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Der Robo-Advisor Smavesto im Test

Redaktion
Redakteur
Veröffentlicht am: 26.09.2022

Auf einen Blick

  • Der Robo-Advisor setzt auf einen schon lange bewährten KI-Algorithmus. Das Geld der Kundinnen und Kunden fließt dabei in börsengehandelte Indexfonds (ETFs) und börsengehandelte Rohstoffe (ETCs).
  • Anlegerinnen und Anleger können bei Smavesto zwischen fünf verschiedenen Risikoprofilen wählen. Insgesamt sind rund 200 verschiedene Portfolios möglich.
  • Bei der Performance schneidet Smavesto außergewöhnlich gut ab. Der Robo-Advisor landet im Performance-Vergleich von Biallo.de ganz vorn.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Der Robo-Advisor Smavesto im Überblick
  2. Die Anlagestrategien von Smavesto
  3. Aktives Risikomanagement
  4. Der Anlage-Assistent von Smavesto
  5. Sparplan und Mindestanlage bei Smavesto
  6. Die Kosten des Robo-Advisors
  7. Die Performance von Smavesto
  8. Der Robo-Advisor im Test
  9. Sicherheit des Robo-Advisors
  10. Kündigung bei Smavesto
  11. Fazit zu Smavesto

Der Robo-Advisor Smavesto wurde Anfang 2017 auf Initiative der Sparkasse Bremen gegründet. Zu den Kooperationspartnern zählen der Asset-Manager Get Capital, das Fintech Niiio Finance Group, die Baader Bank sowie die S-Markt & Mehrwert, ein Dienstleistungsunternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe. Der offizielle Marktstart von Smavesto erfolgte im Februar 2019. Im August 2022 knackte Smavesto trotz schwierigen Marktumfelds die 100-Millionen-Euro-Marke beim verwalteten Kundenvermögen (AuM) – nicht zuletzt auch dank einer starken Wertentwicklung. In den vergangenen Monaten erzielten die konventionellen Strategien von Smavesto regelmäßig Spitzenplatzierungen in unserem Performance-Vergleich.

 

Der Robo-Advisor Smavesto im Überblick

Die Smavesto GmbH ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Sparkasse Bremen AG. Dabei kann der Robo-Advisor auf die Erfahrung und das Know-how einer der größten deutschen Sparkassen mit über 400.000 Privatkunden zurückgreifen. Smavesto verfügt über eine Lizenz zur Finanzportfolioverwaltung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Die Kundendepots werden bei der Baader Bank AG in München verwahrt.

Smavesto ermöglicht Privatanlegern eine digitale Vermögensverwaltung auf Basis von kostengünstigen ETFs (Exchange Traded Funds) und ETCs (Exchange Traded Commodities). Die Portfolios sind auf die individuelle Risikoneigung des Kunden zugeschnitten. Anlegerinnen und Anleger erhalten ein Rundum-sorglos-Paket und müssen sich um ihre Geldanlage nicht selbst kümmern. „Ziel von Smavesto ist es, über einen mittel- bis langfristigen Zeitraum eine Rendite zu erreichen, die der des Durchschnitts des Kapitalmarktes entspricht“, sagt Thomas Fürst, Vorstand der Sparkasse Bremen und Smavesto-Geschäftsführer.

Unternehmen oder Institutionen können die Vermögensverwaltung von Smavesto nicht nutzen. Auch ein Gemeinschaftsdepot haben die Bremer bislang nicht im Programm. In Kürze will Smavesto allerdings ein Kinderdepot starten, das Eltern für ihre Sprösslinge (bis einschließlich 15 Jahre) abschließen können.

 

Die Anlagestrategien von Smavesto

Der Robo-Advisor investiert die Kundengelder breit gestreut in Aktien- und Anleihen-ETFs, je nach Strategie werden auch Rohstoff-ETCs beigemischt. Die Gewichtung der Anlageklassen richtet sich in erster Linie nach der individuellen Risikoneigung des Kunden. Das bedeutet: Je höher die Risikoklasse, umso höher fällt der Aktienanteil in den Portfolios aus. Das Musterportfolio mit der höchsten Risikoklasse („Spekulativ“) kommt auf einen Aktienanteil von rund 90 Prozent.

