Das erwartet Sie in diesem Artikel
In Zeiten von Niedrigzinsen bieten herkömmliche Sparpläne keine attraktiven Anlageformen für einen langfristigen Vermögensaufbau. Daher empfiehlt sich für die Geldanlage Ihrer Kinder eine Sparform mit wachstumsstarker Rendite, um für Ausbildung, Studium oder Berufsstart der Sprösslinge vorzusorgen. Alternativ eignen sich derartige Geldanlagen auch als Geschenk zur Konfirmation, Jugendweihe und bei weiteren Anlässen.
Doch eine solche Geldanlage für Kinder sollte auch flexibel sein, sodass kurzfristig auf das investierte Kapital zugegriffen werden kann. Positiv auch, wenn niedrige bis keine Kosten entstehen. Eine bequeme, einfache und digitale Anlage-Lösung – wie für Eltern, Großeltern, und Familien gemacht – das trifft auf digitale Vermögensverwalter beziehungsweise Robo-Advisor zu.
Jetzt auf ein E-Auto wechseln? Mit Sonderfinanzierung und Top-Zinsen!
Steuervorteil bei Kinderdepots
Grundsätzlich können Sie das Geld für Ihre Kinder in Ihrem eigenen Depot anlegen. Wenn die Sparanlage allerdings auf den Namen Ihres Kindes läuft, minimieren Sie die Steuerlast. Denn dann wird Ihr eigener Sparerfreibetrag in Höhe von 801 Euro im Jahr nicht zusätzlich belastet. Unser Ratgeber verrät, was bei der Wahl eines Kinderdepot oder eigenen Depots sonst noch wichtig ist.
Bei Kindern bleiben Zinseinnahmen nicht nur bis zur Höhe des Sparerpauschbetrags steuerfrei, sondern darüber hinaus auch bis zur Höhe des steuerlichen Grundfreibetrages. Denn gewöhnlich erzielen Kinder kein regelmäßiges Einkommen. Für 2021 beträgt der Grundfreibetrag 9.744 Euro und bis zu der Gesamtsumme von 10.545 Euro sind Kapitalerträge dann steuerfrei.
Ist damit zu rechnen, dass die Einkünfte des Minderjährigen so gering sind, dass keine Einkommensteuer anfällt, können Erziehungsberechtigte beim Finanzamt eine sogenannte Nichtveranlagungsbescheinigung (NV-Bescheinigung) beantragen und beim Vermögensverwalter einreichen. Dann werden dem Depot die Erträge ohne Steuerabzug gutgeschrieben. Lesen Sie hierzu auch: Wie die neue Besteuerung von Fonds und ETFs funktioniert.
Biallo-Tipp:
Robo-Advisor, ideal für langfristiges Sparen
Auf dem Kapitalmarkt gibt es vielfältige Anlageformen, die für den Vermögensaufbau geeignet sind. Ein ETF-Sparplan beispielsweise erzielt höhere Erträge als klassische Sparformen wie Festgeld oder Tagesgeld. Jedoch müssen Sie das Portfolio überwachen und entsprechend Zeit dafür aufbringen.
Wenn Sie eine unkomplizierte und automatisierte Lösung für die Vermögensverwaltung suchen, bieten sich sogenannte Robo-Advisor an. Diese digitalen Vermögensverwalter stellen Ihnen beziehungsweise Ihrem Nachwuchs ein Portfolio zusammen – meist aus kostengünstigsten ETFs (Exchange Traded Funds) – und überwachen es im Hinblick auf Ihr Risikoprofil. Weicht das Portfolio zu stark von der ursprünglichen Vermögensaufteilung ab, führen die Robos ein sogenanntes Rebalancing durch und bringen die Anlageklassen wieder in Balance. Kurzum: Mit einem Robo-Advisor können Sie sich entspannt zurücklehnen und beobachten, wie sich das Depot Ihres Juniors entwickelt.
Biallo-Tipp:
Unser Lese-Tipp: Welche Robo-Advisor performen am besten?
Doppelte Chance: auf bis zu 5,4 Prozent Rendite und 10.000 Euro
Die angestrebte Rendite ist variabel. Anlagen können Risiken bergen: solidvest.de/risikohinweise. Die ausgewiesene Verzinsung ist kein Indikator für die künftige Wertentwicklung. Nach Kosten liegt die Rendite bei p.a. 4,30%. Ab einer Anlagesumme von 100.000 Euro bei p.a. 4,44%.
