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Auf einen Blick
Klimawandel, Müllberge, Wetterkatastrophen, Armut et cetera – der Zustand unseres Planeten bereitet vielen Menschen Sorge und fordert ein Umdenken in Wirtschaft und Gesellschaft. Auch die Politik versucht etwa mit Klima- und Artenschutzkonferenzen, Entwicklungsgipfeln oder der Förderung neuer Technologien gegenzusteuern. So haben die Vereinten Nationen (UN) Leitlinien und Ziele zur Verwirklichung einer weltweiten nachhaltigen Entwicklung festgeschrieben. Die sogenannten "Sustainable Development Goals" (SDG) sollen unter anderem helfen, Armut und Hunger zu bekämpfen, Zugang zu hochwertiger Bildung und sauberem Wasser zu ermöglichen sowie die Erzeugung bezahlbarer und regenerativer Energie zu fördern. Auch die Europäische Union sieht sich dieser Ziele verpflichtet. Demzufolge wurde zum Beispiel das EU-Klimagesetz erlassen, womit Europa bis 2050 klimaneutral sein soll.
Diesen Nachhaltigkeitszielen stellt sich zunehmend auch die Finanzindustrie. Eine Investition in Nachhaltigkeit ist eben auch eine Investition in die Zukunft. Daher finden sich auf dem Kapitalmarkt mehr und mehr Geldanlagen, die soziale oder ökologische Ziele verfolgen. Mit einer immer breiteren Produktpalette kommen Banken und Investmentgesellschaften dem Bedürfnis nach zielgerichteten Investitionen in Umweltschutz oder gesellschaftlichen Veränderungen nach. Dabei richtet sich der Fokus verstärkt darauf, nicht nur Rendite zu erzielen, sondern auch messbare Erfolge. Impact Investments bieten die Chance, sozial-ökologische Ziele konkret zu verfolgen. Doch mit welchen Renditen können Anlegerinnen und Anleger rechnen? Und mit welchen Kosten? Nicht zuletzt: mit welchem Risiko?
Impact Investing bedeutet so viel wie wirkungsorientiertes Investieren. Impact-Investoren verfolgen die Absicht, mit ihrer Geldanlage unmittelbar einen positiven Effekt auf Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft zu erzielen. Die Wirkung soll nachweisbar und messbar sein. Gegenüber den nachhaltigen Anlagezielen tritt der Faktor Rendite häufig in den Hintergrund. Was nicht heißt, dass Impact Investoren keine Rendite erzielen wollen. Die Absicht, einen sozialen oder ökologischen Gewinn für Mensch und Natur zu erreichen, genießt aber in der Regel einen höheren Stellenwert als der finanzielle Gewinn.
Immer mehr Anlegerinnen und Anleger werden sich der Tatsache bewusst, dass sie mit ihrem Anlageverhalten die globalen Entwicklungen ein Stück weit beeinflussen können. Vor allem die jüngere Generation möchte mit ihrem Vermögen verantwortungsvoll umgehen und sich aktiv beim Klima- und Umweltschutz engagieren. Oder auch viele Frauen, die ihr Vermögen anlegen wollen, nehmen verstärkt ethische, soziale und ökologische Belange in den Blick. Da das Anlagespektrum Nachhaltigkeit breit gefächert und nicht einfach zu durchschauen ist, hat der Gesetzgeber Banken und Vermögensverwalter verpflichtet, sozial-ökologische Investments aktiver in den Fokus zu rücken. So müssen Finanzberater seit 2022 ihre Kunden aktiv auf die Möglichkeit nachhaltiger Geldanlagen aufmerksam machen und sie eingehend beraten.
