Die meisten Menschen kennen sie aus dem Fernsehen: Der CDU-Politiker Max Otte wurde kürzlich von der Rechtspartei AfD als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten ins Rennen geschickt. Der gelernte Börsenmakler Dirk Müller tritt als „Mr. Dax“ im TV und im eigenen Youtube-Kanal als Anlageexperte auf. Und der Investor und Unternehmer Frank Thelen wurde durch seine Rolle als Juror in der Start-up-Sendung „Die Höhle der Löwen“ des Senders Vox bekannt.
Neben ihrer TV-Berühmtheit haben die Promis aber noch eine weitere Gemeinsamkeit: Sie haben alle drei Investmentfonds aufgelegt und werben dafür mit ihrem Namen. Frank Thelen setzt dabei mit seinem Fonds vorwiegend auf Unternehmen, die besonders zukunftsträchtig sein sollen. Die Fonds von Max Otte und Dirk Müller sollen die Anleger unter anderem besser vor einem Crash an den Börsen schützen.
Was ist dran an den Promi-Fonds? Der jüngste Absturz der Aktienmärkte wegen des Ukraine-Kriegs ist eine gute Gelegenheit, um zu prüfen, wie sie abgeschnitten haben – und ob sie für Anleger eine Investition wert sein könnten.
Max Ottes PI Vermögensbildungsfonds
Den PI Vermögensbildungsfonds von Max Otte gibt es seit 2013. Der Fonds investiert hauptsächlich in Aktien, hält aber auch Anleihen und andere Wertpapiere – etwa auf Gold. Die Aktien werden nach einem Value-Ansatz ausgewählt. Gesucht werden Firmen, die an der Börse unterbewertet sind und deshalb Kurspotenzial haben. Die Papiere dieser Unternehmen heißen bei Otte „Könige der Aktien“. Sie sollen „die Besten der Besten“ sein.
Schaut man allerdings die Ergebnisse des Fonds, dann war die Suche danach bislang wenig erfolgreich (siehe Tabelle). Seit Jahresanfang hat der PI Vermögensbildungsfonds knapp 16 Prozent verloren (Stand: 10. März 2022). Für einen Fonds, der auf solide Werte setzt und in turbulenten Phasen Anleihen, Gold oder sogar Festgeld beimischt, ist das ein schlechtes Ergebnis – auch wenn die Börsen zuletzt deutlich heruntergegangen sind. Dennoch: Der Weltaktienindex MSCI World verlor im Vergleichszeitraum nur acht Prozent. Und selbst der deutsche Leitindex Dax schlug sich mit einem Minus von 15,4 Prozent besser als der Otte-Fonds.
Auch die längerfristigen Zahlen des Vermögensbildungsfonds sehen nicht gut aus. Auf Drei-Jahres-Sicht steht eine Performance von insgesamt 3,28 Prozent zu Buche. Mit dreijährigem Festgeld ließ sich in diesem Zeitraum mehr Rendite erzielen. Verglichen mit einem ETF auf den MSCI World liegt der Fonds weit hinten. Das gilt auch für den Fünf-Jahres-Zeitraum.
Die Promi-Fonds im Überblick
Fondsname / ISIN | seit Jahresanfang | 1 Jahr | 3 Jahre | 5 Jahre | laufende Kosten |
Max Otte: PI Vermögensbildungsfonds / DE000A1J3AM3 | -15,86 % | -13,74 % | 3,28 % | 17,34 % | 1,90 % |
Dirk Müller: Premium Aktien / DE000A111ZF1 | -1,55 % | -0,16 % | -9,93 % | 0,13 % | 1,56 % |
Frank Thelen: 10xDNA - Disruptive Technologies / DE000DNA10X3 | -24,83 % | – | – | – | 1,86 % |
iShares Core MSCI World / IE00B4L5Y983 | -8,03 %1 | 13,38 %1 | 50,15 %1 | 64,72 %1 | 0,20 % |
Stand 10. März 2022, Quellen: Mountain-View Data GmbH, biallo.de;
1Performance in Euro gerechnet.