


Auf einen Blick
Wenn Sie Bauland nicht von Verwandten vererbt bekommen oder es Freunden oder Bekannten abkaufen können, müssen Sie sich vor einem Hausbau in vielen Fällen zuerst auf die Suche nach einem passenden Grundstück machen. Mitunter kann diese recht langwierig und schwierig sein. Wichtig ist vor allem, dass Sie dabei stets unter Ihrer festgelegten Kaufpreis-Obergrenze bleiben. Bereits vor der Grundstückssuche sollten Sie festlegen, welche Kriterien Ihnen bei einem Grundstück wichtig sind.
Überlegen Sie sich genau, wo das Grundstück liegen und wie es bebaut werden soll. Eine Hanglage beispielsweise kann den Bau komplizierter gestalten und so die Hausbau-Kosten in die Höhe treiben. Zudem sollten Sie sich fragen, ob Infrastruktur, Umgebung und Wohnklima zu Ihnen passen?
Wo, in welcher Region oder welchem Ort soll es liegen? Die Lage des Grundstücks gehört zu den wichtigsten Faktoren bei der Grundstücksbewertung und ist entscheidend für den Preis, den Sie bezahlen müssen. Je besser die Lage, desto teurer das Grundstück: Ein bezahlbares Grundstück in der Stadt hat in der Regel weniger Fläche, dafür liegt es oft näher an der Arbeitsstelle und den Annehmlichkeiten urbanen Lebens. Auf einem preiswerten großen Grundstück auf dem Land haben Sie viel Platz und leben in landschaftlich attraktiver Lage, dafür aber auch abgelegener ohne städtische Infrastruktur.
Zur Frage der Lage gehören beispielsweise auch Punkte wie:
Wichtig ist: Blind kaufen ohne Ansicht sollten Sie ein Grundstück nie! Denn während Sie Ihr Haus verändern können, wenn es Ihnen nicht mehr gefällt, können Sie an der Lage Ihres Grundstücks wenig ausrichten.
Wie groß soll Ihr Grundstück sein, damit die Wunsch-Immobilie darauf Platz hat? Beachten Sie dabei auch die Größe von Garten, Garage und Carport. Bei der Planung Ihres Eigenheims sind im Verhältnis zum Grundstück gesetzliche Regelungen, wie beispielsweise Abstand zum Nachbargrundstück, zu beachten.
Zur Grundstücksgröße gibt es grobe Orientierungswerte: Ein freistehendes Haus von etwa 120 qm Wohnfläche benötigt ein mindestens etwa 400 qm großes Grundstück, ein Reihenhaus mit 100 qm Wohnfläche kommt dagegen schon mit etwa 200 qm Grundstücksfläche aus. Letztlich ist die Größe des Grundstücks aber immer auch von den eigenen Bedürfnissen abhängig.
Wie ist der Zustand von Grund und Boden, der Ihnen angeboten wird? Wichtig ist, dass der Boden, auf dem Sie Ihr Haus bauen wollen, keine Probleme bereitet. Ein feuchter Boden verlangt zum Beispiel andere bauliche Maßnahmen als ein trockener. Außerdem sollten Sie überprüfen, ob es Altlasten (beispielsweise Chemikalien oder Öl im Erdreich) auf dem Grundstück gibt und sich gegebenenfalls ein Bodengutachten erstellen oder ein altes aushändigen lassen. Dieses enthält detaillierte Informationen zur Bodenbeschaffenheit.
Zur Beschaffenheit gehören auch Fragen zum Planungsrecht, ob das Grundstück erschlossen ist oder ob ein Abriss von Altbestand notwendig ist. Der Preis für ein erschlossenes Grundstück ist meist höher, da der Verkäufer für die vorhandenen Anschlüsse bereits Geld investiert hat. Haben Sie sich während des Grundstückskaufs in ein unerschlossenes Bauland verliebt, kommen zusätzlich zum Kaufpreis die Erschließungskosten auf Sie zu. Wie hoch diese sind und wofür sie anfallen, erklären wir Ihnen in einem weiteren Ratgeber.
