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Digitale Vermögensverwaltung

Scalable Capital Robo-Advisor: Konditionen, Performance & Test

Redaktion
Redakteur
Aktualisiert am: 05.05.2023

Auf einen Blick

  • Mit Gründung im Jahr 2014 zählt das Münchner Fintech Scalable Capital zu den ersten Robo-Advisors in Deutschland.
  • Sacalable Capital bietet unterschiedliche Anlagestrategien an: Vom klassischen ETF-Weltportfolio über nachhaltige Portfolios bis hin zu einzelnen Themen-Investments wie "Value" oder "Megatrend".
  • Wir erklären Ihnen, wie die Anlagestrategien von Scalable genau funktionieren und wie der Robo-Advisor im Vergleich mit den Wettbewerbern in puncto Konditionen und Performance abschneidet.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Die digitale Vermögensverwaltung im Überblick
  2. "Wealth Global": ETF-Portfolios mit passiver Risikosteuerung
  3. Dynamisches Risikomanagement mittels Value at Risk (VaR)
  4. Themeninvestments bei Scalable Capital
  5. Anlageklassen und ETF-Auswahl
  6. Antragsstrecke und Depoteröffnung bei Scalable Capital
  7. Mindestanlage, Sparplan und Kosten
  8. Welche Depotbank kann ich bei Scalable Capital nutzen?
  9. Automatische Umschichtung bei Scalable Capital – gut oder schlecht?
  10. Scalable Capital im Performance-Vergleich
  11. Wie sicher ist der Robo-Advisor von Scalable Capital?
  12. Der Robo-Advisor von Scalable Capital im Test
  13.  Alternativen zum Robo-Advisor von Scalable Capital

Das Münchner Fintech Scalable Capital wurde im Dezember 2014 von Erik Podzuweit, Florian Prucker, Adam French und Stefan Mittnik gegründet. Der Marktstart erfolgte im Februar 2016. Seit Mitte 2020 hat Scalable auch einen eigenen Neobroker im Angebot. Er richtet sich an Anleger, die selbst entscheiden möchten.

Im August 2022 knackte Scalable auf seiner Plattform die Marke von zehn Milliarden US-Dollar an verwaltetem Kundenvermögen (Assets under Management – AuM). Davon entfällt geschätzt knapp die Hälfte auf die digitale Vermögensverwaltung. Damit ist Scalable der nach AuM größte Robo-Advisor in Deutschland und zählt zu den führenden Anbietern in Europa.

Mit Blackrock, Tencent, HV Capital und Tengelmann Ventures haben die Münchner auch namhafte Investoren an Bord. Mitte 2021 wurde Scalable in einer Finanzierungsrunde mit 1,4 Milliarden Euro bewertet und stieg damit zum "Unicorn" auf. Das Unternehmen beschäftigt mittlerweile mehr als 400 Mitarbeiter an den Standorten München, Berlin und London. Neben dem Direktgeschäft entwickelt Scalable auch B2B-Lösungen für die digitale Vermögensverwaltung. Zu den langjährigen Kooperationspartnern zählen unter anderem die INGOpenbank*Oskar* und seit 2020 auch der Robo-Advisor Gerd Kommer Capital* (GKC).

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Die digitale Vermögensverwaltung im Überblick

Die digitale Vermögensverwaltung von Scalable richtet sich primär an Anlegerinnen und Anleger, die mit einem professionell gemanagten ETF-Portfolio Vermögen aufbauen oder aufrechterhalten wollen und sich der Risiken an den Kapitalmärkten bewusst sind. Der Anlagehorizont sollte mittel- bis langfristig ausgerichtet sein, für die kurzfristige Anlage ist die digitale Vermögensverwaltung von Scalable nicht geeignet.

Der Robo-Advisor bietet seine ETF-basierte Vermögensverwaltung sowohl Privat- als auch Firmenkunden an. Es besteht auch die Möglichkeit, für Minderjährige ein Kinderdepot zu eröffnen. Nach Beantwortung eines Online-Fragebogens und der Wahl Ihres präferierten Anlagestils erhalten Sie von Scalable einen Anlagevorschlag für ein weltweit gestreutes ETF-Portfolio, das auf Ihre individuelle Risikoneigung zugeschnitten ist.

