Hypothekendarlehen

Bauzinsen 2025: Die aktuelle Zinsentwicklung

Sebastian Schick
Chefredakteur
Andreas Jalsovec
Redakteur
Aktualisiert am: 01.07.2025

Auf einen Blick

  • Nach dem starken Anstieg im März halten sich die Bauzinsen schon seit längerem auf etwas höherem Niveau. Zehnjährige Baufinanzierungen kosten derzeit im Schnitt 3,61 Prozent pro Jahr (Stand 27. Juni 2025). 
  • Von biallo.de befragte Experten erwarten vorerst eine weitere Seitwärtsbewegung der Bauzinsen. Die Umfrage unter den Fachleuten zeigt aber auch: Bis zum Jahresende dürften die Zinsen erneut steigen.
  • Wie geht es mit den Konditionen für die Baufinanzierung weiter? Und ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um einen Baukredit abzuschließen? Wir analysieren die Entwicklung und geben einen Ausblick auf die kommenden Wochen.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. So entwickeln sich die Bauzinsen aktuell
  2. Wie geht es 2025 mit den Bauzinsen weiter?
  3. Das kostet Baugeld aktuell
  4. Annuitätendarlehen: Die besten Bauzinsen im Vergleich
  5. Was beeinflusst die Bauzinsen?
  6. Entwicklung der Bauzinsen im historischen Vergleich
  7. Baufinanzierung berechnen und die besten Bauzinsen finden
  8. So berechnet die Bank Ihre Bauzinsen
  9. Fragen und Antworten zum Thema Baufinanzierungszinsen

Den steilen Anstieg gab's im März: Wegen der Ankündigung des Milliarden-Schuldenpakets der Bundesregierung waren die Bauzinsen im Frühjahr nach oben geschnellt. Seitdem sind sie wieder etwas gefallen – halten sich aber auf höherem Niveau..   

So lag der Zinssatz für zehnjährige Baufinanzierungen Ende März im Durchschnitt laut Biallo Baugeld-Index bei 3,69 Prozent. Das war der höchste Stand seit Juli 2024. Aktuell liegt der Zins bei 3,61 Prozent (Stichtag 1. Juli 2025). Doch wie geht es weiter – und ist jetzt der richtige Zeitpunkt für den Immobilienkauf und den Abschluss eines Baukredits? Oder sollten Häuslebauer und Immobilienkäufer lieber noch warten? Wir analysieren die Entwicklung, geben einen Ausblick auf die kommenden Monate – und sagen Ihnen, wo Sie derzeit die besten Bauzinsen bekommen.

So entwickeln sich die Bauzinsen aktuell

Biallo-Baugeld-Index für zehnjährige Annuitätendarlehen (Zwölf-Monats-Chart)

Biallo-Baugeld-Index

Der Chart oben für zehnjährige Baufinanzierungen zeigt: Seit Jahresanfang sind die Zinsen deutlich gestiegen. Ab April ging es dann wieder leicht nach unten. Insgesamt halten sich die Zinsen jedoch seitdem weitgehend auf dem höheren Niveau. Das gilt auch für längere Laufzeiten: Für 15-jährige Baudarlehen werden im Durchschnitt aktuell 3,90 Prozent aufgerufen. Zum Jahresanfang waren es noch 3,51 Prozent. 20-jährige Annuitätendarlehen kosten aktuell im Schnitt 4,06 Prozent effektiv pro Jahr. Die Zinsverläufe können Sie sich in unserem Chart oben anzeigen lassen, wenn Sie die Zinsbindung bei den Baugeldindizes und die Betrachtungszeiträume entsprechend ändern. 

Biallo Baufinanzierung Empfehlung

Die nachfolgenden Anbieter wurden von Biallo als Empfehlung aus unserem Vergleich ausgewählt. Kreditbetrag: 350.000 €, Zinsbindung: 10 Jahre, Anbieter: Alle Anbieter. Die angezeigten Anbieter stellen keinen vollständigen Marktüberblick dar.
Anbieter und Produkt
Zinssatz
Bewertung
Rate
Anbieter und Produkt
Zinssatz
3,10%
Bewertung
3,9/5
Rate
1.615,83 €
Anbieter und Produkt
Zinssatz
3,10%
Bewertung
3,8/5
Rate
1.615,83 €
Anbieter und Produkt
Zinssatz
3,10%
Bewertung
4,2/5
Rate
1.618,75 €
Sämtliche Angaben ohne Gewähr. Datenstand 03.07.2025

Wie geht es 2025 mit den Bauzinsen weiter?