Die Portfolios werden durch einen selbstlernenden Algorithmus (künstliche Intelligenz) gesteuert, den die Get Capital AG entwickelt hat. Die KI-Software des Smavesto-Partners ist seit 2006 im Einsatz und hat sich bereits in der Finanzkrise 2008/2009 bewährt. Der Algorithmus analysiert große Datenmengen (Big Data) von historischen Preiszeitreihen und erstellt daraus regelmäßig Chance-Risiko-Profile für die Kapitalmärkte über unterschiedliche Zeithorizonte hinweg.

Auf Basis der aktuellen Marktlage identifiziert der Algorithmus dann aus über 100.000 Simulationen das effizienteste Portfolio für den Kunden, das zu seiner individuellen Risikoneigung passt. Durch frei wählbare Zusatzbausteine wie Fremdwährungen oder Emerging Markets sowie Feinjustierungen in der Risikoeinstellung sind laut Smavesto insgesamt mehr als 200 Portfolio-Konstruktionen für den Kunden möglich. Im Schnitt landen fünf bis maximal sieben ETFs und ETCs im Depot.

 

Aktives Risikomanagement

Auch bei der regelmäßigen Überprüfung und Anpassung der Portfolios steuert Smavesto das Risiko aktiv, indem der Robo die Vermögensaufteilung in den Kundenportfolios stets an die aktuelle Marktlage anpasst – unter Berücksichtigung der jeweiligen Risikoneigung des Kunden. Daher spricht Smavesto auch von „Reallokation“ statt dem in der Branche üblichen „Rebalancing“, bei dem das Umschichten in der Regel rein statisch erfolgt.

Mindestens einmal im Monat – jeweils am Monatsende und zusätzlich bei außergewöhnlichen Marktphasen – führt Smavesto diese Reallokation durch. „Darüber hinaus findet eine zusätzliche Kontrolle durch erfahrene Portfoliomanager statt, die auch die letztendlichen Anlageentscheidungen treffen und die sogenannten Orders – die Aufträge zum Kauf oder Verkauf bestimmter Wertpapiere – freigeben“, informiert Smavesto auf seiner Webseite.

Neben einer konventionellen Anlagelösung bietet Smavesto auch eine rein nachhaltige Geldanlage an, welche die sogenannten ESG-Kriterien berücksichtigt. Das Kürzel ESG steht für Ökologie (Ecology), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Government). Dabei stützt sich der Robo-Advisor auf die Nachhaltigkeitsratings von MSCI ESG Research sowie Analysen des US-Vermögensverwalters Blackrock.

Durch die frei wählbaren Zusatzbausteine wie Nachhaltigkeit, Fremdwährungen oder Emerging Markets sowie die Feinjustierungen in der Risikoeinstellung sind laut Smavesto insgesamt mehr als 200 Portfolio-Konstruktionen für den Kunden möglich.

 

Der Anlage-Assistent von Smavesto

Anders als die meisten Robos führt Smavesto keine Risikoermittlung für den Anleger durch. Die Kundinnen und Kunden müssen ihre Risikotragfähigkeit vorab selbst einschätzen. Daher sollten Sie mit dem Kapitalmarkt und seinen spezifischen Risiken zumindest etwas vertraut sein, wenn Sie Smavesto nutzen wollen.

Anleger können bei Smavesto aus fünf Risikoklassen wählen: konservativ, gewinnorientiert, risikobewusst plus zwei spekulative Risikostufen. Zum jeweiligen Risikoprofil nennt Smavesto auch den “Maximum Drawdown”. Das ist der Maximalverlust, den Sie als Anleger innerhalb eines bestimmten Zeitraums hätten erleiden können. Beim konservativen Portfolio liegt er innerhalb eines 20-Jahres-Zeitraums bei sieben Prozent. Beim höchsten spekulativen Portfolio sind es 40 Prozent. Die Werte basieren auf Betrachtungen der Vergangenheit. Smavesto weist darauf hin, dass der Verlust in der Zukunft auch höher ausfallen kann. Ihre Risikoklasse können Sie auch im Nachhinein noch ändern. Das neue Risikoprofil setzt der Robo-Advisor dann ab der nächsten Reallokation um.

