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Was ist ein Robo Advisor - einfach erklärt

  • Definition von Robo-Advisor
  • Funktionsweise einfach erklärt
  • Sicherheit + FAQ's
Für Unternehmen

Robo Advisor aus unserem Vergleich

Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Was ist ein Robo-Advisor?
  2. Wie funktioniert ein Robo-Advisor?
  3. Welche Arten von Robo-Advisors gibt es in Deutschland?
  4. Welche Robo-Advisor sind die Besten?
  5. Was sind die Vor und Nachteile eines Robo-Advisors?
  6. Für wen ist ein Robo-Advisor geeignet?
  7. Wie finde ich den passenden Robo-Advisor?
  8. Wie eröffne ich ein Depot bei einem Robo-Advisor?
  9. Wie sicher ist ein Robo-Advisor?
  10. Wie werden meine Erträge durch einen Robo-Advisor versteuert?

Geld anlegen und Rendite einfahren – ohne sich groß darum kümmern zu müssen: Das wünschen sich viele Anlegerinnen und Anleger. Eine Lösung dafür versprechen sogenannte Robo-Advisors. Sie werden auch digitale Vermögensverwalter genannt, weil sie das Geld ihrer Kundinnen und Kunden automatisiert investieren und verwalten.  

Dabei gewinnen Sie immer mehr an Beliebtheit. So wird sich laut dem "Statista Digital Market Outlook" das in Deutschland durch Robo-Advisors verwaltete Vermögen bis 2026 auf rund 32 Milliarden Euro belaufen. Doch was genau ist ein Robo-Advisor, wie funktioniert er, und worauf sollten Sie achten, bevor Sie Ihr Geld dort investieren? In diesem Ratgeber beantworten wir diese und weitere wichtige Fragen dazu. 

Was ist ein Robo-Advisor?

Ein Robo-Advisor ist ein digitales Programm, das Ihnen eine automatisierte Anlageberatung und Vermögensverwaltung bietet. Der Name setzt sich aus den englischen Begriffen „Robot“ (Roboter) und „Advisor“ (Berater) zusammen. Dahinter steckt eine Software, die mithilfe von computergestützten Anweisungen – sogenannten Algorithmen – Anlageentscheidungen für Sie trifft.  

Viele Robo-Advisors, darunter bekannte Anbieter wie Scalable Capital*, Quirion*, Estably*, Solidvest* oder "wiLLBe*" bieten diese Dienste über Online-Plattformen an. Einige Finanzinstitute und Versicherungen haben eigene Robo-Advisors entwickelt oder bestehende Lösungen in ihr Angebot integriert. Ein Beispiel dafür ist die Sparkasse Bremen mit ihrem Robo-Advisor Smavesto*

Wo haben Robo-Advisors ihren Ursprung? 

Die Ursprünge der Robo-Advisors reichen in die frühen 2000er Jahre zurück. Einen erheblichen Aufschwung für die digitalen Vermögensverwalter brachte die Finanzkrise von 2007 bis 2008. Der Zusammenbruch großer Banken, insbesondere der Investmentbank Lehman Brothers, führte in Folge zu einem verstärkten Interesse an neuen Ansätzen für die Portfoliogestaltung und das Risikomanagement. 

Im Jahr 2008 starteten die US-Unternehmen Betterment und Wealthfront als erste Robo-Advisors, die auf algorithmische Modelle setzten. In Deutschland begann der Markt 2010 mit der Gründung von Yavalu, gefolgt von Anbietern wie Quirion und Scalable Capital. 

Wie funktioniert ein Robo-Advisor?

Ein Robo-Advisor erfasst zunächst wichtige Informationen über Sie als Anlegerin und Anleger, um eine möglichst maßgeschneiderte Anlagestrategie zu entwickeln. Dazu gehören in der Regel Ihre Risikobereitschaft und Risikotragfähigkeit, Ihre finanziellen Mittel sowie bestehende Geld- und Wertpapieranlagen. Anschließend wählen Sie Ihre Ziele, den Anlagezeitraum und spezielle Vorlieben bei der Geldanlage wie Nachhaltigkeit oder bestimmte regionale Märkte. Basierend auf diesen Angaben schlägt der Robo-Advisor eine Anlagestrategie vor.  

