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Auf einen Blick
Das sogenannte Gap Year ist zum Trend geworden. Immer mehr junge Menschen gönnen sich nach dem Schulabschluss eine bewusste Auszeit, um zu reisen, zu arbeiten oder neue Perspektiven zu entwickeln. Doch wer ein Gap Year plant, sollte rechtzeitig wissen, was in puncto Krankenversicherung, Steuern und Kindergeld auf ihn oder sie zukommt. Denn unter bestimmten Bedingungen kann die Auszeit teurer werden als gedacht.
Ein Gap Year ist ein Überbrückungsjahr zwischen zwei Lebensphasen, meist zwischen Schulabschluss und Ausbildung oder Studium. Ziel ist es, Zeit zur beruflichen Orientierung, zum Reisen, für soziale Projekte oder zur persönlichen Entwicklung zu nutzen.
Die jungen Leute füllen das „Lückenjahr" (engl. "gap" = dt. "Lücke") mit einem Freiwilligendienst, mit Praktika zur Berufsorientierung oder Studienvorbereitung, mit Jobben, Reisen, Work and Travel oder einem Au-Pair-Aufenthalt. Manchmal überbrücken Sie damit auch Wartezeiten an Unis, um zu einem bestimmten Studiengang zugelassen zu werden.
Nachwuchs ist teuer. Gut 200.000 Euro und mehr kostet ein Kind bis zum 18. Geburtstag. Wenn es studiert, wird es noch deutlich teurer. Womit Eltern rechnen müssen und wie sie finanziell vorsorgen können, erfahren Sie in unserem Ratgeber Was kostet ein Kind? – Diese Kosten entstehen bis zur Volljährigkeit.
Eine solche Auszeit nach dem Schulabschluss bringt Vor- und Nachteile mit sich.
Im Gap Year ändert sich oft der Versicherungsstatus. Ob Familienversicherung, freiwillige oder Pflichtversicherung – hier erfahren Sie, was in welcher Situation gilt.
Kinder unter 23 Jahren, die nicht erwerbstätig sind, können kostenfrei familienversichert bleiben. Bei einem Minijob bis 520 Euro monatlich gilt die Familienversicherung weiterhin.
Wer mehr verdient oder freiberuflich arbeitet, muss sich freiwillig gesetzlich versichern. Der Mindestbeitrag liegt 2025 bei rund 212 Euro monatlich inklusive Pflege- und Zusatzbeitrag.
Bei einer Festanstellung im Gap Year besteht eine Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenkasse. Der Arbeitgeber zahlt die Hälfte der Beiträge, der Rest wird vom Lohn einbehalten.
Soll das Kind nach Ende der Berufstätigkeit wieder in der Familienversicherung versichert werden und die Voraussetzungen sind erfüllt, muss erneut ein Antrag auf Familienversicherung bei der gesetzlichen Krankenkasse gestellt werden. Dafür ist man selbst verantwortlich, aufgefordert wird man von der Krankenkasse nicht!
Wer im Gap Year ins Ausland reist, sollte sich frühzeitig um den passenden Versicherungsschutz kümmern – vor allem bei längeren Aufenthalten außerhalb Europas.
Bei Reisen außerhalb der EU ist eine private Auslandskrankenversicherung unerlässlich. Sie sollte Rücktransport, Behandlungen bei Vorerkrankungen, Zahnarztbesuche und pandemiebedingte Leistungen abdecken.
„Sind längere Auslandsaufenthalte geplant, sollte man unbedingt eine private Krankenversicherung für Langzeitaufenthalte abschließen“, empfiehlt Daniela Hubloher von der Verbraucherzentrale Hessen. Die üblichen Auslandsreisekrankenversicherungen, die es schon ab zehn Euro im Jahr gibt, decken nur maximal sechs Wochen andauernde Reisen ab. Beiträge für Langzeitpolicen kosten je nach Reiseziel ab rund 400 Euro Beitrag im Jahr. Die Beiträge für Langzeit-Auslandsrankenversicherungen variieren jedoch stark – je nach Leistungsumfang, Reiseziel und Reisedauer. Man sollte sich daher unbedingt ein individuelles Angebot machen lassen. ADAC, Hanse Merkur, Travelsecure und Allianz gehören zu den bekannten Anbietern.
Wer schon eine Auslandsreise-Krankenversicherung hat, sollte nachfragen, ob der Schutz für eine längere Reise aufgestockt werden kann. Das kommt Sie günstiger: Für sechs Wochen gilt der Tarif des einfachen Auslandsschutzes (ab rund zehn Euro im Jahr), für die verbleibende Reisezeit fällt dann ein Aufpreis an. Welche Reiseversicherungen sonst noch Sinn machen, erfahren Sie in einem weiteren Ratgeber von uns.
Wer auf Reisen ist, kann den gesetzlichen Krankenversicherungsschutz in der Heimat einfach weiterlaufen lassen. Das hat den Vorteil, dass man bei einem Heimaturlaub während der Reise krankenversichert ist. War man vor Abreise freiwillig krankenversichert, sollte man sich mit seiner Krankenkasse in Verbindung setzen. Möglicherweise möchte man sich ja die doppelten Beiträge – für den privaten Auslandsreisekrankenschutz und die freiwillige Krankenversicherung – sparen. Eventuell kann man seine Mitgliedschaft auf eine Ruheanwartschaft umstellen.
Ob Kindergeld im Gap Year weitergezahlt wird, hängt stark von der Tätigkeit ab. Hier erfahren Sie, wann ein Anspruch besteht – und wann nicht.
