

- Basiszins: 2,30%


- Basiszins: 2,02%
- Aktionszins: 2,70% - gültig bis 21.08.2025


- Basiszins: 2,15%
Auf einen Blick
Hat Sie das Auf und Ab an den Aktienmärkten auch verunsichert? Wollen Sie lieber erst mal auf Nummer sicher gehen? Dann haben Sie vermutlich längst bemerkt, dass es derzeit gar nicht so leicht ist, Geld sicher – und gleichzeitig rentabel – anzulegen. Drei Prozent Zinsen für Festgeld sind nicht mehr drin, zumindest bei Banken mit guter oder sehr guter Einlagensicherung. Und nach der siebten Senkung der Leitzinsen seit Mitte 2024 geht es mit den Zinsen für Tagesgeld ebenfalls weiter abwärts. Es gibt aber Alternativen mit überschaubarem Risiko. Was sie bringen, mit welchen dieser Anlagen Sie die Inflation schlagen können und von welchen Angeboten Sie lieber die Finger lassen sollten – hier unser Leitfaden.
Wer sein Geld verzinst anlegen, aber trotzdem stets sofort verfügbar haben will, kann zu Geldmarktfonds oder Geldmarkt-ETFs greifen. Sie sammeln genau wie Aktienfonds das Geld vieler Anleger und Anlegerinnen ein, dann investieren sie es am Geldmarkt. Diesen können Banken, Unternehmen oder Staaten nutzen, um sich kurzfristig Geld zu leihen oder gerade nicht benötigtes Geld anzulegen. Dazu geben sie sich gegenseitig Kredite mit sehr kurzen Laufzeiten. Mit den Kreditzinsen, die sich am Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) orientieren, erzielen Geldmarktfonds Erträge, von denen wiederum die Anlegenden profitieren.
Die gute Idee dabei: Da nur in Wertpapiere mit sehr kurzer Laufzeit investiert wird, ist es sehr unwahrscheinlich, dass in wenigen Wochen oder Monaten einer der Emittenten pleitegeht. Außerdem streuen Geldmarktfonds das Risiko meist auf 50 bis 150 Papiere unterschiedlicher Staaten oder Unternehmen. Ginge tatsächlich eines der Unternehmen pleite, träfe das nur einen kleinen Teil des Fonds. Und flexibel bleiben die Anleger auch, weil sie die Fonds börsentäglich kaufen und verkaufen können.
Die Zinsen am Geldmarkt beliefen sich Mitte Mai auf 2,17 Prozent. Ob die Geldmarktfonds nun besser als Tagesgeld abschneiden, hängt davon ab, was genau man miteinander vergleicht. Wer zu einer Bank geht, die kontinuierlich – auch für Bestandskunden und Bestandkundinnen – überdurchschnittlich gute Tagesgeldzinsen zahlt, wie zuletzt etwa die spanische Openbank (2,40 Prozent), der schwedische Finanzdienstleister Klarna (2,30 Prozent), die spanische Suresse Bank (2.20 Prozent) oder der liechtensteinische Vermögensverwalter wiLLBe (2,15 Prozent), ist damit weiter gut bedient. Im Biallo-Tagesgeldvergleich sind die Zinssätze für Bestandskunden als „Basiszins“ angegeben. Bei den meisten Banken gibt es aber deutlich weniger: Sparkassen und Genossenschaftsbanken zahlten laut der jüngsten Biallo-Auswertung nur noch durchschnittlich 0,62 beziehungsweise 0,54 Prozent, wobei in dem Durchschnittswert sogar die besseren Angebote für Neukunden und Neukundinnen enthalten sind.
Gemessen daran dürfte sich ein Wechsel zu Geldmarktfonds auf jeden Fall lohnen (siehe Tabelle). Dann können sie ein gut geeigneter Geldparkplatz auch für Privatanlegende sein, mit dem sich die Inflation (im April 2025 vorläufig: 2,1 Prozent) zumindest ausgleichen lässt.
Welche Rendite haben Geldmarktfonds in der Vergangenheit gebracht? Der Vergleich zeigt, was Sie mit Fonds und ETFs erwarten können, die am Geldmarkt anlegen.
