
Deutschland- Basiszins: 1,00%
- Aktionszins: 2,50% - gilt für die ersten 6 Monate

Deutschland- Basiszins: 2,00%
- Aktionszins: 3,00% - gilt für die ersten 3 Monate

Schweden- Basiszins: 1,45%
- Aktionszins: 2,65% - gilt für die ersten 4 Monate
Auf einen Blick
Viele Anlegerinnen und Anleger suchen nach höheren Zinsen und prüfen dabei auch Auslandsbanken. Dieser Ratgeber zeigt Ihnen, wie Sie sicher im Ausland investieren und gibt praktische Tipps, von der Einlagensicherung bis zur Quellensteuer.
Die Zinsen für Tagesgeld und Festgeld sind in den vergangenen Monaten deutlich gefallen. Viele Sparerinnen und Sparer suchen deshalb nach Alternativen – und werden häufig bei Banken im Ausland fündig. Für Tages- und Festgeld zahlen ausländische Banken oft mehr als deutsche Kreditinstitute.
Wer Geld im Ausland anlegen möchte, profitiert oft von einer breiteren Auswahl an Laufzeiten und Zinsmodellen. Während deutsche Banken meist konservative Angebote bereithalten, setzen viele europäische Institute auf flexible Laufzeiten, variabel verzinste Tagesgeldkonten oder befristete Aktionsangebote. Für Sie als Anlegerin oder Anleger bedeutet das: Sie können die Zinsgestaltung stärker nach Ihren eigenen Bedürfnissen ausrichten.
Ein Vergleich der Konditionen mit dem Tagesgeld-Vergleich und dem Festgeld-Vergleich von biallo.de hilft, den Überblick zu behalten. Dabei lohnt sich vor allem der Blick auf die sogenannten Bestandszinsen, also jene Zinsen, die nach Ablauf eines möglichen Aktionszeitraums gelten.
Auch wenn Auslandsbanken auf den ersten Blick häufig etwas höhere Zinsen bieten: Entscheidend bleibt, wie sicher das Geld dort verwahrt wird und ob alle Bedingungen transparent sind.
Die Erklärung ist einfach: Ausländische Banken müssen neue Kundinnen und Kunden gewinnen und sich auf einem hart umkämpften Markt behaupten. Höhere Zinsen sind dafür ein bewährtes Mittel. Hinzu kommt, dass das allgemeine Zinsniveau im Ausland je nach wirtschaftlicher Lage und Geldpolitik des jeweiligen Landes unterschiedlich ausfallen kann.
In Ländern mit schwächerer Wirtschaft oder höherer Verschuldung, und damit geringerer Bonität, sind die Refinanzierungskosten für Banken oft größer – und diese geben sie in Form höherer Sparzinsen an die Kundschaft weiter. Für Anlegerinnen und Anleger bedeutet das jedoch auch: Wo mehr Zinsen locken, besteht meist auch ein etwas höheres Risiko. Deshalb sollte die Verzinsung immer im Verhältnis zur Stabilität des Landes gesehen werden.
Bevor Sie sich für eine ausländische Bank entscheiden, prüfen Sie immer, ob die Einlagensicherung greift und das Land eine gute Bonität besitzt. Sicherheit sollte immer Vorrang vor kurzfristigen Zinsversprechen haben.
Wer Geld im Ausland anlegen möchte, sollte sich zunächst mit den verschiedenen Wegen vertraut machen. Grundsätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten, wie Sie ein Tages- oder Festgeldkonto bei einer ausländischen Bank eröffnen können – jeweils mit eigenen Vor- und Nachteilen.
Hier sind vor allem drei Möglichkeiten zu unterscheiden:
Unabhängig vom gewählten Weg sollten Sie die Konditionen sorgfältig vergleichen. Achten Sie auf:
Lesen Sie außerdem das Kleingedruckte, insbesondere bei Aktionszinsen: Viele dieser Angebote gelten nur für Neukunden und enden nach wenigen Monaten. Danach wird automatisch auf den Bestandszinssatz umgestellt – dieser fällt häufig deutlich niedriger aus.
