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Rente

Altersvorsorge ab 40: So sparen Sie richtig fürs Alter

Saskia Weck
Redakteurin
Aktualisiert am: 13.12.2024

Auf einen Blick

  • Wer über 40 Jahre alt ist, hat noch genügend Zeit, um sich bis zur Rente ein solides Finanzpolster aufzubauen. 
  • Zwischen zehn und 20 Prozent des Nettoeinkommens sollten Sie in die private Altersvorsorge investieren, wenn Sie über keinerlei Rücklagen für die Rente verfügen. 
  • Einige Altersvorsorgeprodukte werden vom Arbeitgeber oder dem Staat bezuschusst. Vor allem ETF-Sparpläne eignen sich für den Vermögensaufbau.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Ist es mit 40 zu spät, um mit der Altersvorsorge zu beginnen?
  2. Wie viel sollte ich mit 40 für die Rente gespart haben?
  3. Wie hoch sollte die private Altersvorsorge sein?
  4. Wie kann man mit 40 anfangen, für den Ruhestand zu sparen?
  5. Wie viel Geld sollte ich im Monat in die Altersvorsorge investieren?
  6. Fazit

Wer in seinen Vierzigern steckt, hat meistens schon viel erlebt – und einiges erreicht: Ausbildung, Karriere, Reisen, ein gemütliches Heim sowie die Familiengründung haben bis zu diesem Alter in der Regel oberste Priorität. Die Themen Rente und Altersvorsorge werden da gerne einmal auf später verschoben. 

Nun flattert jedoch vielleicht die aktuelle Renteninformation ins Haus oder Sie haben im Familien- oder Bekanntenkreis hautnah miterleben müssen, wie sich Schicksale auf tragische Weise wenden können, wenn die gesetzliche Rente allein nicht reicht. Oder Sie haben bereits privat etwas für später zurückgelegt, wissen jedoch nicht, ob das reichen wird. So oder so haben Sie beschlossen, Ihre Altersvorsorge anzugehen. Glückwunsch – Das ist ein toller erster Schritt in Richtung "angenehmer Lebensabend"! Wir helfen Ihnen dabei, Ihre Altersvorsorge jetzt auf solide Füße zu stellen.  

Ist es mit 40 zu spät, um mit der Altersvorsorge zu beginnen? 

Nein. Sie haben dann noch gut und gerne 20 Jahre Zeit bis zur Rente. In dieser Zeit lässt sich noch hervorragend vorsorgen. Natürlich ist die Zeit der beste Freund eines jeden Investors – wer früh anfängt, profitiert optimal vom Zinseszinseffekt und kann dadurch auch mit kleinen Beträgen viel erreichen. Doch Sie sind wahrscheinlich bereits ein paar Karriereschritte gegangen, verdienen besser als in Ihren Zwanzigern und Dreißigern – können nun also mehr zurücklegen – und haben eventuell sogar etwas Vermögen ansparen können. Das sind gute Startbedingungen für den erfolgreichen Vermögensaufbau. 

Wie viel sollte ich mit 40 für die Rente gespart haben? 

Die Experten des Finanzdienstunternehmens Fidelity Investments empfehlen, mit 40 Jahren das dreifache Jahresbruttogehalt angespart zu haben. Verdienen Sie also 50.000 Euro, wären das 150.000 Euro bis zum 40. Geburtstag. Bis zum Renteneintritt sollten Sie den Experten zufolge das Zehnfache Ihres Bruttojahresgehalts auf der hohen Kante haben, damit Sie Ihren Lebensstandard im Alter halten können. Das wären in unserem Beispiel 500.000 Euro.  

Die Zinsplattform Weltsparen hingegen empfiehlt Männern, bis zum 40. Geburtstag 66.000 Euro für die Rente zurückgelegt zu haben. Frauen des gleichen Alters brauchen der Plattform zufolge aufgrund des Gender Pay Gaps und des Gender Pension Gaps, also der Lücken beim Verdienst und der Rentenhöhe zwischen Männern und Frauen, bereits 104.000 Euro, um im Alter keine Schwierigkeiten zu bekommen. 

