





Auf einen Blick
Ein Badezimmer zu sanieren kostet so viel wie ein Kleinwagen. Diese gelegentlich zu hörende Faustregel gibt einen groben Anhaltspunkt. Je nach Größe, Ausstattung, Gegebenheiten vor Ort und eingesetzter Eigenleistung können 10.000 Euro, 20.000 Euro oder auch deutlich mehr anfallen. „Vorsorge für ein altersgerechtes Bad oder auch Einzug der Digitalisierung sind Faktoren, die die Preisgestaltung entscheidend beeinflussen können", sagt Frank Ebisch vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK).
Ein neues Bad schafft man sich nicht oft im Leben an. Deshalb sollten Immobilienbesitzer genau überlegen, was sie möchten und in welchem Bereich sie bereit sind, Abstriche zu machen. Eine kleine Einsparung kann später Tag für Tag zum Ärgernis werden – oder unnötige Folgeinvestitionen nach sich ziehen. Es gibt jedoch einige hilfreiche Tipps, wie man sein Bad kostengünstig renovieren kann.
Egal ob Sie Ihr Bad größtenteils in Eigenleistung renovieren oder Profis ranlassen – am Anfang heißt es, Wünsche und Ideen sammeln. Stellen Sie sich dazu rechtzeitig Fragen wie:
Holen Sie sich Anregungen. Die finden Sie natürlich in speziellen Badezimmer-Ausstellungen. Aber es lohnt sich auch, schon im Vorfeld mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Vielleicht gefallen Ihnen ja die Waschtische im Toilettenraum Ihres Lieblingsitalieners besonders gut. Oder Sie sind begeistert von der Regenwald-Dusche im Hotel oder dem Dusch-WC bei Freunden.
Am besten, Sie fotografieren Ihre Favoriten und notieren sich den Hersteller. Hilfreich ist auch, bereits ganz am Anfang grob nach Preisen zu recherchieren, so dass Sie eine grobe Vorstellung bekommen, wie weit die Kosten je nach Qualität und Hersteller auseinander gehen – aber auch je nachdem, ob Sie einen schlichten oder extravagant designten Waschtisch, ein Dusch- oder ein klassisches WC bevorzugen. Je genauer Sie wissen, was Sie möchten und wie viel spezielle Wünsche kosten könnten, desto besser lassen sich Sparmöglichkeiten ausloten.
Die Profis planen Bäder mit speziellen 3-D-Computerprogrammen, so dass Sie Ihr Traumbad bereits virtuell betreten können, noch bevor ein Auftrag erteilt ist. Sie können aber natürlich auch zunächst selbst loslegen. Dazu reichen Papier und Schere. Auf dem Grundriss Ihres Bades können Sie dann ausgeschnittene Waschtische, Dusche, Wanne und WC hin und her schieben. Es gibt aber auch für Laien kostenlose Badplanungstools für den Computer. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit zum Planen. Änderungen im Nachhinein können teuer werden. „Ich kann nur empfehlen, sich frühzeitig mit einem qualifizierten Fachhandwerker zusammenzusetzen. Digitale Badplanung wirkt hier schon Wunder. Vieles lässt sich im Vorfeld sogar schon optisch abbilden", rät Frank Ebisch.
Bei der Badsanierung sollte man vieles besser den Profis überlassen. Je nach Begabung sind aber Eigenleistungen möglich, durch die Sie Ihr Bad günstiger sanieren können. Vielleicht sind dies Abriss und Entsorgung der alten Badausstattung. Andere können Möbel selbst bauen oder eine alte Kommode aufarbeiten, so dass sie sich als Badezimmermöbel eignet. Vielleicht können Sie auch die Lampen selbst anbringen oder sich um den Sichtschutz am Fenster kümmern?
Ein Waschbecken können Sie im Baumarkt für weniger als 50 Euro kaufen – oder aber beim Fachhändler für mehrere hundert Euro. Je nach Preis finden sich natürlich deutliche Qualitäts- und Designunterschiede. Selbst, wer den Katalog ein und desselben Herstellers durchblättert, findet erhebliche Preisunterschiede. Tendenziell gilt: Wer eher auf klassisch schlichte Badkeramik setzt, spart im Vergleich zu Fans ausgefallener Designerstücke. Hinzu kommt: Bei der schlichten Variante ist die Gefahr geringer, dass Ihnen das Bad in ein paar Jahren nicht mehr gefällt. Akzente lassen sich günstiger auch durch Wandfarbe, bunte Badteppiche oder Blumen setzen.
Es gibt kaum etwas, was es im Internet nicht gibt. Natürlich können Sie auch eine Toilettenschüssel oder die Duschwanne zu günstigen Preisen im Internet kaufen. Aber aufgepasst: Wollen Sie die online oder auch im Baumarkt erworbene Ware vom Fachmann vor Ort einbauen lassen, sollten Sie vorab klären, ob dies auch möglich ist und gegebenenfalls Mehrkosten anfallen, da Sie die Ware nicht bei ihm gekauft haben. Hilfreich kann sein, wenn der Online-Bad-Ausstatter Handwerker vor Ort nennt, die mit der online erworbenen Ware arbeiten.
Nicht nur bei der Badsanierung selbst, sondern auch langfristig Tag für Tag können Sie sparen – wenn Sie auf energie- und wassersparende Elemente setzen. LED-Lampen statt Halogen, normale Badewanne statt Whirlpool, wassersparende Armaturen und gut isolierte Fenster sind nur einige Beispiele.
