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Solaris: Die Bank als Fintech-Partner im Überblick

Franziska Baum
Redakteurin
Veröffentlicht am: 22.12.2022

Auf einen Blick

  • Solaris (früher Solarisbank) ist ein Unternehmen, welches eine ​​Banking-as-a-Service-Plattform anbietet.
  • Das bedeutet: Andere Unternehmen können darüber Bankgeschäfte ausüben, ohne selbst eine Banklizenz besitzen zu müssen.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Aktuelles zu Solaris
  2. Welche Unternehmen arbeiten mit Solaris als Partner zusammen?
  3. Wie sicher sind Ihre Gelder bei Solaris-Partnern?
  4. Solaris und die Bafin
  5. Bewertungen von Solaris im Internet
  6. Ihre Erfahrungen mit Solaris oder Fintech-Banken sind gefragt

Die Solaris (früher auch Solarisbank) ist ein Technologieunternehmen mit Sitz in Berlin. Gegründet wurde die Bank im März 2016 vom deutschen Fintech-Unternehmen FinLeap sowie Marko Wenthin und Andreas Bittner. Zuvor hat die Bank eine Vollbanklizenz der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) und Europäischen Zentralbank (EZB) erhalten. Zusätzlich besitzt Solaris Lizenzen für E-Geld und Wertpapierhandel. Dadurch kann die Bank europaweit im Finanzwesen tätig sein.

Das Geschäftsmodell von Solaris ist eine “Banking-as-a-Service-Plattform”, welche die Bank zur Verfügung stellt. Dadurch können sich andere Unternehmen an Solaris anbinden und selbst ein Anbieter von Finanzdienstleistungen werden. Die Fintech-Unternehmen benötigen dann selbst keine Vollbanklizenz mehr. Solaris sagt über sich selbst, dass sie Europas größte Embedded-Finance-Plattform anbieten. Dabei bietet Solaris Plattformen zum Einbinden für digitales Banking und Karten, Kredite, Know your Customer und digitale Vermögenswerte.

 

Aktuelles zu Solaris

Aktuell gibt es bei Solaris über 750 Mitarbeiter aus über 70 Nationen. Darunter befinden sich Entwickler, Unternehmer und erfahrene Banking-Experten. Ein bunt gemischtes Team. Unterstützt wird Solaris von internationalen Investoren. Mehr als 390 Millionen Euro Kapital hat das Unternehmen bisher eingesammelt. Unter den Investoren sind unter anderem Visa, Global Brain, Yabeo, Samsung Catalyst Fund, CNP und FineLeap zu finden.

 

Welche Unternehmen arbeiten mit Solaris als Partner zusammen?

Ohne den Anschluss anderer Unternehmen an die Embedded-Finance-Plattform von Solaris stände das Unternehmen wahrscheinlich nicht so im Fokus der Öffentlichkeit. Denn bei Solaris handelt es sich nicht um eine übliche Bank wie Postbank, DKB, ING oder Sparkasse. Solaris bietet bisher keine eigenen Finanzprodukte wie Girokonto, Baufinanzierung, Ratenkredit, Tagesgeld oder Festgeld an. Das ist der große Unterschied zu anderen Banken.

Trotzdem nutzen immer mehr Fintechs und auch renommierte Unternehmen das Angebot der Solaris-Plattform, um die eigenen Produkte erfolgreich zu vermarkten. Insgesamt gibt es über 90 Firmen, welche mit Solaris kooperieren. Diese Unternehmen arbeiten mit Solaris zusammen:

Auch die nachfolgenden Unternehmen und Fintechs haben Solaris als Partner:

  • ADAC (ab 2. Halbjahr 2023)
  • American Express
  • Auxmoney
  • CarNext
  • Grover
  • Mansa
  • Otto
  • Rydes
  • Watchdreamer

 

Wie sicher sind Ihre Gelder bei Solaris-Partnern?

Grundsätzlich bietet Solaris als Bank den Partnern eine Schnittstelle zu den eigenen Produkten. Sollte ein Unternehmen Insolvenz anmelden, wie dies zuletzt bei Nuri der Fall war, bezieht sich dies nicht auf die Solaris.

