

- Basiszins: 2,00%
- Aktionszins: 2,60% - gilt für den ersten Monat


- Basiszins: 0,75%
- Aktionszins: 2,00% - gilt für die ersten 12 Monate


- Basiszins: 1,90%
Auf einen Blick
Geringere Einnahmen, gleichbleibende Ausgaben – das ist das Szenario, wenn der Renteneintritt ansteht. Planen Sie den Übergang gut, um nicht in eine Schuldenfalle zu geraten. Dazu gehört, rechtzeitig einen Rentenantrag zu stellen.
Der Renteneintritt ist häufig eine finanzielle Zäsur, weil Einnahmen sinken und Ausgaben oft gleich bleiben oder steigen.
Die Rente ist meist niedriger als Ihr bisheriges Einkommen und die Ausgaben bleiben zunächst gleich oder steigen sogar – zum Beispiel, weil Sie mehr für Urlaub, Freizeitaktivitäten und Gesundheit ausgeben. „Viele sind überrascht, dass die Rente geringer ist als angenommen, weil noch Krankenkassen- und Pflegebeiträge abgezogen werden und Steuern anfallen“, sagt Roman Schlag, bei der Caritas in Aachen zuständig für die Schuldnerberatung. Im Jahr 2023 erhielten Männer im Durchschnitt 1.346 Euro Rente – Frauen, die öfter Teilzeittätigkeiten ausüben, 903 Euro.
Mit einem realistischen Kassensturz vermeiden Sie Zahlungslücken im Übergang.
Passen Sie Ihre Ausgaben rechtzeitig an Ihre Einnahmen an, um keine Schulden zu machen. „Eine gute Haushaltsplanung ist das A und O“, sagt Schlag. Erfassen Sie alle Einnahmen – etwa aus gesetzlicher Rente, einer Betriebs- oder Riester-Rente sowie aus privatem Vermögen – und stellen Sie diese den Ausgaben gegenüber. Schuldnerberatungsstellen helfen Ihnen bei der Budgetplanung.
Neben der Einnahmenseite ist auch Ihre Wohnsituation ein wichtiger Kostenfaktor.
Überprüfen Sie Ihre Wohnsituation, vor allem, wenn Sie in einer eigenen Immobilie wohnen. „Viele unterschätzen, dass man eine Immobilie auch instand halten muss. Es fallen Kosten an für Reparaturen und Sanierungen, später möglicherweise auch für einen barrierefreien Umbau“, gibt Thomas Hentschel, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, zu bedenken.
Eine rechtzeitige Kontenklärung stellt sicher, dass Ihre erste Rente pünktlich fließt.
Um finanzielle Überraschungen zu vermeiden, sollten Sie einige Jahre vor dem Ruhestand zur Rentenberatung gehen. Dort können Sie sich ausrechnen lassen, wie viel Rente Sie erhalten und ob noch eine Kontenklärung ansteht. Diese ist ein zentraler Grund dafür, warum es zu Verzögerungen bei der Rentenzahlung kommen kann. Wenn Sie es in früheren Jahren versäumt haben, Versicherungszeiten wie ein Studium, eine Ausbildung oder Erziehungszeiten an die Rentenversicherung zu melden, müssen Sie dies spätestens mit Rentenantritt tun. „Wenn Sie dann anfangen, Schul- und Abschlusszeugnisse oder ein Studienbuch zu suchen, verzögert sich die Rentenzahlung“, gibt Katja Braubach von der Deutschen Rentenversicherung Bund zu bedenken.
Mit dem rechtzeitigen Antrag vermeiden Sie eine Einkommenslücke zwischen letztem Gehalt und erster Rente.
Ist die Kontenklärung erfolgt, sollten Sie etwa drei Monate vor Eintritt in den Ruhestand einen Rentenantrag stellen. Selbst bei optimaler Planung kann es beim Übergang vom letzten Arbeitstag zur ersten Rentenzahlung zu einem finanziellen Engpass kommen: „Gehalt gibt es oft Anfang des Monats, die erste Rentenzahlung dann aber erst am Ende des Folgemonats“, erinnert Braubach. Planen Sie dafür einen finanziellen Puffer ein.
Für die Höhe und den Zeitpunkt der ersten Zahlung ist Ihre Wahl im Antrag entscheidend.
Im Rentenantrag müssen Sie sich entscheiden, ob Sie eine vorläufige Hochrechnung der Rente wünschen oder eine exakte Berechnung. Bei der Hochrechnung erfolgt die Rentenzahlung nahtlos im Monat nach dem letzten Arbeitseinkommen. Bei der exakten Berechnung kann es länger dauern, da der Arbeitgeber sechs Wochen nach dem letzten Arbeitstag Zeit hat, das Beschäftigungsverhältnis bei der Rentenversicherung abzumelden. Allerdings kann die Hochrechnung auch von Nachteil sein. „Das ist dann der Fall, wenn kurz vor der Rente noch Sonderzahlungen anstehen, die bei der Hochrechnung nicht berücksichtigt werden. Eine spätere Korrektur ist nicht möglich“, betont Braubach.
Wenn eigene Mittel nicht reichen, sollten Sie Ansprüche auf staatliche Leistungen prüfen.
Reichen alle verfügbaren finanzielle Mittel nicht aus, sollten Sie staatliche Hilfe in Anspruch nehmen, rät Schuldenexperte Roman Schlag. Aus der Praxis weiß er, dass das Thema schambesetzt ist. Viele scheuen sich etwa, eine Witwenrente zu beantragen. Reicht es am Monatsende gar nicht, sollten Sie Grundsicherung beantragen.
Teilen Sie Ihr Erspartes so auf, dass Liquidität und Rendite zusammenpassen.
Haben Sie sich ein privates Geldpolster für den Ruhestand angespart, sollten Sie es gut einteilen. Finanzexperte Hentschel rät zur „Etappenstrategie“: Erhalten Sie zum Rentenbeginn zum Beispiel eine Kapitallebensversicherung, können Sie einen Teil davon in sicherheitsorientierte Geldanlagen wie ein gut verzinstes Tagesgeldkonto oder Festgeldkonten mit unterschiedlichen Laufzeiten einzahlen. Den Anteil, den Sie in den nächsten Jahren nicht benötigen, können Sie in chancenorientierte Anlagen investieren – etwa breitstreuende weltweite ETFs oder andere Fonds. Hentschel empfiehlt, vorausschauend zu handeln und „Gewinne auch mal mitzunehmen und in sicherheitsorientierte Geldanlage umzuschichten“.
Hier finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen, die sich beim Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand stellen. Die Tipps helfen Ihnen, Ihren Renteneintritt optimal vorzubereiten und finanzielle Lücken zu vermeiden.
Stellen Sie Ihren Rentenantrag etwa drei Monate vor Rentenbeginn, um Zahlungslücken zwischen letztem Gehalt und erster Rente zu vermeiden.
Passen Sie Ihre Ausgaben frühzeitig an, klären Sie fehlende Versicherungszeiten, stellen Sie den Rentenantrag rechtzeitig und legen Sie ein Geldpolster an.
Zur Kontenklärung zählen das Nachmelden fehlender Versicherungszeiten wie Ausbildung, Studium oder Kindererziehung bei der Deutschen Rentenversicherung.
Teilen Sie Ihr Geld in Liquiditätsreserve (zum Beispiel in Form von Tagesgeld), sichere Anlagen wie Festgeld und chancenorientierte Investments wie ETFs auf.