MSCI World ETF - Was ist das und lohnt sich ein Investment?
Saskia Weck
Autorin
Aktualisiert am: 01.10.2024
Auf einen Blick
Der MSCI World Index beinhaltet rund 1.400 Unternehmen aus 23 Industrienationen.
Eine Anlage in den Weltaktienindex lohnte sich in der Vergangenheit für alle, die ihr Geld langfristig anlegten. Inklusive Nettodividenden konnte der MSCI World in den vergangenen zehn Jahren um durchschnittlich 12,17 Prozent pro Jahr wachsen.
Mit börsengehandelten Indexfonds, sogenannten ETFs, können Anleger eins zu eins am MSCI World Index partizipieren.
Welche Unterschiede gibt es zwischen den MSCI World ETFs?
Was sind die besten MSCI World ETFs?
Ein Index – Drei Berechnungsmethoden: So wird der Wert ermittelt
Das erwartet Sie in diesem Artikel
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Was ist der MSCI World ETF?
Welche Unterschiede gibt es zwischen den MSCI World ETFs?
Was sind die besten MSCI World ETFs?
Ein Index – Drei Berechnungsmethoden: So wird der Wert ermittelt
Zum Anfang
Er ist einer der bekanntesten Indizes überhaupt und besonders bei Börsenneulingen sehr beliebt: der MSCI World. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die besten ETFs auf den Liebling der Anleger vor.
Was ist der MSCI World ETF?
Einen MSCI World ETF können Sie sich als einen Korb vorstellen, der vollgepackt ist mit mehr als 1.400 mittel- und großkapitalisierten Unternehmen - den sogenannten Mid Caps und Large Caps. Die Unternehmen in diesem Korb stammen aus 23 Industrieländern. Damit wird der Weltindex seinem Namen also zugegebenermaßen nicht gerecht, schließt er doch klein- und kleinstkapitalisierte Unternehmen (Small Caps und Micro Caps), Schwellenländer und natürlich auch Entwicklungsländer aus.
"Ein MSCI World-ETF kann in einem Portfolio als klassisches Core-Investment dienen", sagt Dag Rodewald, ETF-Experte bei der UBS. Wer in seinem Portfolio den gesamten Globus abdecken möchte, ergänzt den MSCI World ETF einfach durch einen ETF auf den MSCI Emerging Markets Index. Er repräsentiert die rund 1.300 wichtigsten Unternehmen aus 24 Schwellenländern.
Alternativ können Sie einen Indexfonds wählen, der den MSCI All Country World Index (MSCI ACWI) abbildet. Dieser "große Bruder" des MSCI World beinhaltet neben den 23 Industrienationen zusätzlich 24 Schwellenländer. Somit investiert der Anleger günstig in 2.800 Unternehmen weltweit. Gemessen an der Marktkapitalisierung repräsentiert der MSCI World Index circa 85 Prozent des MSCI ACWI.
Ist es sinnvoll, in den MSCI World zu investieren?
Den MSCI World Index gibt es schon seit 1965. Am 31. Dezember 1969 startete er mit einem Referenzwert von 100 Punkten, damals noch als Capital International World Index. Am 31. März 1986 schließlich folgte der offizielle Start unter seinem jetzigen Namen. Herausgeber ist der US-Finanzdienstleister MSCI (vormals Morgan Stanley Capital International).
Seitdem bescherte eine Geldanlage in den globalen Aktienindex den Anlegern in der Regel eine traumhafte Rendite. In den vergangenen zehn Jahren erzielte der MSCI World Index inklusive Nettodividenden eine durchschnittliche Rendite von 12,17 Prozent pro Jahr (Stand: 30. August 2024, Quelle: MSCI).
Kursverlauf des MSCI World Index (USD / Net) seit Auflage
Nichtsdestotrotz sollten Investorinnen und Investoren die Risiken eines Börseninvestments nicht unterschätzen. Weder Börsenanalysten noch Finanzredakteure verfügen über hellseherische Fähigkeiten. Eine Anlage in Wertpapieren kann mit Verlusten einhergehen. Investieren Sie daher nur Geld, auf das Sie nicht dringend angewiesen sind und kombinieren Sie verschiedene Anlageklassen, die zu Ihren kurz-, mittel- und langfristigen Zielen passen. Sie möchten einen Teil Ihres Geldes sehr sicher anlegen? Dann empfehlen wir Ihnen unseren großen Festgeldvergleich.