Scalable bietet unterschiedliche Anmlagestrategien an. Unter der Überschrift "Wealth Global" finden sich global diversifizierte ETF-Strategien in konventioneller sowie nachhaltiger Variante: Zum einen das "Weltportfolio klassisch" und zum anderen das "Weltportfolio nachhaltig" (optional mit Gold und Rohstoffen).

Quelle: Screenshot Scalable.de

Dazu können Anleger unter "Wealth Select" auch Strategien mit spezifischem Anlagefokus wählen, wie etwa "ZinsInvest", "Klimaschutz", "Megatrends", "Dynamisches Risikomanagement", "Allwetter“, "BIP Global" und "Value". Anlegerinnen und Anleger können auch mehrere Portfolios mit unterschiedlichen Anlagestrategien auswählen. 

 

"Wealth Global": ETF-Portfolios mit passiver Risikosteuerung

Nach Einführung seiner ESG-Portfolios im August 2020 hat Scalable vor kurzem auch ein "Weltportfolio klassisch" mit passiver Risikosteuerung aufgelegt. Sowohl in der klassischen als auch in der nachhaltigen Variante werden die ursprünglich festgelegten Aktienquoten konsequent beibehalten und die Portfolios bei Abweichungen regelmäßig auf die Anfangsgewichtung zurückgesetzt (sogenanntes Rebalancing).

Beim "Weltportfolio klassisch" variiert die Aktienquote in Zehnerschritten von 30 bis 100 Prozent, insgesamt sind somit acht Feinabstufungen möglich. Beim "Weltportfolio nachhaltig" erhöhen sich die Aktienquoten ebenfalls in Zehnerschritten, allerdings von null bis 100 Prozent. Optional können Anlegerinnen und Anleger auch die Anlageklassen Gold und Rohstoffe hinzuwählen, sodass insgesamt 21 nachhaltige Musterportfolios zur Verfügung stehen. Laut Scalable kommen im "Weltportfolio nachhaltig" nur Aktien-ETFs zum Einsatz, "die den höchsten Nachhaltigkeitsstandard berücksichtigen (SRI: Socially Responsible Investing)". 

 

Dynamisches Risikomanagement mittels Value at Risk (VaR)

Zum Marktstart 2016 hatte Scalable ausschließlich ETF-Portfolios mit dynamischer Risikosteuerung im Programm, die sich jetzt unter dem Oberbegriff "Wealth Select" einreihen. Die Anlagestrategie "Dynamisches Risikomanagement" basiert auf dem sogenannten Value at Risk (VaR). Der Wert definiert die Verlustschwelle, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent nicht überschritten werden soll. Ein VaR von 18 Prozent bedeutet zum Beispiel, dass das Portfolio innerhalb von 20 Jahren statistisch gesehen nur in einem Jahr die Verlustschwelle von 18 Prozent übersteigt. 

Insgesamt gibt es bei Scalable 22 Risikoklassen, denen ein konkretes Verlustrisiko zugeordnet ist. Die VaR-Werte reichen dabei von drei bis 24 Prozent. Droht eine Abweichung von der individuellen Risikovorgabe, wird das Portfolio automatisch angepasst. Die Neugewichtung der Anlageklassen erfolgt nicht statisch, sondern variiert je nach Marktlage.

 

Themeninvestments bei Scalable Capital

Scalable bietet Ihnen auch die Möglichkeit, über "Wealth Select" bestimmte Themeninvestments abzubilden. Die Strategie "Zinsinvest" besteht zum Beispiel ausschließlich aus Zinspapieren wie Anleihen- und Geldmarkt-ETFs. Die angestrebte Zielrendite ist variabel und beträgt laut Scalable zum Stichtag 28. April 3,60 Prozent pro Jahr vor Kosten.