Erste Erfolge zeichnen sich bereits ab. Allein das Anlagevermögen in nachhaltigen Fonds in Deutschland stieg laut Fondsverband BVI Ende 2022 auf den Rekordwert von 739 Milliarden Euro, 604 Milliarden Euro davon waren in Publikumsfonds investiert. Das entspricht einer Steigerung von zwölf Prozent im Vergleich zum Dezember 2021. Die Renditen sind Studien zufolge in vielen Fällen vergleichbar mit jenen konventioneller Finanzprodukte, nicht selten sogar besser. Und das Angebot nimmt zu. Ob Aktien, Fonds, Robo-Advisor oder Sparanlagen, bei allen Anlageformen gibt es nachhaltige Alternativen.
Biallo-Tipp: Wem das Thema Nachhaltigkeit wichtig ist, der kann auch mit den eigenen Bankgeschäften für eine gute Zukunft sorgen: Nachhaltige Banken bieten "grüne" Girokonten mit denen man Gutes bewirken kann.
Befragungen zeigen, dass Impact-Anleger mit ihren Investments gezielt Verbesserungen in den Bereichen Klimaschutz, Ökologie und Gesellschaft anstreben. Das angelegte Kapital soll vor allem einen relevanten Einfluss auf die Nachhaltigkeitsbestrebungen von Unternehmen ausüben. Zentrale Investitionsabsichten vieler Anleger sind:
Den Begriff der Nachhaltigkeit prägte der sächsische Oberberghauptmann Carl von Carlowitz im frühen 18. Jahrhundert. Er erkannte, dass für den sächsischen Bergbau viel zu viel Holz in den Wäldern geschlagen wurde. Um der drohenden Holznot zu begegnen, forderte er einen schonenden Umgang mit der natürlichen Ressource Holz. Sein Credo: Es sollten nur so viele Bäume gefällt werden, wie jeweils nachwachsen können.
Nachhaltigkeit als Handlungsmaxime greift heute praktisch in alle Bereiche des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens ein. Angesichts einer endlichen Welt, dürfen wir nicht mehr von den Vorräten der Erde verbrauchen, als nachwachsen beziehungsweise wiedergewonnen werden können. Schließlich benötigen auch nachfolgende Generationen Rohstoffe und Bodenschätze wie Holz, Wasser, Erde oder Metall.
Die Bedeutung des Nachhaltigkeitsbegiffs geht aber weit darüber hinaus. Er schließt auch den Schutz von Umwelt und Ökosystemen ein. Abgase, Gifte, Müll oder Schmutzwasser dürfen unsere natürlichen Lebensgrundlagen nicht weiter beschädigen und schon gar nicht zerstören. Es geht darum, dass sich Wirtschaft und Gesellschaft umweltschonend und nachhaltig entwickeln und unsere Natur intakt bleibt.
Um das Überleben auf der Erde langfristig zu sichern, ist ein Umdenken in vielen Bereichen nötig. Besonders wichtig dabei: Die Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft. Der Ressourcenverbrauch muss in eine Kreislaufwirtschaft überführt, die Umweltverschmutzung beendet und das Konsum- und Mobilitätsverhalten geändert werden. Wichtig sind Investitionen in neue Technologien, in gesellschaftliche Teilhabe und demokratische Prozesse. Impact Investing ist ein wichtiger Schlüssel dazu.
Im Unterschied zu anderen Anlagestrategien geht es beim Impact Investing vor allem darum, durch gezielten Kapitaleinsatz die Welt ein Stück besser zu machen. Dass Geld auch Macht ist, ist weithin bekannt. Und diese Macht setzen Impact Investoren nicht nur zur Durchsetzung von Nachhaltigkeitsprinzipien ein, sondern auch zur Verbesserung sozialer Gerechtigkeit.
