





Auf einen Blick
Lange Zeit gab es auf herkömmliche Geldanlagen, wie dem Sparbuch und dem Tagesgeldkonto, kaum noch Zinsen. Einige Banken haben in im Zuge der Niedrigzinsphase ihre Tagesgeldkonten sogar ganz abgeschafft. Andere Geldhäuser wie die ING verlangten Minuszinsen bei höheren Guthaben. Daher rückte eine andere konservative Anlageform in den Vordergrund – das Termingeld. Im Vergleich zum Tagesgeld bietet das Termingeld in der Regel höhere Zinsen, da das Geld für einen festgelegten Zeitraum angelegt wird und die Bank somit besser planen kann..
Tatsächlich ist das Termingeld eine Alternative zum Tagesgeld mit einigen Vor- und Nachteilen. Beim Termingeld handelt es sich ebenfalls um eine Geldanlage bei einem Kreditinstitut. Im Gegensatz zum Tagesgeld ist das Guthaben jedoch nicht täglich verfügbar. Vielmehr legen Sie das Termingeld für einen bestimmten Zeitraum an. Im Gegenzug zahlt Ihnen die Bank für diesen Zeitraum einen festen Zinssatz. Auf das angelegte Geld können Sie während der Laufzeit nicht zugreifen. Deshalb wird diese Geldanlage häufig auch als Festgeld bezeichnet.
Wichtig: Das Termingeld hat nichts mit dem riskanten Termingeschäft bei Aktien zu tun.
Um in den Genuss eines höheren Zinses für Ihr Guthaben zu kommen, legen Sie Festgeld für einen vorher fest bestimmten Zeitraum auf einem Konto bei einer Bank oder Sparkasse an. Je nach Bank wählen Sie aus einer unterschiedlich langen Laufzeit. Das Geldhaus garantiert Ihnen für diese Laufzeit einen festen Zins, der in der Regel höher ist, als beim kurzfristigen Tagesgeld. Zinsschwankungen am Markt haben auf das Termingeld keinen Einfluss. Egal, ob der Marktzins steigt oder fällt - Sie bekommen beim Termingeld immer den für die Laufzeit vereinbarten Zins.
Da es sich beim Termingeld um eine kurz- bis mittelfristige Anlageform handelt, wählen Sie je nach Bank aus einer Laufzeit von einem Monat bis zu zehn Jahren. Dabei gilt der Grundsatz: je länger die Laufzeit, umso höher der Jahreszins. Doch der Zins alleine sollte Sie nicht zu einer Festgeld-Anlage verleiten. Sie müssen auf das Geld während der Laufzeit auch verzichten können, wenn Sie sich für das Termingeld entscheiden.
Beim weniger populären Kündigungsgeld gibt es keine fest vereinbarte Laufzeit. Doch das ist nicht der einzige Unterschied zum Termingeld. Angelegt wird das Kündigungsgeld ebenfalls auf einem Konto bei einer Bank. Anstelle einer festen Laufzeit, vereinbaren Sie mit der Bank eine längere Kündigungsfrist. Das bedeutet, dass Sie zwar jederzeit kündigen können, das Geld aber aufgrund der vereinbarten Kündigungsfrist noch einen Monat bis ein Jahr bei der Bank verbleibt. Erst danach können Sie über Ihr Guthaben verfügen. Ein weiterer Unterschied zum Festgeld ist, dass beim Kündigungsgeld kein fester Zins vereinbart wird. Vielmehr kann sich der Ertrag während der Laufzeit durch Marktanpassungen verändern. Gleichwohl ist diese Form des Termingeldes teils höher verzinst, als das täglich verfügbare Tagesgeld.
Das Termingeld lohnt sich vor allem für sehr sicherheitsbewusste Sparer, die auf einen Teil ihres Bankguthabens längere Zeit verzichten können und für unerwartete Ausgaben einen täglich verfügbaren Notgroschen beispielsweise auf dem Tagesgeldkonto haben. Außerdem ist das Festgeld für Sie interessant, wenn Sie höhere garantierte Zinsen als auf einem Tagesgeldkonto möchten. Für das Termingeld zahlen Sie in der Regel keine Kontoführungsgebühren.