Schließen Sie Ihr Tages- oder Festgeldkonto nie ab, ohne die Bedingungen im Detail gelesen zu haben. Achten Sie darauf, dass alle Informationen zu Zinslaufzeit, Einlagensicherung und steuerlicher Behandlung klar angegeben sind. Besonders bei Online-Abschlüssen aus dem Ausland sollten Sie die AGB und Datenschutzbestimmungen genau prüfen.
Bevor Sie Ihr Geld bei einer ausländischen Bank anlegen, lohnt sich ein kurzer Realitätscheck. Mit dieser Checkliste prüfen Sie Schritt für Schritt, ob sich das Angebot wirklich für Sie eignet:
1. Zinsen vergleichen: Prüfen Sie aktuelle Tages- und Festgeldangebote – im In- und Ausland. Nutzen Sie seriöse Vergleiche: Unser Tagesgeld-Vergleich und Festgeld-Vergleich zeigt Ihnen, wo Sie die besten Zinsen finden.
2. Einlagensicherung prüfen: Achten Sie darauf, dass die Bank der EU-Einlagensicherung unterliegt. Nur dann sind bis zu 100.000 Euro pro Person und Bank geschützt.
3. Länderrating ansehen: Wählen Sie Banken aus Ländern mit hoher Bonität (mindestens AA). Das verringert das Risiko bei wirtschaftlichen Krisen.
4. Steuern berücksichtigen: Zinserträge aus dem Ausland sind in Deutschland steuerpflichtig. Denken Sie an die Anlage KAP in Ihrer Steuererklärung.
5. Freistellungsauftrag beachten: Nur möglich, wenn die Bank eine deutsche Zweigstelle hat. Andernfalls müssen Sie Zinsen selbst beim Finanzamt angeben.
6. Kontoeröffnung prüfen: Eröffnen Sie Ihr Konto direkt bei der Bank oder über ein Zinsportal wie Raisin.
7. Währung bedenken: Anlagen in Euro vermeiden Wechselkursrisiken. Fremdwährungen nur für erfahrene Anleger.
8. Bankbewertungen lesen: Recherchieren Sie Erfahrungen anderer Kundinnen und Kunden zu Auszahlung, Service und Sicherheit.
9. Laufzeit festlegen: Legen Sie Ihr Geld nur so lange fest, wie Sie es sicher entbehren können.
10. Unterlagen sichern: Bewahren Sie Kontoauszüge und Zinsbescheinigungen sorgfältig auf – das ist wichtig für Ihre Steuerunterlagen.

Deutschland
Deutschland
SchwedenWer Erspartes als Tagesgeld und Festgeld anlegt, ist normalerweise auf Sicherheit bedacht. Bei Auslandsanlagen müssen Sie hier besonders darauf achten. In der gesamten Europäischen Union gilt: Für Spareinlagen bis zu 100.000 Euro pro Person und Bank besteht eine gesetzliche Einlagensicherung. Bis zu dieser Obergrenze ist Ihr Guthaben EU-weit geschützt.
Doch wenn eine Bank pleitegeht, hängt es auch vom Herkunftsland der Bank ab, wann Sie Ihr Erspartes zurückbekommen. Die Auszahlung sollte in allen Ländern binnen sieben Werktagen erfolgen. Ob darauf aber auch im Extremfall Verlass ist, etwa während einer Bankenkrise, muss sich erst noch zeigen.
Das Prinzip ist einfach: Jede Bank in der Europäischen Union ist verpflichtet, Kundeneinlagen bis 100.000 Euro abzusichern. Sollte die Bank zahlungsunfähig werden, springt das jeweilige nationale Sicherungssystem ein. Diese Systeme sind zwar nach einem EU-weiten Mindeststandard aufgebaut, unterscheiden sich aber in der praktischen Umsetzung, etwa bei den Meldeverfahren oder der Entschädigungsdauer.