Diese Zahlen dürften für einen großen Teil der Bevölkerung in den Vierzigern unvorstellbar sein. Doch keine Sorge: Selbst, wenn Sie noch nichts gespart haben, können Sie gut für sich vorsorgen. 

Wie hoch sollte die private Altersvorsorge sein? 

Um herauszufinden, wie viel Sie monatlich sparen und investieren müssen, um Ihren Lebensstandard auch als Senior oder Seniorin halten zu können, sollten Sie zunächst Ihre Rentenlücke berechnen.  

Zählen Sie dafür alle Einnahmen, die Sie im Alter erwarten, zusammen. Subtrahieren Sie anschließend die Kosten, mit denen Sie rechnen, zum Beispiel fürs Wohnen, Essen, Mobilität, Freizeitgestaltung, Reisen und Arztbesuche. 

Wahrscheinlich werden Sie feststellen, dass Sie monatlich Miese machen. Nehmen wir an, Ihnen fehlen monatlich 800 Euro. Diesen Betrag multiplizieren Sie mal zwölf, um zu sehen, wie viel Geld Ihnen jährlich fehlt. In unserem Beispiel wären das 9.600 Euro pro Jahr. Diesen Betrag multiplizieren Sie mit der Anzahl der Jahre, die Sie voraussichtlich in Rente sein werden. Rechnen Sie hier lieber großzügig! Es bringt Ihnen nichts, wenn Sie glauben, 85 Jahre alt zu werden und Ihr Geld dann nur bis zu diesem Alter reicht, Sie aber wider Erwarten zehn weitere Jahre leben! Nehmen wir an, Sie werden 92 Jahre alt. Dann wären Sie 25 Jahre in Rente. 25 multipliziert mit 9.600 ergibt 240.000 Euro. 

Inflation berücksichtigen 

Bedenken Sie nun noch die Inflation. Diese beträgt durchschnittlich zwei Prozent pro Jahr. Nutzen Sie unseren Biallo-Inflationsrechner, um zu sehen, wie viel Geld Sie bis zum Renteneintritt angespart haben müssen, um die heutige Kaufkraft von 240.000 Euro zu erhalten. Heraus kommt, dass bis zu Ihrem Renteneintritt – der in diesem Beispiel in 25 Jahren erfolgt – tatsächlich beinahe 394.000 Euro in Ihrem Depot liegen müssten, um dann über den heutigen Gegenwert in Höhe von 240.000 Euro zu verfügen. 

Nutzen Sie anschließend unseren Zinseszinsrechner, um zu erfahren, wie hoch die Summe ist, die Sie monatlich investieren müssen, um Ihre Rentenlücke in Höhe von 394.000 Euro zu schließen. 

Nehmen wir an, Sie sind 42 Jahre alt, haben also noch 25 Jahre Zeit bis zur Rente, und erhalten für Ihr Investment eine durchschnittliche jährliche Rendite in Höhe von 6,8 Prozent (so viel Rendite erzielten Sparplaneinzahlungen in globale Aktienfonds in den vergangenen 30 Jahren durchschnittlich). Dann benötigen Sie von nun an eine monatliche Sparrate von 515 Euro. 

Wie Sie das Geld investieren können, um eine solche Rendite zu generieren, erfahren Sie weiter unten. 

Wie kann man mit 40 anfangen, für den Ruhestand zu sparen? 

Gehen Sie wie folgt vor: 

Schuldenabbau 

Bauen Sie schnellstmöglich Ihre Schulden ab. Dazu gehört der Dispo-Kredit, Konsumkredite, Schulden für eine selbstbewohnte Immobilie. Zahlen Sie diese Kredite so schnell wie möglich ab, um nicht Monat für Monat die hohen Zinskosten tragen zu müssen und stattdessen Vermögen aufzubauen. 

Notgroschenaufbau 

Legen Sie einen Notgroschen auf ein verzinstes Tagesgeldkonto. Gut verzinste Tagesgeldkonten finden Sie in unserem Tagesgeldvergleich. Die Summe auf Ihrem Notgroschenkonto sollte ausreichen, um Ihre Ausgaben sowie die aller Personen, die von Ihnen abhängig sind, für drei bis zwölf Monate tragen zu können.