Name
| ISIN
| investiert
| Wertent-
| Wertent-wicklung pro Jahr in % | laufende Kosten in % | |
---|---|---|---|---|---|---|
laufendes Jahr | 3 Jahre | 5 Jahre | ||||
Gemanagte Geldmarktfonds/geldmarktnahe Fonds | ||||||
DWS Float. Rate Notes LC | LU0034353002 | Ultra Short-Term Bd. | 0,90 | 3,18 | 2,09 | 0,26 |
Schoellerbank Kurzinv. A | AT0000944806 | Ultra Short-Term Bd. | 1,12 | 2,98 | 2,03 | 0,14 |
DWS Euro Flexizins | DE0008474230 | Ultra Short-Term Bd. | 1,09 | 3,02 | 1,82 | 0,20 |
KEPLER Short Inv. Renten A | AT0000618723 | Diversified Bd. - Sh.T. | 1,14 | 2,98 | 2,12 | 0,20 |
Allianz Float. Rate Notes Plus | LU1089088741 | Ultra Short-Term Bd. | 0,90 | 2,79 | 1,61 | 0,50 |
Allianz Euro Cash A EUR | LU0052221412 | Money Market | 1,01 | 2,74 | 1,52 | 0,16 |
DWS ESG Euro Money Mkt. | LU0225880524 | Money Market | 0,96 | 2,68 | 1,39 | 0,11 |
Carmignac Court Terme A Acc | FR0010149161 | Money Market - Sh.T. | 0,80 | 2,54 | 1,30 | 0,50 |
MEAG FlexConcept - Basis | LU0887262433 | Ultra Short-Term Bd. | 1,34 | 2,47 | 1,35 | 0,14 |
Pictet Ultra Short -Term Bd. EUR P | LU2009037065 | Diversified Bd. - Sh.T. | 0,98 | 2,45 | 1,26 | 0,36 |
Candriam Bds Euro Short Term R EUR Cap | LU1269890593 | Diversified Bd. - Sh.T. | 1,54 | 2,37 | 1,21 | 0,45 |
FvS Bond Defensive R | LU0952573136 | Diversified Bd. - Sh.T. | 1,05 | 1,69 | 0,55 | 0,89 |
Geldmarkt-ETFs/geldmarktnahe ETFs |
|
|
|
| ||
Amundi Smart Overnight Ret Acc | LU1190417599 | Money Market | 1,05 | 2,86 | 1,52 | 0,10 |
iShares € Ultrashort Bd. EUR Dist | IE00BCRY6557 | Ultra Short-Term Bd. | 1,00 | 2,85 | 1,73 | 0,09 |
iShares € Ultrashort ESG SRI EUR Inc | IE00BJP26D89 | Ultra Short-Term Bd. | 1,04 | 2,86 | 1,74 | 0,09 |
JPM EUR Ultra-Short Inc. EUR Acc | IE00BD9MMF62 | Ultra Short-Term Bd. | 1,15 | 2,81 | 1,63 | 0,18 |
PIMCO Euro Short Mat EUR Inc | IE00B5ZR2157 | Ultra Short-Term Bd. | 1,13 | 2,82 | 1,42 | 0,30 |
Franklin Euro Short Maturity | IE00BFWXDY69 | Ultra Short-Term Bd. | 0,89 | 2,71 | 2,02 | 0,15 |
Deka Dt. Boerse EUROGOV® Ger. MM | DE000ETFL227 | Money Market | 0,79 | 2,01 | 0,84 | 0,12 |
iShares eb.rexx® Gov. Germ. 0-1y EUR Dist | DE000A0Q4RZ9 | Money Market | 0,88 | 1,99 | 0,85 | 0,13 |
Allerdings: Wer bei der Anlage in Tagesgeld die stets für wenige Monate angebotenen Aktionszinsen der Banken von derzeit bis zu knapp drei Prozent regelmäßig nutzt, könnte mit Tagesgeld die Renditen von Geldmarktfonds übertreffen – zumal die Fonds keine wundersame Geldvermehrung betreiben können: Sinken die Zinsen am Geldmarkt, setzt die EZB die Leitzinsen weiter herunter, gehen auch die Erträge von Geldmarktfonds und Geldmarkt-ETFs zurück.
