

- Basiszins: 1,00%
- Aktionszins: 2,30% - gilt für die ersten 6 Monate


- Basiszins: 0,60%
- Aktionszins: 2,25% - gilt für die ersten 6 Monate


- Basiszins: 1,80%
- Aktionszins: 2,25% - gilt für die ersten 6 Monate
Auf einen Blick
Millionen Menschen legen mittlerweile Geld an der Börse an. Sie kaufen Aktien von bekannten Unternehmen wie Tesla oder Biontech, Nvidia oder Rheinmetall. Oder sie stecken Erspartes in Exchange-Traded Funds (ETFs), die die Kursentwicklung eines bestimmten Börsenindex nachbilden. Doch nicht selten investieren Anleger und Anlegerinnen aus einem Bauchgefühl heraus – ohne Strategie und vorherige Planung. „Unsere menschlichen Schwächen verleiten uns bei der Geldanlage zu Fehlern“, sagt Hans-Jörg Naumer, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei Allianz Global Investors. Fünf kostspielige Fehler und wie sie sich vermeiden lassen, zeigen wir hier.
Zur Börse und Geldanlage gehören Emotionen – Euphorie bei Gewinnen, Angst bei Verlusten. Genau diese Gefühle führen dazu, dass Anleger und Anlegerinnen immer wieder die gleichen Fehler machen. Studien und Expertenanalysen belegen: Selbst erfahrene Investoren neigen zu typischen Verhaltensmustern, die Renditen kosten oder Verluste vergrößern können.
Zur Aufschieberitis neigen Menschen auch beim Geld zurücklegen. Es bringt aber nichts, „über das richtige Timing zu grübeln und dann lange gar nichts zu tun“, warnt Allianz-Experte Naumer. Das liegt am häufig unterschätzten Zinseszinseffekt.
Naumer rät deshalb: „Lieber klein anfangen als gar nichts tun.“ Sein Tipp: sich selbst Termine setzen, um sich so zu disziplinieren. „Wer jeden Monat Geld per Dauerauftrag zurücklegt, muss nicht jedes Mal seinen inneren Schweinehund von Neuem überwinden. Ich empfehle dabei immer, den Dauerauftrag so zu terminieren, dass das Geld abgebucht wird, wenn gerade das Gehalt aufs Konto überwiesen wurde.“ Seine Begründung: „Unser Gehirn nimmt jeden Sparvorgang als Verlust wahr. Geht aber das Geld vom Konto ab, wenn das gerade gefüllt ist, spüren wir das gar nicht so. Und was weg ist, können wir nun mal nicht mehr ausgeben“, sagt Naumer.
Eine Grundregel der Geldanlage lautet: Nicht alle Eier in einen Korb legen. Das klingt banal, trotzdem schaffen das viele Bankkunden nicht. Die Verbraucherzentralen und die Stiftung Warentest empfehlen zwar seit Jahren, Geld gerade auch für die zusätzliche Altersvorsorge in weltweit anlegende ETFs zu investieren, um das Risiko breit zu streuen. Nicht wenige Bankkunden kaufen aber mit Vorliebe das, was sie am besten zu kennen glauben, und stecken einen großen Teil ihres Vermögens in ihren Heimatmarkt. So zeigen Analysen: Deutsche Anleger haben überproportional viele Fonds mit dem Anlageschwerpunkt Deutschland und deutsche Aktien im Depot. Fachleute sprechen dann von einem „Klumpenrisiko“: Anleger machen sich damit von der Entwicklung der Unternehmen in Deutschland zu sehr abhängig.
„Der Schmerz über einen Verlust ist größer als die Freude über einen spiegelbildlichen Gewinn“, sagt Naumer. „Deshalb werden Verluste gerne verdrängt, mental ignoriert, während Gewinne im Gedächtnis haften bleiben.“ Die Folge: Anleger halten eisern an Titeln fest, obwohl ihr Kurs immer weiter sinkt und die Prämissen für ihren Einstieg längst überholt sind, statt sich einzugestehen, dass sie tatsächlich Geld verloren haben. Geldprofis empfehlen Anlegenden stattdessen: Verlustbringer, an deren Kurserholung man nicht mehr glaubt, lieber verkaufen.
Viele Autofahrer glauben, sie fahren gut und sicher, jedenfalls besser als derjenige, den sie gerade überholen. Auch bei der Geldanlage tendieren Menschen dazu, ihre Fähigkeiten zu überschätzen, weiß der Fondsexperte Ali Masarwah vom Fondsvermittler Envestor. Er hält es für absurd zu glauben, Privatanleger könnten die Zukunftsaussichten von Unternehmen wie Tesla, Apple oder Rheinmetall treffsicher einschätzen und schlauer zu sein als die Profis am Markt. Naumer pflichtet ihm bei: „Vor allem in guten Phasen ist die Gefahr groß, sich selbst ein überdurchschnittliches Talent bei der Geldanlage zuzuschreiben.“ Das kann verführerisch wirken und die Neigung verstärken, ein immer höheres Risiko einzugehen. Motto: Was dreimal geklappt hat, funktioniert auch beim vierten Mal. Fachleute sprechen von der „Kontrollillusion“.
Menschen erinnern sich lieber an ihre Erfolge als an ihre Niederlagen. So geht es auch Anlegern. Wer denkt schon gerne an sein Desaster mit der Tesla-Aktie oder vor mehr als 20 Jahren an die Verluste mit Investments am untergegangenen Neuen Markt der Frankfurter Börse? „Wir blenden aus, was nicht in unser Weltbild passt. Je mehr man von sich selbst überzeugt ist, desto mehr stellt das Scheitern eine Gefahr für das Selbstbild dar“, warnt Fondsexperte Masarwah. Das könne dazu führen, dass Informationen selektiv verarbeitet werden: Anleger nehmen das auf, was sie in ihrer Meinung stützt, und blenden das aus, was ihrer Auffassung widersprechen könnte.
Wenn Sie in Wertpapiere wie Aktien oder ETFs investieren möchten, benötigen Sie ein Depot. Gute und günstige Depots bieten Anbieter wie Smartbroker+ und Traders Place oder auch die Direktbank ING. Weitere Anbieter finden Sie im Depot-Vergleich von biallo.de
Ob zu spät starten, Verluste aussitzen oder sich selbst überschätzen – die meisten Fehler bei der Geldanlage sind menschlich. Wer sich dieser Schwächen bewusst ist und klare Regeln einhält, kann Renditen sichern und Risiken minimieren.
Wer seine Geldanlage strukturiert angeht, kann viele Fehler von Beginn an ausschließen. Mit dieser kurzen Checkliste behalten Sie die wichtigsten Regeln immer im Blick:
Mehr Tipps finden Sie in unserem ausführlichen Ratgeber: „Zehn typische Anlagefehler, die Sie viel Geld kosten können“.
Viele Leser stellen sich ähnliche Fragen, wenn es um typische Fehler an der Börse geht. Die folgenden Antworten helfen dabei, Unsicherheiten zu klären und die wichtigsten Stolperfallen zu vermeiden.
Zu spät starten, Heimatmarkt bevorzugen, Verluste aussitzen, Selbstüberschätzung und selektive Wahrnehmung.
Durch regelmäßiges Sparen, breite Streuung, klare Regeln beim Verkaufen und realistische Selbsteinschätzung.
Weil Anleger dadurch zu hohe Risiken eingehen und Verluste oft verdrängen.