In Deutschland übernimmt die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) diese Aufgabe. Im Ausland gilt das jeweilige nationale System – etwa das schwedische „Riksgälden“ oder das französische „FGDR“. Für Sparerinnen und Sparer ist wichtig zu wissen: Der Anspruch auf Entschädigung besteht grundsätzlich, aber die Abwicklung erfolgt immer über das Land, in dem die Bank ihren Sitz hat.
Gerät ein Land wirtschaftlich unter Druck, kann sich das auch auf die Stabilität des Sicherungssystems auswirken. Daher rät die Stiftung Warentest, bevorzugt Banken aus wirtschaftlich starken Ländern mit sehr guter Bonität und gutem Rating zu wählen. Staaten mit einer Bewertung von AA oder AAA gelten als besonders sicher. Dagegen sollten Sie Angebote aus Ländern mit schwächerer Bonität oder instabiler Wirtschaft eher meiden – selbst wenn die Zinsen dort höher sind.
Achten Sie bei jeder Geldanlage im Ausland auf die Bonität des Landes und die Zuverlässigkeit der Einlagensicherung. Ein vermeintlich hoher Zins kann das Risiko einer unsicheren Bank oder einer instabilen Volkswirtschaft nicht ausgleichen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, setzt lieber auf Institute aus wirtschaftlich starken EU-Staaten mit verlässlichen Sicherungssystemen.
Die Bonität eines Landes spielt bei der Geldanlage im Ausland eine zentrale Rolle. Sie gibt Auskunft darüber, wie kreditwürdig und zahlungsfähig ein Staat ist – und damit auch, wie zuverlässig seine Banken im Krisenfall abgesichert sind. Für Anlegerinnen und Anleger ist das Länderrating ein wichtiges Instrument, um das Risiko einer Anlage besser einschätzen zu können.
Maßgeblich ist das sogenannte Länderrating: Es gibt Auskunft darüber, wie kreditwürdig und zahlungsfähig der Staat ist, in dem die Bank ihren Sitz hat. Die großen internationalen Ratingagenturen wie Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch bewerten regelmäßig die wirtschaftliche Stabilität aller EU-Länder und vergeben Noten von AAA (sehr hohe Bonität) bis D (Zahlungsausfall).
Für ein Höchstmaß an Sicherheit empfiehlt es sich, nur in Banken aus Ländern mit einem Rating von AAA oder AA zu investieren, da diese im Krisenfall mit größerer Wahrscheinlichkeit ihre Einlagensicherung erfüllen können.
Ein gutes Länderrating ist entscheidend für die Sicherheit Ihrer Auslandsbank. Biallo.de gibt im Tagesgeld-Vergleich und im Festgeld-Vergleich stets das S&P-Länderrating mit der entsprechenden Note an.
Nutzen Sie diese Ratings, um eine Balance zwischen Rendite und Risiko zu finden. Ein leicht höherer Zins in einem Land mit geringerer Bonität kann zwar verlockend wirken, birgt aber im Ernstfall das Risiko einer längeren Entschädigungsdauer oder sogar Zahlungsausfälle.
Wenn Sie maximale Sicherheit wünschen, investieren Sie nur in Länder mit AA- oder AAA-Bewertung. So sind Sie in der Regel auf der sicheren Seite, auch wenn die Zinsen etwas niedriger ausfallen.
Überlegen Sie sich vorher, welches Risiko Sie eingehen wollen. Die Verbraucherzentralen raten immer wieder davon ab, wegen ein paar Euro mehr Zinsen das Risiko auf sich zu nehmen, nach einer Bankpleitewelle bei der Entschädigung leer auszugehen. Oder über Monate hinweg mit der Unsicherheit leben zu müssen, ob das womöglich mühsam ersparte Anlagekapital noch zurückgezahlt wird oder nicht.