Das hängt von mehreren Faktoren ab. Wichtig ist zum einen die Inflationserwartung. Derzeit spricht vieles dafür, dass die Teuerung in der Eurozone weiter sinkt. Gehen damit auch die Inflationserwartungen zurück, spricht das für einen Rückgang bei den Bauzinsen. Andererseits herrscht große Unsicherheit darüber, wie sich die Wirtschafts- und Handelspolitik der USA und deren Präsidenten Donald Trump langfristig auf Inflation und Wirtschaft in den USA und Europa auswirken. 

Kommt es tatsächlich zu weiteren protektionistischen Maßnahmen der Trump-Regierung, könnte die Teuerung erneut aufflammen. Höhere Inflationserwartungen dürften dann auch die Bauzinsen nach oben treiben. 

Hinzu kommt das angekündigte Schuldenpaket von Union und SPD: Es weckt bei Investoren die Erwartung, dass für deutsche Staatsanleihen künftig höhere Zinsen fällig werden. Das treibt die Rendite der Papiere nach oben – und damit auch die Bauzinsen. Denn der Zinssatz für Baufinanzierungen orientiert sich an der Rendite der Bundeswertpapiere mit längerer Laufzeit (siehe unten). 

Experten-Prognose: Bauzinsen dürften bis Ende 2025 steigen

Wir haben Ende Juni 14 Banken und Kreditvermittler befragt, wie sie die weitere Entwicklung der Bauzinsen und Immobilienpreise einschätzen. Ausgehend vom derzeitigen Niveau gehen die Experten zunächst von einer Seitwärtsbewegung der Zinsen aus. Bis zum Jahresende jedoch erwartet die Mehrheit der Fachleute, nämlich neun der 14 Befragten, einen Anstieg. Im Durchschnitt könnte es bis Ende 2025 nochmal um 0,3 Prozentpunkte nach oben gehen. Wegen politischer Unsicherheiten – vor allem in den USA – gehen die Fachleute außerdem von vermehrten und stärkeren Schwankungen beim Zinsniveau aus. Den ausführlichen Artikel zu unserer Bauzins-Umfrage finden Sie hier: 

Das kostet Baugeld aktuell

Welchen Zins Immobilienkäufer tatsächlich erhalten, hängt neben dem Zinsniveau von vielen Faktoren ab – zum Beispiel von der Laufzeit, der Beleihungsgrenze beziehungsweise dem sogenannten Beleihungsauslauf sowie den Konditionen des Kreditinstituts und nicht zuletzt von der Darlehensart. Die Zinsen, die einzelne Anbieter bieten, könnten sich dabei deutlich vom Durchschnittszins am Markt unterscheiden.

Annuitätendarlehen

Der Klassiker der Baufinanzierung ist das Annuitätendarlehen. Die folgende Tabelle zeigt, welche Durchschnitts- und Spitzenzinsen Banken für eine Baufinanzierung mit 60 Prozent Beleihung derzeit bei verschiedenen Laufzeiten verlangen (Stichtag 01. Juli 2025).

LaufzeitDurchschnittl. eff. Jahreszins
aller gelisteten Angebote
Spitzenzins1
10 Jahre3,61 Prozent3,20 Prozent
15 Jahre3,90 Prozent3,46 Prozent
20 Jahre4,06 Prozent3,76 Prozent
Quelle: biallo.de Baugeld-Index und Baufinanzierung-Vergleich; Stand: 1. Juli 2025; Angaben ohne Gewähr. 1300.000 Euro Kreditsumme, 60 Prozent Beleihung, 1,5 Prozent Anfangstilgung; Effektivzins pro Jahr; Angebote von Banken und Versicherungen; Finanzmakler bieten zum Teil günstigere Zinsen, siehe Baufinanzierung-Vergleich. 