Sobald das Kind 18 Jahre alt wird, kommt Post von der Familienkasse. Engmaschig wird bis zum Schulabschluss und darüber hinaus nachgehakt, womit sich das Kind beschäftigt und in welcher Lebenssituation es sich befindet. Kindergeld (seit 2025: 255 Euro monatlich) wird nur gezahlt, wenn das Kind in Ausbildung ist, einen Freiwilligendienst leistet oder sich in einer Übergangszeit zwischen zwei Ausbildungsabschnitten von maximal vier Monaten befindet.
Als Faustregel gilt, dass es Kindergeld für alle Beschäftigungen gibt, die etwas mit Bildung zu tun haben. Das gilt zum Beispiel für das FSJ und den Bundesfreiwilligendienst. Ebenso kann ein Sprachkurs als Au-Pair oder ein Praktikum einen Kindergeldanspruch auslösen.
Auch wenn man eine Pause beim Kindergeld einlegt, weil der Sohn oder die Tochter einer Beschäftigung im Gap Year nachgehen, die keinen Anspruch auf Zahlungen auslöst, kann man später Kindergeld wieder neu beantragen, sobald eine Ausbildung oder ein Studium anstehen.
Wer im Gap Year jobbt, muss mit Abgaben rechnen. In diesem Abschnitt erfahren Sie, was steuerlich zu beachten ist – und wann sich eine Steuererklärung lohnt.
2025 gilt ein steuerlicher Grundfreibetrag von 12.096 Euro. Bei einer Festanstellung fallen Sozialabgaben an, die nicht rückerstattet werden können. Eine Steuererklärung lohnt sich insbesondere bei unregelmäßigem Einkommen.
Im Jahr 2025 liegt der steuerliche Grundfreibetrag bei 12.096 Euro. Einkommen bis zu diesem Betrag bleiben steuerfrei. Der Eingangssteuersatz beträgt weiterhin 14 Prozent und steigt mit zunehmendem Einkommen progressiv an.
„Das Problem sind oft nicht die Steuern, die relativ gering ausfallen bei einem Einstiegssteuersatz von 14 Prozent, der sich natürlich mit steigendem Einkommen erhöht“, sagt Erich Nöll, Geschäftsführer des Bundesverbands Lohnsteuerhilfevereine e.V. (BVL). „Viel höher sind die Abzüge für Sozialabgaben, die man im Gegensatz zu Steuern auch nicht mehr erstattet bekommen kann.“
Das veranschaulicht folgendes Rechenbeispiel:
Sozialabgaben | Beträge (in Euro) |
---|---|
Rentenversicherung (18,6 %) | 2.976,00 |
Arbeitslosenversicherung (2,6 %) | 416,00 |
Krankenversicherung (14,6 % + 2,5 % Zusatzbeitrag*) | 2.752,00 |
Pflegeversicherung (3,6 %) | 576,00 |
Gesamt | 6.720,00 |
Vom Bruttoeinkommen in Höhe von 16.000 Euro werden 6.720 Euro an Sozialabgaben abgezogen, es verbleiben 9.280 Euro. Da dieser Betrag unter dem Grundfreibetrag von 12.096 Euro liegt, fällt keine Einkommensteuer an.
Es ist jedoch zu beachten, dass bei unregelmäßigem Einkommen, beispielsweise bei einer hohen Einkommensspitze in wenigen Monaten, Lohnsteuer einbehalten werden kann. In solchen Fällen kann eine Steuererklärung dazu führen, dass zu viel gezahlte Steuern zurückerstattet werden.
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass die tatsächlichen Abzüge je nach individueller Situation variieren können. Für eine genaue Berechnung empfiehlt es sich, einen Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein zu konsultieren.
Ob sozial engagiert oder reiselustig – es gibt viele Möglichkeiten, das Jahr nach dem Abi sinnvoll zu nutzen. Hier ein Überblick über besonders beliebte Optionen.
Bevor Sie Ihr Gap Year beginnen, sollten Sie organisatorische, finanzielle und rechtliche Fragen klären. Diese Checkliste hilft, den Überblick zu behalten.
Banken und Sparkassen bieten für Studenten und Auszubildende leistungsstarke Girokontomodelle an. Bei vielen Geldinstituten gibt es sogar eine Gratis-Kreditkarte obendrauf oder eine goldene Visa oder Mastercard inklusive Reiseversicherungen zum vergünstigten Jahrespreis.
Viele Eltern und Jugendliche haben ähnliche Fragen, wenn es um Kindergeld, Versicherung oder Verdienstgrenzen im Gap Year geht. Hier sind die wichtigsten Antworten.
Ein Gap Year dauert in der Regel sechs bis 15 Monate, kann aber auch kürzer oder länger sein – je nach Ausbildungsabschnitten.
Nur bei Bildungsbezug: Zum Beispiel FSJ, Sprachkurs, Praktikum oder Übergangszeit von maximal vier Monaten. Bei reinem Reisen entfällt der Anspruch.
Bis 25 in der Familienversicherung – wenn nicht zu viel verdient wird. Bei Jobs oder Auslandsaufenthalt wird oft eine eigene Versicherung nötig.
2025 liegt der Grundfreibetrag bei 12.096 Euro. Sozialabgaben gelten unabhängig davon bei Festanstellung.
Dann kann Lohnsteuer überproportional hoch sein – durch eine Steuererklärung bekommst du diese meist zurück.