Anlegerinnen und Anleger mit Wohnsitz in Deutschland unterliegen grundsätzlich der deutschen Steuerpflicht – unabhängig davon, ob die Zinserträge aus dem Inland oder Ausland stammen. Zinserträge gelten als Einkünfte aus Kapitalvermögen und werden mit 25 Prozent Abgeltungssteuer zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer besteuert. Bis zum Sparerpauschbetrag (1.000 Euro für Ledige, 2.000 Euro für verheiratete Paare) bleiben Zinsen steuerfrei, sofern ein entsprechender Freistellungsauftrag eingereicht wurde.
Ausländische Banken ohne deutsche Zweigstelle führen die Abgeltungssteuer nicht automatisch an das deutsche Finanzamt ab. Anlegende können bei solchen Banken auch keinen Freistellungsauftrag einreichen. Das bedeutet: Sie müssen sämtliche Zinserträge selbst in Ihrer Steuererklärung angeben – und zwar in der Anlage KAP.
Dazu rät auch Marcus Polz, Steuerberater der Kanzlei Müller & Polz im oberbayerischen Eresing: Wer ausländische Zinserträge erzielt, sollte diese immer vollständig deklarieren – selbst dann, wenn der Sparerpauschbetrag noch nicht ausgeschöpft ist. Das sorgt für Transparenz und beugt unangenehmen Nachfragen durch das Finanzamt vor.
Manche Anlegerinnen und Anleger verzichten auf die Meldung ausländischer Erträge, solange sie unter dem Freibetrag liegen. Doch das kann sich rächen. Steuerberater Polz erklärt: „Das Finanzamt kann durch eine Kontrollmitteilung von den Einkünften erfahren. Ist dann in der Steuererklärung nichts angegeben, werden die Beamten nachfragen.“ Das könne noch Jahre nach Erhalt der Einkünfte passieren. In so einem Fall müssen Belege nachgereicht werden.
Wer dann aber zugeben müsse, Zinseinnahmen oberhalb des Sparerpauschbetrags nicht angegeben zu haben, „bekommt richtig Ärger mit dem Finanzamt und hat womöglich ein Verfahren wegen Steuerhinterziehung am Hals“, warnt Polz. Daher gilt: Selbst bei kleinen Beträgen lohnt sich eine vollständige und korrekte Deklaration.
Auch wenn ausländische Banken keine Abgeltungssteuer abführen, bleiben Sie als Anlegerin oder Anleger in der Pflicht. Geben Sie Ihre Zinserträge stets in der Anlage KAP an – das schützt Sie vor unangenehmen Nachfragen und möglichen Strafen. Ein rechtzeitig eingereichter Freistellungsauftrag sorgt dafür, dass Zinsen im Inland steuerfrei bleiben.
Schon mal daran gedacht, Geld auf einem Fremdwährungskonto anzulegen? Eine Zeit lang waren solche Konten, die in einer anderen Währung als dem Euro geführt werden, bei nicht wenigen Anlegerinnen und Anlegern beliebt. Dann flaute das Interesse ab. Inzwischen gibt es aber wieder mehr und mehr Angebote für Fremdwährungskonten. Besonders gefragt sind Konten in US-Dollar, Schweizer Franken oder Britischen Pfund. Manche Anbieter legen sogar noch eine Schippe drauf – und locken mit Konten in Währungen wie der norwegischen Krone, japanischen Yen oder dem polnischen Zloty.
Nur, wozu braucht man so ein Konto überhaupt? Die Motive können unterschiedlich sein: Der eine oder die andere will Erspartes nicht nur in Euro anlegen, misstraut der europäischen Währung und sucht eine vermeintlich sicherere Alternative, wie eine Anlage in Schweizer Franken in einem Land, das seit jeher als Zufluchtsort für Geld aus dem Ausland gilt. Hauptmotiv dürfte aber die Aussicht auf höhere Zinsen sein als mit klassischen Festgeldanlagen oder Tagesgeld. Das gilt besonders für Fremdwährungskonten in US-Dollar. So ist der US-Leitzins derzeit höher als der Leitzins der EZB. Davon können auch Anlegende hierzulande profitieren, wenn das Sparen in Dollar besser verzinst wird als in Euro.