Bei der Anlage können Sie schließlich zwischen einer Einmalanlage oder einem Sparplan wählen – oder Sie entscheiden sich für beides. Abhängig von der Risikoeinschätzung stellt der Robo dann die mögliche Vermögensentwicklung dar (siehe Screenshot 1).

Screenshot 1: Mögliche Vermögensentwicklung im risikobewussten Portfolio

Anlageassistent.

Anschließend können Sie noch wählen, ob Sie in Fremdwährungen und Emerging Markets investieren möchten – und ob es eine klassische oder eine nachhaltige Anlage sein soll. Um ein Gefühl für die Performance von Smavesto zu bekommen, müssen Sie nicht gleich echtes Geld anlegen. Sie können den Robo-Advisor auch erst mit einem Test-Portfolio ausprobieren (Screenshot 2). Sie können darin sehen, wie sich das Geld auf die verschiedenen Anlageklassen aufteilt und wie sich die Performance im Laufe der Zeit entwickelt.

Screenshot 2: Portfolio-Aufteilung und Performance im risikobewussten Portfolio

Robo-Advisor Smavesto

Wollen Sie schließlich echtes Geld investieren, müssen Sie Ihre persönlichen Daten angeben und weitere Angaben machen, etwa über Ihre finanziellen Verhältnisse und Ihre Kenntnisse der Kapitalanlage. Der Registrierungsprozess für den Robo-Advisor findet dabei komplett online statt.

 

Sparplan und Mindestanlage bei Smavesto

Bei Smavesto können Sie auch einen Sparplan einrichten. Die monatliche Mindestsparrate beträgt dabei 50 Euro. Die Sparrate wird automatisch zum 1. oder 15. jedes Monats vom Referenzkonto eingezogen. Das Referenzkonto ist Ihr Girokonto. Den Sparplan können Sie jederzeit ändern oder beenden. Die Änderung wird dann zum Folgemonat wirksam. Auch bei der Einmalanlage gibt es einen Mindestbetrag. Er liegt bei 1.000 Euro.

 

Die Kosten des Robo-Advisors

Die Kosten für die digitale Vermögensverwaltung liegen bei insgesamt 1,0 Prozent pro Jahr. Sie werden am Ende jedes Quartals auf der Grundlage des durchschnittlichen Vermögensbestandes berechnet. Von den Kosten in Höhe von 1,0 Prozent gehen 0,75 Prozent an Smavesto für die Verwaltung des Vermögens durch den Robo. Der Rest fließt an die Baader Bank. Damit werden die Kosten für die Depotführung und für den Kauf der ETFs und ETCs abgegolten.

 

Die Performance von Smavesto

Smavesto schneidet im Performance-Vergleich unter mehr als 30 von biallo.de gelisteten Robo-Strategien sehr gut ab. Mit der klassischen Geldanlage erreichte der Robo-Advisor in den vergangenen Monaten stets die vorderen Plätze. Zuletzt (Stichtag 22.9.2022) lag Smavesto bei Laufzeiten von einem bis drei Jahre in fast allen Strategien ganz vorn: defensiv, ausgewogen und offensiv. Lediglich in der ausgewogenen Strategie musste sich die digitale Vermögensverwaltung über die Laufzeit von einem Jahr dem Konkurrenten Fintego geschlagen geben. Über drei Jahre erzielte der Robo-Advisor in der ausgewogenen Strategie eine Rendite von 40,7 Prozent. Bei zwei Jahren waren es 30,7 Prozent, bei einem Jahr 4,5 Prozent.