Mit ihrem Kapital unterstützen sie Gründer, Start-ups und etablierte Firmen, Lösungsansätze für soziale, gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen zu entwickeln und umzusetzen. In vielen Bereichen setzt wirkungsorientiert eingesetztes Kapital kreatives Potential frei, das gesellschaftlichen oder ökologischen Fortschritt unterstützt. Zum Beispiel kann es Unternehmen anregen, klimafreundliche Produkte zu entwickeln oder umweltschädliche Emissionen zu mindern. Impact Investments können auch helfen, benachteiligte Zielgruppen auf faire und nachhaltige Weise an der Wertschöpfungskette zu beteiligen oder deren Mitwirkungsrechte zu stärken. Sie können ferner dazu beitragen, Forschung und Entwicklung stärker auf soziale und ökologische Wirkung auszurichten. Die gesellschaftliche Relevanz kommt insbesondere bei Investitionen in Gesundheits- und Bildungsprojekte sowie in bezahlbarem Wohnraum zum Tragen. Jede einzelne Impact-Investition kann eine Hebelwirkung entfalten, die immer größere Teile von Wirtschaft und Gesellschaft erfasst und verändert.
Wie funktioniert Impact Investing?
Beim Impact Investing stellen Anleger Geld bereit, das gezielt in Unternehmen, Projekte oder Finanzprodukte investiert wird, die einen nachweisbar positiven Effekt auf Umwelt und Gesellschaft ausüben. Das Impact-Kapital fließt entweder in konkrete Projekte, etwa im Bildungs- oder Energiesektor, in nachhaltige Finanzprodukte wie Fonds oder Anleihen, oder es dient der Finanzierung eines sozial-ökologisch orientierten Unternehmens.
Das jeweilige Investitionsziel muss seine nachhaltige Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft explizit nachweisen. Die Messung von Nachhaltigkeit hat sehr verschiedene Formen und hängt stark vom jeweiligen Investment ab. Bei der Errichtung einer Solaranlage beziehungsweise der Produktion von Solarstrom geht es zum Beispiel um die Vermeidung von CO2-Emissionen. Hier bieten sich als Indikator die eingesparten CO2-Emissionen je Kilowattstunde an oder das Gesamtgewicht der eingesparten CO2-Tonnen. Geht es um den Bau eines Passivhauses, kann ebenfalls die Menge der gegenüber einem ungedämmten Haus eingesparten Treibhausgase oder der verminderte Wärmebedarf errechnet werden. Bei Fondsprodukten muss die erzielte Einsparung eines jeden einzelnen Unternehmens addiert werden.
Anlegerinnen und Anleger finden entsprechende Produkte oder Projekte entweder bei ihrer Bank oder bei entsprechenden Plattformen im Internet. Viele Sparkassen und Banken offerieren heute Impact Fonds oder Impact ETFs. Konkrete Impact-Projekte finden sich vor allem bei Crowdinvesting-Plattformen. Anleger können hier in Wind- oder Solaranlagen, in Passivhäuser oder in Mikrofinanzanleihen investieren. Die Plattformen prüfen die bereitgestellten Projektunterlagen, vorhandene Geschäftsberichte oder Jahresabschlüsse. Wird ein Projekt für gut und wirtschaftlich vertretbar befunden, wird es auf dem Portal veröffentlicht. Kriterien wie strenge Kontrolle, Nachvollziehbarkeit und Transparenz verleihen Anlegern Sicherheit. Restrisiken sollten Anleger aber stets bedenken.
Wie wird die Wirkung von Impact Investing gemessen?
Die positive Wirkung eines Impact Investments muss konkret nachgewiesen werden. Dazu ist die Finanzindustrie verpflichtet, die erzielten Ergebnisse ausführlich zu dokumentieren und zu kommunizieren. Allerdings bleibt den Produktanbietern selbst überlassen, wie genau sie die Wirkung des Impact Investings erfassen. Dies kann sowohl qualitativ als auch quantitativ geschehen. Viele haben – wie oben beschrieben – eine übergreifende Messgröße oder definieren je nach Projekt mehrere Leistungskennzahlen. Das können Mengenangaben sein, etwa wie viele Megawatt Ökostrom produziert, wie viel Kilowattstunden Kohlendioxid eingespart oder wie viel Tonnen Elektromüll recycelt werden. Qualitative Wirkungen sind hingegen häufig schwer bis gar nicht zu quantifizieren. Hier geht es zum Beispiel darum, wie viele Menschen mit Behinderung einen Arbeitsplatz erhalten haben oder wie die Arbeitsbedingungen von Frauen in einem bestimmten Entwicklungsland verbessert wurden.