Dazu können Anleger unter dem Überbegriff "Wealth Select“ auch Strategien mit spezifischem Anlagefokus wählen, wie etwa "Zinsinvest", "Klimaschutz", "Megatrends", "Dynamisches Risikomanagement", "Allwetter", "BIP Global" und "Value". Dabei können Sie auch in mehrere Portfolios mit unterschiedlichen Anlagestrategien investieren.

Quelle: Screenshot Scalable.de

 

Anlageklassen und ETF-Auswahl

Die Kundenportfolios von Scalable Capital bilden folgende acht Anlageklassen ab: AktienStaatsanleihen, Unternehmensanleihen, besicherte Anleihen (Pfandbriefe und Covered Bonds), Geldmarkt, ImmobilienRohstoffe und Gold. Der Zugang erfolgt über Exchange Traded Funds (ETFs). Die Anlageklasse Gold bildet Scalable über einen ETC ab (WisdomTree Core Physical Gold – JE00BN2CJ301, der mit physischem Gold hinterlegt ist. Das Edelmetall können sich Anlegerinnen und Anleger beim Auflösen des Portfolios auf Wunsch aushändigen lassen.

Scalable wählt die ETFs eigenen Angaben zufolge "in einem umfangreichen, mehrstufigen Prozess" aus. Zu den wichtigsten quantitativen und qualitativen Auswahlkriterien zählen:

  • Niedrige Kosten
  • Hohe Liquidität
  • Geringer Tracking-Error
  • Angemessene Diversifikation
  • Sichere Replikationsmethoden

"Aus über 2.000 ETFs wählen wir in einem mehrstufigen Verfahren stets die vorteilhaftesten ETFs für Ihr Portfolio aus", informiert Scalable auf seiner Webseite. "Dabei werden acht Anlageklassen mit bis zu 8.700 Einzelwerten aus bis zu 80 Ländern abgebildet."

Zudem achtet Scalable darauf, dass die Indizes möglichst breit aufgestellt sind. In der Anlageklasse Aktien kommen auch Faktor-ETFs zum Einsatz, wo der Fokus auf unterschiedlichen Merkmalen wie Unternehmensgröße (Size), Unternehmenswert (Value) oder Schwungkraft (Momentum) liegt.

Wie eingangs erwähnt, setzt Scalable bei den nachhaltigen Aktien-ETFs auf SRI-Kriterien. SRI steht für "Socially Responsible Investing", also sozial verantwortliches Investieren. Die Nachhaltigkeitskriterien der SRI-ETFs sind strenger als bei den herkömmlichen ESG-Produkten. Neben dem Ausschlussprinzip werden SRI-ETFs noch einem sogenannten Best-in-Class-Filter unterzogen. Dabei stützt sich Scalable auf das Nachhaltigkeitsrating von MSCI ESG Research. Ins Portfolio kommen nur Aktien-ETFs, die mindestens ein "AA"-Rating erhalten und Artikel 8 der EU-Offenlegungsverordnung erfüllen. 

  

Antragsstrecke und Depoteröffnung bei Scalable Capital

Um einen Anlagevorschlag zu erhalten, müssen Sie auf der Website von Scalable* zunächst Ihre E-Mail-Adresse eingeben. Danach schickt Ihnen Scalable einen Link zur Verifizierung, mit dem Sie den Anlageprozess starten können.

Im ersten Schritt wird ihr persönliches Risikoprofil anhand eines Online-Fragebogens ermittelt. Dazu müssen Sie 14 Fragen beantworten, zum Beispiel welches Ziel Sie mit Ihrer Anlage verfolgen, wie hoch Ihre Verlusttoleranz ist und welche Kenntnisse und Erfahrungen Sie vorweisen. 

Quelle: Screenshot Scalable.de

Nach Beantwortung der Fragen wählen Sie den Anlagestil Ihrer ETF-Vermögensverwaltung – also ob "Wealth Global" oder doch eher "Wealth Select". Ein Wechsel oder eine Erweiterung auf mehrere Strategien ist danach jederzeit möglich.