Diese Strategie wird anschließend ständig überwacht und bei Bedarf automatisch angepasst, um sicherzustellen, dass Ihre Investitionen optimal auf Ihre Ziele abgestimmt bleiben. Investiert wird dabei in der Regel in Wertpapiere, die an der Börse gehandelt werden, also Aktien, ETFs, Fonds, Anleihen oder Gold. 

Viele Robo-Advisors bieten Ihnen Musterportfolios an, in die Sie direkt investieren können. Diese standardisierten Portfolios sind oft nach Risikokategorien oder Anlageschwerpunkten gegliedert und erleichtern es Ihnen, schnell mit dem Investieren zu beginnen. 

So verwalten Sie einen Robo-Advisor 

Ein Robo-Advisor agiert automatisiert und trifft Entscheidungen aufgrund Ihrer Vorgaben und Präferenzen. Im Gegensatz zur klassischen Bankberatung benötigen Sie keine persönlichen Gespräche mit einem Bankberater. Der gesamte Anlageprozess ist digital. Deshalb wird ein Robo-Advisor auch oft als digitale Vermögensverwaltung bezeichnet. Robo-Advisor existieren ausschließlich online, als Webanwendung oder App. Über diese digitalen Anwendungen können Sie die Entwicklung Ihres Vermögens im Robo-Advisor beobachten, analysieren und verwalten. 

Welche Arten von Robo-Advisors gibt es in Deutschland? 

Die Auswahl an Robo-Advisors in Deutschland hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Grundsätzlich wird dabei zwischen aktiven und passiven Robo-Advisors unterschieden. Aktive Robo-Advisors passen das Anlage-Portfolio regelmäßig an das Marktumfeld an. Das bedeutet: Das Vermögen wird je nach Marktgeschehen zwischen den einzelnen Anlageklassen umverteilt – einige Klassen werden stärker gewichtet, andere weniger stark. Angelegt wird dabei in ETFs, aktiv gemanagte Fonds, Anleihen oder auch einzelne Aktien.  

Passive Robo-Advisors versuchen hingegen, die ursprüngliche Anlagestruktur langfristig beizubehalten. Die Gewichtung der einzelnen Bestandteile des Portfolios wird daher bei Bedarf so geändert, dass die ursprüngliche Gewichtung bestehen bleibt – unabhängig vom Marktumfeld. Passive Robo-Advisors setzen dabei in der Regel auf ETFs.  

Neben der Unterscheidung in aktiv und passiv, lassen sich die Robo-Advisor auch danach unterscheiden, in welche Anlageklasse sie investieren. So gibt es Robo-Advisor, die ausschließlich auf ETFs setzen, andere legen das Geld in aktiven Fonds oder in einzelnen Aktien an. Zudem bieten hybride Modelle eine Kombination aus automatisierter Verwaltung und menschlicher Expertise, während nachhaltigkeitsorientierte Robo-Advisors auf Kriterien wie Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung (sogenannte ESG-Kriterien) achten. 

 ETF-basierte Robo-Advisors 

Diese Robo-Advisor investieren hauptsächlich in ETFs, die eine breite Streuung des angelegten Kapitals bieten, indem sie Marktindizes abbilden. Diese Strategie ermöglicht eine kosteneffiziente, breit gestreute Anlage. Allerdings ist die Chance auf eine Über-Rendite im Vergleich zu aktiven Ansätzen geringer. ETF-basierte Robo-Advisors finden Sie etwa in Quirion* oder Scalable*

 Fondsbasierte Robo-Advisors

Fondsbasierte Robo-Advisors setzen auf aktiv verwaltete Fonds. Diese versuchen, durch gezielte Entscheidungen einen Mehrwert gegenüber dem Markt zu erzielen. Langfristig gelingt es jedoch nur wenigen Fonds, den Markt zu schlagen – das heißt: besser zu sein als ein Vergleichsindex wie etwa der MSCI World. Ein fondsbasierter Robo-Advisor ist die digitale Vermögensverwaltung von Fidelity Wealth Expert*.

