaben, die nicht von der Haushaltsplanung abgedeckt sind, lassen sich mithilfe eines Minikredits begleichen. Da Minikredite schnell beantragt und zügig ausgezahlt werden, sind sie ein einfacher Weg, um kurzfristig für dringend benötigte Liquidität zu sorgen.
Kleinkredite eignen sich aber nicht zum Stopfen von Finanzlöchern oder für Neuanschaffungen. Sie helfen, hohe Umzugs- und Renovierungskosten oder Mehrausgaben für eine Kaution abzufedern. Clevere Bankkunden gleichen mit günstigen Minikrediten teure Dispozinsen auf dem Girokonto aus oder lösen zinsintensive Ratenkredite ab. Für die Finanzierung eines neuen Autos oder gar einer Immobilie sind Kleindarlehen dagegen ungeeignet, da hierzu in der Regel ein größerer Kreditbedarf erforderlich ist.
Voraussetzungen für den Erhalt eines Minikredits
Um einen Minikredit zu erhalten, müssen Sie einen Antrag bei einer Bank oder einem Kreditinstitut stellen. Der Antragsteller beziehungsweise die Antragstellerin muss volljährig sein und einen Wohnsitz sowie ein Bankkonto in Deutschland haben. Da das betreffende Kreditinstitut eine Bonitätsabfrage bei der Schufa oder einer anderen Auskunftei vornimmt, sollte zumindest eine gewisse Grundbonität vorhanden sein. Die Bonitätsanforderungen bei Minikrediten sind aber weniger streng als bei Darlehen mit großen Kreditsummen. So vergeben Banken nicht selten Minikredite trotz eines negativen Schufa-Eintrags, zum Beispiel, wenn Bürgschaften oder Einkommensnachweise die Zahlungsfähigkeit belegen.
Minikredit sofort: Vorteile und Nachteile
- Vorteile: Mit einem Minikredit erhalten Sie die Möglichkeit, einen kurzfristigen finanziellen Engpass zu überbrücken. Die Kleindarlehen zeichnen sich durch einfache Beantragung, schlanke Kreditprüfung und schnelle Auszahlung aus. Ein umfassender Kreditantrag ist nicht erforderlich, die Banken begnügen sich oft mit einem digitalen Blick auf das Konto des Antragstellers, um die Kreditwürdigkeit zu prüfen. Um eine Anfrage bei der Schufa oder einer anderen Auskunftei kommt man aber kaum herum, da die Banken dazu verpflichtet sind.
Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer können frei über das Geld verfügen. Dank der geringen Kreditsumme und verkraftbarer Raten führen Kleindarlehen normalerweise nicht zur Überschuldung. Der Tilgungszeitraum beträgt oft nur wenige Monate, bei mittleren Beträgen auch wenige Jahre. Weitere Vorteile: Sondertilgungen und vorzeitige Kreditablösung sind fast immer möglich.
- Nachteile: Ein Nachteil von Minikrediten ist, dass sie in der Regel höhere Zinssätze aufweisen als klassische Ratenkredite oder Rahmendarlehen. Insbesondere bei sehr kleinen Kreditbeträgen, auf die viele Kreditplattformen im Internet spezialisiert sind, bewegen sich die Sollzinsen häufig deutlich über der Zehn-Prozent-Marke. Neukunden können von Sonderangeboten profitieren. So bieten die Kreditvermittler Cashper und Novum Bank Kredite bis 1.500 Euro für Neukunden zinslos an. Interessenten sollte vor Kreditaufnahme die Konditionen gut vergleichen.
Gut zu wissen: Ist der Kreditbedarf höher als wenige hundert Euro, kann ein Verbraucherdarlehen einer klassischen Geschäftsbank eine gute Wahl sein. So vergeben beispielsweise Santander, Norisbank und Volkswagen Bank Verbraucherkredite bereits ab 1.000 Euro Darlehensbetrag. Die Sollzinssätze bewegen sich meist deutlich unter denen von Kreditplattformen im Internet. Aktuelle Zinsen kleiner Ratenkredite finden Sie in unserem Ratenkredit-Vergleich.
Weiterer Nachteil: Die niedrigen Kreditbeträge und die schnelle Verfügbarkeit können dazu verleiten, mehr zu kaufen als eigentlich vorgesehen oder nötig ist. Kreditnehmer sollten sich daher bewusst machen, dass jede Kredittilgung eine finanzielle Belastung mit sich bringt – und sei sie noch so klein. Auch Minikredite müssen zeitnah zurückgezahlt werden. Wer dies nicht gewährleisten kann, der sollte besser Abstand von einer Kreditaufnahme nehmen oder sich im Vorfeld ausgiebig beraten lassen.