Nur, die Renditen der Fonds so zu schlagen, setzt voraus, dass man sich die Mühe macht, alle paar Monate den Schnäppchen bei den Aktionszinsen hinterher zu jagen, immer wieder neue Tagesgeldkonten zu eröffnen und dabei auch an die korrekte Verteilung der Freistellungsaufträge zu denken. Gute Tagesgeld-Aktionszinsen mit mindestens hoher Sicherheit bieten derzeit beispielsweise die französische Consorsbank (2,80 Prozent), die niederländische Garantibank (2,75 Prozentbank) oder die luxemburgische Advanzia Bank (2,70 Prozent). Der Zins gilt dort jeweils für drei Monate.
Sie wollen mehr zum Thema Tagesgeld wissen? Dann lesen Sie die Ratgeber „Tagesgeld für Neukunden mit Aktions- und Bonuszinsen“ und „Tagesgeld für Bestandskunden: Das sind die besten Angebote“ auf biallo.de. Mit dem Tagesgeld-Vergleich von biallo.de können Sie die aktuellen Tagesgeldangebote der Anbieter miteinander vergleichen und so das beste Tagesgeld-Angebot finden.
Wer einen Blick in die Factsheets oder Halbjahres- beziehungsweise Jahresberichte der Fonds wirft oder die Fonds auf Finanzportalen durchcheckt, findet dort die wichtigen Informationen für eine Kaufentscheidung. Dazu zählen:
Bei Geldmarktfonds werden Gebühren von meist unter 0,3 Prozent pro Jahr fällig. Darüber sollten die jährlichen Kosten möglichst nicht liegen, sagt Ali Masarwah, Geschäftsführer des Fondsvermittlers Envestor. Er warnt vor „windigen Angeboten mit Kosten von knapp unter einem Prozent. Das ist viel zu teuer, da bleibt für Anleger nicht mehr viel Ertrag übrig.“ Außerdem sollte der Ausgabeaufschlag, also die Kaufgebühr, idealerweise bei null liegen. Dies gilt sowohl für gemanagte Geldmarktfonds wie auch für Geldmarkt-ETFs, die einem bestimmten Index folgen.
Um in Geldmarktfonds anzulegen, brauchen Sie ein Wertpapierdepot. Wenn Sie noch eines suchen oder zu einem günstigeren und für Sie geeigneteren Anbieter wechseln wollen, nutzen Sie die hilfreichen Ratgeber zum Thema Depot von biallo.de. Ganz vorne im großen Depot-Test landeten die beiden Neobroker Smartbroker+ und Traders Place.
„Geldmarktfonds können sehr unterschiedlich konstruiert sein“, sagt Masarwah. Reine Geldmarktfonds dürfen zum Beispiel in Schatzanweisungen, Termingeld oder sogenannte Einlagenzertifikate von Banken, Unternehmen oder Staaten investieren mit einer Laufzeit, die laut einer EU-Verordnung auf maximal 397 Tage beschränkt ist. Das heißt: höchstens ein Jahr und einen Monat. Daneben gibt es geldmarktnahe Fonds, die nicht unter die EU-Verordnung fallen. Zu diesen zählen die „Overnight“-ETFs. Sie orientieren sich an einem Zinssatz mit dem kryptischen Kürzel €STR, was auf Englisch für „Euro Short Term Rate“ steht. Das ist der am Leitzins der EZB angelehnte durchschnittliche Zinssatz, zu dem sich Banken untereinander über Nacht Geld leihen, daher der Name Overnight. „Mit diesen ETFs können Anlegende einfach und günstig von den Renditen des Geldmarktes profitieren“, sagt Masarwah.
Es gibt aber auch geldmarktnahe Fonds, in denen viele Anleihen mit Laufzeiten von mehr als einem Jahr stecken können. „Da kann Geldmarkt draufstehen, muss aber nicht drin sein“, sagt Merten Larisch, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Bayern. Diese Fonds versprächen zwar mehr Rendite, können aber riskanter sein als reine Geldmarktfonds, wenn sie in Anleihen mit schlechterer Bonität investieren. Außerdem können die Kurse der Anleihen im Fonds schnell fallen, wenn die Zinsen am Kapitalmarkt steigen. Geringer ist dieses Risiko, wenn man einen Fonds auswählt, der in äußerst sichere deutsche Staatspapiere mit kürzeren Laufzeiten investiert, wie die ETFs von iShares (ISIN: DE000A0Q4RZ9) oder der Deka (DE000ETFL227).
