Bausparen ist eine traditionelle Finanzierungsform für Immobilienkäufer und Bauherren. Es gilt als solide, sichere und transparente Sparvariante mit dem Anrecht auf eine zinsstabile und günstige Baufinanzierung. Denn mit einem Bausparvertrag lassen sich günstige Kreditkonditionen für die Immobilienfinanzierung sichern.
Neben Zinssicherheit während der gesamten Laufzeit bietet das Bausparen weitere Vorteile. Zudem ist diese Finanzierungsform transparent und flexibler als viele denken. Ob ein Bausparvertrag eine sinnvolle Lösung ist, hängt aber immer auch von verschiedenen individuellen Faktoren ab.
Wir erklären Ihnen, was ein Bausparvertrag eigentlich genau ist, wie er funktioniert, wie Sie ihn abschließen können, welche Kosten dabei entstehen und was die Vor- und Nachteile beim Bausparen sind.
- Biallo-Lesetipp: Schritt für Schritt zum Traumhaus. Wenn Sie ein Haus kaufen möchten, sollten Sie sich rechtzeitig und gut darauf vorbereiten: Was sind die notwendigen Schritte und wo lauern Kostenfallen? Wir erklären Ihnen den richtigen Ablauf beim Hauskauf und liefern Ihnen praktische Checklisten für Hausbesichtigung & Co.
Idee und Prinzip des Bausparens
Das Bausparen hat eine lange Tradition. Bereits um 1775 entstand im englischen Birmingham die erste Bausparkasse. In Deutschland gründete Pastor von Bodelschwingh 1885 in Bielefeld die erste Bausparkasse, die Bausparkasse für Jedermann. Doch erst nach dem Ersten Weltkrieg setzte sich der Bauspargedanke hierzulande so richtig durch und es entstanden moderne Bausparkassen wie die Bausparkasse Wüstenrot oder die BHW Bausparkasse*.
Heute hat in Deutschland fast jeder zweite Haushalt mindestens einen Bausparvertrag. Aktuell gibt es insgesamt 15 Bausparkassen, zehn private Institute und fünf Landesbausparkassen. Alle vereint eine Idee: Ein Zusammenschluss von bauwilligen Sparerinnen und Sparern führt schneller zum Ziel, als wenn jeder allein für sich auf Wohneigentum sparen würde.
Das Bausparkollektiv
Bausparen funktioniert also nach dem Kollektivprinzip: Viele Bausparerinnen und Bausparer zahlen in einen gemeinsamen Topf Geld ein. Aus diesem Guthaben-Topf erhalten andere Mitglieder des Bausparkollektivs, die schon einige Zeit eingezahlt haben, von der Bausparkasse ein zinsgünstiges Darlehen für die Finanzierung einer Immobilie oder einer Sanierung. Sie zahlen dann wiederum jeweils die Tilgung ihres Darlehens zurück in den Bauspartopf und es entsteht ein Kreislauf.
Zinssicherheit bis zur letzten Rate: Wie sicher sind Bausparverträge?
Bausparverträge zählen zu den sichersten Anlage- und Finanzierungsformen überhaupt. Sie bieten Zinssicherheit über die gesamte Laufzeit. Denn bereits bei Vertragsschluss steht fest, welche Guthabenzinsen es während des Ansparens gibt und welche Darlehenszinsen auf das spätere Bauspardarlehen anfallen.
Ein Zinsänderungsrisiko ist daher nicht vorhanden. Weil die Darlehen aus den Einnahmen des Bausparkollektivs bedient werden, besteht im Grunde auch kein Liquiditätsrisiko. Über die gesetzliche Einlagensicherung sind Bausparguthaben außerdem bis zu 100.000 Euro bei einer Pleite der Bausparkasse abgesichert.