Ihre Gelder sind dort sicher verwahrt und auf jeden Fall durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu einer Grenze von 100.000 Euro pro Kunde abgesichert. Dabei werden verschiedene Einlagen zusammengezogen. Sind Sie also Kundin oder Kunde bei Kontist und Tomorrow, werden Ihre Einlagen auf den Konten addiert.

Während andere Banken zusätzlich das Geld durch den Einlagensicherungsfonds der privaten Banken schützen, ist dies bei der Solaris nicht der Fall.

 

Solaris und die Bafin

Immer wieder ist in den Medien zu lesen, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) bei der Solaris Mängel feststellt. So wurden im März 2022 zusätzliche Eigenmittelanforderungen festgelegt. Der Grund für die Maßnahme war ein Verstoß gegen die Anforderungen an eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation. Im Zuge einer Sonderprüfung wurden bei Solaris zahlreiche organisatorische Mängel festgestellt. Sie belegten eine nicht ordnungsgemäße Geschäftsorganisation. Diese Sonderprüfung fand bereits 2020 statt.

Ende Januar 2022 schickt die Bafin der Solaris einen Sonderaufpasser ins Haus. Die 2020 durchgeführte Prüfung mit den festgestellten Mängeln ist auch hierfür der Hintergrund. Auch wenn das Fintech glaubt, die Vorgaben weitestgehend abgearbeitet zu haben, scheint die Bafin die Fortschritte überwachen zu wollen.

 

Bewertungen von Solaris im Internet

Im Internet gibt es aktuell noch vergleichsweise wenig Bewertungen zur Solaris beziehungsweise Solaris-Gruppe. Auf trustpilot.com haben bisher 533 Kundinnen und Kunden die Bank bewertet. Mit 2,9 von fünf Sternen sieht das Ergebnis allerdings eher mau aus. Denn ganze 51 Prozent der Bewertenden vergibt hier nur einen Stern. Bemängelt wird vor allem der Kundenservice von Solaris. Viele Kunden schreiben, dass das Unternehmen auf E-Mails nicht reagiert oder sehr lange braucht.

Auf Google Maps wird Solaris in Berlin ebenfalls mit niedrigen 2,2 Sternen bewertet. Auch hier wurden lediglich 79 Rezensionen abgegeben.

Eine Begründung für die schlechte Bewertung könnte das Geschäftsmodell sein. Denn als Bankdienstleister ist Solaris primär nicht für die Betreuung der Kunden verantwortlich. Diese Aufgabe hat der Fintech-Partner übernommen, welcher Solaris als Bankpartner hat. Gibt es dort Probleme, egal ob im Kundenservice oder bei der Technik im Kontext der Banking-App, kommen diese Anfragen auch bei Solaris an.

 

Ihre Erfahrungen mit Solaris oder Fintech-Banken sind gefragt

Wir möchten gern wissen, welche Erfahrungen Sie mit der Solarisbank oder deren Fintech-Partner gemacht haben. Bitte senden Sie uns eine E-Mail an redaktion@biallo.de und schildern Sie, ob Sie zufrieden sind oder wo es hakt.

Über die Redakteurin Franziska Baum

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Bereits in ihrer Schulzeit war Franziska für die Jugendredaktion der Sächsischen Zeitung tätig. Nach ihrem Germanistik-Studium in Dresden sammelte sie weitere Erfahrungen als Online-Redakteurin bei führenden Technik-Magazinen und später im Verbraucherschutz. Seit 2016 war Franzi (so ihr Spitzname) als Redakteurin am Aufbau des Onlineportals verbraucherschutz.com (früher onlinewarnungen.de) beteiligt. Dort betreute sie unter anderem den Social Media Bereich, plante und verfasste eigene Tipps, News und Anleitungen zu aktuellen Themen. Durch diese Arbeit hat Franzi sich ein ausgeprägtes Wissen im Bereich Verbraucherschutz angeeignet. Bei biallo.de bringt sie genau dieses Wissen ein. Außerdem ist Franziska in der Leserbetreuung tätig. Ihr Ziel ist es, den Leserinnen und Lesern zu helfen und ein gutes Gefühl zu geben.