Messbare Zahlen geben auch nicht immer Aufschluss darüber, ob eine Maßnahme erfolgreich gewirkt hat oder nicht. So kann es sein, dass eine bestimmte Technologie in der Theorie für sozialen oder ökologischen Mehrwert sorgt, in der Praxis aber nicht die gewünschte Wirkung entfaltet. Ein Beispiel dafür ist ein Telemedizin-Pilotprojekt in Indien. Durch die Neuerung sollten viele Menschen übers Internet direkten Anschluss zu Ärzten bekommen. In der Praxis stellte sich jedoch heraus, dass die meisten die Tele-Technik gar nicht nutzten, weil sie lieber direkt mit einem Arzt reden wollen. Mehr zur "Gefahr von Greenwashing" lesen Sie in unserem Experten-Interview.
Stellt sich also die Frage: Wann ist ein Investment wirklich nachhaltig? Bei Finanzprodukten geben Namenszusätze wie ESG, SDG oder SRI zumindest die Richtung vor:
Der Markt für Impact-Investments hat sich in den letzten Jahren immer mehr für Privatanleger geöffnet und eine breite Produktpalette entwickelt. So bieten ethische oder öko-soziale Banken nachhaltige Finanzprodukte wie Girokonten, Festgeld oder Tagesgeld an. Grüne Bankhäuser wie die GLS Bank, Triodos Bank oder Ethik Bank arbeiten nach strengen ethischen und nachhaltigen Grundsätzen und orientieren sich an den Vorgaben des Impact-Investings.
Neben Banken bieten vor allem Investmentgesellschaften Finanzprodukte, die sich dem Impact-Investing verschrieben haben. Hierzu zählen:
Eine Anlagemöglichkeit sind Mikrofinanzfonds. Dabei handelt es sich um Rentenfonds, die in erster Linie Kleinkredite an Menschen in Schwellen- und Entwicklungsländern vergeben. Die Kredite sollen bei der Existenzgründung oder -sicherung helfen. Prominenter Vorreiter bei Mikrofinanzdienstleistungen ist der Wirtschaftsprofessor Muhammad Yunus. Er gründete in den 1980er-Jahren in Bangladesch eine Bank für Kleinkredite, 2006 erhielt er den Friedensnobelpreis. Zahlreiche solcher Fonds stehen Anlegern in Deutschland zur Auswahl:
Hier finden Anleger viele Aktienfonds, die nach ESG-Kriterien oder SDG-Grundsätzen zusammengestellt sind, und die ihre Impact-Wirkung konkret messen und veröffentlichen. Beispiele hierfür sind:
Banken, Unternehmen oder Kommunen legen grüne oder soziale Anleihen auf, um damit zum Beispiel Windparks, Photovoltaikanlagen, Gesundheitseinrichtungen oder Anlaufstellen für Integration zu finanzieren. Grüne Anleihen funktionieren wie gewöhnliche Anleihen. Anleger erhalten Zinszahlungen und am Ende der Laufzeit ihr Kapital zurück. Das Anlagerisiko hängt entscheidend von der Bonität des Emittenten ab. Green Bonds können rechtlich sehr unterschiedlich ausgestaltet sein. Angebot und Nachfrage steigen – Deutschland zählt zu den größten Green-Bond-Märkten. Die Börse Frankfurt hat 2018 eigens ein Segment für Green Bonds eingeführt. Lese-Tipp zum Thema: Mit Anleihen in soziale und ökologische Projekte investieren
Impact Investing spielt sich zum Teil am grauen Kapitalmarkt ab. Unternehmensbeteiligungen, Darlehen mit Nachrangabrede, Genussrechte, Namensschuldverschreibungen – das Angebot an Finanzprodukten ist vielfältig. Auch Direktinvestments und Crowdinvesting werden abseits des regulierten Finanzmarktes abgewickelt. Die Risiken sind für Anleger oft schwer zu überblicken. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hat die Produkte des grauen Kapitalmarktes zwar auf dem Radar, doch sie prüft nur, ob die Anbieter alle vorgeschriebenen Angaben zu ihren Produkten machen und ob die Angaben kohärent sind. Sie prüft diese Angaben nicht auf Richtigkeit und sie schaut nicht auf die Wirtschaftlichkeit der Projekte.