Zum Check gehört deshalb auch ein Blick auf das Verlustrisiko und den schlimmsten historischen Verlust, der sich auf nicht mehr als fünf Prozent belaufen sollte. Denn der Wert solcher Fonds kann nicht nur steigen, sondern auch fallen. „Wer dann das Geld braucht, muss mit Verlust verkaufen“, warnt Larisch. Der Experte empfiehlt deshalb ein Tagesgeldkonto als Notreserve für Geld, das kurzfristig verfügbar sein soll. Am EZB-Zins angelehnte Overnight-ETFs kämen hingegen für Anleger in Frage, die neben ihren Aktienindex-ETFs noch einen Sicherheitsbaustein in ihrem Portfolio einbauen wollen.
Wie bei Aktienfonds auch, gibt es Geldmarktfonds, die regelmäßig Erträge ausschütten oder die Erträge automatisch wiederanlegen, bekannt als thesaurierende Fonds. Bevor Sie sich für einen Geldmarktfonds entscheiden, sollten Sie klären, was Sie wollen. Möchten Sie regelmäßig Erträge kassieren, um ein Zusatzeinkommen zu haben, ist die ausschüttende Variante für Sie besser geeignet. Sind Geldmarktfonds ein Sicherheitsbaustein in Ihrem Wertpapier-Portfolio, das langfristig wachsen soll und zum Beispiel für die zusätzliche Altersvorsorge gedacht ist, sollten Sie die auf die thesaurierende Variante setzen. Mehr zu diesem Thema finden Sie im Ratgeber „Ausschüttende oder thesaurierende ETFs: Was ist besser?“ von biallo.de.
Auch Anleihen des Bundes, die sogenannten Bundeswertpapiere, können eine Alternative für Anlegende sein, die sichere Erträge schätzen. Wichtig ist dabei vor allem ein Blick auf die Laufzeit, aber der Reihe nach:
Ob für die Bundeswehr, neue Bahnschienen oder für die gesetzliche Rentenversicherung – der Staat braucht viel Geld. Da die Steuereinnahmen dafür in der Regel nicht ausreichen, macht die Bundesrepublik Deutschland Schulden. Deshalb gibt’s Bundeswertpapiere. Mit diesen Schuldverschreibungen leiht sich der Bund bei Anlegern für eine bestimmte Zeit Geld. Die Käufer der Anleihen, Privatanleger genauso wie Versicherungen, Banken oder Investmentfonds, geben dem Staat einen Kredit über einen konkreten Betrag, den dieser am Ende der Laufzeit wieder zurückzahlen muss. Die Kreditgeber, die das (theoretische) Risiko eingehen, ihr Geld nicht mehr oder nur noch teilweise zurückzubekommen, erhalten als „Prämie“ für ihren Kredit Zinsen. Bei den Bundeswertpapieren spricht man hier vom „Kupon“. Die Anleihen gibt es in verschiedenen Laufzeiten von bis zu 30 Jahren. Die siebenjährige Bundesanleihe wird im zweiten Halbjahr 2025 wieder eingeführt. Bei den sogenannten Bundesobligationen sind es fünf Jahre, bei den Bundesschatzanweisungen ein oder zwei Jahre. Die Papiere lassen sich in der Regel problemlos kaufen und verkaufen, ohne dass eine Mindestanlagesumme verlangt wird. Die meisten Bundeswertpapiere werden gehandelt wie Aktien, etwa an der Börse Stuttgart oder der Frankfurter Wertpapierbörse.
Als Schuldner genießt die Bundesrepublik Deutschland einen hervorragenden Ruf, gerade auch bei den großen Investoren. Man kann deshalb davon ausgehen, dass der deutsche Staat nicht pleitegeht und Anlegende deshalb ihr Geld stets pünktlich und vollständig zurückbekommen.