Zur Veranschaulichung zeigt ein Beispiel, wie stark sich Zinsen und Währungsbewegungen auf die Attraktivität eines Fremdwährungskontos auswirken können:
Einigen Anlegerinnen und Anlegern dürfte es aber nicht nur um die Zinsen gehen. Sie hoffen auf Kursgewinne des US-Dollars gegenüber dem Euro. In diesem Jahr hat die US-Währung allerdings verglichen mit dem Euro deutlich an Wert verloren. Das Konto in Schweizer Franken (CHF) lohnt sich hingegen wegen der mickrigen Verzinsung kaum, auch hier könnte aber die Aussicht auf Kursgewinne eine Rolle spielen (siehe Tabelle).
Zur Orientierung zeigt folgende Übersicht, wie unterschiedlich die Verzinsung je nach Währung ausfallen kann:
| Totaleinlage / Zinsstaffeln | CHF-Konto | EUR-Konto | USD-Konto | GBP-Konto |
|---|---|---|---|---|
| bis 50.000,00 | 0,10 % | 1,90 % | 3,50 % | 3,50 % |
| 50.000,01 bis 150.000,00 | 0,10 % | 1,60 % | 3,20 % | 3,20 % |
| ab 150.000,01 | 0,10 % | 0,25 % | 0,25 % | 0,25 % |
Fremdwährungskonten können gleich mehrere Vorteile bieten: Sie dienen bestenfalls als sicherer Hafen für das eigene Geld und als Inflationsschutz, wenn die Zinsen so hoch sind, dass die Kaufkraft des eigenen Geldes erhalten bleibt. Das kann, wenn überhaupt, aber nur bei Tagesgeldkonten klappen, die in einer fremden Währung geführt werden. Sie können auch dazu beitragen, die eigenen Anlagen zu diversifizieren und so das Risiko zu streuen – quasi nach dem Motto: „Nicht alle Eier in einen Euro-Korb legen.“
Fremdwährungskonten werden aber häufig auch als Konten für den Zahlungsverkehr genutzt, dann gibt es aber nicht so hohe Zinsen wie bei entsprechenden Tagesgeldkonten. Wer regelmäßig größere Summen ins Ausland überweisen oder auf dem Konto Geld empfangen kann und will, kann womöglich unnötige Kosten für den Währungsumtausch sparen. Das gilt etwa für Bankkunden, die ohnehin einen Teil ihres Vermögens im Ausland investieren wollen, ein Ferienhaus in einem Nicht-Euro-Land besitzen oder viel an Auslandsbörsen handeln. Tagesgeldkonten in einer fremden Währung bieten diesen Service aber nicht, weil sie nicht für den Zahlungsverkehr vorgesehen sind.
Doch die Kehrseite darf nicht unterschätzt werden: Wechselkurse sind launisch – sie steigen und fallen, oft aus nicht vorhersehbaren Gründen. Prognosen gehen häufig schief. So hatte selbst der als sicher geltende Schweizer Franken schon spürbar an Wert verloren. Kreditnehmer, die Hypothekendarlehen in Schweizer Franken aufgenommen haben, wissen das allzu gut. Und summieren sich erst einmal die Währungsverluste, nützen die besten Guthabenzinsen oder die niedrigsten Hypothekenzinsen nichts mehr – Bankkundinnen und Bestandskunden bleiben dann auf bitteren Verlusten sitzen.
Hinzu kommt: Je nach Anbieter können Gebühren für Überweisungen oder Einzahlungen in Euro anfallen. Fremdwährungskonten, die auch für den Zahlungsverkehr genutzt werden, bieten meist geringere Zinsen als reine Anlagekonten.
Ein weiteres Risiko ist die Einlagensicherung. Wenn Sie bei einer Bank mit Sitz in Deutschland ein Fremdwährungskonto haben, sind Ihre Einlagen bis 100.000 Euro gesetzlich abgesichert – in Euro zum amtlichen Wechselkurs. Wer bei ausländischen Banken anlegt, sollte vorher sehr genau nachlesen, wie es dort um die Sicherheit bestellt ist. Und dann wäre da noch das politische Risiko: Instabile politische Lagen oder regulatorische Eingriffe haben schon manche Währung auf Talfahrt geschickt, wie etwa das britische Pfund nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU.
