Eine Wohngemeinschaft – WG – ist nicht nur eine Wohnform für Studierende. Längst entscheiden selbst Ältere, darunter auch Senioren, sich eine Wohnung oder ein Haus zu teilen. In Zeiten hoher Mieten und vieler alleinstehender Menschen sind sie in jedem Alter interessant. Wer in eine WG zieht, kann sich oft viel mehr und schöneren Wohnraum leisten, als wenn er alleine leben würde. Statt dem Einzimmerappartement ist vielleicht sogar ein Haus in guter Lage mit einem großen Garten drin – und neue Bekannte gibt es gleich dazu.
Gründe für das Leben in einer Wohngemeinschaft (WG)
Das Wohnen in einer Wohngemeinschaft hat viele Facetten: Alleinerziehende tun sich zusammen, um sich gegenseitig zu unterstützen. Freundinnen und Freunde teilen sich eine Wohnung, weil es geselliger ist und weil man gemeinsam eine größere und schönere Wohnung anmieten kann. Eine Zweck-WG entsteht, weil gemeinsam zu wohnen günstiger ist und man sich gegenseitig im Alltag hilft. Gerade vor dem Hintergrund steigender Energiekosten und teuren und knappen Wohnraums in den Ballungsgebieten, wird diese Wohnform nochmal attraktiver.
- Geld sparen: Gemeinsam wohnen hat einige Vorteile. Man kann viele Dinge, so zum Beispiel Küchenutensilien, elektrische Geräte wie eine Spül- oder Waschmaschine oder auch Werkzeuge, vielleicht sogar ein Auto, gemeinsam nutzen. Das spart nicht nur Geld, sondern ist auch eine nachhaltige und ressourcenschonende Lebensweise.
- Soziale Aspekte: Wer gemeinsam lebt, ist weniger alleine. Mitbewohner bringen Freunde mit in die Wohngemeinschaft, das kann inspirierend wirken. Nicht zuletzt kann man sich gegenseitig unterstützen und die Hausarbeit teilen.
- Platz: Noch dazu ist es meist für den einzelnen günstiger, mit anderen eine größere Wohnung zu teilen, als ein kleines einzelnes Appartement anzumieten. Es ist sogar denkbar, gemeinsam ein großes Haus mit Garten zu beziehen.
Wohngemeinschaft: Gemeinsam Wohnen und Geld sparen
Wohnraum ist knapp und teuer in den großen Städten, die Energiekosten explodieren und die Inflation treibt die Lebenshaltungskosten in die Höhe. Wer sich mit anderen zusammenfindet und eine Wohngemeinschaft gründet oder jemanden zur Untermiete bei sich aufnimmt, spart viel Geld: Gemeinsam lassen sich oft größere, schönere Wohnungen anmieten und von Spülmaschine bis Akkuschrauber und Auto lässt sich alles untereinander teilen. Obendrein gewinnt man Geselligkeit, was vor allem für ältere, alleinstehende Menschen nicht zu unterschätzen ist.
WG-Bewohner zahlen weniger Miete
Bei kleinen Wohnungen liegt der Quadratmeterpreis in der Regel höher als bei größeren. Zudem können sich WG-Bewohner Bad und Küche teilen. Bei gleichem Budget kann der Wohnraum in einer Wohngemeinschaft entsprechend großzügiger und komfortabler ausfallen als in einer Single-Wohnung.
Zum Vergleich: Der mittlere Preis (Median) für Wohnungen bis 40 Quadratmeter lag 2021 bei 11,20 Euro. Das ergab eine nicht repräsentative Auswertung des Immobilienportals Immowelt.de. Für bis zu 80 beziehungsweise 120 Quadratmeter große Wohnungen waren hingegen im Schnitt nur 8,20 Euro beziehungsweise neun Euro pro Quadratmeter fällig. Wer 400 Euro für die Kaltmiete zur Verfügung hat, kann sich bei den oben genannten Preisen eine Single-Wohnung mit rund 35 Quadratmetern leisten. Sucht er sich hingegen mit zwei weiteren Personen mit identischem Budget eine gemeinsame Wohnung, kann diese rund 130 Quadratmeter groß ausfallen – das reicht für drei geräumige Zimmer und eine große Gemeinschaftsküche. Zudem sind in der Gemeinschaftswohnung die Nebenkosten niedriger.
Je nach Stadt und Ausstattung der Wohnung können die Preise natürlich erheblich abweichen. In Ballungsgebieten wie München oder Frankfurt wird es kaum möglich sein, für 400 Euro Kaltmiete überhaupt eine Single-Wohnung zu finden. An der Grundaussage des Rechenbeispiels ändert das aber nichts: Gemeinsam können Sie sich mehr Platz leisten.
Neben- und Betriebskosten abrechnen und sparen
Wenn Sie gemeinsam mit anderen leben, dann teilen Sie nicht nur die Miete, sondern auch die Nebenkosten: Heizung-, Strom-, Wasserkosten, Müllgebühren und was sonst noch so anfällt.
Der individuelle Energieverbrauch lässt sich kaum pro Kopf exakt berechnen. Zwar geht das zum Teil bei Heizkosten – an den Heizkörpern ist oft ein Zähler angebracht – aber die Heizkosten von Gemeinschaftsräumen müssen ja auch bezahlt werden. Es bleibt also Ihnen überlassen, wie Sie die Kosten aufteilen. Denkbar wäre, Heizkosten nach Zimmergröße zu berechnen und alles andere zu gleichen Anteilen aufzuteilen. Arbeitet ein WG-Mitglied im Homeoffice und ist mehr zuhause als andere, wäre es denkbar, dass dieser Mitbewohner etwas mehr bezahlt. Allerdings sollte man hier nicht zu kleinlich sein. Jeder ist mal länger oder kürzer im Urlaub oder auf Reisen – wer dann jedes Mal akribisch Energiekosten abrechnen will, wird scheitern. Alle anderen Neben- und Betriebskosten sollten die WG-Bewohner zu gleichen Anteilen aufteilen.
Gemeinsam sparen können WG-Bewohner übrigens oft auch durch einen Strom- und Gasanbieterwechsel. Übers Jahr gerechnet lässt sich so oft schon eine schöne WG-Party finanzieren. Der Anbieterwechsel ist keine große Sache. Im Internet gibt es zahlreiche Vergleiche, die die Suche nach einem passenden Tarif vereinfachen. Auch auf biallo.de finden Sie einen Strompreisvergleich und einen Gaspreisvergleich.