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Auf einen Blick
Der Zahlungsdienstleister Paypal hat am 7. August angekündigt, eine eigene Kryptowährung einzuführen. Der Stablecoin namens „PayPal USD“ (PYUSD) soll in den USA reguliert werden. Das heißt, die Kryptowährung wird von den US-Aufsichtsbehörden kontrolliert. Der PYUSD ist an den US-Dollar geknüpft. Laut Paypal decken US-Dollar-Einlagen, kurzfristige US-Staatsanleihen und ähnliche Zahlungsmittel die neue Kryptowährung. Gelingt der Coup, wäre Paypal der erste große Finanzdienstleister mit einer eigenen Kryptowährung am Markt.
Mit der Einführung der neuen Kryptowährung möchte Paypal nach eigenen Angaben das Verständnis von Händlern und Verbrauchern für Kryptowährungen, Stablecoins und digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) fördern und verbessern.
Bereits im Jahr 2019 versuchte Facebook, mit Libra eine eigene Kryptowährung auf den Markt zu bringen. Später wurde Libra in Diem umgetauft. Doch die Aufsichtsbehörden befürchteten eine Beeinträchtigung der globalen Finanzstabilität. Deshalb stießen die Macher auf viel Widerstand von Finanzaufsichtsbehörden und politischen Entscheidungsträgern. Verbündete wie Mastercard, Visa, Ebay, Paypal oder der Bezahldienstleister Stripe sprangen bereits im selben Jahr wieder vom Projektzug Libra ab. Am Ende scheiterte Facebook mit seinem Krypto-Projekt und verkaufte Diem im vergangenen Jahr an die US-Bank Silvergate. Diese geriet infolge des US-Bankenbebens im März in Schieflage und wurde vom Mutterkonzern abgewickelt.
Nun startet Paypal als erstes großes Fintech-Unternehmen in ziemlich turbulenten Zeiten mit einem eigenen Stablecoin in den Kryptomarkt. Der PYUSD kann zu einem Kurs von 1,00 USD pro “PayPal USD” gekauft oder verkauft werden und wird von der Paxos Trust Company ausgegeben.
In Europa und Deutschland wird man allerdings wohl noch einige Zeit auf die Kryptowährung warten müssen. Bislang äußerte sich der US-Konzern noch nicht zur Einführung außerhalb Amerikas. In den USA dagegen sind erste Nutzer bereits jetzt in der Lage, den Stablecoin von Paypal einzusetzen. Dabei können sie die Kryptowährung anderen Paypal-Kunden senden, zu externen Wallets transferieren, Einkäufe in Onlineshops damit bezahlen und den PYUSD gegen andere Coins tauschen.
Paypal garantiert in seinen FAQ, dass Sie weiterhin von Paypal mit dem Betrugs- und Paypal-Käuferschutz in Onlineshops unterstützt werden, so die Shops Paypal als Zahlungsmittel akzeptieren.
Ist die Einführung auch in Europa und Deutschland erfolgt, können Sie wie folgt mit der PayPal-Kryptowährung bezahlen:
Die Kryptowährung selbst können Sie in der PayPal-App kaufen. Diese ist für iOS und Android verfügbar.
Beachten Sie beim Nutzen der Paypal-Kryptowährung, dass es sich laut Paypal um steuerpflichtige Transaktionen handelt, wenn Sie Kryptowährungen verkaufen oder damit bezahlen. Das Steuerformular für Ihre Einkäufe soll es ebenfalls direkt in der App geben, damit Sie die Kryptowährung als Zahlungsmethode verwenden können.
“PayPal USD” steht neben amerikanischen Nutzern derzeit auch externen Entwicklern, Wallets und Web3-Anwendungen zur Verfügung. Als ERC-20-Token kann die Kryptowährung von Börsen übernommen und eingesetzt werden.
Für Transparenz und Sicherheit soll unter anderem die Zusammenarbeit mit dem Krypto-Vermögensverwalter Paxos sorgen. Das Unternehmen untersteht der Regulierung des New York State Department of Financial Services (NYDFS) und verfügt über entsprechende Lizenzen. Laut Paypal soll Paxos ab September jeden Monat einen öffentlichen Transparenzbericht vorlegen. Außerdem soll der Wert der Barreserven regelmäßig durch eine öffentliche Bescheinigung Dritter testiert werden.
An Paypal selber scheiden sich immer wieder die Geister. Die einen verteufeln den Zahlungsdienstleister, da es immer mal wieder zu Problemen kommt und auch Phishing-Attacken keine Seltenheit sind. Auch wird mit Kritik an der Einführung der neuen Kryptowährung nicht gespart. Zuletzt hatte das Image von Stablecoins gelitten, nachdem TerraUSD im Mai 2022 zusammengebrochen ist. Als Folge wurde der gesamte Kryptomarkt erschüttert und kämpft noch immer. Der Chef der United States Securities and Exchange Commission (SEC), Gary Gensler, möchte eine stärkere Kontrolle für Stablecoins und Kryptowährungen. Diese würden dann mit Wertpapieren gleichgestellt. Als Folge dessen würden Kryptowährungen zukünftig der Aufsicht der SEC unterstehen. Außerdem würden die Coins den Wertpapiergesetzen der USA unterliegen.
Ferner kommt die Zusammenarbeit mit Paxos bei der SEC nicht gut an. Laut manager-magazin.de hat die US-Finanzaufsicht angekündigt, „Paxos zu verklagen, da das Unternehmen gegen Wertpapierhandelsgesetze verstoße”. Paxos soll die Vorwürfe mit der Begründung zurückgewiesen haben, bei Stablecoins handelt es sich nicht um Wertpapiere.
Auch bei PayPal-Nutzern löst die neue Kryptowährung nicht nur Begeisterung aus. Einige äußern sich skeptisch, dass die Nutzung von PYUSD für eingefrorene Konten sorgen könnte. In der Regel wird das Einfrieren von Konten von Behörden vorgenommen, um illegale Aktivitäten zu verhindern. Dagegen wollen andere User ohne PayPal gar nicht mehr bezahlen. Eine eigene Kryptowährung scheint noch einmal ein Schritt in die Zukunft – vor mit Blick auf die fortschreitende Digitalisierung der Zahlungsprozesse.