Nachdem Sie sich für eine Anlagestrategie entschieden haben, erhalten Sie vom Robo-Advisor Ihren Anlagevorschlag, den Sie sich noch mal in Ruhe anschauen und gegebenenfalls modifizieren können. Unter dem Reiter "Vermögensplaner" wird Ihre mögliche Wertentwicklung nach Kosten simuliert.

In der Strategie "ESG 100" beispielsweise (siehe Grafik unten), die zu 100 Prozent auf nachhaltige Aktien-ETFs setzt, liegt die erwartete Rendite über einen Anlagezeitraum von 25 Jahren zum Betrachtungszeitpunkt 4. Mai bei 5,6 Prozent pro Jahr. Allerdings weist Scalable darauf hin, dass sich die Prognose aus historischen Daten ableitet und daher keine verlässliche Aussage über die künftige Wertentwicklung darstellt.

Quelle: Screenshot Scalable.de

Wenn Sie den Anlagevorschlag annehmen, müssen Sie im letzten Schritt noch Ihre persönlichen Daten zur Kontoeröffnung und ein Passwort für den Log-in vergeben. Für die anschließende Verifizierung bietet Ihnen Scalable Capital drei Möglichkeiten: VideoidentPostident oder die Online-Ausweisfunktion mit dem neuen Personalausweis (eID).

 

Mindestanlage, Sparplan und Kosten

Für Firmenkunden beträgt die Mindestanlage 100.000 Euro. Für Privatkunden setzt Scalable lediglich 1.000 Euro voraus. Monatliche Sparpläne sind bereits ab 20 Euro möglich. Bei Einrichtung eines Sparplans entfällt die erforderliche Einmaleinzahlung.

Kosten

Für die Vermögensverwaltung berechnet Scalable eine All-in-Gebühr von 0,75 Prozent pro Jahr über alle Anlagebeträge hinweg. Damit sind auch die Kosten für den Wertpapierhandel sowie die Konto- und Depotführung bei der Baader Bank abgegolten. 

Hinzu kommen die ETF-Kosten, die sich im Schnitt auf 0,18 Prozent belaufen und direkt von den ETF-Anbietern einbehalten werden, also bereits in den Kursen berücksichtigt sind. Die Gesamtkosten von 0,93 Prozent liegen auf Augenhöhe mit dem Branchendurchschnitt.

Für Anlagebeträge oberhalb von 100.000 Euro sinkt die Vermögensverwaltungsgebühr von 0,75 auf 0,69 Prozent pro Jahr. Ab 500.000 Euro werden nur noch 0,49 Prozent berechnet.

Für Kundinnen und Kunden mit Depot bei der ING fallen die Kosten bei Anlagebeträgen unter 10.000 Euro etwas höher aus, da die ING für den Wertpapierhandel eine Mindestpauschale von 75 Euro pro Jahr erhebt. Beim Mindestanlagevolumen von beispielsweise 5.000 Euro belaufen sich die Gesamtkosten bei der ING auf 1,68 Prozent und sinken mit steigenden Beträgen erst ab 10.000 Euro auf 0,93 Prozent des Anlagevolumens.

Die Servicegebühr wird vom Verrechnungskonto der jeweiligen Depotbank anteilig in zwölf monatlichen Raten abgebucht. Die Berechnung erfolgt taggenau auf Basis des durchschnittlichen verwalteten Kundenvermögens. Ein- und Auszahlungen sind – wie bei anderen Robo-Advisors auch – jederzeit kostenlos möglich.  

Kündigung

Das Scalable-Depot* können Sie jederzeit kostenlos kündigen, eine Kündigungsfrist gibt es nicht. Allerdings kann es laut Scalable bis zu sechs Bankarbeitstage dauern, bis das Geld auf Ihrem Referenzkonto ist. Schließlich muss der Robo-Advisor die Wertpapiere erst an der Börse verkaufen. 

Für die Kündigung des Scalable-Depots loggen Sie sich in Ihren Kundenbereich ein und klicken auf "Profil". Beim Menüpunkt "Portfolio" kündigen Sie die gewünschten Optionen.