Biallo Tagesgeld Empfehlung

Die nachfolgenden Anbieter wurden von Biallo als Empfehlung aus unserem Vergleich ausgewählt. Anlagebetrag: 10.000 €, Anlagedauer: 12 Monate, Sicherheit: . Die angezeigten Anbieter stellen keinen vollständigen Marktüberblick dar.
Anbieter und Produkt
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Versicherungen prüfen 

Prüfen Sie Ihre Versicherungen und Verträge. Haben Sie alle Versicherungen, die Sie brauchen? Können Sie unnötige Versicherungen kündigen? Bieten andere Versicherungen bessere Tarife an? Wagen Sie den Vergleich, kündigen Sie Unnötiges und schließen Sie Versicherungen ab, die Sie und Ihre Familie auffangen, falls Ihnen etwas passiert. Dazu gehören eine Haftpflicht-, eine Berufsunfähigkeits- und – falls Sie eine Familie haben – eine Lebensversicherung. 

Wenden Sie sich bei Unklarheiten an eine unabhängige Finanzberaterin oder einen unabhängigen Finanzberater. Die Person sollte auf Honorarbasis arbeiten. Solche Honorarberater sind zwar auf den ersten Blick teurer als Versicherungs- und Finanzberater, die auf Provisionsbasis tätig sind, arbeiten jedoch transparenter und können Sie wirklich unabhängig beraten. So kommen Sie an die Produkte, die wirklich zu Ihnen passen und lassen sich nicht versehentlich Verträge andrehen, die Sie zwar nicht brauchen, die Ihrem Berater aber die höchste Provision einbringen. Besprechen Sie mit Ihrer Honorarberaterin oder Ihrem Honorarberater, welche Versicherungen und Finanzprodukte sich für Sie eignen könnten. 

Depoteröffnung 

Eröffnen Sie ein Depot, am besten mit Hilfe unseres großen Depotvergleichs. Ein Depot benötigen Sie, um Wertpapiere wie ETFs kaufen zu können. Dazu später mehr.

Sparaufträge automatisieren 

Automatisieren Sie Ihre Sparpläne. Sobald Ihr Gehalt auf Ihrem Konto eingeht, sollten Daueraufträge dafür sorgen, dass zuvor festgelegte Summen auf Ihr Tagesgeldkonto und Depot überwiesen werden. So bauen Sie schrittweise ganz nebenbei Vermögen auf.

Wie viel Geld sollte ich im Monat in die Altersvorsorge investieren? 

Als Faustregel können Sie sich vornehmen, 20 Prozent Ihres Nettoeinkommens zu sparen. Wer gerade erst mit dem Vermögensaufbau beginnt, könnte diese Summe zunächst so lange auf ein Tagesgeldkonto einzahlen, bis der Notgroschen aufgebaut ist. Wenn Sie bereits über etwas Vermögen verfügen, könnten Sie die 20 Prozent aufteilen und anschließend den einen Teil auf einem Tagesgeldkonto sparen und den anderen Teil investieren. Wenn die Altersvorsorge oberste Priorität hat, können Sie jedoch auch 15, 20 oder mehr Prozent Ihres Nettoeinkommens in Ihre Vorsorge fließen lassen. 

Noch ein Tipp: Falls Sie Gehaltserhöhungen, Boni, Prämien, ein 13. Monatsgehalt, ein Erbe, eine Abfindung oder ein Geldgeschenk erhalten, sollten Sie mindestens die Hälfte davon sparen beziehungsweise in Ihre private Altersvorsorge investieren. So funktioniert der Vermögensaufbau nebenbei und Sie können sich trotzdem etwas gönnen.

Welche Möglichkeiten habe ich, mit 40 fürs Alter vorzusorgen? 

Manche Finanzprodukte eignen sich in den Vierzigern besser zur Altersvorsorge als andere. Prüfen Sie, ob eines oder mehrere der folgenden Produkte zu Ihren Wünschen passt. Wenden Sie sich im Zweifelsfall an eine unabhängige Finanzberaterin oder einen unabhängigen Finanzberater. 