Die richtige Wahl der Anlagedauer Ihres Termingeldes ist gleich aus verschiedenen Gründen besonders wichtig. Zunächst sollten Sie das Festgeld immer mit dem Tagesgeld vergleichen. Bei sehr kurzfristig angelegtem Termingeld (ein bis drei Monate) kann es passieren, dass Sie für die Festgeld-Anlage weniger Zinsen bekommen, als bei dem besten Tagesgeld-Angebot. Zudem müssen Sie realistisch einschätzen, wie lange Sie auf das angelegte Guthaben verzichten können. Generell ist davon abzuraten, die gesamten Ersparnisse langfristig anzulegen. Sparen Sie lieber einen Teil mit sofortiger Verfügbarkeit an, um in einem Notfall darauf zugreifen zu können. Einen anderen Teil Ihres Vermögens können Sie möglicherweise langfristig als Termingeld platzieren.
Unabhängig von diesem Spagat zwischen möglichst hohem Zins und Anlagedauer sollten Sie einen Blick auf die mögliche Zinsentwicklung werfen. Erwarten Sie persönlich steigende Zinsen, sollten Sie das Festgeld über einen kürzeren Zeitraum anlegen. Dagegen ist ein längerer Zeitraum sinnvoll, wenn Sie sinkende Marktzinsen erwarten. Legen Sie das Termingeld über mehrere Jahre an, können Sie bei jährlicher Zinsgutschrift zusätzlich vom Zinseszins profitieren. Den Zinseszinseffekt beim Termingeld können Sie bequem mit unserem Zinseszinsrechner ausrechnen.
Kleinanleger sind bei der Geldanlage via Festgeld bei einer deutschen Bank auf der sicheren Seite. Grundsätzlich sind Ihre Guthaben durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro pro Person und Bank abgesichert. Viele deutsche Banken sind Mitglied im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) und sichern darüber die Guthaben der Kunden deutlich höher ab. Auch Sparkassen haben neben der gesetzlichen Einlagensicherung ein zusätzliches Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe.
Die Einlagensicherung gilt grundsätzlich für Termingelder bei Banken in der gesamten Europäischen Union. Garantiert wird die Sicherheit der Guthaben allerdings durch den jeweiligen Staat, in dem die Bank ihren Sitz hat. Bei Geldanlagen im Ausland könnte das problematisch werden, wenn der ausländische Staat im Falle einer großen Bankenpleite finanziell nicht einspringen kann.
In einem weiteren Artikel auf biallo.de lesen Sie alle wichtigen Informationen zur Besteuerung von Fest- und Tagesgeld.
Termingeld sollten Sie niemals aus einer spontanen Laune heraus anlegen, oder weil Sie sich gerade über die Tagesgeld-Zinsen ärgern. Vielmehr sind eine sorgfältige Planung und ein Vergleich notwendig, damit Sie die richtige Geldanlage mit einem möglichst hohen Zins bei einer vertretbaren Laufzeit wählen. Nutzen Sie unsere Checkliste, um das Termingeld zu planen:
Überlegen Sie in einem ersten Schritt, welche Ausgaben in den nächsten Jahren zu erwarten sind und welche Investitionen Sie planen. Mit einer guten Planung ermitteln Sie, auf welchen Betrag Sie über welchen Zeitraum gut verzichten und als Termingeld anlegen können. Planen Sie immer einen Teil Ihres Guthabens für unerwartete Ausgaben ein und legen Sie diesen Teil als schnell verfügbares Tagesgeld an.
Aufgrund Ihrer Haushaltsplanung wissen Sie, welchen Betrag Sie anlegen und welche maximale Laufzeit Sie auswählen können. Informieren Sie sich über unseren Tagesgeld-Vergleich, welche Zinsen und welchen Ertrag die besten Anbieter garantieren. Legen Sie den Teil Ihrer Ersparnisse als schnell verfügbares Tagesgeld an, den Sie für unerwartete Ausgaben eingeplant haben.
Informieren Sie sich über unseren Festgeld-Vergleich, welche Banken aktuell die besten Angebote für Termingeld unterbreiten. Vergleichen Sie die Erträge mit den Angeboten aus dem Tagesgeld-Vergleich. Wird das Termingeld höher verzinst, legen Sie das verzichtbare Guthaben als Festgeld an.
Beim Termingeldkonto handelt es sich um ein typisches Anlagekonto, welches Sie von der Bank oder Sparkasse bekommen, bei der Sie Ihr Geld anlegen möchten. Das Termingeldkonto ist in der Regel kostenlos. Die Eröffnung des Anlagekontos erledigen Sie in wenigen Schritten direkt am Computer. In unserem ausführlichen Ratgeber erfahren Sie, was Sie bei der Eröffnung eines Anlagekontos beachten sollten.