Annuitätendarlehen: Die besten Bauzinsen im Vergleich

Die obige Tabelle macht deutlich: Die Differenz zwischen Spitzenzins und Durchschnittszins beträgt je nach Zinsbindung 30 bis 40 Basispunkte. Das erscheint auf den ersten Blick nicht viel. Doch bei einem 15-jährigen Baukredit in Höhe von 300.000 Euro und einer Anfangstilgung von zwei Prozent macht ein Unterschied zwischen Spitzenzins und Durchschnittszins, wie er sich in der Tabelle findet, über die Laufzeit etwa 14.800 Euro aus, die Sie sich an Zinskosten bei einem Top-Anbieter im Vergleich zum Marktdurchschnitt sparen können. Zudem fällt die monatliche Rate mit rund 1.350 Euro um etwa 105 Euro günstiger aus.  

Die folgende Tabelle bildet einen Ausschnitt aus unserem Baufinanzierungsvergleich ab. Sie zeigt die besten Angebote von Banken und Versicherungen für Annuitätendarlehen mit zehnjähriger Laufzeit

Biallo Baufinanzierung Empfehlung

Die nachfolgenden Anbieter wurden von Biallo als Empfehlung aus unserem Vergleich ausgewählt. Kreditbetrag: 300.000 €, Zinsbindung: 10 Jahre, Anbieter: Ohne Finanzmakler. Die angezeigten Anbieter stellen keinen vollständigen Marktüberblick dar.
Anbieter und Produkt
Zinssatz
Bewertung
Rate
Anbieter und Produkt
Zinssatz
3,20%
Bewertung
Rate
1.412,50 €
Anbieter und Produkt
Zinssatz
3,41%
Bewertung
3,3/5
Rate
1.460,00 €
Anbieter und Produkt
Zinssatz
3,51%
Bewertung
Rate
1.462,50 €
Sämtliche Angaben ohne Gewähr. Datenstand 03.07.2025

 

Bei einer Zinsbindung von 15 Jahren müssen Kundinnen und Kunden tiefer in die Tasche greifen: Die Zinsen liegen hier höher als bei der kürzeren Kreditlaufzeit. Die günstigsten Anbieter mit 15 Jahren Laufzeit zeigt die Tabelle: 

Biallo Baufinanzierung Empfehlung

Die nachfolgenden Anbieter wurden von Biallo als Empfehlung aus unserem Vergleich ausgewählt. Kreditbetrag: 300.000 €, Zinsbindung: 15 Jahre, Anbieter: Ohne Finanzmakler. Die angezeigten Anbieter stellen keinen vollständigen Marktüberblick dar.
Anbieter und Produkt
Zinssatz
Bewertung
Rate
Anbieter und Produkt
Zinssatz
3,46%
Bewertung
Rate
1.475,00 €
Anbieter und Produkt
Zinssatz
3,60%
Bewertung
3,8/5
Rate
1.510,00 €
Anbieter und Produkt
Zinssatz
3,66%
Bewertung
Rate
1.525,00 €
Sämtliche Angaben ohne Gewähr. Datenstand 03.07.2025

 

Wer seinen Bauzins noch länger festschreiben möchte, muss eine noch etwas höhere Kredit-Belastung einplanen: 20-jährige Baudarlehen kosten noch einmal ein gutes Stück mehr als eine Baufinanzierung über zehn oder 15 Jahre: 

Biallo Baufinanzierung Empfehlung

Die nachfolgenden Anbieter wurden von Biallo als Empfehlung aus unserem Vergleich ausgewählt. Kreditbetrag: 300.000 €, Zinsbindung: 20 Jahre, Anbieter: Ohne Finanzmakler. Die angezeigten Anbieter stellen keinen vollständigen Marktüberblick dar.
Anbieter und Produkt
Zinssatz
Bewertung
Rate
Anbieter und Produkt
Zinssatz
3,76%
Bewertung
Rate
1.547,50 €
Anbieter und Produkt
Zinssatz
3,76%
Bewertung
Rate
1.550,00 €
Anbieter und Produkt
Zinssatz
3,81%
Bewertung
3,8/5
Rate
1.560,00 €
Sämtliche Angaben ohne Gewähr. Datenstand 03.07.2025

Was beeinflusst die Bauzinsen?