Betriebliche Altersvorsorge 

Bei der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) gibt es fünf Produktklassen:  

  • Direktversicherungen 
  • Pensionskassen 
  • Pensionsfonds 
  • Unterstützungskasse und 
  • Direktzusage (Pensionszusage) 

Ihr Arbeitgeber ist gesetzlich dazu verpflichtet, mindestens eines dieser Produkte für eine Gehaltsumwandlung anzubieten. Sie verzichten also heute auf einen Teil Ihres Gehaltes, um eine betriebliche Altersvorsorge aufzubauen. Bietet Ihr Arbeitgeber keines der Produkte an, können Sie selbst einen Direktversicherungsvertrag vorschlagen. 

Wandeln Sie einen Teil Ihres Gehaltes zugunsten eines Direktversicherungs-, Pensionskasse- oder Pensionsfonds-Vertrages um, ist Ihr Arbeitgeber dazu verpflichtet, mindestens 15 Prozent Ihres Sparbetrages zusätzlich zuzuschießen.  

Wann lohnt sich eine betriebliche Altersvorsorge?  

Die Gehaltsumwandlung sorgt dafür, dass Ihre Elterngeld-, Krankengeld- und Arbeitslosengeldansprüche sinken. Dasselbe gilt für Ihre staatlichen Rentenansprüche! Damit sich diese Rechnung lohnt, sollte der Arbeitgeber die bAV-Beiträge zu mindestens 50 Prozent übernehmen. Wenn er noch höhere Zuzahlungen anbietet, sollten Sie mitmachen. 

Vermögenswirksame Leistungen 

Vermögenswirksame Leistungen (VL) gibt es in Form von: 

  • VL-Bausparverträgen 
  • VL-Wertpapiersparen mit Investmentfonds (oder Einzelaktien, wovon wir abraten) 
  • VL-Banksparverträgen 
  • Tilgung von Darlehen 
  • Altersvorsorgewirksame Leistungen (AVWL) 

Falls Ihr Arbeitgeber vermögenswirksame Leistungen anbietet und sogar bezuschusst, sollten Sie das Angebot annehmen. Wer ledig ist und höchstens 40.000 Euro zu versteuerndes Einkommen pro Jahr hat, hat außerdem ein Recht auf die Arbeitnehmersparzulage. Für zusammen veranlagte Paare gilt eine Höchstgrenze von 80.000 Euro zu versteuerndem Einkommen. Die staatliche Förderung gilt jedoch nicht für Banksparpläne. 

Wann lohnen sich vermögenswirksame Leistungen? 

Falls Ihr Arbeitgeber freiwillig Zuschüsse zu Ihren vermögenswirksamen Leistungen zahlt, sollten Sie einen solchen Vertrag abschließen, um kein Geld zu verschenken.  

Wenn Sie vorhaben, eine Immobilie zu bauen oder zu kaufen, oder Sie bereits ein Darlehen für eine selbstgenutzte Immobilie abbezahlen, wählen Sie den VL-Bausparvertrag oder die VL-Darlehenstilgung. Wenn Sie unter der Einkommensgrenze von 40.000 beziehungsweise 80.000 Euro liegen, können Sie jährlich 9 Prozent Zuschuss vom Staat auf Einzahlungen bis zu einer Höhe von 470 Euro jährlich (39,17 Euro monatlich) beantragen. Das ergibt 43 Euro pro Jahr.  

Noch lukrativer wäre ein VL-Wertpapiersparplan. Wenn Sie unter der Einkommensgrenze liegen und jährlich 400 Euro (33,34 Euro pro Monat) einzahlen, erwartet Sie auf Antrag ein Zuschuss von 20 Prozent, also 80 Euro, pro Jahr. 

VL-Sparen lohnt sich aber auch dann, wenn Sie über der Einkommensgrenze liegen, Ihr Arbeitgeber Ihren Vertrag jedoch bezuschusst. 