Vor dem Grundstückskauf ist der Blick ins Grundbuch, in den Altlastenkataster und in den Bebauungsplan der Gemeinde unerlässlich!
Erst nach umfangreicher Klärung all dieser Fragen sollten Sie sich an den Kauf des Grundstücks wagen. Was dabei für Sie und Ihre Familie Priorität hat, müssen Sie abwägen.
Hinweis: Wieviel ist das Grundstück eigentlich wert? Wenn Sie das wissen möchten, finden Sie mit dem Bodenrichtwert eine Orientierungsgröße.
Wollen Sie Bauland kaufen, haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Ein Grundstück können Sie von privat, über einen Makler,oder über eine Bank oder Sparkasse erwerben. Grundstücksangebote findet man aber auch nach wie vor noch in Tageszeitungen. Auch bei Zwangsversteigerungen oder bei Städten und Kommunen lässt sich ein Grundstück oftmals günstig und deutlich unter dem Marktpreis erwerben. Und manchmal kann auch einfach ein Spaziergang in der Gegend erfolgreich sein.
Auf Online-Portalen wie Immoscout 24, Immowelt und Co. können Sie sich unkompliziert und kostengünstig einen guten Überblick über zu verkaufende Baugrundstücke und Grundstückspreise verschaffen. Sie können angebotene Objekte nach Ihren Wünschen filtern, direkt die Preise vergleichen und automatische Suchagenten anlegen – ganz einfach und bequem von zu Hause aus.
Hierbei sollte die goldene Grundregel “Kein Grundstückskauf ohne vorherige Besichtigung!” ganz besonders gelten! Lesen Sie hierzu auch, welche Kostenfallen Bauherren kennen sollten.
Ein Makler kennt den Immobilienmarkt. Bei der Grundstückssuche über einen Immobilienmakler sparen Sie Zeit und Arbeit, müssen dafür allerdings auch einen Teil der anfallenden Maklerprovision zahlen. Wenn Sie einen Makler in Anspruch nehmen, sollten Sie schon konkrete Vorstellungen haben, was Sie wollen, damit er gezielt für Sie auf die Suche gehen kann.
Bei vielen Banken und Sparkassen findet man Aushänge mit Grundstücks- und Immobilienangeboten.
Zum Teil bieten Privatleute ihre Grundstücke nach wie vor noch über Aushänge im Supermarkt oder Zeitungsinserate an – auch über Mundpropaganda kann man davon erfahren, wenn man Glück hat. Ein Kauf von privat ist persönlicher, aber Sie müssen in diesem Fall besonders auf einen rechtlich wasserdichten Bebauungsplan achten.
Bei Zwangsversteigerungen lassen sich Grundstücke oft zu einem deutlich günstigerem Preis als dem Marktwert erwerben. Verfolgen Sie aufmerksam die Zwangsversteigerungstermine des entsprechenden Amtsgerichtes.
Sie können sich bei Ihrer Gemeinde zum Beispiel nach geplanten Neubaugebieten erkundigen und sich dort als Kaufinteressent vormerken lassen. Gemeinden verkaufen gelegentlich aber auch voll erschlossene Baugrundstücke, um damit die Gemeindekasse aufzubessern. Hierbei fallen in der Regel keine Vermittlungskosten an. Alternativ können Sie Ortsverwaltungen oder Bürgermeisterinnen und Bürgermeister anschreiben. Diese haben nämlich nicht nur Kenntnisse über Neubaugebiete, sondern auch Informationen über freie Grundstücke und zukünftige Verkäufe.
Oft kann es sich auch lohnen, die großen Baufirmen Ihrer Wunschregion anzusprechen, denn sie kaufen oft Baugrundstücke, um darauf Häuser zu bauen. Sie können sich dann als Kaufinteressent für das nächste Projekt vormerken lassen. Manchmal findet sich auch ein Partner für ein Doppelhaus.
Erkunden Sie die Gegend, in der Sie gerne ein Grundstück hätten und halten Sie dabei Ausschau nach freiem Bauland. Es kann sich auch lohnen, Nachbarn von unbebauten Grundstücken anzusprechen.