Kinderdepots von Robo-Advisors mit kleiner Sparrate und geringen Kosten
Robo-Advisor helfen, digital Geld anzulegen und auf diesem Weg Vermögen aufzubauen. Allen gemein ist, dass vor einer Depoteröffnung mindestens zwei Fragen gestellt werden. Nämlich: Wie viel Geld angelegt werden soll und wie risikofreudig der Anleger ist. Dennoch unterscheiden sich die modernen Online-Vermögensverwalter in vielerlei Hinsicht. Sechs der digitalen Anlagehelfer, die Kinderdepots mit kleinen Sparplanraten und geringen Servicegebühren anbieten, haben wir für Sie genauer angeschaut. Und unser Vergleich zeigt, welche Rendite die einzelnen Robos in der Vergangenheit erwirtschaftet haben.
Bevestor: Junior-Depot mit Sparplan
Bevestor ist der Robo-Advisor der DekaBank. Dieser digitale Anlagehelfer bietet Ihnen die Möglichkeit, mit dem sogenannten Junior-Depot in Kombination mit einem Sparplan für Ihr Kind vorzusorgen. Das Gute daran: Für diese Anlageform müssen Sie kein großes Vermögen besitzen. Anlegen können Sie bereits ab einem Anlagebetrag von 1.000 Euro einmalig oder ab 25 Euro monatlich – entweder in ein klassisches oder nachhaltiges Portfolio, wobei beide mit zusätzlichen Investmentthemen individualisierbar sind. Das Junior-Depot kann ab Geburt Ihres Kindes und bis zur Vollendung des 15. Lebensjahres eröffnet werden.
Pluspunkt: Das sogenannte Cent-Sparen ermöglicht Anlegerinnen und Anlegern, zusätzlich in das Bevestor Junior-Depot zu investieren – ganz einfach nebenbei. Dafür checkt der Robo-Advisor Ihre Transaktionen auf dem Girokonto und mit jeder Ausgabe ermittelt dieser automatisiert die Differenzsumme zum nächsten aufgerundeten Euro. Dieser Betrag wird dann zusätzlich im Depot angespart.
Vorteile:
- Sparplan ab 25 Euro im Monat
- Einmalanlage ab 1.000 Euro
- Cent-Sparen als zusätzliches Spar-Feature
- nachhaltiges Investment möglich
- vielfältige Investmentthemen
- Autopilotservice für die regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Anlagestrategie
Nachteile:
- vergleichsweise hohe Servicegebühren (auf den Depotbestand 0,8 bis 1,0 Prozent im Jahr)
Alle Eltern aufgepasst!
Möchten Sie wissen, wie die Eröffnung eines Kinderdepots eigentlich abläuft? Fragen Sie sich, ob es Unterschiede im Vergleich zur Eröffnung eines Depots für Erwachsene gibt? Wir sind der Sache auf den Grund gegangen und haben den Eröffnungsprozess für Sie getestet. Überzeugen Sie sich mit unserer Anleitung selbst, wie einfach Sie beispielsweise das Junior-Depot von Bevestor starten!Fidelity Wealth Expert: Mit Experten fürs Kind Geld anlegen
Fidelity Wealth Expert (FWE) ist die digitale Vermögensverwaltung von Fidelity International. Sie bietet eine Anlagelösung, die Erfahrung und jahrelanges Marktwissen von Kapitalmarktexperten mit den Möglichkeiten künstlicher Intelligenz verbindet. Das heißt im Klartext: Die Anlageentscheidungen von Fidelity Wealth Expert basieren nicht auf rein mathematischen Algorithmen, sondern werden stattdessen von menschlichen Experten getroffen.
Diese Vorzüge des aktiven Vermögensmanagements genießen Sie auch beim Depot für Kinder, was sich jedoch in höheren Kosten niederschlägt. Der einzige Unterschied zum Depot für Erwachsene ist, dass das Kinderdepot – wie bei anderen Robo-Advisors auch – mit Erreichen der Volljährigkeit automatisch auf Ihr Kind als Depotinhaber übertragen wird.
Vorteile:
- Zugang zu Marktwissen von Anlageexperten weltweit
- aktives Risikomanagement
- Mindestanlagesumme ab 500 Euro
- Sparplan ab 50 Euro im Monat
- niedrige Servicepauschale von 0,55 Prozent
Nachteile:
- keine nachhaltige Geldanlage möglich
- keine eigene Smartphone-App
- Lese-Tipp: Die besten Robo-Advisor mit aktiver Vermögensverwaltung: Fidelity Wealth Expert, Monviso und Vividam
Oskar: Robo-Advice für die ganze Familie
Oskar nennt sich selbst "den unkomplizierten ETF-Sparplan für Kinder und Erwachsene". Dieser Online-Vermögensverwalter ist vor allem darauf fokussiert, es Eltern leicht zu machen, ihr Geld schon ab einem Sparbetrag von 25 Euro für ihre Kleinen anzulegen. Auch Großeltern, Verwandte und Freunde, können sich am Sparplan Ihres Kindes beteiligen.