Die aktuellen Regierungspläne zur Verschuldung haben deutlich gemacht, wie wichtig die Renditen lang laufender Bundesanleihen – die sogenannten Bundrenditen – für die Bauzinsen sind. Insbesondere die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen sind ein wichtiger Taktgeber für die Bauzins-Entwicklung. Der Grund: Die Bundrenditen dienen als Referenzwert für Hypothekenpfandbriefe, mit denen die Banken ihre Immobilienkredite refinanzieren. Das bedeutet: Je mehr Zinsen eine Bank für ihre ausgegebenen Pfandbriefe berappen muss, desto höher fallen auch die Bauzinsen aus, die sie an ihre Kunden weiterreicht.

Die Renditen der zehnjährigen Staatspapiere notieren aktuell bei rund 2,57 Prozent (Stand: 1. Juli 2025). Das ist in etwa so hoch wie vor einem Monat. Darin spiegelt sich der derzeitige Seitwärtstrend der langfristigen Zinsen wider.  

Baugeld hat Zinswende antizipiert

Von Mitte 2019 bis Anfang 2022 verliefen die Bauzinsen konstant unter der Ein-Prozent-Marke in einem Seitwärtstrendkanal. Doch dann kletterten die Zinsen mit den steigenden Inflationsraten deutlich nach oben, bevor die EZB schließlich im Juli 2022 die Zinswende einläutete und ihren Leitzins zum ersten Mal anhob.

Auch die im Juni 2024 von der EZB eingeleitete "Zinswende 2.0" nach unten haben die Hypothekenzinsen bereits Monate zuvor antizipiert. Das zeigt der Zinsrutsch von Ende 2023 anschaulich.

Biallo-Baugeld-Index: Entwicklung der Bauzinsen für zehnjährige Darlehen (Vier-Jahres-Chart)

Biallo-Baugeld-Index

Entwicklung der Bauzinsen im historischen Vergleich 

Anfang der 1980er-Jahre kletterten die Hypothekenzinsen im Schnitt noch auf bis zu zwölf Prozent (Herbst 1981). Anfang 2011 waren es nur noch um die vier Prozent. Mitte 2019 fiel der Biallo-Baugeld-Index zum ersten Mal unter die Ein-Prozent-Marke, als die EZB die geldpolitischen Zügel weiter lockerte. Im September 2019 schließlich senkten die Währungshüter den Einlagensatz von minus 0,40 auf minus 0,50 Prozent, wodurch sich die Bauzinsen der Nulllinie annäherten. Mit KfW-Förderung waren damals sogar Baufinanzierungen zu Negativzinsen möglich. Anfang 2022 schließlich wurde der langfristige Abwärtstrend nach oben durchbrochen.

15-Jahres-Chart der Bauzinsen für zehnjährige Darlehen

Biallo-Baugeld-Index

Baufinanzierung berechnen und die besten Bauzinsen finden

Eine Immobilienfinanzierung sollte gut geplant sein. Wie hoch die Darlehenssumme bei den persönlichen finanziellen Voraussetzungen überhaupt ausfallen könnte, welche monatliche Belastung dies bedeuten würde und welche Restschuld am Ende der Laufzeit übrig wäre – all dies können Sie mit dem Baufinanzierungsrechner von biallo.de berechnen.

Im nächsten Schritt heißt es gründlich vergleichen, denn es gibt erhebliche Unterschiede zwischen den Anbietern. Unser Baufinanzierung-Vergleich hilft Ihnen dabei, die besten Bauzinsen zu finden. Das lohnt sich. Ein Zinsunterschied von nur wenigen Zehntelprozent mag auf den ersten Blick unerheblich wirken. Über die Jahre hinweg macht er sich aber finanziell deutlich bemerkbar.

Beispiel: 200.000 Euro Kreditbedarf, 15 Jahre Laufzeit, 3,5 Prozent Anfangstilgung, 60 Prozent Beleihung. Angenommen, eine Bank verlangt einen Sollzins in Höhe von 3,00 Prozent pro Jahr. Kreditnehmer müssen eine monatliche Rate von rund 1.080 Euro zahlen. Am Ende der Laufzeit hätte der Kredit rund 63.000 Euro an Zinskosten verursacht, die Restschuld läge bei rund 68.000 Euro. 