Aktienbasierte Robo-Advisors

Diese Robo-Advisors investieren direkt in Einzelaktien, anstatt in Fonds oder ETFs. Sie bieten eine hohe Individualisierung, sind aber auch mit höherem Risiko verbunden. Zudem erfordern sie oft größere Mindestanlagebeträge. Ein typischer aktienbasierte Robo-Advisor ist Solidvest*.

Hybride Robo-Advisors

Hybride Modelle kombinieren automatisierte Algorithmen mit menschlicher Beratung. Dies erlaubt flexiblere Anpassungen an Marktbedingungen und meist auch einen persönlicheren Service, der jedoch mit höheren Gebühren verbunden ist.

Nachhaltigkeitsorientierte Robo-Advisors

Nachhaltige Robo-Advisors legen den Fokus auf Anlagen, die Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) berücksichtigen. Sie ermöglichen es Ihnen, ethische und ökologische Ziele mit Ihrer Anlagestrategie zu verbinden. Rein nachhaltige Robo-Advisor sind "wiLLBe*" und Visualvest*. Es gibt jedoch viele Robo-Advisors, die neben herkömmlichen auch nachhaltige Strategien in Ihrem Programm haben.

Welche Robo-Advisor sind die Besten? 

Die Frage nach dem besten Robo-Advisor lässt sich nicht pauschal beantworten, da verschiedene Faktoren in die Bewertung einfließen. Zu den wichtigsten Kriterien gehören die angebotenen Anlagestrategien, die Verfügbarkeit einer benutzerfreundlichen App, die Höhe der Gebühren sowie die langfristige Performance.  

Mit unserem Robo-Advisor Performance Vergleich können Sie herausfinden, wie einzelne Robo-Advisor über verschiedene Zeiträume hinweg abschneiden. Derzeit führen diese drei Robo-Advisors über einer Laufzeit von einem Jahr in der ausgewogenen Strategie den Vergleich an (Stand: 15. Oktober 2024):  

Fidelity* – 14,39 % Rendite 

Oskar* – 13,00 % Rendite 

Whitebox* – 12,72 % Rendite 

Dies ist jedoch nur eine Momentaufnahme. Entscheidend ist auch, wie die Robo-Advisor längerfristig abschneiden. In einer regelmäßigen Untersuchung beantworten wir daher die Frage: Welche Robo-Advisor sind dauerhaft gut und landen daher über verschiedene Laufzeiten auf den vorderen Plätzen in unserem Vergleich? 

Was sind die Vor und Nachteile eines Robo-Advisors?   

Wer in Betracht zieht, sein Vermögen durch Inanspruchnahme einer digitalen Vermögensverwaltung aufzubauen, kann von einer Vielzahl an Vorteilen profitieren. Doch es gibt auch Nachteile, wie die folgende Übersicht zeigt.  

Vorteile eines Robo-Advisors

  • Einstieg auch für Anfänger geeignet Robo-Advisors sind ideal für Einsteiger bei der Geldanlage. Sie erfordern keine tiefen Finanzkenntnisse. Automatisierte Prozesse erleichtern den Einstieg.
  • Breite Diversifikation und Risikostreuung Robo-Advisors nutzen Algorithmen, um Portfolios mit verschiedenen Anlageklassen wie ETFs, Aktien und Anleihen zu diversifizieren. Dadurch wird das Risiko breiter gestreut.
  • Kostengünstiger als traditionelle Berater Automatisierte Prozesse ermöglichen niedrigere Gebühren im Vergleich zu traditionellen Vermögensverwaltern.
  • Benutzerfreundlichkeit und Zeitersparnis Die Plattformen sind intuitiv gestaltet, und Transaktionen werden automatisch ausgeführt. Dadurch sparen Sie Zeit und die Verwaltung wird einfacher.
  • Geringe finanzielle Einstiegshürden Mit geringen Beträgen, oft schon ab 25,00 Euro im Monat, können Sie einen Sparplan starten und so auch mit wenig Kapital in den Markt einsteigen.
  • Kostenlose Ein- und Auszahlungen Robo-Advisors erlauben in der Regel jederzeit kostenfreie Ein- und Auszahlungen, oft ohne Kündigungsfristen. Sie haben somit flexible Zugriffsmöglichkeiten auf Ihr Geld.
  • Transparenz und 24/7-Zugriff Sie haben jederzeit Zugriff auf Ihr Portfolio und detaillierte Informationen über Ihre Anlagen. Alles ist digital und transparent einsehbar.
  • Automatisierte Optimierung durch Technologie Robo-Advisors nutzen Technologien wie maschinelles Lernen und KI, um Anlagestrategien kontinuierlich zu verbessern und anzupassen.