"Mit Oskar kann man für jedes Familienmitglied individuell Geld ansparen. Folglich hilft Oskar dabei, sich selbst abzusichern und den eigenen Kindern den finanziellen Start ins Leben zu vereinfachen", sagt Jens Ohr, Mitgründer und Geschäftsführer von Oskar. "Das Beste daran ist, dass alle Depots in einer App einsehbar sind."
Zudem hat der Robo-Advisor fünf Risikoklassen beziehungsweise Anlagestrategien im Angebot. Das Portfolio mit dem geringsten Risiko namens "Oskar50" besteht zu 50 Prozent aus Aktien, 35 Prozent aus Anleihen und 15 Prozent aus einem sogenannten Inflationsschutz, der sich wiederum je zur Hälfte aus Gold-ETCs und inflationsgeschützten Anleihen mit Investment-Grade zusammensetzt. Beim risikoreichsten Portfolio "Oskar90" liegt die Aktienquote bei 90 Prozent, Anleihen und Inflationsschutz kommen jeweils auf fünf Prozent.
Vorteile:
- Sparplan ab 25 Euro im Monat
- Einmalanlage ab 1.000 Euro
- beliebig viele Depots in einem Depot-Account möglich
- Inflationsschutzkomponente
- 0,8 Prozent pro Jahr für Anlagebeträge ab 10.000 bis 50.000 Euro
Nachteile:
- 1,00 Prozent pro Jahr für Anlagebeträge weniger als 10.000 Euro pro Jahr
Evergreen: Kostenlos und nachhaltig ab 1,00 Euro monatlich
Für Evergreen steht fest: Geldanlage darf nicht die Welt kosten und schon gar nicht für Kinder. Egal welches Sparziel Sie für Ihre Sprösslinge haben, mit dem Kinderdepot vom nachhaltigen Robo-Advisor Evergreen sind Sie in puncto Mindestanlage, Sparrate und Gebühren rundum flexibel. Denn es handelt sich um ein gebührenfreies Depot, mit welchem Sie mit Einmalanlage oder mit einem Sparplan bereits ab einem Euro Ihre Geldanlage starten können. Ein- und Auszahlungen sind jederzeit möglich. Auch Oma und Opa können jederzeit per Überweisung mitsparen.
On top verspricht Evergreen maximale Sicherheit mit einem täglichen Risikomanagement durch seine Fondmanager. Mit den Gesamtkosten (TER) von nur 0,59 Prozent im Jahr gehört das Evergreen-Kinderdepot mit aktivem Fondsmanagement und nachhaltiger Ausrichtung zu den günstigsten am Markt.
Wichtiger Hinweis: Die Eröffnung des Kinderdepots von Evergreen befindet sich aktuell noch in der Beta-Phase. Doch Evergreen bestätigte gegenüber biallo.de, dass eine Eröffnung für Ihr Kind umfassend möglich sei – nicht komplett digital, sondern bis zur offiziellen Veröffentlichung mit etwas Papierkram. Wenn Sie also dieses Kinderdepot jetzt schon ausprobieren möchten, dann erhalten Sie eine Anleitung über die FAQs der Evergreen-Webseite.
Vorteile:
- Sparplan oder Einmalzahlung je ab 1,00 Euro
- außer Fondskosten von 0,59 Prozent im Jahr keine weiteren Service- oder Depotgebühren
- Investment nur in Fonds, die nach strengen ESG Kriterien aufgebaut sind
Nachteile:
- Individualisierung nur bedingt möglich
Quirion: Kinderdepot mit Sparplan-Urkunde zum Auspacken
Seit Februar 2020 bietet auch Quirion, der digitale Vermögensverwalter der Quirin Privatbank, einen Kindersparplan an. Ohne Mindestanlage kann dieses Kinderkonto auf ETF-Basis angelegt werden. In der nachhaltigen Strategie (“Comfort”-Paket) werden 5.000 Euro als Einmalanlage vorausgesetzt, die bei Einrichtung eines Sparplans (ab 25 Euro) allerdings entfallen. Positiv: In der klassischen Variante (“Regular”-Paket) können Sie bis zu 10.000 Euro im ersten Jahr ohne Vermögensverwaltungsgebühr anlegen.