Verlangt der Baufinanzierer einen halben Prozentpunkt mehr, nämlich 3,50 Prozent Sollzins, beträgt die Rate bereits knapp 1.170 Euro, also fast 100 Euro mehr. Die Zinskosten liegen am Ende der Laufzeit bei rund 72.000 Euro. Die Restschuld beträgt allerdings nur noch 62.000 Euro. 

Bei knapp fünf Prozent Sollzins liegt die Monatsrate bereits bei gut 1.400 Euro – mit Zinskosten von mehr als 98.000 Euro und einer Restschuld von knapp 45.000 Euro. Im Vergleich zum ersten Angebot hätten Sie gut 35.000 Euro mehr Zinsen bezahlt, allerdings auch knapp 23.000 Euro mehr getilgt. Macht unterm Strich einen Kostenunterschied von knapp 13.000 Euro.

So berechnet die Bank Ihre Bauzinsen

Welcher Kreditzins final im Kreditvertrag steht, hängt von beeinflussbaren und unbeeinflussbaren Faktoren ab.

Wovon die Höhe der Bauzinsen abhängt

Wie eingangs erwähnt, sind die Renditen auf dem Pfandbriefmarkt ein wichtiger Gradmesser für die Bauzinsen. Je mehr Zinsen die Bank für die Refinanzierung ihres Kreditgeschäfts berappen muss, desto höher fallen auch die Bauzinsen aus.

Benchmark für Pfandbriefe sind wiederum Bundesanleihen, deren Renditen nicht nur durch die Geldpolitik der EZB beeinflusst werden, sondern auch von anderen Faktoren abhängen. Fliehen Anleger beispielsweise wie im Frühjahr 2020 – dem Ausbruch der Corona-Krise – in "sichere Häfen", zu denen auch die Bundesanleihen zählen, so sinken die Renditen der Staatspapiere und in der Folge auch die Renditen der Pfandbriefe sowie die Bauzinsen. Dass wiederum Anleger auf sichere Geldanlagen setzen, dafür kann es viele verschiedene Gründe geben. 

So kann man die Höhe der Bauzinsen beeinflussen

Auf das allgemeine Zinsniveau haben Anleger keinen Einfluss. Es gibt aber sehr wohl Stellschrauben, mit denen Sie die Zinsen ihrer individuellen Baufinanzierung beeinflussen können. Eine Rolle dabei spielen:   

Die wichtigsten Einflussfaktoren für die Baufinanzierungszinsen im Detail:

Kreditbedarf und Beleihungsgrenze

Maßgeblich für die Höhe der Zinsen bei der Baufinanzierung ist natürlich zuerst einmal der Kreditbedarf. Also die Frage, wie hoch das Darlehen nach Einsatz des Eigenkapitals überhaupt sein muss. Jede Bank oder Sparkasse legt für sich den sogenannten Beleihungswert fest. Dabei macht sie einen Sicherheitsabschlag von zehn bis 30 Prozent zum Marktwert der Immobilie.

Hintergrund dieses Vorgehens

Die Bank sichert sich für den Fall ab, dass der Kreditnehmer seine laufenden Zins- und Tilgungszahlungen nicht mehr erfüllen kann und sie die Immobilie verkaufen oder versteigern muss. Der Abschlag auf den Marktwert gibt ihr die Gewissheit, in diesem Fall das gesamte Darlehen zurückzuerhalten.

Einfluss der Beleihungsgrenze

Neben dem Beleihungswert hat vor allem die Beleihungsgrenze einen wichtigen Einfluss auf die Kreditkosten bei der Baufinanzierung. Sie kann wiederum zwischen 40 und 80 Prozent des errechneten Beleihungswertes liegen und ist der Wert, den der Kreditnehmer letzten Endes erhält. Eine 100-Prozent-Finanzierung kommt bei Banken nur sehr selten vor und ist an Bedingungen wie ein sehr hohes Einkommen und zusätzliche Sicherheiten geknüpft. 