Nachteile eines Robo-Advisors

  • Nicht immun gegen Marktrisiken Trotz optimierter Portfolios können Robo-Advisors nicht vor Marktrisiken schützen. Wirtschaftskrisen und Marktschwankungen beeinflussen die Performance.
  • Qualität der Algorithmen variiert Die Effektivität eines Robo-Advisors hängt von der Qualität seiner Algorithmen ab. Schwächen in den Modellen können zu unerwarteten Ergebnissen führen.
  • Geringe Individualisierung  Robo-Advisors bieten standardisierte Anlagestrategien, die nicht immer exakt auf individuelle Vorlieben zugeschnitten sind.
  • Performance unterdurchschnittlich Nicht immer erzielen Robo-Advisors eine bessere Rendite als ein Vergleichsindex, eine sogenannte Benchmark. Dies hängt unter anderem von der Anlagestrategie ab.
  • Gebühren variieren je nach Anbieter Trotz niedriger Grundkosten können zusätzliche Gebühren anfallen – etwa für die Produkte, in die der Robo-Advisor investiert. Je nach Anbieter oder bei speziellen Leistungen werden außerdem erfolgsbasierte Provisionen erhoben.
  • Abhängigkeit von Technik und Algorithmen Da Robo-Advisors komplett auf Technologie basieren, besteht das Risiko technischer Ausfälle oder unzureichender Reaktionen der Algorithmen in volatilen Märkten.
  • Kein persönlicher Ansprechpartner Bei reinen Robo-Advisors fehlt die persönliche Beratung, die Ihnen ein menschlicher Finanzberater bieten kann.

Für wen ist ein Robo-Advisor geeignet?

Die Antwort auf die Frage, ob ein Robo-Advisor für Sie in Frage kommt oder nicht, hängt vor allem von Ihren Präferenzen, Ihrer Risikotoleranz und Ihrem Anlageziel ab. Für die kurzfristige Geldanlage sind die digitalen Vermögensverwalter grundsätzlich nicht geeignet, da die Kapitalmärkte stets Schwankungen unterworfen sind. Die Anlagedauer sollte mittel- bis langfristig ausgerichtet sein, am besten zehn Jahre oder länger. 

Robo-Advisors eignen sich sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene, die ihre Geldanlage nicht selbst in die Hand nehmen wollen oder können und stattdessen ein kostengünstiges Rundum-sorglos-Paket favorisieren, bei dem sie sich um nichts mehr kümmern müssen – von der Anlageentscheidung über die fortlaufende Portfolioüberwachung bin hin zur steuerlichen Optimierung. 

Checkliste: Ist ein Robo-Advisor die richtige Wahl für Sie?  

Der erfolgreiche Vermögensaufbau mithilfe eines Robo-Advisors erfordert eine sorgfältige Abwägung verschiedener Faktoren. Mit folgender Checkliste können Sie sehr schnell herausfinden, ob ein Robo-Advisor für Sie generell in Frage kommt. 