Die Preise für Wasser sind in den vergangenen Monaten rasant angestiegen. Wir geben Ihnen zehn Tipps, wie Sie sofort die Wasserkosten drücken können. Auch mit der Smart Home-Technologie oder modernen Thermostaten lassen sich Kosten sparen.
Sein Bad renoviert man nicht alle Tage. Deshalb lohnt es sich, langfristig zu denken. Warum nicht frühzeitig das Bad altersgerecht gestalten? Das kann auch in jungen Jahren schon mehr Komfort bringen. Außerdem können auch junge Bauherren schon staatliche Fördermittel für den altersgerechten Umbau des Badezimmers bekommen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW-Förderungen) fördert dies mit günstigen Krediten oder Zuschüssen.
Was kostet ein neues Bad? Diese Frage lässt sich nicht so einfach mit einer genauen Zahl beantworten, denn es kommt darauf an wie groß das Badezimmer ist, welche Materialien und Produkte verwendet werden und wie umfangreich die Arbeiten sind, die anstehen.
Müssen alle Sanitärobjekte und Fliesen raus oder kann auch schon allein mit neuen Fugen der Look Ihres in die Jahre gekommenen Badezimmers aufgefrischt werden? Wie hoch ist der Aufwand des Badumbaus – soll Ihr Badezimmer saniert oder lediglich renoviert und modernisiert werden?
Bei einer Badsanierung bestehen die Kosten aus zwei großen Preisblöcken: Arbeitskosten und Materialkosten.
Durchschnittlich kann man bei einer Badsanierung pro Quadratmeter (qm) Kosten zwischen 900 und 3.500 Euro durchschnittlich einplanen. Wenn ein Profi den Badumbau komplett plant und durchführt, können die Kosten mit bis zu 5.000 Euro pro qm sogar noch höher ausfallen. Das ist eine recht große Preisspanne, die zeigt, dass eine pauschale Kostenangabe nicht möglich ist, weil diese immer davon abhängen, welchen Standard das neue Badezimmer haben soll und welche Planungs- und Handwerkerleistungen durchzuführen sind.
Die beste Methode, Streitigkeiten bei der Beauftragung von Handwerkern zu vermeiden, ist die Wahl des richtigen Unternehmens. Idealerweise können Sie bei der Suche nach dem richtigen Handwerkerbetrieb bereits auf Erfahrungen im Bekanntenkreis zurückgreifen. Hat der Nachbar mit der örtlichen Sanitärfirma gute Erfahrungen gemacht? Wie zufrieden waren Freunde mit dem Betrieb aus dem Nachbarort? Sinnvoll ist natürlich auch, die Qualifikation des Unternehmens zu prüfen:
Wie bei allen Handwerkerleistungen empfiehlt es sich, mehrere Angebote einzuholen. So können Sie nicht nur Preise vergleichen, sondern erhalten noch den einen oder anderen Gestaltungstipp. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rät allgemein bei Handwerkerarbeiten, zwei bis drei Angebote oder Kostenvoranschläge von Handwerkern einzuholen. Die Verbraucherschützer weisen auf den Unterschied zwischen Angebot und Kostenvoranschlag hin: "Kostenvoranschläge sind nicht verbindlich, es kann also teurer werden. Steigt der Preis um mehr als 15 bis 20 Prozent, muss der Unternehmer jedoch darauf hinweisen. Sie können dann den Vertrag kündigen. An die Preise in Angeboten sind die Unternehmen dagegen in aller Regel gebunden."
Mieter haben keinen festen Anspruch auf eine Modernisierung ihres Badezimmers. Wenn Ihnen als Mieter das Bad in Ihrer Mietwohnung optisch nicht gefällt, aber das Bad und alle Sanitärelemente funktionieren, muss der Vermieter die Kosten einer Badrenovierung nicht übernehmen. Möchten Sie eine Modernisierung des Bades in einem solchen Fall auf eigene Rechnung durchführen, lohnt es sich mit dem Vermieter zu sprechen. Vielleicht können Sie sich mit ihm auf eine Vergünstigung der Miete oder einen Verzicht auf Mieterhöhung einigen.
Vor einem Eingriff in die Bausubstanz benötigen Sie in jedem Fall die Zustimmung Ihres Vermieters. Außerdem sollten Sie sich für die geplanten Maßnahmen eine schriftliche Befreiung von der Rückbaupflicht geben lassen. Denn ohne sie könnte der Vermieter theoretisch beim Auszug von Ihnen verlangen, das Badezimmer wieder in seinen Ursprungszustand zurückzubauen. Wenn Sie als Eigentümer das Bad Ihrer vermieteten Immobilie sanieren lassen, können Sie bis zu acht Prozent der Kosten als Modernisierungsmaßnahme auf Ihren Mieter umlegen und die jährliche Kaltmiete entsprechend erhöhen.
Einen Teil der Kosten für die Badsanierung im selbstbewohnten Eingenheim können Sie sich vom Fiskus zurückholen. Zwanzig Prozent der Handwerkerkosten, höchstens jedoch 1.200 Euro, können Sie in der Steuererklärung geltend machen. Dies betrifft nur die Arbeitskosten, keine Materialkosten. Bei fremdvermietetem Immoblieneigentum können Sie als Vermieter die kompletten Umbaukosten fürs neue Bad als Ausgaben steuerlich geltend machen. Als Mieter können Sie die Kosten für eine Badrenovierung von der Steuer nur absetzen, wenn Sie die Arbeiten selbst in Auftrag gegeben und auch selbst bezahlt haben. Wichtig in jedem der zuvor genannten Fälle: Sie dürfen den Handwerker nicht bar bezahlen, sondern müssen das Geld überweisen. Und natürlich benötigen Sie eine richtige Rechnung.