Wer wirkungsorientiert investieren will, findet eine breite Auswahl an Anbietern und Finanzprodukten. Für risikobewusste Privatinvestoren eignen sich die zuvor genannten Impact-Fonds und nachhaltige Rentenfonds beziehungsweise grüne und soziale Anleihen. Weitere Anlagemöglichkeiten sind:
Eine ebenfalls empfehlenswerte Sonderform sind nachhaltige Robo-Advisor. Diese digitalen Vermögensverwalter investieren gezielt in nachhaltige Aktienfonds und ETFs, um grüne Renditen für ihre Investoren zu erwirtschaften und gleichzeitig die Transformationsprozesse hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft zu unterstützen. Besonders wirkungsorientiert ausgerichtet sind reine Nachhaltigkeits-Robos, wie zum Beispiel:
WiLLBe, die Geldanlage-App der liechtensteinischen Landesbank (LLB)* legt die Wirkungen seiner nachhaltigen Investments jederzeit transparent offen. Anleger können in sieben ausgewählte Themen investieren, die sich aus den 17 Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung ableiten:
Über das Impact-Dashboard zeigt wiLLBe anschaulich und jeweils aktuell, wie das Portfolio finanziell und hinsichtlich von Nachhaltigkeitskriterien wie globalen Temperaturanstieg, CO2-Emission und Energieverbrauch dasteht. Außerdem können Anlegerinnen und Anleger einen persönlichen Beitrag leisten und einen Teil ihrer erwirtschafteten Rendite freiwillig direkt aus der App heraus an ausgewählte gemeinnützige, nachhaltige Organisationen spenden. Ab 2.000 Euro bietet wiLLBe zu vergleichsweise geringer Jahresgebühr von 0,49 Prozent eine echte nachhaltige Vermögensverwaltung.
Anlagemöglichkeiten mit konkreter Umwelt- oder Sozialwirkung finden Anleger auch beim Crowdinvesting. Hier finanzieren viele Einzelinvestoren (Crowd) zusammen ein Start-up oder ein konkretes Projekt. Investments können zum Beispiel ein Energieeffizienzhaus, eine Photovoltaikanlage oder ein Windpark sein. Nach der festgelegten Laufzeit zahlt der Projektträger das angelegte Geld plus Zinsen zurück. Crowd-Investments eignen sich auch für geringe Mindestanlagen, manchmal schon ab 10 Euro. Zu finden sind solche Investments auf Crowdinvesting-Plattformen.
Zahlreiche Crowdinvesting-Plattformen wie zum Beispiel Genocrowd, Bergfürst, Exporo oder Bettervest finden Sie auch auf biallo.de. Hier geht´s zu den Crowdinvesting-Plattformen im Vergleich.
Die Plattformen prüfen die bereitgestellten Geschäftsberichte und Jahresabschlüsse, auch unter mithilfe externer Expertise wie Steuerberater oder Ähnlichem. Erhält das Projekt das Okay, wird es auf dem Portal veröffentlicht. Crowdinvesting-Projekte sind beispielsweise:
Im Unterschied zu klassischen Geldanlagen geht es beim Impact Investing nicht vorrangig um die Erzielung von Rendite. Es stehen zusätzlich vor allem nachhaltige oder soziale Anliegen im Fokus der Anlegerschaft. Wirkungsorientierte Geldanlagen haben somit den Anspruch, Umweltschutz und Rendite zu vereinen. Dabei überzeugt das Impact Investing vor allem dadurch, dass die erzielten Effekte auf Umwelt und Gesellschaft konkret und transparent dargelegt werden müssen.