Da die Anleihen wie Aktien gehandelt werden, gibt es für sie einen Kurs. Grundsätzlich gilt dabei: Neue Bundesanleihen werden nach Angaben der Finanzagentur des Bundes grundsätzlich immer zu einem Kurs nahe 100 Prozent ausgegeben. Am Ende der Laufzeit, bei Fälligkeit, wird der Schuldschein stets zum vollen Nennwert des Kredits, zum Beispiel 5.000 Euro oder 10 .000 Euro, vom Bund zu 100 Prozent zurückbezahlt. Die Kurse der Bundeswertpapiere schwanken – in der Regel aber nicht so stark, wie dies bei Aktien der Fall sein kann. Steigen die Zinsen am Kapitalmarkt, etwa aufgrund von Zinserhöhungen der Notenbanken, fallen die Kurse der Anleihen, die bereits auf dem Markt sind. Sinken die Zinsen oder ist die Nachfrage groß, steigen die Kurse. Wer Bundeswertpapiere mit einer bestimmten Restlaufzeit erwirbt, kauft deshalb entweder zu Kursen unter 100 Prozent oder über 100 Prozent. Wer die Papiere bis zur Fälligkeit hält, kann die Kursschwankungen aber einfach aussitzen. Wer zu einem Kurs von unter 100 Prozent gekauft hat, erzielt zusätzlich zum Zins Kursgewinne. Wer über 100 Prozent gekauft hat, muss beim Halten des Papiers bis zur Fälligkeit Kursverluste hinnehmen. Es ist aber jederzeit möglich, Bundeswertpapiere vorher zu verkaufen, etwa, wenn man auf einmal unerwartet Geld braucht. Anlegerinnen und Anleger sind mit den Schuldtiteln des Bundes deshalb flexibler als mit Festgeld, an das man nicht vorzeitig herankommt. Die Höhe der Rendite, also die effektive Verzinsung, hängt vom Kaufkurs, der Restlaufzeit und der Höhe des Zinskupons ab. Bei den meisten Bundespapieren ist die Rendite derzeit höher als der Zins.
Beispiel: Die 0,50% Bundesanleihe 2017 (2027) mit der ISIN DE0001102424 wird am 15. August 2027 zurückgezahlt. Der Kurs belief sich Mitte Mai auf 96,96 Prozent, der Zinskupon beläuft sich auf 0,5 Prozent, weil die Finanzagentur des Bundes das Papier in der Niedrigzinsphase 2017 auf den Markt gebracht hat. Die Rendite für diejenigen, die die Anleihe jetzt kaufen, betrug aber auf Grund des gesunkenen Kurses 1,89 Prozent.
Nun sollten Anleger die Dauer einer Anlage stets nach ihrem persönlichen Bedarf ausrichten. Derzeit spricht aber viel dafür, kurze Laufzeiten zu bevorzugen. Denn wer Papiere mit längeren Laufzeiten von fünf, zehn oder gar 30 Jahren kauft, kann sich zwar jetzt Renditen von deutlich gut zwei bis knapp drei Prozent sichern. Steigen die Zinsen aber wieder, wird dies bei den bereits gekauften Anleihen zu Kursverlusten führen. Ein vorzeitiger Ausstieg, um auf andere Anlagen mit höheren Zinsen umzuschwenken, ist dann wahrscheinlich mit Ertragseinbußen verbunden. Wenn Sie Bundeswertpapiere als Alternative zu Festgeld in Betracht ziehen, sollten Sie deshalb eher Papiere mit kürzeren Laufzeiten bevorzugen. Deren Renditen können mit Festgeld durchaus mithalten. Biallo.de hat für Sie deshalb in einer Tabelle Bundeswertpapiere mit einer Restlaufzeit von maximal gut zwei Jahren und einer Fälligkeit bis nicht länger als Ende 2027 zusammengestellt.
Der Festgeld-Vergleich von biallo.de hilft Ihnen, die aktuellen Festgeldangebote unterschiedlicher Anbieter miteinander zu vergleichen und so das beste Angebot für Sie herauszusuchen.