Riester-Rente

Riester-Verträge sind Teil der staatlich geförderten Altersvorsorge. Sie existieren in Form von: 

  • privaten Rentenversicherungen 
  • Banksparplänen 
  • Bausparverträgen 
  • Wohn-Riester 
  • Fondssparplänen beziehungsweise fondsgebundenen Rentenversicherungen 

Die Riester-Rente steht oft in der Kritik. Die Verträge seien teuer, unflexibel und kompliziert, außerdem müssen Riester-Sparer sehr alt werden, um die Kosten zu amortisieren. 

Für wen lohnt sich die Riester-Rente? 

Unserer Meinung nach lohnt sich ein Riester-Vertrag lediglich für Personen mit geringem Einkommen und mindestens zwei Kindern. Zahlen Sie jährlich vier Prozent Ihres Bruttoeinkommens des Vorjahres (mindestens 60 Euro) ein, profitieren Sie von der Grundzulage in Höhe von 175 Euro pro Jahr sowie der Kinderzulage von 300 Euro pro Kind (vor 2008 geborene Kinder: 185 Euro Kinderzulage). So können Sie in unserem Rechenbeispiel mit nur 60 Euro Eigenanteil 775 Euro vom Staat geschenkt bekommen. 

Bei Ehepaaren mit Kindern ist es empfehlenswert, wenn nur der Elternteil, der weniger verdient, riestert. So erhält dieser Elternteil die vollen Kinderzulagen. 

Schließen Sie keinen Riester-Vertrag ab, wenn Sie kinderlos sind. Auch dann nicht, wenn Sie gut verdienen und Steuern sparen wollen. Dafür gibt es bessere Vorsorgemöglichkeiten, die wir Ihnen nachfolgend vorstellen. 

Rürup-Rente / Basisrente 

Bei der Rürup-Rente, auch Basisrente genannt, handelt es sich ebenfalls um eine staatlich geförderte Altersvorsorgemöglichkeit. Sie können zwischen den folgenden Produkten wählen: 

  • private Rentenversicherung 
  • fondsgebundene Rentenversicherung 
  • Rürup-Fondssparplan 

Der Vorteil der Rürup-Rente besteht ausschließlich darin, dass Sie eingezahlte Beiträge als Sonderausgaben steuerlich geltend machen können. Sie senken somit Ihre jährliche Steuerlast. 

Für wen lohnt sich die Basisrente? 

Die Rürup-Rente eignet sich vor allem für Selbstständige, die nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Diese können Einzahlungen bis zu einer Höhe von 27.565,20 Euro (Ledige) beziehungsweise 55.130,40 Euro (gemeinsam Veranlagte) steuerlich geltend machen (Stand: 2024). 2025 steigen die Grenzen auf 28.091 und 56.182 Euro. 

Ein Rürup-Vertrag lohnt sich auch für festangestellte Arbeitnehmer, die gut verdienen. Sie können ihre Steuerlast um die Differenz zwischen den Beiträgen für die gesetzliche Rentenversicherung und die Maximalgrenze für die Rürup-Rente senken. 

Unser Tipp: Wählen Sie eine günstige ETF-Nettopolice ohne oder mit einer geringen Garantie, um die Rendite zu maximieren. Aber Achtung: Laufen die Kapitalmärkte schlecht, drohen Verluste und Sie bekommen unter Umständen nicht einmal Ihre eingezahlten Beiträge wieder. 

Private Rentenversicherung 

Private Rentenversicherungen sind Verträge, bei denen Sie regelmäßig Beiträge einzahlen und im Gegenzug eine garantierte lebenslange Rente erhalten. Es gibt zwei Haupttypen: klassische und fondsgebundene Rentenversicherungen. 

Klassische Rentenversicherung 

Die klassische Rentenversicherung bietet Ihnen eine garantierte Mindestverzinsung. Ihre Beiträge werden sicher und konservativ angelegt, um eine stabile, aber in der Regel niedrigere Rendite zu gewährleisten. Sie wissen ab Abschluss der Versicherung, wie hoch die daraus gezahlte Rente sein wird, wodurch Sie besser kalkulieren können, ob das Geld im Alter reichen wird. Auch eine einmalige Auszahlung des Kapitals zu Rentenbeginn ist möglich. 