Minikredit ohne Schufa
Im Internet tummeln sich viele Anbieter, die damit werben, Kleinkredite ohne Schufa-Abfrage zu erteilen. Beispiele hierfür sind cashper.de, Bonkredit, Giromatch und Credimaxx. Bei „Krediten ohne Schufa“ sollte man jedoch Vorsicht walten lassen. Nicht selten nutzen die Kreditermittler den finanziellen Engpass von Verbraucherinnen und Verbrauchern aus und locken diese in Kreditverträge mit überhöhten Zinsen und/oder versteckten Zusatzkosten. Häufig sind etwa die Aussetzung der Raten oder Sonderzahlungen nur gegen Aufpreis möglich. Ohne Bonitätsabfrage geht es normalerweise auch bei diesen Anbietern nicht. Die Aussage „Minikredit ohne Schufa“ mag zwar stimmen, die Kreditfähigkeit wird dann einfach über eine andere Auskunftei, zum Beispiel CRIF oder Bürgel, abgefragt.
Gut zu wissen: Deutsche Banken sind verpflichtet, vor der Vergabe eines Darlehens die Bonität des Kreditnehmers oder der Kreditnehmerin zu prüfen, sofern der Kreditbetrag die Bagatellgrenze von 200 Euro überschreitet. In der Regel geschieht dies anhand einer Schufa-Abfrage. Die Abfrage soll Kreditnehmer vor Überschuldung schützen. Eine Ausnahme bilden ausländische Banken – sowohl innerhalb der Europäischen Union (EU) als auch außerhalb. Diese haben keinen Zugriff auf deutsche Auskunfteien und vergeben folglich auch Kleindarlehen ohne Schufa. Diese Darlehen werden häufig als Schweizer Kredit bezeichnet.
Alternativ besteht die Möglichkeit, einen Minikredit von privat aufzunehmen. Anbieter wie Auxmoney oder Giromatch vermitteln Kredite von Privatpersonen an Privatpersonen – und das ohne Schufa-Prüfung. Das heißt, Privatpersonen verleihen Geld in Form eines Kredits, das Sie als Kreditnehmer über eine vereinbarte Laufzeit zurückzahlen. Die Kreditplattformen verzichten auf strenge Bonitätsprüfung, dafür sind die Zinsen meist höher als bei herkömmlichen Krediten.
Minikredit Sofortauszahlung
Eine Sofortauszahlung ist bei einem Kredit eigentlich nicht möglich – auch nicht bei einem Minikredit. Jeder Kredit muss zunächst beantragt, anschließend geprüft und genehmigt werden. Hat die Bank ihr Einverständnis erteilt, kann das Geld auf das Konto des Antragstellers fließen. Alles in allem vergehen in der Regel ein bis zwei Tage, bis der Kreditbetrag auf dem eigenen Konto landet. Einige Banken geben Bearbeitungsfristen bis zu sieben Werktagen an.
In besonders dringenden Fällen kann es aber auch schneller gehen. Mit einem Sofortkredit oder einer Sofortauszahlung können Kreditnehmer in weniger als 24 Stunden Geld erhalten. Dabei werden alle Vorgänge beschleunigt und das Geld kann manchmal noch am selben Tag auf das eigene Konto fließen. Allerdings berechnen die Kreditinstitute für eine Blitzüberweisung saftige Gebühren. Bei der Ferratum Bank kostet die Sofortauszahlung einer Darlehenssumme von 300 Euro stolze 119 Euro Gebühr. Für 1.000 Euro sind sogar 219 Euro fällig. Günstiger geht’s beim Kreditvermittler Cashper. Hier sind für 300 Euro Sofortauszahlung 69 Euro fällig, für 1.000 Euro entsteht eine Zusatzgebühr von 99 Euro.
Eine Alternative bietet der Kreditvermittler Cashpresso an. Die Sofortauszahlung erfolgt dort über eine Art Rahmenkredit. Dabei wird ein Kreditrahmen vereinbart, der beliebig oft in Anspruch genommen werden kann. Zinsen fallen nur auf den in Anspruch genommenen Betrag an. Bei Cashpresso beträgt die maximale Kreditlinie 1.500 Euro. Die Kontoeröffnung samt Video-Identifikation soll nicht länger als zehn Minuten dauern, danach ist sofortiger Zugriff auf das Cashpresso-Konto möglich. Die Überweisung von dort auf das eigene Konto geschieht innerhalb von 24 Stunden.
Minikredit beantragen – wie geht das?
Bei Kreditvermittlern sowie den meisten Banken können Minikredite heute online beantragt werden. Die Antragsstrecken sind häufig vollständig digital ausgebaut, sodass kein umständlicher Papierkram mehr anfällt. Bevor Sie sich für einen Kredit entscheiden, sollten Sie die Konditionen verschiedener Anbieter sorgfältig vergleichen.
Schritt 1: Kreditangebote vergleichen
Vergleichen Sie zunächst verschiedene Angebote, achten Sie dabei auf Zinssätze, Gebühren und flexible Tilgungsoptionen. Im Internet finden sich zahlreiche Vergleichsrechner mit aktuellen Konditionen und weiterführenden Detailangaben.