





Auf einen Blick
Ein Girokonto ist unabdingbar für die Teilnahme am täglichen Leben. Das liegt daran, dass die meisten Zahlungsvorgänge wie Gehalts- und Mietzahlungen unbar erfolgen. Für Kundinnen und Kunden, die jedoch einen negative Schufa-Score haben, kann die Eröffnung eines Girokontos schwierig werden. Begründet ist dies dadurch, dass Banken eher eine Geschäftsverbindung mit bonitätsstarken Kunden eingehen, um ihr eigenes Risiko zu minimieren und lukrative Folgegeschäfte zu tätigen.
Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel, wie Sie auch mit einer negativen Schufa ein Girokonto eröffnen können und welche Banken gar keine Schufa-Abfrage tätigen.
Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (Schufa) sammelt und speichert Daten über Verbraucherinnen und Verbraucher. Es gibt positive, neutrale und negative Schufa-Merkmale. Auf Grundlage der vorliegenden Daten wird für jede bei der Schufa gemeldete Person eine Bonität ermittelt. Diese Bonität unterstützt etwa Banken bei der Kreditvergabe und soll Verbraucherinnen und Verbraucher vor der Überschuldung schützen. Einige Banken verweigern jedoch die Eröffnung eines Girokontos bei einer schlechten Bonität aufgrund negativer Schufaeinträge. Welche weiteren Auswirkungen die Schufa für Verbraucherinnen und Verbraucher hat und wie lange Daten gespeichert werden, erfahren Sie in unserem Schufa-Ratgeber.
Bei der Girokontoeröffnung ohne Schufa findet durch die Bank keine Abfrage der Schufa-Daten von potenziellen Neukunden statt. Das bedeutet, dass die kontoführende Bank, meist Fintech-Banken, keine externen Informationen über Ihre Bonität erhält und somit nicht von negativen Einträgen erfährt. Dies hat aber auch zur Folge, dass Sie auf einen Dispositionskredit und eine Kreditkarte mit Kreditrahmen verzichten müssen. Trotzdem war diese Form der Kontoeröffnung besonders für Kunden mit einer negativen Schufa, bis zur Einführung des Basiskontos am 19. Juni 2016, nahezu die einzige Möglichkeit, ein Girokonto zu eröffnen.
Im Rahmen des Zahlungskontengesetzes wurde festgelegt, dass jeder Kunde in Deutschland ein Recht auf ein Bankkonto hat. Dieses Bankkonto wird auch als Basiskonto bezeichnet. Basiskonten sind jedoch nicht immer günstig, sodass es sinnvoll ist, wenn Sie sich nach einem kostenlosen Girokonto umsehen, bei deren Kontoeröffnung die Bank keine Schufa-Anfrage stellt.
Nur wenige Anbieter bieten ein kostenloses Girokonto ohne Schufa-Anfrage oder einer Schufa-Meldung an. Allerdings gibt es dennoch einige Fintechs, die keinen Dispokredit und anstelle der Kreditkarte nur eine Debitkarte ohne Kreditrahmen anbieten. Bei diesen Banken bekommen Sie selbst dann noch ein Konto, wenn Ihre Schufa-Bilanz schlecht oder eine Privatinsolvenz eingetragen ist. Die Konten werden auf Guthabenbasis geführt.
Ein kostenloses Girokonto mit litauischer IBAN bietet das britische Unternehmen Revolut an. Das Fintech hat laut eigenen Angaben mehr als 20 Millionen Privatkunden und knapp eine Million Geschäftskunden.
Es gibt auch Girokonten mit einer monatlichen Grundgebühr, bei denen die Anbieter bei der Kontoeröffnung keine Schufa-Anfrage stellen. Dadurch bekommen Sie auch innerhalb der Privatinsolvenz ein neues Girokonto.
Bunq wurde im Jahre 2012 von Ali Niknam in Amsterdam als Start-up im Bankensektor gegründet. Seit 2014 verfügt die Neobank über eine offizielle Banklizenz der niederländischen Zentralbank. Eine Besonderheit der Girokonten von Bunq ist, dass für deutsche Kundinnen und Kunden auch eine deutsche IBAN angeboten wird. Bei dem Girokonto "Easy Bank" kommt eine monatliche Kontoführungsgebühr von 3,99 Euro auf Sie zu.
Tomorrow ist ein Ende 2018 gegründetes deutsches Fintech mit Sitz in Hamburg und kombiniert eigenen Angaben zufolge als erster europäischer Akteur Nachhaltigkeit mit Mobilebanking. Sämtliche Kundeneinlagen fließen ausschließlich in ethisch vertretbare und ökologisch nachhaltige Projekte. Bei der Kontovariante “Now” fällt ein monatliches Entgelt von drei Euro an.
Für die Eröffnung eines Girokontos trotz negativer Schufa bestehen zwei Varianten:
Bei der Kontoeröffnung gehören die Abfrage der Schufa und die Vereinbarung zur Übermittlung von Daten an die Schufa grundsätzlich zum Standardvorgehen. Das hat drei wesentliche Gründe:
Der Wechsel des Girokontos schreckt viele Menschen ab. Begründet ist dies dadurch, dass bei einem Kontowechsel alle Zahlungspartner informiert und alle Daueraufträge neu eingerichtet werden müssen. Dabei wissen viele nicht, dass seit dem 18. September 2016 jeder Girokontoanbieter dazu verpflichtet ist, Ihnen beim Kontowechsel zu helfen. Hierzu müssen Sie nur folgende Daten parat haben:
Grundsätzlich gibt es zwei Verfahren, wie die neue Bank Ihr altes Konto auf das neue umstellt: entweder per Papier-Formular oder über einen Internet-Service im Onlinebanking. Wie das funktioniert, stellen wir Ihnen in unserem Ratgeber zum Kontowechsel vor.