Mutter zu werden, ist einer der größten Einschnitte im Leben einer Frau. Sowohl privat als auch beruflich. Denn für Kind und Familie nehmen viele Frauen eine Job-Auszeit. Die eine kürzer, die andere länger. Die Unterbrechung der Erwerbstätigkeit trägt bei einem Vergleich zwischen den Geschlechtern zu den viel zitierten Lücken („Gaps”) – wie etwa der „Gender Pay Gap”, der geschlechtsspezifischen Lohnlücke, bei. Sie wirkt sich nachteilig auf die Altersvorsorge der Frauen sowie deren Karrieren aus. Irgendwann möchten, müssen oder sollen Mütter wieder erwerbstätig werden. Gründe gibt es zuhauf: etwa die Wiederaufnahme der beruflichen Karriere, das Verdienen des eigenen Geldes, die Altersvorsorge oder die eigene, finanzielle Unabhängigkeit. Nicht zuletzt brauchen viele Familien das zweite Einkommen, um über die Runden zu kommen. Doch allein der Gedanke „Raus aus der Familie, rein in den Beruf“ schafft bei viel Frauen Zweifel.
Wer zurück in den Job möchte, hat dank Wiedereinstiegsprogrammen, Fortbildungen und professioneller Unterstützung gute Karten. Wichtig ist es, die Courage zu haben, loszulegen. Dazu zählt es, sich zu informieren, die persönlichen Kompetenzen zu checken, sich gegebenenfalls Unterstützung zu suchen und die Familie neu zu organisieren.
- Lesetipp: Auch wenn Sie nur den Mindestlohn verdienen, nur Teilzeit oder in einem Minijob arbeiten, sollten Sie trotzdem versuchen, sich eine Altersvorsorge aufzubauen. Von uns erhalten Sie Tipps, wie Sie mit wenig Geld fürs Alter sparen können.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Eine Frau und Mutter geht dann zurück in den Job, wenn sie ihr Kind versorgt weiß. Doch die Versorgung des Kindes ist nicht nur ihr Thema. „Familie ist kein Frauenthema,“ erklärt Maria Vogl, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt von der Agentur für Arbeit in Weilheim. „Eine Familie gründet man in der Regel zu zweit. Und in einer Familie leben mehrere Menschen zusammen. Es muss nicht alles von der Mama allein organisiert werden. Frauen sollten gemeinsam mit dem Partner überlegen, wie es künftig aussehen soll.“ Hilfreich sei es, eine Liste anzulegen, anhand der die Partner grundlegende Themen wie Kinderbetreuung und Haushalt aufteilen.
Kinderbetreuung organisieren
Konzentriert dem Job nachgehen kann nur, wer das Kind gut versorgt weiß.
Im Alltag: Kita-, Mittagsbetreuungs- oder Hortplatz sollten organisiert sein. Falls die Großeltern oder eine Tagesmutter den Nachwuchs betreuen, ist zu klären, wer sich in deren Krankheitsfall um die Kinder kümmert. Ebenfalls zu besprechen ist, wer den Nachwuchs zur Kita bringt und wer ihn wieder abholt.
Im Krankheitsfall: In den Jahren 2024 und 2025 können Elternpaare das Kinderkrankengeld für höchstens 15 Arbeitstage pro Kind und Elternteil beanspruchen. Bei mehreren Kindern sind es längstens 35 Arbeitstage pro Elternteil. Alleinerziehenden stehen bis zu 30 Kinderkrankentage pro Kind zu. Als Lohnersatz gibt es Kinderkrankengeld von der gesetzlichen Krankenkasse, in der das Kind mitversichert ist.
In den Ferien: Kaum ein Elternteil hat so viel Urlaub wie das Kind Ferientage. Rechtzeitig organisieren heißt es daher für die Schulferien und die Kita-Schließzeiten. Welche Alternativen gibt es? Zur Auswahl stehen zum Beispiel Ferienbetreuung, Omas, Opas, Freizeitangebote, Ferienhort, das „Du zwei Wochen, ich zwei Wochen-Konzept“.