  • Keine persönliche Beratung: Robo-Advisors bieten in der Regel automatisierte Dienstleistungen ohne persönliche Beratung. Sie sollten sich hier also bewusst sein, ob sie auf individuelle Beratung verzichten können oder ob Sie Bedarf an persönlicher Finanzberatung haben.
  • Akzeptanz vorgefertigter Anlagestrategien: Robo-Advisors setzen meist auf vordefinierte Anlagestrategien, die auf Risikoprofilen und Zielen basieren. Stellen Sie sich hier die Frage, ob Sie sich mit dieser standardisierten Herangehensweise anfreunden können. Die Bereitschaft, sich auf automatisierte Algorithmen zu verlassen, ist entscheidend für den Erfolg des Vermögensaufbaus mit Robo-Advisors.
  • Bereitschaft zur Abgabe von Verantwortung: Die Nutzung eines solchen Investment-Angebotes bedeutet zudem, einen Großteil der Anlageentscheidungen und Portfoliomanagement-Aufgaben aus der Hand zu geben. Auch hier sollten Sie sich fragen, ob Sie bereit sind, die Verantwortung für ihr Geld an automatisierte Systeme abzugeben. Dies erfordert Vertrauen in die Fähigkeiten der Algorithmen und eine klare Idee über Ihre eigenen Anlageziele.
  • Definieren Sie klare Anlageziele und Ihre Risikotoleranz: Der Schlüssel zum erfolgreichen Vermögensaufbau ist eine klare Definition Ihrer persönlichen Anlageziele und Ihrer Risikotoleranz. Machen Sie sich bewusst, ob Sie mit Ihrer Geldanlage langfristige Ziele verfolgen, wie etwa die Vorsorge für den Ruhestand, oder ob kurzfristige Liquiditätsbedürfnisse im Vordergrund stehen.
  • Laufende Überwachung und Anpassung: Obwohl Robo-Advisors auf automatisierten Prozessen basieren, ist es wichtig, dass Sie selbst Ihre Anlageziele und Ihre Risikopräferenz regelmäßig überprüfen. Änderungen in den persönlichen Lebensumständen oder Marktbedingungen können eine Neubewertung der Anlagestrategie erforderlich machen.
  • Kenntnis der Kostenstruktur: Als Nutzerin oder Nutzer einer Online-Vermögensverwaltung sollten Sie die Gebührenstruktur des Robo-Advisors verstehen, um sicherzustellen, dass die Kosten im Verhältnis zur erwarteten Rendite akzeptabel sind. Eine transparente Kostenkommunikation ist entscheidend, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Wie finde ich den passenden Robo-Advisor?

Robo-Advisor haben unterschiedliche Merkmale und Angebote. Bei Ihrer Entscheidung für oder gegen einen Robo-Advisor sollten Sie eine Reihe grundlegender Faktoren berücksichtigen, um sicherzustellen, dass der gewählte Anbieter Ihren individuellen Bedürfnissen und Anlagezielen entspricht. 

  • Risikoprofil und Anlageziele: Als Anlegerin oder Anleger sollten Sie Ihre eigene Risikobereitschaft und Ihre Anlageziele kennen. Ein Robo-Advisor sollte Anlagestrategien anbieten, die damit in Einklang stehen. 
  • Gebührenstruktur: Die Kosten sind ein wesentlicher Aspekt. Hier ist es wichtig, die Gebührenstruktur des Robo-Advisors zu verstehen, einschließlich Managementgebühren, Transaktionskosten und möglicher erfolgsabhängiger Gebühren. 
  • Diversifikation und Asset-Klassen: Die Diversifikation des Portfolios über verschiedene Anlageklassen hinweg ist entscheidend für ein ausgewogenes Risiko-Rendite-Profil. Hier sollten Sie sich genug Zeit nehmen, um herauszufinden, wie der Robo-Advisor verschiedene Vermögenswerte berücksichtigt. Zu finden ist dies oftmals unter dem Begriff des „Anlage-Universums“. 
  • Performance-Historie: Eine gründliche Analyse der Performance-Historie ist wichtig. Hier sollten Sie nicht nur auf aktuelle und vergangene Renditen, sondern auch auf die Konstanz der Performance und die Reaktion auf unterschiedliche Marktbedingungen achten. Mit unserem Performance-Vergleich können Sie die Wertentwicklungen von mehr als 200 Anlagestrategien und gut 20 Robo-Advisors regelmäßig verfolgen und miteinander vergleichen. 
  • Algorithmen und Anlagestrategien: Ein Verständnis der verwendeten Algorithmen und Anlagestrategien ist unerlässlich. Prüfen Sie, wie transparent der Robo-Advisor bezüglich seiner Methoden ist und ob diese mit Ihren eigenen Überzeugungen und Erwartungen in Einklang stehen. In diesem Zusammenhang ist es ebenso wichtig, die Anlagephilosophie sowie die Methodik hinter den jeweiligen Investmentstrategien zu verstehen.
  • Kundensupport und Zugänglichkeit: Die Qualität des Kundensupports und die Zugänglichkeit der Plattform sind ebenfalls relevante Faktoren. Prüfen Sie, ob bei Bedarf professionelle Unterstützung zur Verfügung steht, indem Sie die verschiedenen Kontaktkanäle testen. Vor allem: Fühlen Sie sich als Anwenderin oder Anwender auf der Plattform hinsichtlich ihrer Handhabung wohl? Ist das Menü übersichtlich? Führen Sie die Navigationspfade zu den gewünschten Informationen? Nehmen Sie sich hier genügend Zeit, um sich mit den jeweiligen Plattformen vertraut zu machen. 
  • Integration von Nachhaltigkeitskriterien (ESG): Wenn Sie Wert auf nachhaltige Investitionen legen, sollten Sie die jeweiligen Ansätze der Robos prüfen. Machen Sie sich unter dem Aspekt schlau, wie und nach welchen Kriterien der Robo-Advisor etwa das Thema Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung (ESG) bei seinen Anlagestrategien angeht. 
  • Unabhängige Testberichte und Bewertungen: Als Anlegerin oder Anleger sollten Sie unabhängige Testberichte und Bewertungen von Finanzexperten in Betracht ziehen. Diese können wertvolle Einblicke in die Stärken und Schwächen eines Robo-Advisors bieten.  