Kundinnen und Kunden mit Depotführung bei der ING können optional auch nur die Vermögensverwaltung kündigen und die Wertpapiere behalten. Dann wandelt die ING das Scalable-Depot in ein "Direkt-Depot*" um.

 

Welche Depotbank kann ich bei Scalable Capital nutzen?

Ein Depot können Sie entweder direkt über die Scalable-Plattform bei der angeschlossenen Baader Bank eröffnen oder beim Kooperationspartner ING*, falls Sie dort bereits Kunde oder Kundin sind.

 

Automatische Umschichtung bei Scalable Capital – gut oder schlecht?

Das sogenannte Rebalancing, also die Neugewichtung der Anlageklassen erfolgt entweder risikobasiert (dynamische Portfolios) oder gewichtsbasiert nach Aktienquote (ESG-Portfolios). Welche Variante besser ist, darüber streiten sich Experten und kann pauschal nicht beantwortet werden. 

Allerdings zeigt sich, dass sich die passiv gesteuerten ESG-Portfolios von Scalable derzeit etwas besser schlagen als die dynamischen Portfolios. In der höchsten Risikoklasse "VaR 24" liegt die erwartete Rendite in der Scalable-Simulation über einen Anlagezeitraum von 25 Jahren bei 5,2 Prozent pro Jahr und damit circa einen halben Prozentpunkt niedriger als bei den passiven gesteuerten Portfolios (5,8 Prozent bei "Klassisch 100" und 5,6 Prozent bei "Nachhaltig 100") . Dafür weist das dynamische Portfolio eine geringere Schwankungsbreite aus (10,1 Prozent versus 13,5 respektive 12,3 Prozent pro Jahr).

Bei den VaR-Strategien führt Scalable immer dann Umschichtungen durch, wenn eine Verletzung der individuell festgelegten Risikokategorie droht. Dabei wird die Vermögensverteilung nach der aktuellen Marktlage ausgerichtet. Das bedeutet: Je höher das Marktrisiko, desto niedriger die Aktienquote – und umgekehrt.

Bei den klassschen und nachhaltigen Portfolios erfolgt die Umschichtung immer dann, wenn die Zielgewichtung einen bestimmten Schwellenwert überschreitet. Ein Beispiel: Das ausgewogene Portfolio "ESG 50" besteht zu 50 Prozent aus Aktien und zu 50 Prozent aus Anleihen. Nun kann es passieren, dass die Aktienkurse in einer bullischen Marktphase deutlich steigen, die Anleihenkurse aber im Gegenzug fallen. Das hat wiederum zur Folge, dass Aktien beispielsweise ein Gewicht von 60 Prozent einnehmen und die Anleihenquote nur noch 40 Prozent beträgt. Dann löst der Algorithmus das Rebalancing aus und sorgt dafür, dass die ursprüngliche Gewichtung wieder hergestellt wird, indem Aktien verkauft und Anleihen zugekauft werden.  

 

Scalable Capital im Performance-Vergleich

IM Corona-Crash vom März 2020 haben die VaR-Portfolios von Saclable ihre Schwächen gezeigt. Der Algorithmus wurde iauf dem falschen Fuß erwischt und schaltete zu spät in den "Risk-off"-Modus, wodurch die Portfolios arg in Mitleidenschaft gezogen wurden. In der anschließenden Aufwärtsbewegung agierte Scalable wiederum zu zaghaft, weshalb der Robo-Advisor in den VaR-Portfolios im Gesamtjahr 2020 als einer der wenigen Anbieter negative Vorzeichen verbuchte. Je nach Strategie reichten die Kursverluste von minus 3,85 Prozent in der defensiven bis zu minus 10,08 Prozent in der offensiven Strategie.

In unserem Performance-Vergleich weisen wir derzeit allerdings nur die nachhaltigen Strategien von Scalable aus. Hier landen die Münchner in der ausgewogenen und offensiven Strategie auf Zweijahressicht nur im Mittelfeld. In der defensiven Strategie belegt Scalable aktuell den neunten Rang unter insgesamt zwölf Anbietern mit nachhaltigen Portfolios.