 

Der Robo-Advisor im Test

Auch bei den Tests anderer Medien erhält Smavesto zum Teil gute Noten. Die “Wirtschaftswoche” etwa nahm im März 2022 knapp 20 Robo-Advisor unter die Lupe. Smavesto erhielt das Testurteil “gut”. Im Herbst 2021 testete das Finanzportal FMH für das “Handelsblatt” Robo-Advisor. Smavesto schnitt hier sogar mit einem “Sehr gut” ab.
Weniger positiv fiel dagegen das Urteil der Stiftung Warentest zu Smavesto aus. Die Warentester gaben Mitte vergangenen Jahres dem Robo-Advisor nur ein “mangelhaft” (Note 4,9). Negativ auf die Note wirkten sich dabei vor allem die Informationen zu Produkt und Kosten aus. Den Testern waren diese lediglich die Note 4,1 wert. Die Performance der Robos floss allerdings nicht in die Testnote ein. Zusammen mit dem Konkurrenten Vividam* schnitt Smavesto dabei jedoch überdurchschnittlich gut ab.

 

Sicherheit des Robo-Advisors

Die Wertpapiere der Anleger werden bei Smavesto in Depots der Baader Bank verwaltet. Die ETFs und ETCs gelten dabei als Sondervermögen. Sie bleiben damit im Besitz der Anlegerinnen und Anleger. Von einer möglichen Insolvenz der Bank wären sie daher nicht betroffen.

Für das Verrechnungskonto bei der Baader Bank gilt die gesetzliche Einlagensicherung von 100.000 Euro. Bis zu dieser Grenze ist Ihr Geld in jedem Fall abgesichert. Die Baader Bank ist außerdem Mitglied im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken. Darüber sind noch einmal 19,15 Millionen Euro pro Kunde abgesichert (Stand 22.9.2022).

 

Kündigung bei Smavesto

Das Depot lässt sich nach Angaben Smavestos jederzeit kostenlos kündigen. Dazu müssen Sie im Bereich “Profil” auf die Schaltfläche “Kündigen” klicken. Die anschließende Abfrage bestätigen Sie einfach. Der Robo-Advisor stößt dann automatisch den Verkauf der Wertpapiere an. Der Erlös wird dem Referenzkonto gutgeschrieben – also dem eigenen Girokonto. Kündigungen per E-Mail oder über das Kontaktformular sind nicht möglich.

Wer mit der Geldanlage nur pausieren möchte, kann sich das Guthaben auch auszahlen lassen. Das Smavesto Depot läuft dann gebührenfrei weiter. Der Vorteil: Wollen Sie wieder etwas investieren, brauchen Sie keine neue Videolegitimation. Ein Test-Depot müssen Sie übrigens nicht kündigen: Es wird nach sechs Monaten automatisch gelöscht.

 

Fazit zu Smavesto

Der Robo-Advisor Smavesto investiert das Geld der Kunden ausnahmslos in börsengehandelte Indexfonds (ETFs) und börsengehandelte Rohstoffe (ETCs). Er nutzt dabei einen Algorithmus, der auf künstlicher Intelligenz (KI) beruht. Das ist heute nichts Besonderes mehr. Allerdings hat sich die KI-Software von Smavesto bereits in der Finanzkrise 2008/2009 bewährt. Sie analysiert laufend mithilfe großer Datenmengen die Risikoprofile der Kapitalmärkte und passt die Portfolios der Anlegerinnen und Anleger daraufhin an. Das kann bei der Risikosteuerung ein Vorteil sein.

Außergewöhnlich ist die Performance von Smavesto: Der Robo-Advisor liegt im Performance-Vergleich von Biallo.de regelmäßig ganz vorn. Zuletzt war er bei nahezu allen Anlagestrategien Spitzenreiter. Das gilt zumindest für die konventionellen Anlageprodukte. Bei der nachhaltigen Anlage fallen die Ergebnisse schwächer aus.

Bei der Auswahl der Anlageprodukte verzichtet Smavesto auf eine Risikoermittlung. Die Kunden müssen sich selbst für eines der fünf Risikoprofile entscheiden. Das bedeutet: Wenn Sie Ihr Geld über Smavesto anlegen, sollten Sie bereits etwas Erfahrung in der Wertpapieranlage mitbringen – und die eigene Risikobereitschaft einschätzen können. Das Risikoprofil lässt sich aber im Nachhinein auch noch verändern. Und Sie können mithilfe eines Test-Portfolios vorab ausprobieren, inwieweit ein Anlageprofil für Sie geeignet ist.

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