





Auf einen Blick
Eine sichere und einfache Geldanlage, die mehr als zwei Prozent Zinsen abwirft – Festgeld hat vor allem bei Großeltern einen guten Ruf. Und warum auch nicht? Auf einem Festgeldkonto lässt sich mittelfristig Geld für die Kinder oder Enkel parken. Geldgeschenke oder auch ein Erbe lassen sich so risikolos aufbewahren. Und nicht nur das: Man weiß auch von Anfang an, wann man wie viel Geld von der Bank zurückbekommt – ohne Wenn und Aber. Ist ein Festgeldkonto also nicht ideal geeignet, um für den Nachwuchs zu sparen? Wir stellen Ihnen die besten Festgeldanbieter für Minderjährige vor.
Ja, die gibt es. Sowohl Direkt- als auch Filialbanken bieten Festgeldkonten für Kinder sowie Jugendliche an. Dabei locken sie oft mit guten Angeboten – schließlich liegt den Geldhäusern etwas daran, Kinder und Jugendliche möglichst früh an sich zu binden und zu dauerhaften Kundinnen und Kunden zu machen.
Achten Sie bei der Wahl des Festgeldkontos darauf, dass die Zinsen jährlich fließen und nicht etwa erst zum Ende der Laufzeit. Außerdem sollten die jährlich auflaufenden Zinsen automatisch reinvestiert werden, damit die angelegte Summe möglichst gut wächst. So profitieren Sie optimal vom Zinseszinseffekt.
Achtung! Bei einigen Banken ist es nötig, das Festgeld vor Fälligkeit zu kündigen, um die angelegte Summe sowie die aufgelaufenen Zinsen und Zinseszinsen zurückzubekommen. Anderenfalls legen diese Banken das Geld zu den dann geltenden Konditionen für die gleiche Laufzeit noch einmal an. Klären Sie am besten direkt bei Vertragsabschluss, ob die Bank Ihrer Wahl diese sogenannte "Prolongation" anwendet.
Wählen Sie eine Bank mit Sitz in der EU, im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) oder in Großbritannien. Die Ratingagenturen Fitch, Moody’s und Standard & Poor’s sollten dem Land eine der Bestnoten (AAA oder AA) gegeben haben. Durch die europäische oder deutsche Einlagensicherung dürfen Sie davon ausgehen, dass Ihre Einlagen bis zu einem Betrag von 100.000 Euro pro Person und Bank abgesichert sind. Das bedeutet, dass Sie diesen Betrag auch dann zurückbekommen, wenn die Bank pleite gehen sollte. Wir listen nur Banken, die diese Vorgaben erfüllen.
In unserem Festgeldvergleich für Kinder und Jugendliche gehen wir von einer Anlagesumme in Höhe von 10.000 Euro und einer zehnjährigen Laufzeit aus. Die besten Zinsen für Ihr Kind bekommen Sie unter diesen Kriterien aktuell hier:
Bank | Zins p. a. | Mindestanlage | Einlagensicherung / Land |
Pbb Direkt | 2,60 % | 5.000 Euro | 100.000 Euro p. P. (Deutschland) / über BdB in Millionenhöhe |
NIBC | 2,50 % | 1.000 Euro | 100.000 Euro p. P. (Niederlande) |
Yapi Kredi Bank | 2,50 % | 2.000 Euro | 100.000 Euro p. P. (Niederlande) / Zzgl. freiw. Einlagensicherung über VÖB |
IKB | 2,45 % | 5.000 Euro | 100.000 Euro p. P. (Deutschland) / über BdB in Millionenhöhe |
Triodos Bank | 1,50 % | 5.000 Euro | 100.000 Euro p. P. (Niederlande) |
Quelle: Angaben der Anbieter, Festgeldvergleich von biallo.de und sparkonto.org; Stand: 7. März 2025, geordnet nach Zinssatz.