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Sämtliche Angaben ohne Gewähr. Datenstand 09.10.2024
Diese Länder sind im MSCI World Index enthalten
Einer der größten Kritikpunkte am MSCI World Index lautet: Er ist sehr US-lastig. Und tatsächlich: Der USA-Anteil im Index macht fast drei Viertel aus. Verwunderlich ist diese Gewichtung jedoch nicht. Bei den Vereinigten Staaten handelt es sich nach wie vor um die größte Volkswirtschaft der Welt. Im Jahr 2023 betrug das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sage und schreibe 27,36 Billionen US-Dollar.
Zum Vergleich: China lag nach Berechnungen der Weltbank mit umgerechnet 17,66 Billionen US-Dollar "nur" auf Platz 2 der Länder mit dem größten BIP. Da das "Reich der Mitte" von MSCI jedoch nach wie vor als Schwellenland betrachtet wird, findet man im Weltaktienindex des Anbieters von Finanzmarktindizes keine chinesischen Unternehmen. Stattdessen hat MSCI die folgenden Industriestaaten in den Index integriert:
Die Zusammensetzung sowie Gewichtung der einzelnen Länder erfolgt nach Marktkapitalisierung und verändert sich fortlaufend. Dabei werden die Börsenbewertungen aller Unternehmen eines Landes addiert und ins Verhältnis zu den anderen Ländern gesetzt. Das bedeutet: Steigt die Marktkapitalisierung eines Landes überproportional, erhöht sich auch der prozentuale Anteil am Index.
Welche Branchen sind im MSCI World Index vertreten?
Der Weltaktienindex zeigt, welche Branchen in den Industriestaaten derzeit den Ton angeben. Unangefochten auf Platz 1 ist seit Jahren die Informationstechnologie, zu der die Zugpferde Apple, Microsoft und Amazon zählen. Doch das war nicht immer so. Bis zur großen Finanzkrise 2008 rangierte der Finanzsektor auf dem ersten Platz. Diese Branche muss sich seit dem Crash abwechselnd mit dem zweiten oder gar dritten Platz zufriedengeben.
Sektor
Anteil am Index
Informationstechnologie
24,7 %
Finanzen
15,53 %
Gesundheitswesen
12,27 %
Industrieunternehmen
10,98 %
Nicht-Basis-Konsumgüter
9,94 %
Kommunikationsdienstleistungen
7,37 %
Basis-Konsumgüter
6,54 %
Energie
4,11 %
Roh- und Grundstoffe
3,68 %
Versorgungsunternehmen
2,6 %
Immobilien
2,28 %
Quelle: msci.com / Stand: 30. August 2024
Diese Unternehmen sind im MSCI World ETF enthalten
Für die Indexaufnahme eines Unternehmens wird nicht nur die Streubesitz-Marktkapitalisierung herangezogen, sondern die Indexkandidaten müssen auch bestimmte Mindestkriterien im Hinblick auf die Liquidität (Verfügbarkeit) ihrer Aktien erfüllen. Dabei überprüft MSCI unter anderem das tägliche Handelsvolumen, aber auch, ob die Aktien zu jedem Zeitpunkt problemlos ge- und verkauft werden können und inwieweit die Anteile auch an ausländischen Börsen handelbar sind.
Insgesamt bildet der MSCI World Index rund 85 Prozent der Marktkapitalisierung eines jeden Mitgliedslandes ab. Large Caps decken jeweils rund 70 Prozent ab, die restlichen 15 Prozent werden mit Mid Caps aufgefüllt.
In der untenstehenden Tabelle finden Sie die Zugpferde des MSCI World Index. Allein diese zehn Unternehmen machen rund ein Fünftel aller im Weltaktienindex enthaltenen Werte aus.
