Börsengehandelte Indexfonds (ETFs) sind in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Kein Wunder, denn mit den kostengünstigen, passiv gemanagten Produkten, die unter anderem klassische Indizes wie den Deutschen Aktienindex (Dax) oder den US-Index S&P 500 nachbilden, sind Anleger in den vergangenen Jahren sehr gut gefahren. Häufig erzielen ETFs sogar bessere Renditen als aktiv gemanagte Fonds. Hierbei versuchen Fondsmanager oft vergeblich, besser als der Markt zu performen, indem sie Positionen je nach Marktlage ständig kaufen und verkaufen. Aktive Fonds enthalten deshalb höhere Managementgebühren als passiv gemanagte Indexfonds.
Auch viele Robo-Advisor setzen überwiegend oder ausschließlich auf die passiven Indexfonds. Im Folgenden stellen wir Ihnen die besten ETF-basierten Anbieter vor und zeigen die Vor- und Nachteile auf, die mit dem jeweiligen Robo-Advisor verbunden sind.
Qualitätskriterien für den Robo-Test
Anleger erhalten bei einem Robo-Advisor ein Wertpapierportfolio, das ihrem persönlichen Anlageprofil entspricht. Dazu ermittelt der Robo per Online-Fragebogen die individuelle Risikoneigung des Kunden und schlägt entsprechend eine Anlagestrategie vor, die von defensiv über ausgewogen bis hin zu offensiv reichen kann. Je nach Anbieter kann es dabei mehrere Abstufungen beziehungsweise Risikoklassen geben. Je offensiver die Strategie, desto größer fällt der Aktienanteil aus.
Gleichwohl gilt es bei der Suche nach dem besten Anbieter, nicht nur die Performance zu beleuchten, sondern auch andere wichtige Kriterien hervorzuheben, die für Anleger relevant sind. Dazu gehören zum Beispiel die Nebenkosten, die Robos für die Verwaltung des Depots und für den Handel der Finanzprodukte verlangen. Oder die Mindestanlagesumme, die Kunden mitbringen müssen, um einzusteigen: Je kleiner die Investmenthürde, desto eher eignet sich der Robo für Kleinanleger.
Dennoch dürfte die Performancequalität wohl das wichtigste Kriterium für die Wahl eines Anbieters sein. Die derzeit besten ETF-Robo-Advisor sind aus unserer Sicht: Fintego, Monviso und Growney. Grundlage für unsere Empfehlungen ist unser Performance-Vergleich (Stichtag: 31. Mai 2021), bei dem wir drei fiktive Anlegertypen ins Rennen geschickt haben – mit defenisver, ausgewogener und offensiver Ausrichtung.
Fintego
Um ein Depot zu eröffnen, müssen Anleger bei Fintego als Einmalanlage mindestens 2.500 Euro investieren. Bei Einrichtung eines monatlichen Sparplans ab 50 Euro entfällt die Mindestanlage. Insgesamt bietet Fintego fünf Anlagestrategien. Die Vermögensverwaltungsgebühr richtet sich nach dem Anlagevolumen: Unter 10.000 Euro sind es jährlich 0,90 Prozent der Anlagesumme. Ab 10.000 Euro berechnet Fintego 0,70 Prozent und ab 50.000 Euro 0,40 Prozent. Ab 1.000.000 Euro müssen Anleger nur noch 0,30 Prozent Servicegebühr zahlen. Die laufenden Kosten der eingesetzten ETFs belaufen sich im Schnitt auf 0,20 Prozent pro Jahr und sind in der Performance bereits berücksichtigt.
Insgesamt bietet Fintego zehn Anlagestrategien – fünf konventionelle und seit Frühjahr dieses Jahres auch fünf nachhaltige ESG-Portfolios. Sobald Fintego eine einjährige Historie bei den Nachhaltigkeitsportfiolios vorweisen kann, werden wir diese ebenfalls in unserem Performance-Vergleich aufnehmen.
Strategie defensiv
Performance 1 Jahr | Performance 2 Jahre | Performance 3 Jahre |
9,52 % | 12,48 % | 17,06 % |
In der defensiven Strategie "Ich will's konservativ" setzt Fintego zu 70 Prozent auf Anleihen-ETFs, zu 25 Prozent auf Aktien- und zu fünf Prozent auf Rohstoff-ETFs.
Strategie ausgewogen
Performance 1 Jahr | Performance 2 Jahre | Performance 3 Jahre |
15,73 % | 18,61 % | 23,06 % |
Die ausgewogene Strategie "Ich will streuen" von Fintego besteht zu 50 Prozent aus Anleihen-ETFs, zu 45 Prozent aus Aktien- und zu fünf Prozent aus Rohstoff-ETFs.
Strategie offensiv
Performance 1 Jahr | Performance 2 Jahre | Performance 3 Jahre |
31,47 % | 34,34 % | 38,76 % |
In der offensiven Strategie "Ich will alles" besteht das Portfolio zu 90 Prozent aus Aktien- und zu zehn Prozent aus Rohstoff-ETFs.
Vorteile
- Niedrige Servicegebühr bei hohen Anlagebeträgen
- Fortlaufende Überwachung des Portfolios
- Relativ geringe Einstiegshürde (2.500 Euro einmalig oder 50 Euro monatlich)
- Ausführlicher und gewissenhafter Onboarding-Prozess zur Ermittlung des Anlageprofils
- Rein nachhaltige Geldanlage möglich
- Eigene App für iOS und Android
Nachteile
- Vergleichsweise hohe Gebühren bei niedrigen Anlagevolumina
- Kein Gemeinschafts- oder Kinderkonto möglich