Fondsgebundene Rentenversicherung 

Die fondsgebundene Rentenversicherung investiert Ihre Beiträge in Investmentfonds, was höhere Renditechancen, aber auch ein höheres Risiko mit sich bringt. Sie profitieren von den Entwicklungen an den Kapitalmärkten, was besonders bei längeren Laufzeiten – die Sie in Ihren Vierzigern durchaus haben – attraktiv sein kann. Der Nachteil an fondsgebundenen Rentenversicherungen ist, dass Sie nicht wissen, wie hoch die Rentenbeiträge später einmal ausfallen werden. Wenn Sie Gewissheit wollen, schließen Sie einen Vertrag mit Garantievereinbarung ab. Dann wissen Sie, wie viel Ihnen im Alter mindestens ausgezahlt werden wird. 

Für wen lohnt sich eine private Rentenversicherung? 

Eine private Rentenversicherung ist besonders für Sparerinnen und Sparer interessant, die eine lebenslange Rentenzahlung bevorzugen. Jedoch sind die Produkte oft teuer. Achten Sie bei der Auswahl unbedingt auf niedrige Kosten und eine flexible Vertragsgestaltung, um die Rendite nicht unnötig zu schmälern und auf sich verändernde Lebensumstände reagieren zu können.  

ETF-Sparplan 

Ein ETF-Sparplan (ETF = Exchange Traded Fund, zu Deutsch: börsengehandelter Indexfonds) ist eine kostengünstige Möglichkeit, regelmäßig in breit gestreute Wertpapiere zu investieren. ETFs bilden die Wertentwicklung eines Index nach, wie zum Beispiel den MSCI ACWI oder den MSCI World, und ermöglichen so eine breite Diversifikation. 

Sie wählen einen oder mehrere ETFs aus und legen einen monatlichen Sparbetrag fest. Ihr Geld wird dann automatisch in die gewählten ETFs investiert. ETF-Sparpläne sind damit eine flexible und transparente Form der Altersvorsorge, die gleichzeitig hohe Renditechancen bietet. Deshalb empfehlen wir den Vermögensaufbau per Einmalzahlung in einen ETF oder per ETF-Sparplan. Wichtig dabei: Das Geld sollten Sie mindestens zehn, besser 15 Jahre nicht benötigen! Nur so entgehen Sie dem Risiko, während eines Börsencrashs Anteile Ihres ETFs für weniger Geld verkaufen zu müssen, als Sie sie gekauft haben. 

Für wen lohnt sich ein ETF-Sparplan? 

ETF-Sparpläne eignen sich für so gut wie jeden in den Vierzigern. Besonders für renditeorientierte Anleger, die langfristig Vermögen aufbauen möchten, sind sie interessant. Sie profitieren von hohen Renditechancen, niedrigen Kosten und der breiten Streuung des Risikos. Beachten Sie jedoch, dass ETFs Schwankungen an den Kapitalmärkten unterliegen. Das kann zu Verlusten führen. Sie sollten das Geld daher ausreichend lange anlegen, um solche Schwankungen aussitzen zu können. 

Nutzen Sie gern unseren ETF-Rechner, um zu erfahren, wie hoch die Rendite am Ende ausfallen könnte. 

Tipp: Um in Wertpapiere wie ETFs zu investieren, benötigen Sie ein Depot. Werfen Sie einen Blick in unseren Depottest, um den besten Broker zu finden.

Fondssparplan 

Ein Fondssparplan ähnelt dem ETF-Sparplan, investiert jedoch in aktiv gemanagte Investmentfonds. Hierbei versucht ein Fondsmanager, durch gezielte Anlageentscheidungen eine höhere Rendite zu erzielen als der Markt. Doch lassen Sie sich gesagt sein: Oft überschätzen sich die Fondsmanager. Den Markt schlagen Sie nur ausgesprochen selten. Damit sind Fonds oft die schlechtere Alternative zu kostengünstigen ETFs. 

