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Fest- und Tagesgeld

Festgeld und Tagesgeld: Sind meine Einlagen bei Banken türkischer Herkunft noch sicher?

Kevin Schwarzinger
Redaktionsleitung
Aktualisiert am: 08.10.2024

Auf einen Blick

  • Türkische Banken locken mit ansehnlichen Sparzinsen. Dabei kämpft das Mutterland aktuell mit Hyperinflation und Währungsverfall. 
  • Die türkische Währungskrise beunruhigt auch hierzulande Sparerinnen und Sparer, die Geld bei türkischstämmigen Banken angelegt haben. 
  • Solche Sorgen sind unserer Meinung nach unberechtigt, da die betreffenden Banken in der Regel einen sehr guten Einlagenschutz haben.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Tages- und Festgeldzinsen bei türkischen Banken
  2. So funktioniert die Einlagensicherung bei türkischen Banken
  3. Garantibank und Co.: Diese Einlagensicherung ist zuständig
  4. Haben türkischen Mutterbanken Zugriff auf hiesige Einlagen?

In der türkischen Währungskrise scheint Licht am Ende des Tunnels in Sicht zu sein. So konnte sich die türkische Lira seit ihrem Rekordtief Ende August gegenüber Euro und US-Dollar etwas stabilisieren. Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr verlor die türkische Lira gegenüber dem Euro fast 40 Prozent an Wert. Seit Anfang 2020 beträgt der Währungsverfall gut 80 Prozent. Derzeit kostet ein Euro knapp 38 Lira (Stand: 7. Oktober 2024).

Sorgenkind bleibt die hohe Inflation in der Türkei. Auch wenn die Teuerung im August den niedrigsten Stand seit einem Jahr markiert, liegt die Inflationsrate in der Türkei immer noch bei rund 50 Prozent. Den höchsten Stand im laufenden Jahr hatte die Teuerungsrate im Mai mit gut 75 Prozent erreicht, seither ist sie vier Monate in Folge gesunken.

Der Rückgang der Inflationsrate könnte ein Indiz dafür sein, dass die Geldpolitik der türkischen Notenbank allmählich Wirkung zeigt. Die Zentralbank hatte im Juni 2023 eine Kehrtwende vollzogen: Die Währungshüter hoben den Leitzins in mehreren Schritten an, von anfänglich 8,5 Prozent auf 50 Prozent im März 2024, wo er seither verharrt.

Trotz der geldpolitischen Straffung scheinen die Wachstumsaussichten für die türkische Wirtschaft weiterhin intakt zu sein. Zwar ist das reale Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal lediglich um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Für das Gesamtjahr erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) laut Juli-Prognose aber ein Plus von 3,6 Prozent. 

Biallo News

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Tages- und Festgeldzinsen bei türkischen Banken

Im Festgeld- und Tagesgeld-Vergleich von biallo.de finden sich mehrere Banken mit türkischer Herkunft. Dazu gehören die GarantibankVakifbankYapi KrediKT Bank, Denizbank, AkbankOyak Anker Bank und Isbank*. Die Geldinstitute zahlen teils überdurchschnittliche Zinsen.

Beim Tagesgeld punktet etwa die Garantibank, die für Neukunden 3,50 Prozent in Aussicht stellt – vier Monate garantiert (danach: 1,25 Prozent pro Jahr). Beim Festgeld bietet zum Beispiel die KT Bank 3,60 Prozent für ein Jahr Laufzeit (jeweiliger Stand: 7. Oktober 2024). An der Einlagensicherung ist die Herkunft dieser Institute nicht abzulesen. So ist die Garantibank der niederländischen Einlagensicherung unterstellt. Bei der KT Bank greift die deutsche Einlagensicherung. 

Biallo Festgeld Empfehlung

Die nachfolgenden Anbieter wurden von Biallo als Empfehlung aus unserem Vergleich ausgewählt. Anlagebetrag: 5000 €, Anlagedauer: 12 Monate. Die angezeigten Anbieter stellen keinen vollständigen Marktüberblick dar.
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So funktioniert die Einlagensicherung bei türkischen Banken

Laut Bundesverband deutscher Banken (BdB) spielt die Eigentümerschaft eines Instituts im Entschädigungsfall keine Rolle. "Bei einem selbstständigen deutschen Tochterunternehmen handelt es sich um eine Bank, die nach deutschem Recht gegründet wurde und komplett deutschem Aufsichtsrecht unterliegt. Die Bank ist daher auch Pflichtmitglied bei einer deutschen gesetzlichen Entschädigungseinrichtung", sagt BdB-Sprecherin Tanja Beller. 

