Was sind Dividenden und wie funktionieren sie?
Die Dividende ist der Teil des Gewinns, den eine Aktiengesellschaft an ihre Eigentümer ausschüttet. Damit beteiligen die Unternehmen ihre Teilhaber am wirtschaftlichen Erfolg der Gesellschaft.
Ein Muss sind Dividendenzahlungen allerdings nicht. Entsteht kein Gewinn oder möchte eine Aktiengesellschaft ihre Gewinne lieber reinvestieren oder offene Verbindlichkeiten abbauen, kann sie ihre Ausschüttungen verringern oder komplett darauf verzichten. Aktionäre haben also keinen Anspruch auf Dividende.
Wie oft wird Dividende ausgeschüttet?
Die Dividende wird in der Regel einmal im Jahr gezahlt, direkt nach der Hauptversammlung des Unternehmens. Auch quartalsweise Dividendenzahlungen sind möglich.
Wer legt die Höhe der Dividende fest?
Der Vorstand der Aktiengesellschaft macht den Eigentümern einen Vorschlag über die Höhe der Gewinnausschüttung. Auf der Hauptversammlung stimmen die Delegierten dann dem Vorschlag zu oder legen eine andere Höhe fest. Unmittelbar nach der Hauptversammlung erfolgt die Auszahlung. Aktionäre, die zu diesem Zeitpunkt Aktien in ihrem Depot haben, bekommen entsprechend der vorhandenen Stückzahl die Dividendensumme gutgeschrieben.
Welche Arten von Dividenden gibt es?
Es gibt unterschiedliche Arten von Dividenden. Diese unterscheiden sich jeweils in der Form der Ausschüttung. Die klassische Variante ist die Bardividende.
Bardividende
Bardividende werden in Form von Geld auf das Konto des Aktien- oder Fondsbesitzers gutgeschrieben.
Stockdividende
Stockdividende werden in Form neuer Aktien ausgezahlt.
Sachdividende
Sachdividende finden sich oft bei kleineren Firmen, etwa bei Brauereien, bei denen die Dividende häufig in Form von Bier fließt.
Was ist die Dividendenrendite?
Die Dividendenrendite sagt sinngemäß aus, wie sich das eingesetzte Aktienkapital „verzinst“. Das heißt, sie zeigt die Ausschüttung im Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs an. Die Dividendenrendite errechnet sich, indem man die Höhe der Dividende je Aktie durch den Aktienkurs teilt und das Ergebnis mit 100 multipliziert.
Beispiel: Eine Aktie kostet 70 Euro und schüttet 2,15 Euro Dividende je Aktie aus. Die Rechnung lautet: 2,15 / 70 x 100 = 3,07 Prozent Dividendenrendite.
- Wichtig: Die Dividendenrendite ist ein schwankender Wert. Sie ist abhängig von der Höhe der Ausschüttung, vor allem aber vom aktuellen Kurswert der Aktie. Dabei gilt: Je höher der Kurs, desto niedriger tendenziell die Dividendenrendite und umgekehrt.
Für wen sind Dividenden interessant?
Vermögensaufbau und Vermögenserhalt sind zwei zentrale Ziele, die Anleger mit Dividenden verfolgen.
Vermögensaufbau
Dividenden sind vor allem für Sparer interessant, die ihr Vermögen langfristig und nachhaltig aufbauen wollen. Die US-amerikanische Investmentlegende Warren Buffet schwört auf „die Macht der Dividende“. Denn Dividendenzahlungen zeichnen, je nach Erhebung, für ein Drittel bis zur Hälfte der kompletten Aktienrendite verantwortlich. Die Aktienkursgewinne und die Dividendenzahlungen weisen im Verbund langfristig im Vergleich zu Anleihen eine höhere Rendite auf. Allerdings muss man dazu die ausgezahlte Dividende wieder in Aktien investieren.
Vermögenserhalt
Dividenden spielen eine maßgebliche Rolle beim Vermögenserhalt. Denn je nach Höhe des vorhandenen Grundkapitals ist es möglich, die regelmäßigen Dividendenzahlungen als Einkommensquelle zu nutzen. Viele Stiftungen leben davon – und brauchen aufgrund der vereinnahmten Ausschüttungen ihr Grundkapital nicht anzutasten. Das Gleiche gilt für Pensionäre und Rentner, die Dividendenzahlungen als Zusatzrente nutzen.