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Auf einen Blick
Erstmal ab ins Ausland – das ist nach Schulabschluss oder Ausbildung der Wunsch vieler junger Leute. Relativ unkompliziert klappt das mit dem Klassiker „Au-pair“. Denn während bei Work and Travel die Job- und Unterkunftssuche herausfordernd sein kann, weiß man als Au-pair wohin die Reise geht und welche Aufgaben einen erwarten.
Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts schickten Eltern in der Schweiz ihre wohlbehüteten Töchter zu Familien im Ausland oder in anderen Landesteilen, um ihre Bildung und Fremdsprachenkenntnisse zu erweitern. Dafür halfen die jungen Frauen im Haushalt, beaufsichtigten die Kinder oder unterrichteten sie in der eigenen Muttersprache. Eine Win-Win-Situation würde man heute sagen oder eben in Französisch „au pair“ (auf Gegenseitigkeit). Im Prinzip hat sich seit den Anfängen vor mehr als 150 Jahren am Modell „Au-pair“ wenig geändert.
Im Mittelpunkt steht für das Familienmitglied auf Zeit die Beschäftigung mit den Kindern. Dies sollte mindestens 50 Prozent der Arbeitszeit von etwa 30 Wochenstunden ausmachen. Dazu kommen leichte Hausarbeiten. Keinesfalls ist es die Aufgabe eines Au-pairs alleine den Haushalt zu schmeißen oder die Reinigungskraft zu ersetzen. Neben Unterkunft und Verpflegung erhält man dafür ein je nach Land angemessenes Taschengeld und manchmal freiwillige Leistungen wie etwa Zuschüsse zum Sprachkurs oder den öffentlichen Verkehrsmitteln. Das Kindergeld läuft nur dann weiter, wenn nachweislich mindestens zehn Wochenstunden Sprachunterricht absolviert werden.
Dieser Artikel ist ein Ausschnitt aus unserem aktuellen Ratgeber der Woche. Den vollständigen Ratgeber erhalten Sie hier:
Jetzt kostenlos herunterladenWer sich diese Art von Auslandsaufenthalt für mindestens ein halbes, meist jedoch ein Jahr vorstellen kann, muss für eine Bewerbung noch folgende Voraussetzungen mitbringen:
Bei den Vermittlungsagenturen für „outgoing-Au-pairs“, also Deutsche, die ins Ausland gehen wollen, unterscheidet man zwischen professionellen Agenturen und Vermittlungs-Plattformen. Bei ihnen melden sich in der Regel Familien, die ein Au-pair suchen, kostenpflichtig und Stellen-Suchende unentgeltlich an und suchen nach einem passenden „match“. Offizielle Verträge über die Rahmenbedingungen wie Arbeitszeit und Bezahlung gibt es hier allerdings nicht und auch die Angaben der Familie sind nicht nachprüfbar. Das birgt ein gewisses Sicherheitsrisiko.
Agenturen übernehmen dagegen nicht nur die Überprüfung der Eignung beider Seiten und die Vermittlung, sondern beraten und unterstützen auch bei allen anderen Fragen wie Visum oder Anreise. Außerdem arbeiten sie in der Regel mit einer Organisation vor Ort zusammen, die bei Problemen – beispielsweise Konflikten mit der Familie – als Ansprechpartner zur Verfügung steht. Die Kosten liegen je nach Agentur, die einem Fachverband angehören sollte, zwischen mindestens 250 Euro für Europa und 350 Euro für Übersee.
Au-pair ist längst kein Einheitsmodell mehr: Flexible Programme passen sich heute an Zeitbudget, Qualifikation und Reiseziel an. Wer halbtags lernt, pädagogisches Know-how einbringt oder lieber Senioren und Seniorinnen unterstützt, findet das passende Format. Die Sonderformen unterscheiden sich bei Arbeitsstunden, Aufgaben, Vergütung und verfügbaren Ländern. Kennt man die Optionen, wählt man schneller das Programm, das zum eigenen Budget und den eigenen Zielen passt.
Am wichtigsten sind natürlich eine ausreichende Auslandskranken- und Unfallversicherung. Bei Aufenthalten in Europa sollte man bei der eigenen Krankenkasse nachfragen, ob die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) ausreicht. In jedem Fall ist ein Krankenrücktransport nicht enthalten und muss mit einer Zusatzversicherung abgedeckt werden. Häufig bieten auch die Vermittlungsagenturen Versicherungspakete an, die man aber wegen der großen Preisunterschiede nicht ohne einzelnen Vergleich abschließen sollte. Auch Gold-Kreditkarten für junge Erwachsene enthalten in der Regel Versicherungen, die aber meist nur zeitlich begrenzte Reisen unter sechs Monaten abdecken. In jedem Fall lohnt es sich, die jeweiligen Konditionen zu checken, um nicht Leistungen doppelt abzuschließen.
Bei einem Aufenthalt von mindestens sechs Monaten spart die kostenlose Bargeldversorgung schnell einiges an Gebühren. Tatsächlich bieten viele Banken Schülern, Studenten und Azubis bis 30 Jahre Girokonten mit kostenloser Bargeldversorgung im Ausland an, so beispielsweise die Deutsche Bank, die Deutsche Kreditbank sowie viele Sparkassen und VR-Banken.
Da es sich bei einem Auslandsaufenthalt als Au-pair nicht um eine Ausbildungsmaßnahme handelt, besteht während dieser Zeit kein Anspruch auf Kindergeld. Nur wenn der Besuch einer Sprachenschule mit mindestens zehn Stunden pro Woche Unterricht nachgewiesen wird, muss das von der Familienkasse als Teil einer Berufsausbildung anerkannt und das Kindergeld weiterbezahlt werden. Bei Demi-pair-Programmen mit dem Halbtagsbesuch einer Sprachenschule ist der Anspruch ganz klar gegeben.
Egal, ob man nach dem Abi Auslandsluft schnuppern, die eigenen Sprachkenntnisse perfektionieren oder einfach eine neue Kultur von innen kennenlernen möchte – ein Au-pair-Jahr ist dafür der Klassiker. Damit aus der Idee ein rundum gelungenes Abenteuer wird, sollte man ein paar formale wie praktische Punkte im Blick behalten. Die folgende 10-Schritte-Checkliste führt vom ersten Traum bis zum Abflug (und darüber hinaus) sicher durch alle To-dos.