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Fondsanlage

Chancen und Risiken von ETF

Aktualisiert am: 25.09.2020

Auf einen Blick

  • Geringe Kosten, hohe Transparenz und langfristig gute Renditechancen sprechen für Indexfonds.
  • Fehlerfrei sind ETFs deswegen jedoch nicht. Das starre Anlagekonzept, die Überbewertung einzelner Aktien und Bonitätsrisiken bilden Fallstricke für Anleger.
  • Ein ETF-Sparplan mindert Anlagerisiken und erhöht die Renditechancen.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Den Markt können nur wenige schlagen
  2. Kostenvorteile für ETFs
  3. Risiken und Nebenwirkungen
  4. Bonitätsrisiko beachten
  5. Hin und Her macht Taschen leer

Keine Anlageform hat in den vergangenen Jahren so rasant an Bedeutung gewonnen wie ETFs. Weltweit waren Ende 2019 gut 6.180 Milliarden US-Dollar in Indexfonds investiert, das sind aktuell gut 5.310 Milliarden Euro. Ed Gordon, Leiter ETF beim Anbieter iShares, einer Tochter des US-Finanzinvestors Blackrock, geht davon aus, dass sich das weltweit investierte Kapital in den kommenden fünf Jahren auf 12.000 Milliarden US-Dollar verdoppeln wird.

Sehen Sie auch unser Youtube-Video: Warum sich ein ETF-Sparplan in der Coronakrise lohnen kann

Die steigende Nachfrage kommt nicht von ungefähr: Schließlich sind ETFs schnell und flexibel handelbar, die Wertentwicklung ist transparent und die Kosten sind niedrig. Anleger können jederzeit Fondsanteile an der Börse kaufen oder verkaufen. Zudem ist die Kursentwicklung leicht nachvollziehbar, da ETFs die Entwicklung des zugrundeliegenden Index eins zu eins nachbilden.

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Den Markt können nur wenige schlagen

Ein weiterer Pluspunkt sind die überdurchschnittlichen Kurs-Chancen von ETFs. Im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds, die selektiv in eine bestimmte Wertpapierauswahl investieren, schneiden die marktbreit anlegenden ETFs in der Masse besser ab.

Studien zeigen immer wieder, dass je nach Anlageklasse und Fondskonzept nur etwa ein Drittel bis ein Viertel aktiv gemanagter Fonds kontinuierlich besser performen als der jeweilige Markt.

Anders ausgedrückt: ETFs schneiden meist besser ab als vergleichbare, klassische Investmentfonds. Das liegt grob gesagt daran, dass Märkte keine Fehler machen im Gegensatz zu Fondsmanagern.

Lesen Sie auch: ETFs versus aktive Fonds

 

Kostenvorteile für ETFs

Die Renditevorteile resultieren aber nicht nur aus dem Investment in einen ganzen Markt. Auch die hohen Kosten von aktiv gemanagten Aktien- und Rentenfonds spielen ETFs in die Hände. Während beispielsweise Dax-ETFs jährlich nur 0,1 bis 0,2 Prozent Kosten und auch keinen Ausgabeaufschlag erheben, berechnen aktiv gemanagte Aktienfonds mit Schwerpunkt Deutschland laut der Fonds-Ratingagentur Mornigstar jährlich 1,5 bis 2,0 Prozent. Zudem kommen beim Kauf rund fünf Prozent regulärer Ausgabeaufschlag hinzu.

Das Problem: Um den Kostennachteil wieder hereinzuholen, gehen Fondsmanager oft höhere Risiken ein. Das kann, muss aber nicht zu einer besseren Performance führen. Wie bereits erwähnt schaffen es nur wenige aktiv gemanagte Fonds, dauerhaft besser zu performen als vergleichbare ETFs.

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Risiken und Nebenwirkungen

Trotz vieler Pluspunkte sind Indexfonds aber kein "Rundum-sorglos-Paket". So verfolgen ETFs stets ein starres Anlagekonzept, indem sie immer auf einen ganzen Markt setzen. Stürzt dieser ab, geht auch der ETF in die Knie. Aktiv gemanagte Fonds können sich dagegen schnell von Problem-Aktien oder -Branchen trennen oder einfach mehr Cash halten und so Kursverluste begrenzen.

Auch die Überbewertung einzelner Aktien kann problematisch für einen ETF sein. "Indizes setzen nicht auf die Qualität einzelner Aktien oder auf deren Unterbewertung, sondern auf schiere Größe. Das aber bedeutet häufig das Gegenteil, denn ein Index wählt die einzelnen Titel nach dem Börsenwert aus", erklärt Rainer Laborenz, Chef von Azemos Vermögensmanagement aus Offenburg. Sind zum Beispiel Technologie- und Telekomtitel besonders teuer, wie um das Jahr 2000 herum, kauft man im Index folglich einen besonders hohen Anteil davon.

Nach dem Platzen der Technologieblase im Jahr 2000 fielen Titel wie die Deutsche Telekom oder Intel jedoch ins Bodenlose, teilweise um mehr als 90 Prozent. Folge: Die entsprechenden Indizes erlitten überdurchschnittliche Kursverluste. Als Gegenstrategie empfiehlt sich eine Vermögensstreuung auf verschiedene, teils gegensätzliche Indizes.

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Bonitätsrisiko beachten

Viele ETFs investieren nicht in echte Aktien, sondern bilden die Indexrendite über Derivate, sogenannte Swaps (Tauschgeschäfte), nach. Die Indexrendite wird dann vom Swap-Partner geliefert. Das Problem: Im Gegensatz zu physischen ETFs besteht bei synthetischen ETFs somit ein sogenanntes Kontrahentenrisiko, nämlich dass der Swap-Partner seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann. Allerdings ist das Kontrahentenrisiko bei Swap-ETFs auf zehn Prozent begrenzt.

Biallo-Tipp: Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte lieber einen physischen ETF auswählen.

Lesen Sie auch: Der Unterschied zwischen physischen und synthetischen ETFs

Auch bei den ETF-Emittenten selbst gibt es ein Bonitätsrisiko. Allerdings zählen ETFs – egal ob physisch oder synthetisch – zum Sondervermögen. Das bedeutet, dass bei einer Pleite des Anbieters das Fondsvermögen nicht verwertet werden darf.

ETF, ETC, ETC – was sind die Unterschiede? Wir stellen die Funktionsweise der genannten Produkte kurz vor und zeigen, wie sie sich voneinander unterscheiden.

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Hin und Her macht Taschen leer

Ein drittes Risiko besteht nicht im ETF selbst, sondern im Anlegerverhalten. Eine Studie aus dem Jahr 2013 mit dem Titel "The dark side of ETFs" belegt, dass Anleger, die erstmalig in ETFs investieren, sehr schlecht abschneiden. Der Grund: Die einfache und kostengünstige Handelbarkeit von ETFs verführt dazu, durch häufigen An- und Verkauf Gewinne erzielen zu wollen (Market Timing).

"Dies durchkreuzt aber die Grundidee passiver Indexfonds, die ja gerade darin besteht, Indizes nachzubilden und im Index längerfristig investiert zu bleiben, anstatt ständig hin und her zu handeln", betont der Münchner Vermögensverwalter Thomas Freiberger.

Die mit dem ETF eingesparten Kosten würden so wieder aufgebläht. Außerdem kann falsches Market Timing zu Underperformance führen. Ein ETF sei letztlich nur ein Werkzeug. Das tollste Werkzeug nütze aber nichts, wenn man es falsch anwendet, so der Finanzexperte.

Lesen Sie auch: ETFs und aktive Fonds: Ausschüttend oder thesaurierend?

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