Wer flexibel bleiben will, setzt auf Laufzeiten unter zwei Jahren – hier sehen Sie, welche Papiere überzeugen:
Name | Fälligkeit | ISIN | Kupon | Kurs | Rendite |
---|---|---|---|---|---|
Bundesschatzanweisung 2023 (2025) | 18.09.2025 | DE000BU22023 | 3,10 | 100,43 | 1,91 |
Bundesanleihe 2016 (2026) | 15.02.2026 | DE0001102390 | 0,50 | 99,06 | 1,72 |
Bundesschatzanweisung 2024 (2026) | 19.03.2026 | DE000BU22049 | 2,50 | 100,60 | 1,80 |
Bundesschatzanweisung 2024 (2026) | 18.06.2026 | DE000BU22056 | 2,90 | 101,27 | 1,74 |
Bundesobligation - Serie 184 2021 (2026) | 09.10.2026 | DE0001141844 | 0,00 | 97,62 | 1,70 |
Bundesanleihe 2017 (2027) | 15.02.2027 | DE0001102416 | 0,25 | 97,50 | 1,68 |
Bundesobligation - Serie 185 2022 (2027) | 16.04.2027 | DE0001141851 | 0,00 | 96,76 | 1,71 |
Bundesanleihe 1997 (2027) | 04.07.2027 | DE0001135044 | 6,50 | 110,11 | 1,70 |
Bundesobligation - Serie 186 2022 (2027) | 15.10.2027 | DE0001141869 | 1,30 | 99,01 | 1,72 |
Bundesanleihe 2020 (2027) | 15.11.2027 | DE0001102523 | 0,00 | 95,75 | 1,73 |
Beispiel: Mitte Mai brachte Festgeld mit zwei Jahren Laufzeit laut dem Biallo-Index im Durchschnitt 1,59 Prozent Zinsen. Die 0,00% Bundesobligation - Serie 185 mit der ISIN DE0001141851 hatte Mitte Mai einen Kurs von 96,48. Fällig ist das Papier am 16. April 2027, die Laufzeit beträgt also ebenfalls etwa zwei Jahre. So kommen Käuferinnen und Käufer auf eine jährliche Rendite von 1,88 Prozent.
Die Renditen können mit Festgeld also durchaus mithalten. Überdurchschnittlich hohe Zinsen für Festgeld gibt es meist nur bei kleineren Privatbanken. Bei den Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken, bei denen viele Kunden nach wie vor ihr Girokonto haben und sie als ihre Hausbank sehen, liegen die Zinsen für Festgeld hingegen häufig unterm Durchschnitt. Wer deshalb nicht zu einer anderen Bank wechseln will, hat mit Bundeswertpapieren eine sichere Alternative. Bleibt die Inflationsrate über zwei Prozent, sind positive Realrenditen so allerdings nicht mehr möglich.
Ein Kauf von Bundeswertpapieren lohnt sich aber nur, wenn Sie dabei die Kosten geringhalten können. Oft ist bei den Kaufgebühren eine Grundgebühr fällig, plus einen bestimmten prozentualen Anteil vom bezahlten Kurswert. Die Gebühren, die Ihr Broker beziehungsweise Ihre Bank verlangt, sollten Sie daher vor genau anschauen. Denn bei einem geringen Anlagebetrag von zum Beispiel 1.000 Euro, einer kurzen Laufzeit und einer hohen Grundgebühr von zum Beispiel 20 Euro fressen die Kosten schlimmstenfalls einen größeren Teil der Rendite auf. Auch wenn die Banken zum Beispiel 0,5 Prozent vom Kurswert als Orderprovision verlangen, verringert dies die Rendite erheblich. Ähnliches gilt für die Depotgebühr: Auch sie kann an der Rendite nagen.