Informieren Sie sich auch zum Thema internationale Überweisungen und wie Sie Gebühren sparen können – unser Ratgeber dazu erklärt es im Detail.
Grundsätzlich rät Steuerberater Polz auch bei Fremdwährungskonten: Alle erzielten Kapitaleinkünfte einschließlich realisierter Kursgewinne sollten sicherheitshalber immer vollständig beim Finanzamt angegeben werden.
Seit Anfang des Jahres gelten neue Vorschriften, die für viele Anlegerinnen und Anleger wichtig sind. Banken mit deutscher Lizenz sind nun verpflichtet, sogenannte Fremdwährungsgeschäfte automatisch an das Finanzamt zu übermitteln. Bislang war diese Sache der Anlegerinnen und Anleger, die dafür von deutschen Banken eine Steuerbescheinigung erhalten haben. Darin sind Gewinne, Verluste und abgeführte Abgeltungssteuer vermerkt.
Doch nach Angaben des Internetfachportals haufe.de war dieses Dokument in der Vergangenheit möglicherweise nicht vollständig. Der Grund: Banken hätten nur jene Kapitalflüsse dort aufführen müssen, die in Euro lauteten, Erträge in fremden Währungen hingegen nicht. Diese mussten Steuerpflichtige selbst beim Finanzamt angeben und gegebenenfalls im Rahmen der Steuererklärung nachträglich versteuern.
Steuerberater Polz warnt deshalb: „Wer früher Einkünfte aus Fremdwährungskonten nicht angegeben hat, fliegt jetzt möglicherweise auf.“ Denn gibt eine Bank Fremdwährungsgewinne an, könnte das Finanzamt daraus schließen, dass es in der Vergangenheit auch schon welche erzielt wurden. „Das kann zu Nachfragen führen, welche derartigen Geschäfte es in den Vorjahren gab“, sagt der Steuerberater.
Wenn Sie trotz der Risiken ein Fremdwährungskonto eröffnen wollen, sollten Sie sich zunächst bei Ihrer Bank oder Ihrem Wertpapierbroker über die Konditionen und Gebühren informieren. Wird ein solches Konto angeboten, klären Sie unbedingt, ob es sich um ein Konto für den Zahlungsverkehr oder um ein reines Spar- und Anlagekonto handelt.
Berücksichtigen Sie dabei: Gebühren, Zinsstaffeln, Umrechnungsmodalitäten und steuerliche Pflichten. Wer wegen Wechselkursschwankungen schlecht schlafen kann, sollte lieber die Finger davonlassen.
Und bedenken Sie: Wenn Sie ein breit gestreutes Aktien-ETF-Portfolio besitzen und etwa in den Weltindex MSCI World anlegen, sind Sie ohnehin bereits in mehreren Währungsräumen aktiv. Die Anlage in eine fremde Währung ist wie eine Wette auf eine Aktie eines Unternehmens. Und damit kann man nicht selten viel Geld verlieren.
Wer wegen Wechselkursschwankungen schlecht schläft, sollte die Finger von Fremdwährungskonten lassen.
Viele Anlegende in Deutschland kaufen nicht nur Fonds, ETFs oder Zertifikate. Nicht wenige haben auch einzelne Aktien von Unternehmen in ihrem Wertpapierdepot, darunter auch von Unternehmen aus dem Ausland. Nun ist der Kauf von Einzelaktien hochriskant. Häufig holen sich private Anlegerinnen und Anleger damit ein Klumpenrisiko in ihr Portfolio, wenn sie sich gemessen an ihrem Gesamtvermögen mit unverhältnismäßig viel Geld vom Wohl und Wehe einzelner Unternehmen abhängig machen. Wer trotzdem ausländische Einzelaktien als Beimischung in seinem Depot hat, fragt sich womöglich, welche steuerlichen Folgen das hat – deshalb hier die wichtigsten Fragen und Antworten.