In den einzelnen Branchen gelten üblicherweise folgende Beleihungsgrenzen: 

  • Volks- und Raiffeisenbanken, Geschäftsbanken: 80 Prozent
  • Hypothekenbanken: 60 bis 65 Prozent
  • Lebensversicherungen: 40 Prozent

Die Beleihungsgrenze reduziert die Kredithöhe noch einmal, nachdem der Beleihungswert ja schon unterhalb des Marktwertes der Immobilie liegt. Dadurch entsteht für den Kreditnehmer in der Regel ein noch höherer Finanzierungsbedarf. 

Das bedeutet: Die Höhe der Beleihungsgrenze entscheidet im Endeffekt, wie viel Eigenkapital Sie aufwenden müssen. Die Faustregel dabei lautet: Je geringer die Beleihungsgrenze, desto niedriger die Zinsen. Wenn die Beleihungsgrenze nämlich nur bei 60 Prozent liegt, müssen Sie entsprechend mehr Eigenkapital aufbringen. Und das wird von den Banken natürlich honoriert. Denn Eigenkapital stellt eine Sicherheit für die Banken dar.

Unterschied zwischen Beleihungsgrenze und Beleihungsauslauf

Neben Beleihungsgrenze und Beleihungswert ist bei einer Baufinanzierung auch vom sogenannten Beleihungsauslauf die Rede. Während die Beleihungsgrenze die maximale Beleihung der Immobilie definiert, drückt der Beleihungsauslauf das prozentuale Verhältnis zwischen Ihrem Darlehen und dem Beleihungswert aus. Ein Beleihungsauslauf von 40 Prozent bedeutet somit, dass 40 Prozent des Beleihungswertes als Darlehen aufgenommen werden. Grundsätzlich gilt: Je niedriger der Beleihungsauslauf, desto niedriger fallen die Zinsen aus. 

Einfluss von Laufzeit und Zinsbindung auf die Bauzinsen

Auch die Laufzeit des Darlehens und die jeweilige Zinsbindung haben einen Einfluss auf die Höhe der Zinsen. Bei der Laufzeit liegt der Einfluss auf der Hand: Je länger die Bank Ihnen das Geld "leiht" beziehungsweise je länger Sie brauchen, bis Sie das Darlehen komplett getilgt haben, desto höher fallen die Zinsen aus. Denn bei einer kurzen Laufzeit hat die Bank ihr Geld ja schneller wieder zur Verfügung. Wenn Sie also über ein hohes Gehalt verfügen, lohnt es sich, die Tilgungsraten hoch anzusetzen. Je schneller Sie aus dem Kredit wieder draußen sind, desto besser.

Was die Zinsbindung betrifft, wird aktuell empfohlen, diese möglichst lang zu wählen. Denn aktuell sind die Zinsen noch relativ niedrig. Je länger Sie das aktuelle Zinsniveau also für Ihre Baufinanzierung halten können, desto besser. Allerdings steigt mit der Zinsbindung der Zinssatz an.

Zuweilen kombinieren Immobilienkäufer auch Kredite mit unterschiedlicher Zinsbindung. Lesen Sie hierzu: Darlehen mit unterschiedlicher Laufzeit - Nicht nur der Mischzins zählt.

Bonität und Sicherheiten

Bei einer Baufinanzierung haben natürlich auch die Bonität des Kreditnehmers und weitere Sicherheiten einen Einfluss auf die Höhe der Zinsen. 

Ihr Schufa-Score, Einkommensnachweise und zusätzliche Sicherheiten wie zum Besipiel eine Lebensversicherung oder ein Bausparvertrag verleihen der Bank ein Bild darüber, wie kreditwürdig Sie sind. Hier gilt die Faustregel: Je besser Ihre Bonität und je mehr Sicherheiten Sie zusätzlich einbringen können, desto geringer fällt der Zinssatz für die Baufinanzierung aus.

Wie können Sie Ihre Bonität verbessern? 

Ihre Bonität können Sie auf unterschiedliche Weise verbessern. Zum Beispiel, indem Sie laufende Kleinfinanzierungen – wie Handys oder andere Elektrogeräte – tilgen. Außerdem können Sie eine weitere Person mit in den Vertrag nehmen oder nach einer Bürgschaft fragen.

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Baufinanzierungszinsen

Was sind Bauzinsen?