Wer Mitglied einer genossenschaftlichen Volks- und Raiffeisenbank wird, wird normalerweise über eine jährliche Dividende an den Gewinnen beteiligt. Damit sind höhere Erträge als mit Festgeld drin, aber nicht sicher. Die Dividende kann auch niedriger oder ganz ausfallen, wenn die Geschäfte der Bank nicht so gut laufen wie erwartet. Zuletzt haben die Volks- und Raiffeisenbanken ihre Dividenden für Mitglieder deutlich erhöht. Dies geht aus einer Biallo-Auswertung hervor. Dabei hat die Redaktion die Gewinnausschüttungen von mehr als 400 Genossenschaftsbanken in Deutschland untersucht. Demnach erhöhte mehr als jede zweite untersuchte Bank für das Geschäftsjahr 2023 die Dividende. Im Durchschnitt belief sie sich auf 3,72 Prozent. Für das Jahr 2022 hatte sich die Dividende der ausgewerteten Banken auf 3,02 Prozent belaufen. Die Dividenden für 2024 werden in den nächsten Monaten ausgeschüttet, wie hoch sie jeweils im Durchschnitt ausfallen werden, legen die Genossenschaftsbanken erst in den nächsten Wochen und Monaten fest.
Die meisten Volks- und Raiffeisenbanken beschränken ihre Geschäftstätigkeit aber auf eine bestimmte Region. Mitglied zu werden, ist dann oft nur möglich, wenn man seinen Wohnsitz im Geschäftsgebiet hat oder Kunde der Bank ist. Oft begrenzen solche Genossenschaftsbanken auch die Anzahl der Genossenschaftsanteile je Mitglied. Dann lassen sich nur wenige hundert Euro investieren, und das lohnt sich kaum als Geldanlage. Manche regional tätige Banken haben aber höhere Obergrenzen, Neumitglieder können mit 10.000, 20.000 oder sogar 50.000 Euro einsteigen. So können bei Dividenden von drei Prozent und mehr schöne Erträge herauskommen.
Prüfen Sie, ob es an Ihrem Wohnort eine Genossenschaftsbank gibt, die für eine solche Geldanlage in Frage kommt. Bei welchen Banken höhere Anlagebeträge möglich sind, erfahren Sie im Ratgeber „Anteilserhöhungen bei Genossenschaftsbanken: Satte Dividenden kassieren.“ auf biallo.de.
Doch Vorsicht: In den vergangenen Jahren gab es einige wenige genossenschaftliche Geldhäuser, die bundesweit aktiv um neue Mitglieder warben. Ausgerechnet diese Banken sind allerdings in finanzielle Schwierigkeiten geraten, so etwa die VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden, die Volksbank Dortmund-Nordwest und die Raiffeisenbank Hochtaunus (Marke im Internet: „Meine Bank“), über deren Krise biallo.de berichtete. Gerät eine Genossenschaftsbank in eine Schieflage, kann dies zum Ausfall der Dividende führen. Sollte ein Mitgliedsinstitut Hilfe brauchen, unterstützen sich die Genossenschaftsbanken aber gegenseitig oder fusionieren, so dass die Mitglieder nach einer Kündigung ihre Anteile auf jeden Fall zurückbekommen sollten.
Zu den Banken ohne besondere Einschränkungen zählt derzeit die Münchener Hypothekenbank, die Wohn- und Geschäftsimmobilien finanziert. 57.000 Mitglieder hat die Bank nach eigenen Angaben bereits. Wer Neumitglied werden möchte, kann bis zu 1.000 Anteile zeichnen, für 70 Euro je Anteil. Sie können also bis zu 70.000 Euro investieren. Die Dividende belief sich 2023 und, gerade beschlossen, auch 2024 auf vier Prozent. Damit lässt sich die eigene Kaufkraft mehr als erhalten. Genossenschaftsanteile sollten aber nur eine kleine Beimischung von maximal fünf Prozent innerhalb eines Gesamtportfolios sein. Sie sollten außerdem auf die oft einjährigen Kündigungsfristen achten.
Gefälschte Festgeldangebote, nachrangige Anleihen, Crowdinvesting-Risiken – wir zeigen, woran Sie unseriöse Versprechen identifizieren.
