Krebsversicherungen
Krebsversicherungen leisten ausschließlich bei einer definierten Krebserkrankung, weitere Leistungsauslöser gibt es nicht.
Interrisk KreVita
Bis zu 100.000 Euro leistet die InterRisk mit der Versicherung KreVita. Ein 30-Jähriger zahlt für eine Absicherung von 100.000 Euro bis zum 65. Geburtstag knapp 36 Euro monatlich.
Versicherter Krebs ist dort die Diagnose nach einem „invasiv wachsenden Krebs, der sich durch ein eigenständiges Wachstum auszeichnet und bereits in das umliegende Gewebe eingedrungen ist oder Metastasen (Fernableger) gebildet hat“. Bei Krebsvorstufen und Krebsfrühformen wie zum Beispiel das Carcinoma in situ (Cis) oder Gebärmuttermundveränderungen wie die Zervixdysplasie (CIN I–III, PAP 1–4) wird daher nicht geleistet. Unter dem Begriff „Krebs“ versteht die InterRisk auch bösartige Tumoren des Blutes (Leukämien), der blutbildenden Organe und des Lymphsystems (Morbus Hodgkin, maligne Lymphome).
Ebenfalls nicht unter den Versicherungsschutz fallen chronische lymphatische Leukämie mit einem Schweregrad unter RAI Klasse I oder Binet Klasse A1 oder Hautkrebs, der nicht dem schwarzen Hautkrebs (dem malignen Melanom) zugeordnet werden kann, wie unter anderem der weiße Hautkrebs. Die Gesundheitsfragen sind klar formuliert. „Wurde bei Ihnen eine der folgenden Erkrankungen oder Funktionsstörungen festgestellt bzw. stehen hierzu noch Untersuchungen aus:
- Darm- und/oder bösartige Neubildungen, wie zB Krebs, Tumore, Knoten, Darmpolypen, Leukämie, Lymphom, Dysplasie (Zellveränderung)
- Hautveränderungen, wie zB kontrollbedürftige, nicht sicher gutartige und/oder blutende Leberflecke
- dauerhafte (chronische) Infektionen, wie zB HIV, Hepatitis
- entzündliche Darmerkrankungen, wie zB Morbus Crohn, Colitis ulcerosa
- Zystennieren, wie zB polyzystische Nierenerkrankung
- fortbestehende schwere Lebererkrankungen, wie zB Leberzirrhose
- fortbestehende schwere Lungenerkrankungen, wie zB Lungenfibrose”.
Krebsversicherung der Nürnberger Digital
Die Nürnberger Krebsversicherung Digital ist eine diagnosebezogene Krebsversicherung. Sie zahlen bei einer versicherten Diagnose die vereinbarte Einmalleistung und sehen auch eine Todesfallleistung vor. Sicher ist die Erstdiagnose eines invasiv wachsenden Krebses. Invasiv wachsend ist der Krebs beim Vorliegen eines unkontrollierten Wachstums bösartiger Zellen, die dabei in gesundes Gewebe eindringen, dieses zerstören sowie streuen (metastasieren) können. Versichert sind auch:
- Leukämien,
- bösartige Lymphome (Hodgkin-, Non-Hodgkin-Lymphome),
- schwarzer Hautkrebs (mindestens Stadium T2b),
- bösartige Knochenmarkerkrankungen,
- Prostatakarzinome (mindestens Größe T2d),
- papilläre und follikuläre Schilddrüsenkarzinome (mindestens Größe T 3).
Ausgeschlossen sind Krebsarten wie etwa schwarzer Hautkrebs in einem geringeren Stadium oder frühe Prostatakarzinome sowie alle Frühformen von Krebs (Carcinoma in situ (cis)).
Die Nürnberger Krebsversicherung bietet mit 100.000 Euro zusammen mit der InterRisk die derzeit maximale Leistung am Markt. Die Beiträge beginnen im Alter von 30 Jahren bei rund 33 Euro bei einer Laufzeit bis 65 Jahre – Raucher zahlen höhere Beiträge.