Mit unserem kostenlosen Newsletter halten wir Sie über aktuelle Marktentwicklungen und Trends stets auf dem Laufenden – auch bei den digitalen Vermögensverwaltungen. 

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Wie eröffne ich ein Depot bei einem Robo-Advisor? 

Die Eröffnung eines Depots bei einem Robo-Advisor erfolgt online und dauert in der Regel nur wenige Minuten. Sie können einfach von zu Hause aus starten und durchlaufen dabei einen standardisierten Prozess, ähnlich wie bei der Eröffnung eines klassischen Wertpapierdepots. 

  1. Wählen Sie den passenden Robo-Advisor: Nutzen Sie unseren Robo-Advisor Performance-Vergleich, um den Anbieter zu finden, der am besten zu Ihnen passt.
  2. Besuchen Sie die Website des Robo-Advisors: Starten Sie den Eröffnungsprozess über die Plattform Ihres gewählten Anbieters.
  3. Anlagevorschlag und Fragebogen: In der Regel beginnt der Prozess mit einem Fragebogen, der Ihre Anlageziele und -vorlieben erfasst. Hier geben Sie Informationen zu Ihrem Anlagehorizont, Ihrer Risikobereitschaft, Ihren Kenntnissen ein und ob Sie eine Einmalanlage oder monatliche Sparraten bevorzugen.
  4. Persönliche Daten und Referenzkonto: Geben Sie Ihre persönlichen Daten ein und verbinden Sie ein Referenzkonto, von dem aus Einzahlungen getätigt werden können.
  5. Legitimation: Zur Verifizierung Ihrer Identität wird häufig das Video-Ident-Verfahren oder das Post-Ident-Verfahren verwendet.
  6. Unterlagen erhalten: Nach wenigen Tagen erhalten Sie alle notwendigen Unterlagen per Post oder online.

Kann ich mein Depot zu einem Robo-Advisor übertragen?

Ja, es ist möglich, Ihr bestehendes Depot zu einem Robo-Advisor zu übertragen, jedoch bieten nicht alle Anbieter diese Option an. Allerdings gibt es bei den Anbietern, die einen Depotübertrag ermöglichen, oftmals Einschränkungen. Da jeder Robo-Advisor eigene Anlagestrategien und Algorithmen verwendet, passen die Vermögenswerte aus Ihrem alten Depot möglicherweise nicht in das neue Anlagesystem. Oft werden daher alle Positionen im alten Depot verkauft, und das liquide Kapital wird neu angelegt. Mehr zum Depotübertrag bei einem Robo-Advisor erfahren Sie in einem weiteren Ratgeber. 

Wie sicher ist ein Robo-Advisor? 

Robo-Advisors unterliegen in Deutschland strengen regulatorischen Anforderungen. Als Finanzdienstleister benötigen sie eine Zulassung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) und müssen das Kreditwesengesetz (KWG) einhalten. Das bedeutet, dass Robo-Advisors strikte Vorschriften befolgen und hohe Standards für die Vermögensverwaltung erfüllen müssen. 