Finanzbetrüger wollen ebenfalls von der Jagd nach attraktiven Zinsen profitieren. Nach Angaben der Verbraucherzentralen geben Webportale oder Beratungsfirmen im Internet vor, gute Festgeldangebote zu vermitteln. Wer Kontakt zu den Unternehmen aufnimmt, bekommt täuschend echt wirkende Antragsformulare von angeblichen Partnerbanken. Oder wird zu einem – gefälschten – Eröffnungsantrag geleitet, der sich scheinbar auf der Website der Partnerbank befindet. Den Anlagebetrag sollen die Sparenden dann auf ein Konto mit einer ausländischen IBAN überweisen. Das Geld landet allerdings bei den Betrügern – und ist verloren, weil die Finanzgauner den eingezahlten Betrag sofort vom Konto abheben. Die Verbraucherzentralen mahnten bereits im Herbst 2024: „Schon bei einem Angebot über ein 12-monatiges Festgeld zu 4,25 Prozent Zinsen sollten Sie beispielsweise stutzig werden.“
Finanzexperte Merten Larisch von der Verbraucherzentrale Bayern warnt auch vor vermeintlichen Festgeld-Angeboten, bei denen es sich in Wirklichkeit um nachrangige Anleihen handelt. Also Schuldverschreibungen, bei denen die Anleger als Käufer der Anleihen im Falle einer Pleite zu den Letzten gehören, die ihr Geld zurückbekommen – wenn überhaupt.
Beispiel: Die Sparkasse Magdeburg wirbt für ihren Sparkassenbrief mit einer Laufzeit von zehn Jahren, der 4,0 Prozent Zinsen bringen soll. Die übliche Einlagensicherung der Sparkassen gilt hier jedoch nicht. Würde die Sparkasse in Magdeburg zahlungsunfähig, sei der Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich, heißt es auf der Homepage der Sparkasse.
Auch andere Angebote, die hohe Zinsen versprechen, können für Anlegende zum Verlustbringer werden. Zum Beispiel Mittelstandsanleihen. Das sind Anleihen mittelständischer Unternehmen, für die es ebenfalls Zinsen weit über den seriösen Festgeldangeboten gibt.
Beispiel: Nach der Pleite der Baumarktkette Praktiker wurden die Anleihen des Unternehmens wertlos. Versprochen hatte Praktiker 2013 mehr als zehn Prozent Zinsen. Auch Käufer von Anleihen der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin oder des Erotikshops Beate Uhse griffen daneben. Die Stiftung Warentest verweist auf eine Studie, der zufolge seit 2010 bei jeder vierten dieser Anleihen etwas schiefging: „Die herausgebenden Emittenten können entweder die Zinsen nicht mehr bezahlen oder den Einsatz der Sparer nicht zurückerstatten – mitunter geschieht auch beides.“
Mit Zinsen von bis zu 15 Prozent locken ebenfalls die Vermittlungsplattformen für Crowdinvesting (Schwarmfinanzierung), zum Beispiel in Immobilien, aber häufig auch in Projekte von Firmen, die auf erneuerbare Energie oder nachhaltige Landwirtschaft setzen. Der Schwarm (Crowd), das sind Anlegerinnen und Anleger, die eher kleinere Beträge von wenigen hundert oder tausend Euro in Bürohäuser, Wohngebäude oder Logistikzentren investieren. Crowdinvesting-Plattformen im Internet wie Exporo, Genocrowd, Zinsbaustein, Bergfürst oder Engel & Völkers Digital Invest sammeln das Geld bei den privaten Anlegern ein, die das als Darlehen an das Unternehmen weiterreichen. Die goldene Regel „Je höher die in Aussicht gestellte Rendite, desto höher das Risiko“ gilt natürlich auch hier: „Es besteht immer das Risiko eines Totalausfalls, das heißt, die Anleger sehen ihre Einlage nicht wieder“, sagt Investment-Experte Stefan Loipfinger, der das Anlegerschutzportal investmentcheck.de betreibt. Denn auch hier werden Anleger überwiegend über sogenannte Nachrangdarlehen an der Finanzierung der Immobilie beteiligt. „Geht der Projektanbieter pleite, wird vorrangig die Gläubigerbank aus dem Erlös einer Zwangsversteigerung bedient. Andere Gläubiger wie Kleinanleger gehen schlimmstenfalls leer aus“, sagt Loipfinger. In den letzten Monaten und Jahren gab es bei zunehmend mehr Projekten Zahlungsausfälle bis hin zum Totalverlust.
Experte Larisch warnt grundsätzlich davor, sich von überhöhten Zinsen, egal wer sie anbietet, blenden zu lassen: „Anleger sollten nicht zu gierig werden und akzeptieren, dass mehr auf sichere Weise einfach nicht drin ist.“