Volunteer Tourismus: Wie finde ich das passende Angebot?
Um aus dem riesigen Angebot an Freiwilligeneinsätzen weltweit das passende Projekt zu finden, orientiert man sich am besten zunächst an folgenden Kriterien:
Fähigkeiten und Interessen
Die Arbeit sollte zu den eigenen Interessen und Fähigkeiten passen. Zur Auswahl stehen in der Regel Tätigkeiten aus den folgenden Bereichen:
- Bau und Infrastruktur
- Bildung und Unterricht
- Gesundheit und Betreuung
- Natur und Umweltschutz
- Tierschutz und Wildlife
- Tourismus
- Landwirtschaft
- besondere Projekte, zum Beispiel NGO-Management oder Medien.
Sprachkenntnisse
Für einen sinnvollen Hilfseinsatz sollte man die sprachlichen Voraussetzungen, die für das jeweilige Projekt gelten, erfüllen. Bei vielen Projekten gibt es die Option, zunächst einen Sprachkurs zu absolvieren. Durch die häufige Unterbringung bei Gastfamilien bietet sich hier die Chance, neben der Freiwilligenarbeit eine Fremdsprache neu zu erlernen oder zu verbessern.
Gesundheit und Gesundheitszustand
Extreme Klimabedingungen und ungewohnte Ernährung sind nicht jedem zuträglich. Einsatzort und -dauer sollten Alter und Fitness angepasst sein. Ein Gesundheitscheck vor Antritt der Reise kann auf jeden Fall nicht schaden. Denn man sollte sich nicht überfordern und damit den Hilfseinsatz gefährden. Wer hohe Luftfeuchtigkeit nicht verträgt, ist am Amazonas fehl am Platz, wer Probleme mit dünner Luft hat, kann Nepal und die Andenstaaten von der Liste möglicher Länder streichen.
Unterbringung
Die Unterbringung während des Hilfseinsatzes ist bei allen Anbietern, ob kommerziell oder gemeinnützig, der Sache angepasst eher einfach. Entweder je nach Projekt bei Gastfamilien, in Hostels, Volunteer-Häusern, Camps, Lodges oder auf Farmen. Wer hier besondere Vorlieben hegt, beispielsweise sich über intensiveren Kontakt bei einer Gastfamilie freut, sollte auch darauf bei der Auswahl des Projekts achten. Ausnahmen gibt es allerdings auch: Wer mit Biosphere Expeditions die Korallenriffe der Malediven und die Lebensgewohnheiten des weißen Hais erforschen möchte, wohnt luxuriös auf einer Yacht in einer Einzelkabine mit Bad und Klimaanlage. Er muss allerdings über einen Tiefsee-Tauchschein verfügen und für sieben Tage ohne Flug circa 2.500 Euro bezahlen.
Urlaubsgestaltung
Bei Voluntourismus-Reisen gibt es die unterschiedlichsten Varianten. Hilfseinsatz und Urlaub können vollkommen getrennt als Blöcke hintereinander stattfinden oder man arbeitet nur wenige Stunden pro Tag und/oder nur wenige Tage pro Woche, so dass genug Zeit für Ausflüge bleibt. Eine Vorentscheidung für ein bestimmtes Modell erleichtert ebenfalls die Suche.
Reise-Preis
Die Teilnahme an einem Hilfsprojekt gibt es nicht umsonst. Neben den Kosten für Unterbringung und Verpflegung muss man auch für die Bereitstellung der Informationen, Vermittlung, Beratung, Organisation, Betreuung, Transfers und andere Unkosten bezahlen. Dabei fallen die Preise recht unterschiedlich aus. Für den von freiwilligenarbeit.de vermittelten Hilfseinsatz bei einem Farmprojekt in den Anden mit einer Mindestdauer von fünf Wochen werden beispielsweise ab 1.940 Euro einschließlich Flug fällig. Bei TravelWorks kostet dagegen eine fünfwöchige Ecuador-Reise mit einer Woche Sprachkurs in Quito, vier Wochen Naturschutzprojekt-Einsatz, Unterkunft und Verpflegung nur 1.050 Euro. Mit einem günstigen Flug um 500 Euro spart man sich hier das Taschengeld für den Aufenthalt. Kommerzielle Anbieter müssen also nicht unbedingt teurer sein. Hier hilft nur gründliche Recherche und Nachfrage bei den Anbietern. Sie sollten zumindest auf Nachfrage offenlegen wie sich der Preis zusammensetzt. So erfährt man bei Welt-Sicht zumindest genau, wie hoch jeweils der Anteil der Projektkostenbeteiligung und die Entsendungskosten ausfallen.