Grund 2: Rentner haben einen langen Anlagehorizont
Viele Senioren verfahren nach dem Motto: Ich lebe ja nicht mehr lange, also möchte ich mit meinem Vermögen keine Risiken eingehen. Doch diese Ansicht ist statistisch gesehen nicht haltbar. Rentner haben nicht wenige, sondern viele Anlagejahre vor sich.
Die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern und Frauen liegt deutlich über 80 Jahren, das heißt, ab Renteneintritt verbleiben noch 20 oder 30 Sparjahre. Eine so große Zeitspanne genügt, um den Teil des Vorsorgevermögens, der nicht kurzfristig für die Sicherung des Lebensunterhalts benötigt wird, erfolgreich in Aktienanlagen zu investieren und Börsenschwächen erfolgreich zu überbrücken.
Grund 3: Aktien erzielen überdurchschnittliche Renditen
Aktieninvestments erwirtschaften langfristig Renditen, die deutlich über der Inflationsrate liegen. Für Anleger, die am Ball bleiben, zahlt sich die Ausdauer aus. Ein Blick auf die Renditen des Deutschen Aktienindex Dax untermauert den Befund.
Das sogenannte Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts zeigt: Wer in den vergangenen 50 Jahren einen Dax-Aktienkorb kaufte und diesen mindestens dreizehn Jahre hielt, hat zu jedem Einstiegszeitpunkt eine positive Jahresrendite erzielt. Allein in den vergangenen zehn Jahren betrug die durchschnittliche Rendite 7,1 Prozent pro Jahr. Natürlich gibt es auch immer wieder schlechte Aktienjahre, aber die Wahrscheinlichkeit auf eine überdurchschnittlich positive Rendite bei einem Anlagehorizont von mehr als zehn Jahren ist überwältigend groß.
Das gleiche Bild zeigt sich auch, wenn man die Renditen des breit gefächerten MSCI World Index betrachtet. Das Anlegerportal Dividendenadel erstellte ein deckungsgleiches Rendite-Dreieck für das globale Aktienbarometer. Die wichtigste Erkenntnis: Je länger man investiert war, umso geringer das Rot-Risiko.
"Ab einem Horizont von 15 Jahren haben Anleger im letzten halben Jahrhundert unabhängig vom Einstiegszeitpunkt mit globalen Aktien in hiesiger Währung kein Geld verloren", betont Portalbetreiber Christian W. Röhl. Die errechnete Durchschnittsrendite des MSCI World Index beträgt unter Einbeziehung von Dividendenzahlungen und Kosten für die vergangenen zehn Jahre 10,7 Prozent pro Jahr.
Eine weitere, etwas überraschende Erkenntnis: Sparpläne schlagen sich nach den Berechnungen des Aktienexperten nicht unbedingt besser als Einmalanlagen. Im Gegenteil: In vielen vergleichbaren Zeiträumen hat die Einmalanlage die Nase vorn. Für Senioren, die beispielsweise zu Rentenbeginn eine Kapitalauszahlung aus einer Lebensversicherung erhalten und das Geld am Aktienmarkt investieren wollen, ist das eine gute Nachricht. Das Risiko des falschen Timings, also des falschen Einstiegszeitpunktes, spielt eine verhältnismäßig geringe Rolle, solange Anleger einen ausreichenden Anlagehorizont mitbringen.
ETF-Rentenversicherung oder ETF-Sparplan? Wer zum Vermögensaufbau in kostengünstige ETFs investieren möchte, kann entweder einen Sparplan oder eine Rentenversicherung abschließen. Beides hat Vor- und Nachteile.
Grund 4: Aktien ermöglichen flexible Zusatzrente
Senioren, die ihre Zusatzrente selbst kreieren wollen, um Kosten zu sparen, haben mit Aktienfonds und ETFs beste Voraussetzungen. Im Gegensatz zu Versicherungs- und Banklösungen sind Fondsdepots absolut flexibel, Depotinhaber können jederzeit Ein- und Auszahlungen tätigen und schnell auf Marktänderungen reagieren. Werden die Fonds bei einer Bank ohne Depotgebühr aufbewahrt, entstehen keine Verwahrkosten, etwa bei Comdirect*, Consorsbank* und ING*.
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Um regelmäßige Auszahlungen sicherzustellen, empfiehlt es sich, den Teil des Vermögens, aus dem für einen festgelegten Zeitraum planbare Auszahlungen erfolgen sollen, schwankungsarm und ertragreich anzulegen. Infrage kommen Renten- und Immobilien-ETFs. Der übrige Kapitalstock kann langfristig in Aktien investiert bleiben und so weiter Vermögenszuwächse generieren.