Unternehmen
Marktkapitalisierung (gerundet, in Mrd., US-Dollar)
Prozentuales Gewicht im Index
Apple
3.359
4,87
Nvidia
2.984
4,32
Microsoft Corp
2.945
2,27
Amazon.com
1.671
2,42
Meta Platforms A
1.142
1,65
Alphabet A
963
1,39
Alphabet C
843
1,22
Lilly (Eli) & Company
775
1,12
Broadcom
716,82
1,04
JPMorgan Chase & Co
646
0,94
Quelle: msci.com / Stand: 30. August 2024
Welche Unterschiede gibt es zwischen den MSCI World ETFs?
ETFs, die den MSCI World Index abbilden, gibt es zuhauf. Das Portal JustETF listet aktuell 21 ETFs auf den MSCI World (Stand: Oktober 2024). Wie findet der Anleger den besten?
Eines vorweg: Im Großen und Ganzen enthalten die 21 ETFs ähnliche Werte. Sie alle beinhalten mittel- und großkapitalisierten Unternehmen aus den Industriestaaten. Unterschiede gibt es vor allem hinsichtlich der Ausschüttung, der Währung, der Fondsgröße, der Replikation und natürlich des Preises.
Sie sind auf der Suche nach einer nachhaltigen Variante des Weltindex? Dann empfehlen wir Ihnen unseren Ratgeber zu den besten nachhaltigen MSCI World ETFs.
So erkennen Sie den Unterschied zwischen ausschüttenden und thesaurierenden ETFs
Wer sein Geld in einen MSCI World ETF anlegen möchte, sollte sich zu Beginn die Frage stellen, ob die Dividenden ausgezahlt oder automatisch wieder angelegt werden sollen. Bei der ersten Variante wählt man "ausschüttend", bei der zweiten "thesaurierend". Ob ein ETF die Erträge ausschüttet oder nicht, erkennt man häufig bereits anhand seines Namens. Ein "D", "Dis" oder "Dist" im Namen bedeutet "distributing", auf Deutsch "ausschüttend". Beinhaltet der Name des Fonds hingegen ein "C" ("capitalisation") oder "Acc" ("accumulating"), handelt es sich um einen thesaurierenden ETF. Lesen Sie dazu auch unseren Ratgeber zu den Fondskürzeln.
Währungsrisiko in ETFs und Fonds zu vernachlässigen
Viele der Titel im MSCI World Index sind in US-Dollar notiert, andere wiederum zum Beispiel in japanischen Yen oder britischen Pfund. Ist es riskant, fremde Währungen im Depot zu halten?
Natürlich können andere Landeswährungen gegenüber dem Euro auf- oder abwerten. Aber wenn Sie beispielsweise 1.000 Euro in einen Aktienfonds investieren, beträgt Ihr Depotwert auch dann 1.000 Euro, wenn der Fonds Werte enthält, die in fremden Währungen notieren. Denn Ihre Depotbank rechnet Ihre Fondsanteile für Sie automatisch in Euro um. Die Währung, in der ein Fonds aufgelegt wird, ist für den Investor also relativ irrelevant.
Die Entwicklung der im MSCI World abgebildeten Währungen kann jedoch die Performance des Fonds beeinflussen. Vor allem dann, wenn der US-Dollar, der im MSCI World stark vertreten ist, fällt, könnte sich das negativ auf die Rendite der Geldanlage niederschlagen. Andersherum würde gelten: Sollte der Dollar aufwerten, freuen sich auch die Anleger über Währungsgewinne. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserem Ratgeber "Währungsrisiko bei ETFs".
MSCI World ETFs – physisch oder synthetisch?
Physische oder synthetische ETFs? Diese Frage stellen sich viele Börseneinsteiger, wenn sie bei der Produktauswahl mit den Bezeichnungen konfrontiert werden. Bei vielen ETFs wird der Index physisch abgebildet, im Fachjargon spricht man auch von Vollreplikation. "Das heißt, dass alle – oder angesichts der Größe des Index nahezu alle – Aktien des Index direkt im Fondsvermögen gehalten werden", sagt Eric Wiegand, ETF-Stratege bei Xtrackers.
