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Versicherungs-Check: Welche Policen sind sinnvoll?

Annette Jäger
Autorin
Veröffentlicht am: 14.11.2025

Auf einen Blick

  • So sparen Sie Beiträge: Alte Policen prüfen, unnötige Verträge kündigen, in neue Tarife mit mehr Leistung wechseln.
  • Wichtigste Absicherung: Private Haftpflicht ist Pflicht; je nach Lage Berufsunfähigkeit, Risikoleben, Hausrat/Wohngebäude ergänzen.
  • Häufige Fallen: Zu niedrige Versicherungssummen und fehlende Bausteine im Kleingedruckten – regelmäßig aktualisieren.
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Regelmäßiger Versicherungs-Check: Tarife vergleichen, Deckungen anpassen und Beiträge sparen.
Das erwartet Sie in diesem Artikel

Viele Versicherte zahlen zu viel oder sind lückenhaft abgesichert. In diesem Ratgeber zeigen wir, wie Sie Ihre Policen sinnvoll ordnen, Beiträge senken und Leistungen verbessern.

So gehen Sie Ihren Versicherungs-Check richtig an

Der erste Schritt ist eine ehrliche Bestandsaufnahme – was haben Sie, was brauchen Sie, was kostet es?

Versicherungspolicen gehören alle paar Jahre auf den Prüfstand. Was früher noch marktüblich gewesen sein mag, ist heute überholt. Das gilt für die Leistungen, aber auch für die Beiträge. Sie sollten daher regelmäßig prüfen, ob Ihre Verträge noch passen – es ist dringend Zeit für einen Policen-Check.

Regelmäßig prüfen statt warten

Ein Turnus von zwei bis drei Jahren verhindert teure Lücken und veraltete Bedingungen.

Versicherungspolicen haben einen Bequemlichkeitsfaktor: Einmal abgeschlossen, fristen sie ein oft unbeachtetes Dasein in einer Ablage. Kommt es bei Ihnen zu einem Schaden, ist die Verwunderung groß, wenn dieser entweder nicht gedeckt ist oder die Versicherungsleistung viel zu gering ist. Viele übersehen, dass das Leben in Bewegung ist: Heirat, Umzug, Familiengründung, Immobilienkauf, Um- und Ausbau, Karriere, Freizeitaktivitäten und vieles mehr verändern auch die abzusichernden Risiken.

Und es gibt noch einen Grund für einen turnusmäßigen Policen-Check: „Die Preise für Reparaturen steigen, und auch Schadensersatzsummen werden höher. Deshalb sollten auch Versicherungssummen regelmäßig angepasst werden“, rät Philipp Opfermann, Versicherungsexperte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Tarif wechseln: Wann sich der Umstieg lohnt

Neue Tarife enthalten oft mehr Leistung für weniger Beitrag – vor allem für Bestandskunden relevant.

Bestandskunden haben oft das Nachsehen. Regelmäßig bringen Versicherer neue Tarife auf den Markt, oft mit einem verbesserten Leistungsumfang. Was Sie früher als Extra gegen Aufpreis versichern mussten, ist heute standardmäßig in Verträgen enthalten. Davon profitieren Neukunden, Bestandskunden erfahren davon eher selten. „Es lohnt sich, beim Versicherer nachzufragen, welche neuen Tarifangebote es gibt“, sagt Opfermann. Viele werden sich wundern, dass sie dafür am Ende sogar weniger Beiträge zahlen. Hat der Versicherer nichts anzubieten, sollte man zur Konkurrenz gehen. 

Bei Versicherungen gilt in der Regel eine Kündigungsfrist von drei Monaten zum Ende der Laufzeit. Eine Ausnahme ist die Kfz-Versicherung mit nur einem Monat Kündigungsfrist. Die meisten dieser Verträge laufen jeweils zum Jahresende aus. Wer wechseln möchte, hat also noch bis zum 30. November Zeit. „Bevor man kündigt, sollte man immer über ein konkretes neues Tarifangebot verfügen“, rät der Verbraucherschützer.

Kleingedrucktes: Diese Vertragsdetails entscheiden

Im Schadenfall zählt, was im Vertrag steht – nicht die erhoffte Kulanz.

Versicherungsnehmer, die einem Versicherer schon lange treu sind, meiden oft einen Wechsel, weil sie meinen, im Schadensfall von Kulanz zu profitieren. Darauf kann man sich nicht verlassen, meint Opfermann. „Am Ende zählt, was im Kleingedruckten, den Versicherungsbedingungen, steht. Das gilt ganz besonders für große Schäden.“ So sei zum Beispiel die Deckung von grob fahrlässigem Handeln des Versicherungsnehmers ein wichtiges Detail in der Hausrat-, Wohngebäude- und Kfz-Haftpflichtversicherung. Gerade dieser Zusatz ist in älteren Verträgen aber oft nicht eingeschlossen.