Je nach Risikoneigung stehen Ihnen bei Quirion bis zu 22 Anlagestrategien beziehungsweise Musterportfolios zur Auswahl (elf klassische und elf nachhaltige Portfolios) In der nachhaltigen Variante liegt die Servicegebühr mit 0,68 Prozent etwas höher als in der klassischen Variante (0,48 Prozent). Auf Wunsch können Sie im “Premium”-Paket (0,88 Prozent) einen persönlichen Portfolioberater hinzuziehen, allerdings liegt die Mindestanlage dann bei 20.000 Euro.
Vorteile:
- ohne Mindestanlage (im “Regular”-Paket)
- Sparplan ab 25 Euro im Monat
- insgesamt 22 Anlagestrategien möglich
- mit Sparplan-Geschenkurkunde, zum Ausfüllen, Ausdrucken und Auspacken
Nachteile:
- Depot-App für iOS von Nutzerinnen und Nutzern durchschnittlich mit nur 3,4 von fünf möglichen Sternen bewertet.
Biallo-Tipp:
Ginmon: Investieren ab dem ersten Euro
Auch mit dem Frankfurter Robo-Advisor Ginmon können Eltern für die Zukunft ihrer Kinder mit ETFs vorsorgen. Insgesamt bietet Ginmon 20 Anlagestrategien beziehungsweise Musterportfolios (zehn klassische und zehn nachhaltige). Die Servicegebühr liegt bei 0,75 Prozent des Anlagevolumens. Eine Mindestanlage setzt Ginmon nicht voraus, Sparpläne sind ab 50 Euro möglich. Vorteil: Großeltern oder Paten können mitsparen, da jedes Ginmon-Konto eine eigene IBAN hat.
Der digitale Vermögensverwalter verfolgt das sogenannte Faktor Investing und konzentriert sich dabei auf unterbewertete (Value) sowie kleinere Unternehmen (Size). Die Anlageklassen werden nach dem Bruttoinlandsprodukt der jeweiligen Kapitalmarktregionen (Makro) gewichtet.
Das Besondere: Ginmon hat eine eigene Steuersoftware entwickelt, die den Sparerpauschbetrag und Grundfreibetrag für Ihren Nachwuchs optimal ausnutzt. Mehr dazu lesen Sie in unserem Artikel “Algorithmus bringt Steuerersparnis”.
Mehr Details zum digitalen Vermögensverwalter aus Frankfurt erfahren Sie hier: Der Robo-Advisor Ginmon im Test.
Vorteile:
- keine Mindestanlage
- Sparplan ab 50 Euro
- 20 Anlagestrategien im Programm
- nachhaltige Anlagestrategien möglich
- eigene Technologie zur Steueroptimierung
Nachteile:
- vergleichsweise hohe Servicegebühr (0,75 Prozent)
Visualvest: Klassisches oder grünes Junior-Depot
Visualvest ist die digitale Vermögensverwaltung aus dem Hause Union Investment und ist mittlerweile bei jeder zweiten Genossenschaftsbank auch als White-Label-Produkt “MeinInvest” eingebunden. Die Mindestanlage beträgt 500 Euro. Bei Einrichtung eines Sparplans ab 25 Euro entfällt die Mindestanlage.
"Bei Depoteröffnung sollte das Kind nicht älter als 16 Jahre sein, denn Fondssparen ist langfristig ausgerichtet", sagt Visualvest-Sprecherin Nina Albrecht. "Daher sollte mindestens ein Anlagezeitraum von drei Jahren gewählt werden", erklärt Albrecht.
Unter anderem können Anlegerinnen und Anleger beim Junior-Depot von Visualvest zwischen zwei Anlagemodellen wählen: den klassischen "Vestfolios" und den nachhaltigen "Greenfolios". Dabei stehen jeweils sieben Musterportfolios zur Verfügung.
Vorteile:
- Sparplan ab 25 Euro monatlich
- Mindestanlage ab 500 Euro
- geringe jährliche Servicegebühren (0,60 Prozent des Anlagevolumens)
- „Greenfolios“ ermöglichen nachhaltig Geld anzulegen
Nachteile:
- höhere Fonds- und ETF-Kosten (zwischen 0,31 und 0,69 Prozent im Jahr) bei nachhaltigen „Greenfolios“ im Vergleich zu den klassischen „Vestfolios“ (0,18 und 0,31 Prozent im Jahr)
Biallo-Tipp:
Allgemeiner Risikohinweis: Die Investition in Finanzinstrumente unterliegt kapitalmarktbedingten Wertschwankungen und kann zu Wertverlusten führen.