Darüber hinaus arbeiten Robo-Advisors mit regulierten Depotbanken zusammen, die für die Verwahrung Ihrer Vermögenswerte verantwortlich sind. Diese Banken unterliegen ebenfalls der Aufsicht durch die Bafin und stellen sicher, dass Ihre Investments als Sondervermögen verwahrt werden. Das bedeutet, dass Ihre Vermögenswerte im Fall einer Insolvenz der Bank oder des Robo-Advisors geschützt bleiben und nicht in die Insolvenzmasse einfließen. 

Zudem sind auch Ihre Einlagen auf dem Verrechnungskonto im Insolvenzfall durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro pro Person geschützt. Einige Depotbanken bieten darüber hinaus einen erweiterten Schutz durch den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken, der bis zu fünf Millionen Euro pro Privatanleger absichern kann.  

Ein weiterer Aspekt der Sicherheit betrifft die Datensicherheit. Robo-Advisors setzen in der Regel auf moderne Verschlüsselungstechnologien, um sicherzustellen, dass Ihre persönlichen und finanziellen Daten geschützt sind. 

Wie werden meine Erträge durch einen Robo-Advisor versteuert?

Ihre Erträge aus einem Robo-Advisor unterliegen in Deutschland, wie auch bei Direktanlagen in Fonds oder ETFs, der Kapitalertragsteuer. Dies betrifft jedoch nicht nur die Gewinne aus dem Verkauf von Wertpapieren, Zinsen und Dividenden, sondern auch den Ertrag bei Umschichtungen innerhalb des Depots. Dies bedeutet, dass auch beim automatischen Kauf und Verkauf Ihres Robo-Advisors (Rebalancing) und bei Teilauszahlungen die Abgeltungssteuer anfällt. Diese beträgt 25 Prozent auf Ihre Kapitalerträge, zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Im Folgenden haben wir Ihnen einige wichtige Punkte zusammengefasst: 

Deutsche Anbieter führen die Abgeltungssteuer direkt ab, während bei ausländischen Robo-Advisors steuerliche Besonderheiten beachtet werden müssen. Hier können Doppelbesteuerungsabkommen eine Rolle spielen, um zu verhindern, dass Ihre Erträge doppelt versteuert werden. 

Zudem können in Deutschland Verluste aus Kapitalanlagen mit Gewinnen verrechnet werden, um die Steuerlast zu reduzieren. Bei ausländischen Anbietern kann dies komplexer sein und erfordert eine genaue Prüfung der steuerlichen Regelungen des jeweiligen Landes. 

Einige Robo-Advisors bieten außerdem steueroptimierte Strategien an, um die Steuerbelastung durch geschickte Anpassungen des Portfolios zu minimieren. Es lohnt sich, die steuerlichen Rahmenbedingungen des Anbieters im Detail zu prüfen. Ein Robo-Advisor, der die Steuerlast optimiert, ist Ginmon. 

Weitere Fragen zu Robo-Advisor

Wie kann ich einen Robo-Advisor kündigen?

Die Kündigung eines Robo-Advisors verläuft in der Regel ähnlich wie die Auflösung eines klassischen Depots. Zum einen können Sie Ihre Sparraten stoppen und die einzelnen Positionen meist auch  manuell verkaufen. Eine schnellere Option ist jedoch die vollständige Schließung durch Kündigung des gesamten Depots. Dies ist oft online möglich, kann aber bei manchen Anbietern auch ein schriftliches Kündigungsschreiben erfordern. Sobald die Kündigung eingeleitet ist, verkauft der Robo-Advisor automatisch alle verbleibenden Wertpapiere, sofern kein Depotübertrag gewünscht oder möglich ist. Ihr Guthaben sowie die erzielten Erträge werden dann auf Ihr hinterlegtes Referenzkonto gutgeschrieben.

Wie funktionieren Robo-Advisors im Detail?  