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Sämtliche Angaben ohne Gewähr. Datenstand 14.11.2025

Pflichtpolicen: Diese Absicherungen braucht fast jeder

Es gilt: Haftpflicht als Basis, je nach Lage Berufsunfähigkeit und weitere sinnvolle Ergänzungen.

Existenzielle Risiken umfangreich absichern, dafür verzichtbare Policen kündigen – heißt die Faustregel beim Versicherungsschutz. Eine solche existenzabsichernde Police ist die private Haftpflichtversicherung. „Diese Police benötigt ausnahmslos jeder“, sagt Opfermann. Denn für Schäden, die Sie anderen versehentlich zufügen, haften Sie im schlimmsten Fall mit Ihrem gesamten Vermögen. Mit 60 bis 100 Euro Beitrag pro Jahr für eine Familienpolice ist die Versicherung keine große Investition.

Wichtige Leistungen der privaten Haftpflicht

Besonders bei der Haftpflichtversicherung kommt es auf bestimmte Leistungsbausteine an, die in guten Verträgen unbedingt enthalten sein sollten.

  • Deliktunfähige Kinder: Schutz auch bei Schäden durch Kinder unter sieben Jahren.
  • Internetschäden: Absicherung bei versehentlicher Verbreitung von Viren oder fehlerhaften Daten.
  • Schlüsselverlust: Kostenübernahme bei Verlust wichtiger Schlüssel oder kompletter Schließanlagen.
  • Grobe Fahrlässigkeit: Der Versicherer leistet auch bei versehentlichen, aber schwerwiegenden Fehlern.
  • Mietsachschäden: Wichtiger Schutz für alle, die zur Miete wohnen.

Versicherungssummen: Typische Fallen und richtige Höhen

Zu niedrige Summen sind einer der häufigsten Gründe, warum Versicherte im Schadenfall draufzahlen.

Wer eine private Haftpflichtpolice besitzt, sollte die eigene Versicherungssumme überprüfen. „Früher gab es Verträge mit einer oder drei Millionen Euro. Heute sollte man ab zehn Millionen Euro versichern“, rät der Versicherungsexperte. Typischerweise ist auch die Summe in der Hausratversicherung überholt. „Der Keller wurde ausgebaut, der Wintergarten angebaut, und schon stimmt die versicherte Quadratmeterzahl nicht mehr – und damit auch nicht mehr die Versicherungssumme“, so Opfermann. Auch bei der Berufsunfähigkeitspolice sollten Sie die versicherte Rentenhöhe bei Bedarf anpassen.

Hausrat – darauf sollten Sie achten

Bei der Hausratversicherung lohnt ein genauer Blick auf einige Leistungsbausteine, die im Schadenfall entscheidend sein können.

Existenzielle Risiken: Was ist wirklich wichtig – was eher verzichtbar?

Versichern Sie zuerst, was Sie finanziell ruinieren könnte – alles andere kann warten.

Wer welche Police benötigt, hängt von der Lebenssituation ab. Wer auf sein Einkommen angewiesen ist, um sein Leben zu bestreiten, benötigt eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Wer im Todesfall Hinterbliebene zu versorgen hat, sollte in eine Risikolebensversicherung investieren. Auch eine Hausratversicherung ist eine sinnvolle Police, wenn der Totalverlust von Hab und Gut, etwa durch einen Brand, Sie finanziell überfordern würde.

Als Immobilieneigentümer ist eine leistungsstarke Wohngebäudeversicherung unverzichtbar. „Hier gibt es oft eklatante Lücken im Versicherungsschutz“, sagt Opfermann. „Nicht selten sind in alten Verträgen noch DM-Beträge als Versicherungssumme ausgewiesen.“ Die Police sollte auch Elementarschäden wie Überschwemmungen und Starkregenereignisse decken. Das gilt inzwischen für Immobilien deutschlandweit.

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Wohngebäude – darauf sollten Sie achten

Bei Wohngebäudeversicherungen gibt es große Leistungsunterschiede. Diese Punkte sollten in einem guten Vertrag unbedingt enthalten sein.