Bei synthetisch replizierenden ETFs erfolgt die Indexnachbildung über ein Tauschgeschäft, einen sogenannten Swap. Das bedeutet, die Wertentwicklung des Index wird von einem Partner geliefert, der im Gegenzug eine Gebühr vom ETF-Emittenten erhält und einen Wertpapierkorb als Sicherheitsleistung. Dabei müssen die im Sicherheiten-Portfolio hinterlegten Wertpapiere nicht aus dem Index stammen, sondern können zum Beispiel auch Dax-Werte sein.
Synthetische ETFs bilden die Wertentwicklung des Index meist exakter ab, weisen also eine geringere Indexabweichung (Tracking Error und Tracking Difference) auf. Außerdem sind sie zuweilen etwas günstiger als physische ETFs. Allerdings besteht aufgrund des Tauschgeschäfts auch ein sogenanntes Kontrahentenrisiko. Der Tauschpartner könnte seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Der ETF könnte dann infolge des Positionsausfalls deutlich an Wert verlieren. Allerdings ist das Kontrahentenrisiko bei Swap-ETFs gemäß UCITS-Richtlinie auf zehn Prozent des Nettoinventarwerts (NAV) beschränkt.
Wie viel Rendite bekommen Anleger nach 10 Jahren mit einem MSCI World ETF?
Wie viel Rendite ein ETF auf den MSCI World Index in der Zukunft einfährt, kann niemand sagen. Der thesaurierende iShares Core MSCI World UCITS ETF (ISIN: IE00B4L5Y983), der nach Fondsvolumen größte ETF auf den MSCI World, hat sich in den vergangenen zehn Jahren fast verdreifacht, wie nachfolgende Grafik zeigt.
Vergessen sollten Sie nicht, dass eine gute Performance in der Vergangenheit kein Gradmesser für die Zukunft ist. Die Entwicklung eines MSCI World ETFs ist auch immer von der weltwirtschaftlichen Entwicklung und vom Gesamtmarkt abhängig. Und das ist nun einmal nicht vorhersehbar.
Für diesen Vergleich haben wir uns auf ETFs beschränkt, die im September 2024 eine Fondsgröße von mindestens 100 Millionen Euro aufweisen und den MSCI Index nachbilden. Sie alle sind bei mindestens einem Broker sparplanfähig. Wie Sie mit ETF-Sparplänen Vermögen aufbauen können, erfahren Sie in einem weiteren Ratgeber.
Auch den Preis haben wir kritisch unter die Lupe genommen. Warum 0,5 Prozent Gebühren zahlen, wenn man ein vergleichbares Produkt bereits für ein Fünftel des Preises haben kann? Deshalb finden Sie in den untenstehenden Tabellen nur ETFs, die eine jährliche Gesamtkostenquote von maximal 0,3 Prozent haben.
Sortiert ist die Tabelle nach den Kosten der ETFs. Denn je mehr Gebühren Sie zahlen, desto weniger Rendite erwirtschaften Sie. Sie werden beim Betrachten der Tabelle feststellen, dass ein guter ETF auf den MSCI World Index bereits zu 0,1 Prozent TER zu haben ist. "TER" bedeutet "Total Expense Ratio" und steht für die jährlich anfallenden Kosten des ETFs. Diese Gesamtkostenquote beinhaltet unter anderem Verwaltungsgebühren, Depotbankgebühren und Indexlizenzgebühren.
Sie möchten erfahren, wie viel Ihnen ein ETF-Sparplan oder eine Einmalanlage in den MSCI World am Ende bringen könnte? Dann nutzen Sie gerne unseren ETF-Rechner.
HSBC MSCI World UCITS ETF USD (Acc) / IE000UQND7H4
0,15 %
25,96 % / - / -
Sampling
USD
Invesco MSCI World UCITS ETF Acc / IE00B60SX394
0,19 %
25,91 % / 32,87 % / 82,66 %
Swap-basiert
USD
Xtrackers MSCI World UCITS ETF 1C / IE00BJ0KDQ92
0,19 %
25,88 % / 32,65 % / 82,01 %
Sampling
USD
iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) / IE00B4L5Y983
0,20 %
26,25 % / 32,33 % / 81,28 %
Sampling
USD
Quelle: Fondsweb, justETF / Stand: 30. September 2024
Immer mehr Anleger sparen mit Indexfonds (ETFs), weil sie einfach aufgebaut und relativ kostengünstig sind. Lesen Sie dazu unseren Onlineratgeber:ETF-Sparen für Einsteiger – So gelingt der Vermögensaufbau mit Indexfonds.