Im Falle des Eintritts eines Entschädigungsfalles bei unselbstständigen Zweigstellen von Kreditinstituten, die ihren Sitz in einem anderen Staat des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) haben und die Bankgeschäfte in Deutschland betreiben, werde die Entschädigung durch die ausländische Einlagensicherung durchgeführt, die eine Kooperationsvereinbarung mit der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH (EdB) haben. 

"Unselbstständige Niederlassungen von Kreditinstituten aus Staaten außerhalb der EU beziehungsweise des EWR sind Mitglieder der deutschen gesetzlichen Entschädigungseinrichtungen. Darüber hinaus wirken viele ausländische Banken am freiwilligen Einlagensicherungsfonds der privaten Banken mit", so Beller weiter. Durch die freiwillige Einlagensicherung beträgt die zusätzliche Sicherungsgrenze maximal fünf Millionen Euro pro Sparer (ab 2025 maximal drei Millionen Euro pro Sparer). Mitglieder im Einlagensicherungsfonds sind zum Beispiel die Akbank und Isbank.

Alle wichtigen Informationen zur Besteuerung von Fest- und Tagesgeldkonten finden Sie in einem weiteren Ratgeber auf biallo.de.

 

Garantibank und Co.: Diese Einlagensicherung ist zuständig

Bei der Garantibank International handelt es sich um die niederländische Tochter der Türkiye Garanti Bankası A.Ş. – Hauptsitz ist nicht wie bei der Mutter Istanbul, sondern Amsterdam. Daher sind Einlagen bis zu 100.000 Euro pro Person über die Einlagensicherung der Niederlande geschützt, die wie Deutschland von den US-Ratingagenturen ein sogenanntes Triple-A-Rating erhalten, also für einen Schuldner mit erstklassiger Bonität stehen. 

Denizbank und Vakifbank International haben zwar auch jeweils türkische Mutterbanken, sind aber rechtlich eigenständige Aktiengesellschaften mit Hauptsitz in Wien. Deshalb ist hier die österreichische Einlagensicherung zuständig (100.000 Euro pro Person). Österreich genießt bei der US-Ratingagentur S&P Global die zweithöchste Bonität mit einem "AA+"-Rating.

KT Bank, Isbank und Akbank haben ihren Hauptsitz jeweils in Deutschland und werden von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) kontrolliert. Im Entschädigungsfall springt daher die gesetzliche Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) ein. Zudem sind Isbank und Akbank wie oben erwähnt freiwillige Mitglieder im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken.

Allerdings weist die Bafin darauf hin, dass es für die freiwilligen Sicherungseinrichtungen keinen Rechtsanspruch auf eine Entschädigung gibt. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Anleger unserer Meinung nach daher nie mehr als 100.000 Euro bei einer Bank anlegen und Anlagen auf mehrere Geldhäuser verteilen. Bei den Empfehlungen von biallo.de werden grundsätzlich nur Anbieter aus Ländern mit hoher Bonität in der Auswahl berücksichtigt (mindestens Note "AA-" bei Standard & Poor’s).

 

Haben türkischen Mutterbanken Zugriff auf hiesige Einlagen?

Dass die türkischen Mutterkonzerne Geld von ihren europäischen Niederlassungen abziehen könnten oder Zugriff auf deren Kundeneinlagen haben, darüber brauchen sich Anleger laut Bafin keine Sorgen zu machen. "Die Großkreditverordnung beschränkt das Volumen von gruppeninternen Krediten auf 100 Prozent der anrechnungsfähigen Eigenmittel. Das heißt, eine Bank darf nicht mehr als 100 Prozent ihrer anrechnungsfähigen Eigenmittel als Kredite an ihre Mutterbank vergeben", sagt Bafin-Sprecherin Dominika Kula gegenüber biallo.de.

Eigenmittel eines Instituts seien die Summe aus Kernkapital und Ergänzungskapital – darunter fallen nicht die Einlagen beim Institut. "Die Bafin und die Bundesbank erhalten laufend Meldungen über diese Berechnungsgrößen und überwachen, ob sie eingehalten werden. Zudem sind Institute verpflichtet, Überschreitungen der Großkreditgrenzen der Bafin ad hoc anzuzeigen."

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Über den Redaktionsleiter Kevin Schwarzinger

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Jahrgang 1988, studierte Geschichte und Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und war währenddessen bereits als Werkstudent bei biallo.de angestellt. Seit 2016 ist er Mitglied der Redaktion und verfasst dort überwiegend Artikel zu Geldanlagethemen. Daneben publiziert er regelmäßig in Tageszeitungen, wie Münchner Merkur, Rhein Main Presse, Frankfurter Neue Presse oder Donaukurier.

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