Beispielrechnung Festgeld: Sie legen zehn Jahre lang 10.000 Euro zu 2,50 Prozent Zinsen pro Jahr für Ihr Kind an. Die Zinserträge werden jährlich thesauriert, also reinvestiert. Am Ende der Laufzeit hätte Ihr Kind ein Vermögen in Höhe von 12.800 Euro. Zum Vergleich: Wählen Sie ein mit zwei Prozent verzinstes Festgeldkonto, stehen am Ende der zehnjährigen Laufzeit nur 12.189,94 Euro zu Buche.
Nutzen Sie gern unseren biallo.de-Zinseszinsrechner für Ihre eigenen Berechnungen.
Um ein Festgeldkonto für Ihr Kind zu eröffnen, ist eine Einverständniserklärung beider Erziehungsberechtigter vonnöten. Das Konto sollte jedoch am besten auf den Namen des Kindes laufen (dazu später mehr).
Großeltern können ein Festgeldkonto für ihre Enkel also nicht selbst eröffnen, sollte es sich bei ihnen nicht um die Erziehungsberechtigten handeln. Dafür ist immer das Einverständnis aller Erziehungsberechtigten – das sind in der Regel die Eltern beziehungsweise der alleinerziehende Elternteil mit alleinigem Sorgerecht – nötig.
Gut 200.000 Euro und mehr kostet ein Kind bis zum 18. Geburtstag. Wenn es studiert, wird es noch deutlich teurer. Womit Eltern rechnen müssen und wie sie finanziell vorsorgen können, erfahren Sie in unserem Ratgeber: "Was kostet ein Kind".
Im Grunde genommen läuft eine Festgeldkontoeröffnung nicht anders ab als die Eröffnung eines Giro- oder Tagesgeldkontos. Sie durchlaufen gemeinsam mit dem anderen sorgeberechtigten Elternteil sowie Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter das Postident-Verfahren. Das funktioniert in der Regel sowohl über einen Videoanruf als auch durch die Vorlage der notwendigen Dokumente bei einer Postfiliale. Für die Kontoeröffnung brauchen Sie die Personalausweise der Eltern sowie des Kindes oder alternativ die Geburtsurkunde Ihres Sprösslings, sollte er noch keinen Personalausweis haben.
Die Vertragsunterlagen werden Ihnen dann üblicherweise wenige Tage später per Post nach Hause geschickt. Überlegen Sie sich, welches Girokonto als Referenzkonto für das Festgeldkonto dienen soll (von diesem Konto wird der Sparbetrag abgebucht beziehungsweise wird das Ersparte nach Ablauf der Laufzeit darauf überwiesen) und senden Sie die Verträge unterschrieben zurück an die Bank. Die notwendigen Zugangsdaten zu dem Festgeldkonto liegen dann wenige Tage später in Ihrem Briefkasten.
Ein Festgeldkonto wäre auch für Sie selbst interessant? Dann werfen Sie unbedingt einen Blick auf unseren großen Biallo-Festgeldvergleich:
Väter und Mütter können selbstverständlich ein Festgeldkonto auf den eigenen Namen eröffnen und das Ersparte später dem Nachwuchs zugutekommen lassen. Sollte es jedoch zu einer Trennung beziehungsweise Scheidung der Eltern kommen, könnte es Streit darüber geben, wem das Geld gehört. Deshalb ist es sicherer, das Kind zum Inhaber des Festgeldkontos zu machen. Das hat auch steuerliche Vorteile.
Jede Bürgerin und jeder Bürger hat von Geburt an einen Steuerfreibetrag. Diesen Freibetrag können Sie auch dann nutzen, wenn Sie Geld für Ihre Kinder anlegen möchten.
Ihr Kind darf jährlich bis zu 11.604 Euro (Stand: 2024) „dazuverdienen“, ohne dass es darauf Steuern abführen müsste. Darüber hinaus steht ihm der Sparerpauschbetrag in Höhe von 1.000 Euro sowie der Sonderausgaben-Pauschbetrag in Höhe von 36 Euro pro Jahr zu. Zusammengenommen bleiben also Gewinne bis zu einer Grenze von 12.640 Euro jährlich steuerfrei.