Wer eine Immobilie kauft oder baut, muss dafür in aller Regel einen Kredit aufnehmen. Hierfür fallen Kreditzinsen an, die auch als Bauzinsen bezeichnet werden. Je höher die Bauzinsen ausfallen, desto mehr kostet das Darlehen.

Was beeinflusst die Bauzinsen?

Wie hoch die Bauzinsen ausfallen, hängt vom allgemeinen Zinsniveau, der Laufzeit, der Beleihungsgrenze, dem Kreditbedarf, der Bonität und Sicherheit ab. Wer sich das aktuell – trotz zuletzt gestiegener Zinsen – noch niedrige Zinsniveau langfristig sichern möchte und eine lange Laufzeit vereinbart, zahlt dafür zumeist etwas höhere Bauzinsen als für eine kurze Laufzeit. Hat der Bauherr wenig Eigenkapital und muss einen entsprechend hohen Kredit aufnehmen, kann auch das die Zinsen steigen lassen.

Wie hoch sind die Bauzinsen?

Aktuell fallen die Bauzinsen niedrig aus - wenn auch der historische Tiefstand vorüber ist. Der  Biallo-Index zeigt Ihnen tagesaktuell, wie hoch die durchschnittlichen Bauzinsen sind. Mit dem  Biallo-Baufinanzierungsvergleich finden Sie ganz einfach attraktive Angebote.

Wie lange sollte ich die Bauzinsen festschreiben?

In der aktuellen Phase vergleichsweise niedriger Zinsen empfiehlt es sich, die Bauzinsen lange festzuschreiben, also mindestens zehn Jahre, besser 15 oder 20 Jahre. Wermutstropfen: Bei längeren Laufzeiten fallen die Zinsen etwas höher aus als bei kurzen. Dafür erkaufen sich angehende Immobilienbesitzer allerdings Planungssicherheit.

Wie ermitteln wir die Bauzinsen?

Die Zinssätze basieren auf den Angaben der Banken, Versicherungen und Finanzmakler. Diese melden uns fortlaufend ihre Konditionen, die wir tagesaktuell einpflegen. Dabei handelt es sich um die nominalen und effektiven Zinssätze bei unterschiedlichen Laufzeiten und Beleihungsausläufen, aber auch um diverse Rahmenbedingungen – zum Beispiel, ob kostenfreie Sondertilgungen möglich sind, wie lange die Zeit ist, in der keine Bereitstellungszinsen anfallen, und ob und zu welchen Bedingungen Tilgungssatzwechsel möglich sind. 

Warum können Sie den Angaben auf biallo.de vertrauen?

Seit 2001 informiert biallo.de Verbraucher über das Thema private Finanzen. Mit Artikeln, Vergleichen und Rechnern sind wir Experten auf dem Gebiet der Baufinanzierung. Sie erfahren die tagesaktuellen Bauzinsen bei Annuitätendarlehen, Volltilgerdarlehen und Forwarddarlehen. Beim Annuitätendarlehen etwa finden Sie die Bauzinsen von mehr als 30 Anbietern im Vergleich. Zahlreiche Tageszeitungen deutschlandweit drucken regelmäßig Vergleichstabellen auf Basis dieser von biallo.de erhobenen Daten. Beispiele sind Hessische/Niedersächsische Allgemeine, Westdeutsche Zeitung, Münchner Merkur, Südkurier, Neue Osnabrücker Zeitung oder Sächsische Zeitung. 

Über den Chefredakteur Sebastian Schick

nach seinem Studium für das Lehramt an Gymnasien mit der Fächerkombination Deutsch/Latein/Geschichte in Würzburg und Berlin entschied sich Sebastian Schick für den Journalismus. 2005 absolvierte er die Ausbildung zum Rundfunkjournalisten an der Akademie für Neue Medien in Kulmbach. Direkt im Anschluss volontierte er beim Deutschen Anleger Fernsehen (DAF), wo er sich in seiner zehnjährigen Laufbahn ein umfangreiches Fachwissen zum Thema Geldanlage und Börse aneignete. 2014 baute er in Kooperation mit dem Kurier Medienhaus als Chefredakteur und Moderator den österreichischen TV-Sender DAF-Austria mit auf. 2016 wechselte er zur Biallo & Team GmbH und übernahm Mitte 2017 die Redaktionsleitung. 

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