Dies ist ein großer Unterschied zu "einfachen" nachhaltigen Geldanlagen. Bei diesen ist es nicht erforderlich, die erzielten Ergebnisse konkret auszuweisen. Oft genügt es, wenn zum Beispiel anhand von ESG-Kriterien Firmen ausgeschlossen werden, deren Unternehmenstätigkeit negative Folgen für Umwelt und Gesellschaft hat. Der Verzicht auf eine Aktiengesellschaft innerhalb eines Fonds führt aber nicht zwangsläufig zu positiven Effekten des Portfolios auf die Umwelt. Anders beim Impact Investing. Hier fließen Gelder direkt in Projekte oder Unternehmen, die einen positiven Effekt auf die Umwelt ausüben. Es geht also nicht nur um die Absicht, Gutes für Umwelt und Gesellschaft zu tun, sondern vor allem um das Resultat. Das investierte Geld soll konkrete Ergebnisse bewirken.
Damit ein Unternehmen oder ein Projekt für ein Impact Investment infrage kommt, muss es häufig mehrere Ansprüche gleichzeitig erfüllen. Dazu gehören einerseits ökologische, andererseits aber auch soziale oder ethische Anforderungen. Übergeordnete Bedingungen für eine Auswahl lassen sich zum Beispiel aus den bereits genannten Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung ableiten, also:
Weitere wichtige Kriterien sind die transparente Dokumentation der bearbeiteten Projekte beziehungsweise Vorgänge sowie die Messbarkeit der tatsächlich erbrachten Leistungen. Wobei qualitative Auswirkungen, zum Beispiel die Verbesserung der sozialen Infrastruktur, häufig nur schwer zu messen und zu quantifizieren sind.
Nachhaltig wirtschaften oder anlegen gehört heute zum guten Ton. Kein Unternehmen wird heute von sich behaupten, es produziere umweltschädlich oder verschmutze mit seinen Investments die Umwelt. Aufgrund des guten Images von Nachhaltigkeit und Umweltschutz wächst die Palette der Firmen und Investmentgesellschaften, die Gutes für die Umwelt tun, immer weiter. Diese Entwicklung lockt natürlich Trittbrettfahrer an, die aus Gründen der Imagepflege von sich behaupten, nachhaltig oder sozial zu sein. Hier gilt es für Investoren also wachsam zu sein und ihr Investitionsziel auf seine nachhaltige Substanz bzw. Wirkungsweise genau zu prüfen.
Häufig ist der Wirkungsgrad eines nachhaltigen Projekts oder einer umweltfreundlichen Produktion nur schwer bis gar nicht zu messen beziehungsweise zu beziffern. Dies ist häufig bei großen Konzernen der Fall, die viele Produkte herstellen oder viele Dienstleistungen anbieten, bei denen aber nur ein Gegenstand, ein Verfahren oder eine Dienstleistung wirklich nachhaltig ist. Hier müssen Investoren festlegen, was ihnen dieser Umstand Wert ist. Trägt dieses Produkt zu einem wesentlichen Teil des Konzernumsatzes bei oder spart es wesentliche Teile umweltschädlicher Emissionen ein? Das Gleiche kann der Fall sein, wenn das Unternehmen eine Vorreiterrolle einnimmt, neue Produkte oder Geschäftsmodelle zu entwickeln oder Geschäftsbereiche in Richtung Nachhaltigkeit umzubauen. So könnte diese Firma durch mehr Recycling ihren ökologischen Fußabdruck verbessern oder ein preiswerteres oder weniger schädliches Medikament entwickeln wollen. Ein solcher Effekt kann durchaus ein Unterschiedsfaktor zum bestehenden Status Quo sein und Nachahmereffekte auslösen.