Wichtig: Denken Sie in jedem Fall daran, für Ihr Kind einen Freistellungsauftrag einzurichten, damit Zinserträge bis zum Betrag von 1.000 Euro pro Jahr steuerfrei bleiben und kein automatischer Steuerabzug erfolgt. Zudem wird der Grundfreibetrag nicht direkt von der Bank beim Kapitalertragsteuerabzug berücksichtigt. Um diesen Freibetrag geltend zu machen, müssen die Eltern für das Kind eine Einkommensteuererklärung abgeben, damit das Finanzamt die von der Bank einbehaltene Kapitalertragsteuer erstatten kann. Alternativ können Eltern eine Nichtveranlagungsbescheinigung für ihre Kinder beim Finanzamt beantragen. Mit dieser Bescheinigung können Kinder von der Abgeltungsteuer auf Kapitalerträge freigestellt werden, wenn sie der Bank vorliegt.
Das Geld, das Sie für Ihr Kind anlegen, geht Sie von diesem Zeitpunkt an im Grunde genommen nichts mehr an. Es gehört dem Kind. Dieses darf ab dem 18. Geburtstag damit tun, worauf auch immer es Lust hat. Kleidung oder Nahrung für Ihren Spross dürfen Sie davon nicht finanzieren. Sie als Erziehungsberechtigte oder Erziehungsberechtigter bekommen jedoch bis zur Volljährigkeit des Kindes automatisch eine Vollmacht für das Konto, um es zu verwalten.
Abgestimmt auf Ihre finanziellen Verhältnisse, den Zweck der Geldanlage und die Anzahl der Jahre, in der Sie und Ihr Nachwuchs auf das Geld verzichten können, könnten die folgenden Anlagemöglichkeiten infrage kommen:
Ein Tagesgeldkonto bietet sich ebenso gut wie ein Festgeldkonto zur sicheren Aufbewahrung des Geldes Ihres Kindes an. Tagesgeld ist jedoch viel flexibler. Sie können das Guthaben prinzipiell innerhalb von ein bis zwei Werktagen zurück auf das Referenzkonto (Girokonto oder auch Kinderkonto) überweisen. Dafür büßen Sie bei Tagesgeld in der Regel an Zinsen ein, denn diese sind oftmals niedriger als beim Festgeld – und sie können sich im Laufe der Zeit verändern.
Wenn die Paten, Tanten oder Onkel also etwas Geld zur Taufe oder Einschulung schenken und Sie wissen, dass Ihr Kind demnächst ein neues Fahrrad braucht, könnten Sie das Geld zunächst auf ein gut verzinstes Tagesgeldkonto für Minderjährige legen, bis Sie es brauchen.
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Kinder haben in der Regel einen langen Anlagehorizont. Vor allem dann, wenn Sie bereits ab der Geburt, der Taufe oder der Einschulung Geld für Ihren Sohn oder Ihre Tochter Geld zurücklegen möchten, sind Aktienfonds oder -ETFs eine gute Möglichkeit, von den Entwicklungen des Kapitalmarkts zu profitieren und langfristig ein finanzielles Fundament für Ihr Kind aufzubauen. Rund sechs bis acht Prozent Zinsen pro Jahr waren in der Vergangenheit möglich, wenn Sie mit einem ETF auf einen weltweiten Aktien-Index wie den MSCI World setzten. Zum ETF-Ratgeber.
Für spezifische Sparziele wie ein Auslandsjahr oder den Führerschein mag Festgeld das Mittel der Wahl sein. Es ist sicher, terminierbar und wirft aktuell wesentlich mehr Zinsen ab als das längst überholte Sparbuch. Doch wer einen langen Anlagezeitraum von zehn oder gar 18 Jahren hat, der sollte das Risiko nicht gänzlich scheuen.
Selbst, wenn Sie sehr sicherheitsbedacht sind, könnten Sie die Sparsumme auf Festgeld und einen global anlegenden ETF aufteilen, damit zumindest ein Teil des Geldes von den Entwicklungen des Kapitalmarktes profitieren kann. Ein Pantoffelportfolio beispielsweise ist auch als Geldanlage für Kinder bestens geeignet.