Die Gesundheitsfragen stehen vor dem Abschluss der Versicherung . Sie sind für ein solches Produkt sehr übersichtlich: Gefragt wird nach Größe und Gewicht, außerdem nach Alkohol- und Drogenkonsum in den letzten fünf Jahren sowie nach verschiedenen Erkrankungen der letzten zehn Jahre, etwa nach Neubildungen, entzündlichen Darmerkrankungen, kontrollbedürftigen Hautveränderungen, Lungen- oder Lebererkrankungen . Vorerkrankungen führen nicht zwangsläufig zum Ausschluss, sondern gegebenenfalls zu Risikozuschlägen, die online berechnet werden können.
Unfallversicherungen
Einige Unfallversicherungen sehen eine zusätzliche Leistung vor bei einer Krebserkrankung. In der Regel müssen diese Zusatzleistungen zur bestehenden Unfallversicherung dazu gegen einen Mehrbeitrag gebucht werden.
Die Haftpflichtkasse: Krebsgeld als Ergänzung zum Unfallschutz
Die Haftpflichtkasse zahlt bis zu 10.000 Euro einmalig, wenn eine der folgenden Krebserkrankungen diagnostiziert wird:
- : )
- Hodenkrebs
- Gehirntumor
- Gebärmutterhalskrebs
- Eierstockkrebs
- Akute myeloische oder lymphatische Leukämie
- Multiples Myelom
- Malignes Lymphom
- Morbus Hodgkin.
Es gilt eine Wartezeit von zwölf Monaten nach Vertragsschluss, sodass sich alle bis zum 65. Lebensjahr, die Leistung muss sieben Monate nach Ausbruch der Krankheit spätestens geltend gemacht werden, versichern können. Gleichzeitig sind kosmetische Maßnahmen mitversichert, die Folge einer Operation sind. Insgesamt werden hier bis zu 16.500 Euro geleistet, unter anderem auch 1.500 Euro für Hilfsmittel. Der Beitrag bei einer maximalen Leistung beträgt im Jahr rund 70 Euro.
Stuttgarter: Einmalzahlung bei Krebserkrankung (Zusatzschutz bei der Unfallversicherung)
Die Stuttgarter leisten bei einer Wartezeit von sechs Monaten ebenfalls bei bestimmten Krebserkrankungen (Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Eierstockkrebs, Prostatakrebs und Hodenkrebs) eine Einmalzahlung von bis zu 30.000 Euro, die einen Mehrbeitrag von rund 21 Euro im Monat in der Unfallversicherung nach sich zieht.
VHV: Krebs Soforthilfe
Sie erhalten nach der Diagnose eine Sofortzahlung in Höhe von 5.000 Euro, wenn einer der folgenden Krebsarten diagnostiziert wird:
- : )
- Hodenkrebs
- Gehirntumor
- Gebärmutterhalskrebs
- Eierstockkrebs
- Prostatakrebs.
Weiterhin werden bis zu 10.000 Euro gespendet für eine kosmetische Operation nach einer Brustentfernung. Die VHV verlangt für den Extra-Schutz einen Mehrbeitrag von gut 36 Euro im Jahr.
Dread Disease Versicherung (Schwere-Krankheiten-Versicherung)
Eine weitere Möglichkeit der Vorsorge ist die Absicherung über eine Dread Disease-Police , deren Versicherungsleistung – meist ebenfalls eine Einmalzahlung – auch bei Krebs als Diagnose einer schweren Krankheit ausgelöst wird. Der Leistungsumfang reicht hier weit über eine Krebserkrankung als schwere Krankheit hinaus, sodass die Dread-Disease-Versicherung nicht als alleinige Krebsversicherung verstanden werden kann. Sie ist sinnvoll für diejenigen, die bei oder nach einer einfachen Berechnung verschiedene Möglichkeiten haben wollen, um zum Beispiel Anschlussbehandlungen und Reha-Maßnahmen berechnen zu können, die nicht im gesetzlichen Leistungskatalog vorhanden sind – und sei es nur eine verlängerte berufliche Auszeit. Außerdem kann die Dread-Disease-Police für diejenigen interessant sein, die ihre Arbeitskraft absichern möchten, die eine klassische BU aber nicht abschließen können oder bei denen die Beiträge zu hoch sind.