  • Elementarschäden: Schutz vor Hochwasser, Starkregen und Rückstau ist heute unverzichtbar.
  • Grobe Fahrlässigkeit: Absicherung auch bei selbst verursachten Bränden, z. B. unbeaufsichtigter Adventskranz.
  • Neuwertentschädigung: Der Versicherer sollte die vollständigen Wiederherstellungskosten übernehmen.
  • Ableitungsrohre: Innen- und Außenrohre getrennt prüfen – hier bestehen oft große Deckungslücken.

Lesen Sie auch: Wann eine Mietausfallversicherung Vermieter wirksam schützt – und wann sie überflüssig ist.

Kfz-Versicherung – worauf Sie achten sollten

Auch bei der Kfz-Haftpflicht und der Kaskoversicherung lohnt ein Blick auf wichtige Zusatzbausteine, die im Ernstfall viel Geld sparen.

  • Grobe Fahrlässigkeit: Der Versicherer leistet auch bei Fehlern wie einem Rotlichtverstoß.
  • Auslandsschadenschutz: Wichtiger Zusatz, wenn die Deckungssumme des Unfallgegners nicht ausreicht.
  • Neupreis-/Kaufpreisschutz: Besonders wertvoll bei neuen oder jungen Fahrzeugen im Totalschadenfall.
  • Schäden durch Tiere: Schutz vor Marderbissen und Folgeschäden sollte enthalten sein.

Auslandsreisekrankenversicherung – wichtige Leistungen

Wer im Ausland unterwegs ist, sollte prüfen, ob die Police alle wesentlichen medizinischen und organisatorischen Leistungen abdeckt.

  • Rücktransport: Optimal ist die Formulierung „medizinisch sinnvoll“, nicht nur „medizinisch notwendig“.
  • Begleitperson: Erstattung, wenn Kinder oder Angehörige mit zurückgeflogen werden müssen.
  • Assistance: Unterstützung vor Ort bei Arztterminen, Übersetzungen und Organisation.
  • Nachleistung: Schutz auch dann, wenn die Behandlung länger dauert als der zulässige Reisezeitraum.

Lesen Sie auch: Welche Krankenzusatzversicherungen sinnvoll sind – und welche Leistungen sich kaum lohnen.

Checkliste: Ihr Versicherungs-Check in 7 Schritten

Mit dieser Liste gehen Sie systematisch vor und vermeiden teure Lücken. Haken Sie jeden Punkt nacheinander ab.

  • Policen sammeln und Laufzeiten/Kündigungsfristen notieren.
  • Existenzielle Risiken zuerst prüfen (Haftpflicht, BU, ggf. Risikoleben).
  • Versicherungssummen abgleichen (heutige Werte/Neuwert, mindestens zehn Millionen Haftpflicht).
  • Kleingedrucktes checken (grobe Fahrlässigkeit, Elementar, Mietsachschäden etc.).
  • Neue Tarife beim Anbieter anfragen; Alternativen vergleichen.
  • Wechsel erst nach Vorliegen eines konkreten Angebots kündigen.
  • Kalender setzen: Versicherungs-Check alle zwei bis drei Jahre wiederholen.
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FAQ: Häufige Fragen zum Versicherungs-Check

Hier finden Sie kompakte Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um Ihren Versicherungs-Check.

Welche Versicherungen sind unverzichtbar?

Private Haftpflicht fast immer; je nach Lebenslage Berufsunfähigkeit und ggf. Risikoleben, Hausrat/Wohngebäude.

Wie oft sollte ich prüfen?

Alle zwei bis drei Jahre oder bei Lebensereignissen (Heirat, Kind, Immobilienkauf, Umzug).

Wie hoch muss die Haftpflicht sein?

Aktuell mindestens zehn Millionen Euro pauschal; ältere Verträge oft zu niedrig.

Kündigen oder Tarif wechseln?

Erst neues Angebot sichern, dann kündigen. Bei Kfz-Versicherungen kann man oft jährlich sparen.

Über die Autorin Annette Jäger

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während meines Studiums der Neueren Geschichte in München begann ich als freie Journalistin zu arbeiten, unter anderem für die Süddeutsche Zeitung. Im Jahr 2000 kam ich zu biallo.de, damals waren Versicherungsthemen für mich Neuland, über Gesundheitspolitik las ich in der Zeitung oder bekam die Auswirkungen als Patientin zu spüren. Schnell stellte ich fest, dass der unverstellte Blick von außen durchaus von Vorteil ist bei der kritischen Aufbereitung dieser Themen. Bei Biallo schreibe ich noch immer über Versicherungen, Gesundheit und Soziales. Neuland sind diese Themen heute nicht mehr.

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