Egal, ob Sie Aktien von US-Konzernen wie Pepsico, französischen Luxusgüterherstellern wie LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton oder schweizerischen Nahrungsmittelgiganten wie Nestlé im Depot haben: Sobald Sie Dividenden, also einen Teil vom Gewinn, von Aktiengesellschaften aus dem Ausland erhalten, greift in aller Regel zunächst der jeweilige ausländische Staat zu – und zwar mit der sogenannten Quellensteuer. Man spricht von der Quellensteuer, weil diese direkt an der Quelle erhoben wird, schon vor der Auszahlung. In all diesen Fällen wird direkt ein Teil Ihrer Dividende als Steuer einbehalten, bevor überhaupt das Geld auf Ihrem Konto landet. Dieser Abzug richtet sich nach dem im Land des Unternehmens geltenden Steuersatz. In den USA sind es laut dem Bundeszentralamt für Steuern 30 Prozent, in der Schweiz sogar 35 Prozent, während Großbritannien etwa komplett darauf verzichtet.
In vielen Fällen besteht zwischen Deutschland und dem Staat, der die Quellensteuer erhebt, ein sogenanntes Doppelbesteuerungsabkommen. Der Grundgedanke dahinter: Steuerpflichtige möglichst nicht doppelt zu besteuern. In diesen Fällen wird die Quellensteuer einbehalten, häufig wird ein Teil davon automatisch auf die deutsche Abgeltungssteuer in Höhe von 25 Prozent angerechnet – das bedeutet bares Geld für Sie. Meist sind das bereits 15 Prozent. Ihre Depotbank verrechnet also diesen Anteil mit der deutschen Steuer und führt nur die restlichen zehn Prozent Abgeltungssteuer plus Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer an das Finanzamt ab. Aber nicht nur das: Oft können Sie sich den anderen Teil der Quellensteuer sogar noch erstatten lassen.
Nicht immer bleibt das abgezogene Geld endgültig im Ausland. Einige Staaten sehen über Abkommen mit Deutschland eine Rückerstattung von Teilen der Quellensteuer vor. Dafür müssen Sie aber einen Antrag bei den jeweiligen Steuerbehörden stellen. „Das ist von Land zu Land recht unterschiedlich und kann im Detail recht kompliziert und aufwendig werden“, sagt Steuerberater Polz. Er rät, unbedingt vorher zu prüfen, ob sich das unterm Strich überhaupt lohnt. Diese Frage stellt sich vor allem dann, wenn es sich bei den Dividenden beziehungsweise der rückholbaren Quellensteuer um Kleinbeträge handelt. Dann kann es passieren, dass die Gebühren, die die Depotbank für das Rückholverfahren und bestimmte notwendige Bescheinigungen verlangt, höher oder fast so hoch sind wie der Steuerbetrag, den man sich erstatten lassen kann.
Wie viel Quellensteuer Sie zurückbekommen können, zeigt anschaulich eine Tabelle des Bundeszentralamts für Steuern, hier ein Auszug.
| Land | Quellensteuer (in Prozent der Dividende) | anrechenbarer Teil (in Prozent der Dividende) | erstattbarer Teil (in Prozent der Dividende) |
|---|---|---|---|
| Finnland | 35 | 15 | 20 |
| Frankreich | 30 | 12,8 | 17,2 |
| Italien | 26 | 15 | 11 |
| Norwegen | 25 | 15 | 10 |
| Österreich | 27,5 | 15 | 12,5 |
| Schweiz | 35 | 15 | 20 |
| Schweden | 30 | 15 | 15 |
| USA | 30 | 15 | 15 |
Liegen Ihre Kapitalerträge noch unter dem Sparerpauschbetrag und greift ein Freistellungsauftrag, dann wird keine Abgeltungssteuer fällig. Nachteil: Ihre Depotbank kann die Quellensteuer dann auch nicht verrechnen. Die Quellensteuer wird aber im sogenannten Quellensteuer-Verrechnungstopf vermerkt. Was damit passiert, hängt von Ihrer persönlichen steuerlichen Konstellation ab. Es gibt drei Möglichkeiten:
1. Sie haben Ihren Freistellungsauftrag später verbraucht und müssen für weitere Kapitalerträge Abgeltungssteuer zahlen. Dann verrechnet Ihre Bank die Quellensteuer in dem Topf mit der zu zahlenden Abgeltungssteuer.