Beispiel Canada Life (Schwere Krankheiten Vorsorge)
Canada Life versichert Krebserkrankungen im Rahmen der Dread Disease Versicherung mit. Die Versicherten erhalten unter anderem eine Leistung, wenn im histologischen Befund ein Tumor, Leukämie oder ein sogenanntes malignes Lymphom festgestellt wird. Wie bei Krebsversicherungen üblich, müssen auch hier bestimmte Kriterien bei der Krebsdiagnose bezüglich Größe oder Entwicklungsstadium erfüllt sein.
Eine Absicherung von 100.000 Euro kostet bei einem 30-Jährigen bis zum 75. Lebensjahr rund 53 Euro monatlich – dafür sind über den Krebs hinaus aber eben auch weitere schwere Erkrankungen wie zum Beispiel Nierenversagen, Schlaganfall, MS oder Alzheimer.
Beispiel Gothaer (Perikon)
Auch die Gothaer versichert im Rahmen der Vorsorge gegen schwere Krankheiten und Krebserkrankungen. So sind unter anderem folgende Krebsarten versichert:
- Leukämie
- Morbus Hodgkin und Non-Hodgkin
- Prostatakrebs
- Synoptischer Krebs
- Hautkrebs
- Hirntumor.
Diese und weitere Krebsarten sind immer dann versichert, wenn ein bestimmtes Erkrankungsstadium oder eine Größe überschritten sind. Angeboten wird das Produkt als fondsgebundene Risikoabsicherung – 100.000 Euro Versicherungssumme lassen sich für rund 67 Euro monatlich absichern, dabei entsteht außerdem ein Guthaben aus der Fondsanlage. Zu berücksichtigen ist auch hier, dass die Liste der versicherten Krankheiten deutlich über Krebs hinausgeht und neben vielen Volkskrankheiten wie Schlaganfall oder Herzinfarkt auch Alterskrankheiten wie Alzheimer, Demenz oder Parkinson abgesichert sind.
Finanzielle Absicherung der Hinterbliebenen
Nicht jeder gewinnt den Kampf gegen den Krebs. Im Todesfall fällt ein Einkommen in die Familie oder Partnerschaft, aber die finanziellen Mittel bleiben bestehen. Manchmal stirbt auch der Partner, der sich in der Familie um Haushalt und Kinder gekümmert hat – der Hauptverdiener muss dann die Betreuung bezahlen oder selbst weniger arbeiten – auch in diesem Fall drohen finanzielle Sorgen. Eine staatliche Absicherung gibt es in einem sehr engen Rahmen über die Hinterbliebenenrenten für Witwen, Witwer und Waisen. Die finanzielle Lücke sichern Sie aber selten ab – das kann nur eine Risikolebensversicherung.
Die Risikolebensversicherung sichert das Leben der versicherten Person ab – die Versicherung wird also im Todesfall ausgezahlt. Die Höhe der Beiträge für die Risikolebensversicherung lässt sich nur individuell berechnen. Der Beitrag wird unter anderem von der Höhe der Versicherungssumme bestimmt, von der Laufzeit der Versicherung, von Hobbys, dem Raucherstatus und natürlich dem Gesundheitszustand des Antragstellers. Im Idealfall ist die Versicherungssumme so zu bemessen, dass daraus ein Einkommensersatz bereitgestellt und Kreditwürdigkeit (zum Beispiel für die Baufinanzierung ) abgelöst werden kann.
Die Laufzeit der Risikolebensversicherung wird gut überlegt sein: Wer sich bis 65 Jahre statt bis 60 Jahre versichern will, zahlt schnell 50 bis 100 Prozent mehr Beitrag. Dennoch gilt: Ein sinnvoller Schutz sollte so lange bestehen, wie Hinterbliebene finanziell abhängig sind. Bei Familien ist dies in aller Regel der Fall, und die kleinste Kind-Ausbildung wird voraussichtlich ein Ende haben. Versichert ist meist eine feste Kapitalsumme, die im Todesfall ausgezahlt wird. Erlebt die versicherte Person das Vertragsende, wird bei einer Risikolebensversicherung kein Kapital ausgezahlt, weil kein Sparvorgang integriert wird. Wenn Sie wissen möchten, was Sie bei einem Todesfall im Familienkreis beachten sollten , können wir Ihnen unseren Ratgeber zu diesem Thema empfehlen.