Greenwashing findet statt, wenn Unternehmen sich ein grünes oder nachhaltiges Deckmäntelchen verpassen, unter dem jedoch nichts oder nur wenig Grünes zu finden ist. Mit diesem Etikettenschwindel möchten solche Firmen nach außen hin besser, sprich ökologischer, dastehen, als sie in Wirklichkeit sind. Dieser Fall kann zum Beispiel bei Autokonzernen beobachtet werden, die nach außen hin die Wende zur E-Mobilität propagieren, aber selbst kaum E-Autos herstellen, sondern lieber SUVs und Autos mit hohen PS-Zahlen produzieren. Aktuell kann dies auch für Atomstromkonzerne gelten, die, dank EU (Stichwort: EU-Taxonomie), jetzt als klimafreundlich gelten, weil sie keine schädlichen Treibhausgase emittieren. Diese Stromkonzerne malen sich also grün an, obwohl sie genauso wenig grün sind wie vorher. Das Problem der radioaktiven Strahlung und des Atommülls ist nach wie vor ungelöst.
Um die Spreu vom Weizen zu trennen, ist es erforderlich, die betreffenden Unternehmen und Projekte unter ökologischen und sozialen Gesichtspunkten zu analysieren. Es ist wichtig, nicht nur auf Informationen aus dem Unternehmen selbst zu vertrauen, sondern auch einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und die laufende Berichterstattung zu verfolgen. Bei der Betrachtung der ökologischen und sozialen Auswirkungen muss stets der gesamte Produktionskreislauf sowie der Produktlebenszyklus betrachtet werden. Ferner kommt es darauf an, nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen, also nicht einen Zementhersteller mit einem Tech-Giganten. Ein aussagekräftiges Bild ergibt sich nur bei Betrachtung von Unternehmen und Projekten aus der gleichen Branche.
Nachhaltigkeit ist heute ein wesentlicher ökonomischer Erfolgsfaktor. Nachhaltigkeit sorgt für stabile Unternehmen mit Zukunft, weil das Engagement für Umwelt und Gesellschaft eine steigende Nachfrage bedient, einen Vorsprung vor der Konkurrenz sichert und wirtschaftliches Wachstum fördert. Und Wachstum ist die Basis für Rendite. Wer in Impact Investments investiert, kombiniert also Rendite mit ökologischer und/oder sozialer Wirkung. Als Investoren können Anleger Einfluss auf Unternehmensentscheidungen nehmen oder gezielt in einen Fonds investieren, der exakt ihre Ziele verfolgt.
Frei von Risiken sind jedoch auch Impact Investments nicht. Risiken bestehen in zweierlei Hinsicht: Einerseits kann die gewünschte sozial-ökologische Wirkung ausbleiben und andererseits die Rendite. Bei Anlagen in Einzelprojekten bestehen zudem Ausfallrisiken, etwa wenn das Projekt schlecht läuft oder gar insolvent wird. Nachteilig wirkt sich dann die meist hohe Mindestbeteiligung aus, die über Nachrangdarlehen oder Genussrechte sehr riskant abgesichert ist. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor besteht, wenn das angelegte Geld in neue Unternehmen oder unerforschte Märkte fließt.
Die Praxis zeigt, dass je nach Impact Investment ungleich höhere Kosten anfallen können, die letztlich an der Rendite knabbern. Denn die Finanzdienstleister haben mit diesen Geldanlagen mehr Arbeit als mit konventionellen, schließlich müssen sie sehr detaillierte Wirkungsnachweise erbringen. Unterm Strich lässt sich jedoch feststellen, dass Impact Investments ähnliche Renditeerwartungen mit sich bringen wie konventionelle Geldanlagen. Kosten und Risiken sollten Anlegerinnen und Anleger aber nicht vernachlässigen. Investments in Impact Fonds oder nachhaltige Robo-Advisor bieten häufig ein attraktives Gewinn- und Wertentwicklungspotenzial zu vertretbaren Kosten. Bei Investments in Einzelprojekte sollte der Faktor Risiko besonders akribisch geprüft werden.