In welchen MSCI World ETF investieren?
Welcher MSCI World ETF ist denn nun der Beste? Die Antwort lautet - wie so oft im Leben: Es kommt darauf an. Wenn Ihr Ziel lautet, über die nächsten Jahre oder gar Jahrzehnte Vermögen aufzubauen, dann ist ein thesaurierender ETF sicher eine gute Wahl. Wenn Sie hingegen bereits heute von einem passiven Einkommen leben möchten, dann ist die ausschüttende Variante besser geeignet.
Wer an der Börse handeln und zum Beispiel einen MSCI World ETF kaufen möchte, braucht ein Depot. Auch hier sollten Sie die Kosten im Blick behalten. Einen umfangreichen Vergleich der verschiedenen Depotanbieter finden Sie auf biallo.de. Nicht das Richtige für Sie dabei? In einem weiteren Artikel zeigen wir Ihnen günstige Alternativen zum MSCI World.
Ein Index – Drei Berechnungsmethoden: So wird der Wert ermittelt
Der Wert des MSCI World Index wird börsentäglich einmal pro Minute neu berechnet. Dabei werden die jeweils gültigen Kurse der gelisteten Unternehmen zu einem Punktestand verdichtet. Bei Börsen, die wegen der Zeitverschiebung zum jeweiligen Berechnungszeitpunkt geschlossen sind, fließen die Schlusskurse vom Vortag in die Bewertung ein.
MSCI überprüft den Index im Hinblick auf die hinterlegten Aktienmärkte vier Mal pro Jahr (Februar, Mai, August, November) und passt die Länderquoten bei Bedarf an. Dazu erfolgt im Mai und November eine Neugewichtung (Rebalancing), um die definierten Schwellen für Large und Mid Caps einzuhalten. Aktien, die die Mindestkriterien nicht mehr erfüllen, werden durch andere Titel ersetzt.
Hinzu kommt, dass der Index selbst in drei unterschiedlichen Varianten berechnet wird: als Kursindex (Price Index), Bruttoindex (Gross Index) und Nettoindex (Net Index).
Kursindex
Wenn vom MSCI World Index die Rede ist, ist in der Regel der Kursindex gemeint, der auf US-Dollar-Basis berechnet wird. Der Kursindex spiegelt lediglich die Kursentwicklung der gelisteten Unternehmen wider. Die ausgeschütteten
Dividenden werden nicht berücksichtigt.
Bruttoindex
Im Gegensatz zum Kursindex fließen bei der Brutto-Variante – dem MSCI World Index (Gross) – auch die gezahlten Dividenden in die Berechnung ein. Es wird unterstellt, dass die Ausschüttungen direkt wieder angelegt, sprich thesauriert, werden. Im Börsenjargon wird diese Indexart auch als Performanceindex oder Total-Return-Index bezeichnet. Quellensteuern, die bei ausländischen Aktien anfallen können, werden nicht berücksichtigt.
Nettoindex
Auch die Netto-Variante des MSCI World ist ein Performanceindex. Im Gegensatz zum Bruttoindex werden beim MSCI World Index (Net) allerdings noch die Quellensteuern von den Ausschüttungen abgezogen, bevor diese in die Indexberechnung eingehen.
Saskia Weck ist Finanzredakteurin und Finanzanlagenfachfrau. Sie schreibt über die Themen ETFs, Fonds, Aktien, Anleihen, Rente, Altersvorsorge, Karriere sowie Geld und Familie. Sie kommt aus der Female Finance Branche und hat es sich zum Ziel gesetzt, dass sich jede:r unkompliziert Wissen über das Thema Finanzen aneignen kann.