Robo-Advisors folgen einem klar strukturierten Prozess, der mit dem sogenannten Onboarding beginnt. Dabei geben Sie über einen Online-Fragebogen Informationen zu Ihrer finanziellen Situation, Ihren Anlagezielen und Ihrer Risikobereitschaft an. Auf dieser Basis erstellt der Robo-Advisor einen individuellen Anlagevorschlag. Sie bestätigen anschließend, dass Sie die Risikohinweise verstanden haben. 

Die Anlagestrategien eines Robo-Advisors werden auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten und reichen in der Regel von defensiv bis risikoreich. Einige Anbieter berücksichtigen auch nachhaltige Kriterien (ESG) oder bieten spezielle Investmentstrategien wie Value- oder Impact Investing an. Die Individualisierungsmöglichkeiten variieren, sind jedoch oft begrenzt, insbesondere bei der Auswahl der verfügbaren ETFs, Fonds oder Aktien, die als Anlageprodukte angeboten werden. 

Beim Portfoliomanagement kommt moderne Technologie zum Einsatz, um die optimale Verteilung der Vermögenswerte (Asset-Allokation) basierend auf Ihrem Risikoprofil zu gewährleisten. Dabei wird je nach Risikoklasse eine Kombination verschiedener Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und Rohstoffe gewählt. Je höher das Risiko, desto höher die Aktienquote im Portfolio. Die meisten Robo-Advisors nutzen ETFs oder aktive Fonds, während einige, wie Estably oder Solidvest, auch direkt in Einzelaktien investieren. 

Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist das Rebalancing. Hierbei wird das Portfolio regelmäßig an die ursprünglich festgelegte Vermögensverteilung angepasst, um sicherzustellen, dass das Risiko-Rendite-Verhältnis im Einklang mit den Marktbedingungen bleibt. 

Wie werden Robo-Advisors in Deutschland reguliert?

In Deutschland unterliegen Robo-Advisors strengen regulatorischen Anforderungen, die den Anlegerschutz sicherstellen und die Stabilität des Finanzsystems fördern sollen. Sie gelten als erlaubnispflichtige Finanzdienstleister, da sie für ihre Kunden Anlageentscheidungen treffen oder umsetzen. Deshalb benötigen Robo-Advisors eine Lizenz der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) gemäß Paragraf 32 des Kreditwesengesetzes (KWG).  

Anbieter mit Sitz im Ausland, wie in Luxemburg oder Liechtenstein, unterliegen den jeweiligen nationalen Aufsichtsbehörden, wie der luxemburgischen CSSF oder der Finanzmarktaufsicht (FMA) in Liechtenstein. Sie müssen entsprechende Lizenzen in ihren Herkunftsländern besitzen.

Performance und Rendite-Erwartungen der Robo-Advisors 

Über einen Zeitraum von fünf Jahren sind mit Robo-Advisors durchaus Renditen von insgesamt 30 Prozent und mehr realistisch. Abhängig ist das von verschiedenen Faktoren wie der Anlagestrategie, dem Risikoprofil und den Marktbedingungen. Allerdings gibt es keine Garantie für eine konstante Outperformance gegenüber traditionellen Anlagestrategien oder einem Vergleichsindex.  

Robo-Advisors setzen auf automatisierte Anlagestrategien, die auf mathematischen Modellen und Algorithmen basieren. Diese sollen eine effiziente Asset-Allokation sicherstellen und auf Markttrends reagieren. Qualität und Schnelligkeit dieser Algorithmen spielen eine entscheidende Rolle für die Performance. 

Ein weiterer Schlüsselfaktor ist die Diversifikation. Robo-Advisors streuen das Kapital über verschiedene Asset-Klassen und Regionen, um das Risiko gering zu halten. Gleichzeitig hängt der Erfolg von der Fähigkeit ab, das Portfolio an wechselnde Marktbedingungen anzupassen. 

Die historische Performance kann Anhaltspunkte für zukünftige Renditen geben. Sie ist aber keine Garantie dafür. Auch die Gebührenstruktur der Robo-Advisors beeinflusst Ihre Nettorendite und sollte stets im Verhältnis zur erwarteten Rendite betrachtet werden. 

Zusammengefasst können Robo-Advisors solide Renditen erzielen. In schlechten Jahren sind aber auch Verluste möglich. Daher sollten Sie das Geld, das Sie über einen Robo-Advisor anlegen, immer als eine langfristige Investition sehen. 

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