Sie wählen einen oder mehrere aktiv gemanagte Fonds aus und legen einen monatlichen Sparbetrag fest. Ihr Geld wird dann regelmäßig in diese Fonds investiert. Die Fondsmanager entscheiden, in welche Wertpapiere investiert wird, um die bestmögliche Rendite zu erzielen. Auch Einmalzahlungen sind möglich. 

Wann lohnen sich Fondssparpläne? 

Fondssparpläne sind für Anleger interessant, die an das Können eines Fondsmanagers glauben und bereit sind, höhere Gebühren für potenziell höhere Renditen zu zahlen. Sie bieten die Möglichkeit, von speziellen Anlagestrategien zu profitieren, bergen aber auch das Risiko, dass der Fondsmanager schlechter als der Markt abschneidet. 

Auch für Anlegerinnen und Anleger, die besonders großen Wert auf ein nachhaltiges Investment legen, sind aktiv gemanagte Fonds interessant. "Grüne" Fonds sind tatsächlich sehr viel strenger nach Nachhaltigkeitskriterien gefiltert als die meisten grünen ETFs

Immobilie / Immobilienfonds 

Immobilieninvestitionen gelten als wertstabile Form der Altersvorsorge. Sie haben aber auch ihre Tücken. 

Sie können direkt in eine Immobilie investieren oder über Immobilienfonds an der Wertentwicklung von Immobilienmärkten teilhaben. 

Direkte Immobilieninvestition 

Beim direkten Kauf einer vermieteten Immobilie profitieren Sie von Mieteinnahmen und möglichen Wertsteigerungen. Das erfordert jedoch eine hohe Anfangsinvestition und hohe laufende Kosten für Instandhaltung und Verwaltung. Setzen Sie auf das falsche Objekt, drohen Verluste! Eine vermietete Immobilie allein sollte also nicht die Grundlage Ihrer Altersvorsorge darstellen. 

Immobilienfonds 

Immobilienfonds ermöglichen es Ihnen, mit kleineren Beträgen in Immobilien zu investieren. Es gibt offene und geschlossene Immobilienfonds. Offene Immobilienfonds sind liquider und ermöglichen den Ein- und Ausstieg zu fast jeder Zeit, während geschlossene Fonds meist längere Laufzeiten und höhere Renditechancen bieten. Privatinvestoren stehen in der Regel nur offene Immobilienfonds zur Verfügung. Da deren Renditen in den vergangenen Jahren mau ausfiel, raten wir, maximal fünf Prozent Ihres Vermögens in Immobilienfonds zu investieren. 

Wann lohnt sich ein Immobilieninvestment? 

Eine direkte Immobilieninvestition lohnt sich, wenn Sie langfristig in Sachwerte investieren möchten und bereit sind, die Verantwortung für Verwaltung und Instandhaltung zu übernehmen. Immobilienfonds bieten eine gute Alternative, wenn Sie von den Vorteilen der Immobilienmärkte profitieren möchten, ohne sich um die operative Verwaltung kümmern zu müssen.

Fazit

Mit 40 Jahren bleibt Ihnen noch reichlich Zeit, um für den Ruhestand vorzusorgen. Versteifen Sie sich dabei nicht auf ein Produkt allein. Stützen Sie Ihre Rente stattdessen am besten auf eine Kombination aus gesetzlicher, betrieblicher und privater Altersvorsorge. Eine Kombination aller drei Säulen wäre zum Beispiel eine Mischung aus staatlicher Rente oder Basisrente, vermögenswirksamen Leistungen und einem privat geführten ETF-Sparplan. 

Wichtig ist, dass Sie Ihre Rentenlücke kennen und schnellstmöglich anfangen vorzusorgen. Dann steht einem finanziell unbeschwerten Ruhestand nichts mehr im Weg.

Über die Redakteurin Saskia Weck

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Saskia Weck ist Finanzredakteurin und Finanzanlagenfachfrau. Sie schreibt über die Themen ETFs, Fonds, Aktien, Anleihen, Rente, Altersvorsorge, Karriere sowie Geld und Familie. Sie kommt aus der Female Finance Branche und hat es sich zum Ziel gesetzt, dass sich jede:r unkompliziert Wissen über das Thema Finanzen aneignen kann.

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