Strategie

Scalable-Performance 12 Monate (nachhaltig)

Scalable-Performance 24 Monate (nachhaltig)

Defensiv ("ESG 20")

-8,00 %

-8,92 %

Ausgewogen ("ESG 60")

-6,31 %

-2,83 %

Offensiv ("ESG 90")

-4,97 % ("ESG 90")

1,79 %

Quelle: Performance-Vergleich biallo.de / Stichtag: 31. März 2023 / kumulierte Wertentwicklung vor Vermögensverwaltungsgebühr und Steuern / Performance-Werte laut Anbieter / Angaben ohne Gewähr

 

Wie sicher ist der Robo-Advisor von Scalable Capital?

Scalable Capital hat eine Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) zur Finanzportfolioverwaltung nach Paragraf 32 Kreditwesengesetz (KWG). Das Unternehmen unterliegt somit der Aufsicht der Bafin und der Deutschen Bundesbank. Außerdem ist Scalable Capital Mitglied in der Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen (EdW).

Die Kundendepots von Scalable werden getrennt bei der jeweiligen Partnerbank als Sondervermögen verwahrt (Baader Bank oder ING). Im Fall einer Insolvenz von Scalable Capital oder der jeweiligen Depotbank wird Ihr Depot daher nicht zur Insolvenzmasse gezählt und bleibt in Ihrem Besitz. Sie haben einen Herausgabeanspruch für die bei der Depotbank hinterlegten Wertpapiere.

Einlagen auf dem Verrechnungskonto sind über die gesetzliche Einlagensicherung bis zu einer Höhe von 100.000 Euro geschützt. Darüber hinaus sind die ING und die Baader Bank jeweils dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken angeschlossen. Die zusätzliche Sicherungsgrenze je Einleger beläuft sich dadurch seit Anfang 2023 jeweils auf maximal fünf Millionen Euro pro Privatperson.

Die persönlichen Kunden- und Kontodaten werden laut Scalable ausschließlich verschlüsselt übertragen und in einem Rechenzentrum in Deutschland gespeichert, sodass Unberechtigte keinen Zugriff auf die Daten haben. Der Einsatz von Cloud-Infrastruktur garantiere "auch im Falle von Naturkatastrophen beziehungsweise außerordentlichen Lastspitzen eine kontinuierliche Systemverfügbarkeit", so Scalable. 

 

Der Robo-Advisor von Scalable Capital im Test

In der Untersuchung von Finanztest (Juli 2021) erhält Scalable das Qualitätsurteil "befriedigend" mit der Gesamtnote 2,6. Untersucht wurde die nachhaltige Strategie "ESG 50 (ohne Gold)". Die Finanztest-Kriterien im Detail:

  • Jährliche Kosten: befriedigend (3,3)
  • Information zu Produkt und Kosten: gut (1,6)
  • Ermittlung Kundenstatus: gut (2,1)
  • Mängel im Portfolio: keine
  • Mängel in den Vertragsbedingungen: sehr gering
  • Mängel in der Datenschutzerklärung: gravierend 

In der Untersuchung des Wirtschaftsmagazins Capital in Zusammenarbeit mit dem Analysehaus Tetralog (August 2021) schneidet Scalable mit 63,9 von maximal 100 Punkten ebenfalls nur mäßig ab. Die Gesamtbewertung kommt auf vier von fünf möglichen Sternen.

 

 Alternativen zum Robo-Advisor von Scalable Capital

Scalable Capital erzielte in den vergangenen Monaten im Performance-Vergleich von biallo.de überwiegend durchschnittliche Platzierungen. Bei Anbietern, die eine rein ETF-basierte Vermögensverwaltung mit aktiver Risikosteuerung anbieten, gibt es bessere Alternativen: zum Beispiel Smavesto*, die digitale Vermögensverwaltung der Sparkasse Bremen, oder auch Solidvest*, der Robo der DJE Kapital AG. Wer aktuell das Feld in den jeweiligen Strategien und Betrachtungszeiträumen anführt, sehen Sie in unserem Performance-Vergleich.  

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