2. Der Topf wurde nicht ausgeschöpft. Sie haben aber bei anderen Banken Abgeltungssteuer gezahlt. Dann können Sie in der Steuererklärung in der Anlage KAP die Quellensteuer im Topf angeben, damit das Finanzamt sie mit der bei anderen Banken gezahlten Abgeltungssteuer soweit möglich verrechnet.
3. Sie haben in dem gerade relevanten Steuerjahr keine Abgeltungssteuer bezahlt, weil Ihre Erträge unterhalb des Sparerpauschbetrags lagen. Dann können Sie auch nicht von der Quellensteuer profitieren. „Beträge im Quellensteuertopf verfallen leider und lassen sich nicht in das nächste Jahr mitnehmen“, sagt Steuerberater Polz.
Anleger, die ETF-Anteile im Depot haben, können aufatmen: Um die komplizierte Rückerstattung der Quellensteuer müssen Sie sich hier nicht kümmern. Die Kapitalanlagegesellschaften übernehmen im Hintergrund die Anrechnung und Erstattung und führen die Abrechnungen auch mit ausländischen Steuerbehörden. Zudem bleibt bei deutschen Depotbanken ein Teil der Erträge aufgrund der sogenannten Teilfreistellung steuerfrei – bei den beliebten globalen Aktien-ETFs auf Weltindizes wie den MSCI World sind das 30 Prozent. Folge: Aus 1.000 Euro Gewinn sind nur 700 Euro zu versteuern.

Schweden
Deutschland
DeutschlandViele Leserinnen und Leser stellen sich ähnliche Fragen, wenn es um Zinsen, Sicherheit und Steuern im Ausland geht. Hier finden Sie die wichtigsten Antworten.
In der gesamten EU sind Einlagen bis 100.000 Euro pro Person und Bank gesetzlich geschützt. Achten Sie trotzdem auf das Länderrating und die Bonität der Bank.
Ausländische Banken müssen neue Kundinnen und Kunden anlocken und bieten daher höhere Zinsen. Diese spiegeln aber auch ein leicht höheres Risiko wider.
Zinserträge müssen in Deutschland versteuert und in der Anlage KAP angegeben werden. Nur Banken mit deutscher Lizenz führen die Abgeltungssteuer automatisch ab.
Das Länderrating zeigt die Kreditwürdigkeit des Staates, in dem die Bank ihren Sitz hat. Länder mit AAA-Rating gelten als besonders sicher.
Nur, wenn Sie bereit sind, Währungsschwankungen zu akzeptieren. Bei ungünstigen Kursen können Zinserträge durch Verluste wieder aufgezehrt werden.
Direktbanken mit hohen Zinsen in Deutschland, breit gestreute ETFs oder Anleihenfonds bieten ebenfalls attraktive und meist einfachere Alternativen.
Die Geldanlage im Ausland kann sich lohnen – vorausgesetzt, Sie achten auf Sicherheit, Bonität und steuerliche Pflichten. Auslandsbanken locken häufig mit deutlich höheren Zinsen auf Tagesgeld und Festgeld, doch nicht jedes Angebot ist automatisch empfehlenswert. Entscheidend sind die wirtschaftliche Stabilität des Landes, die verlässliche Einlagensicherung und eine transparente Besteuerung der Zinserträge. Wer diese Punkte beachtet, kann mit einem gut gewählten Mix aus deutschen und ausländischen Anlagen die eigene Rendite nachhaltig steigern.