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Soll ich mein Geld jetzt für eine längere Zeit fest anlegen, womöglich gleich für zehn Jahre? Wegen der mittlerweile recht hohen Zinsen fragen sich das derzeit viele Sparer. Unsere Antwort lautet: Ja – aber Sie sollten sich nicht mit dem gesamten verfügbaren Betrag für zehn Jahre binden.
Nach der jüngsten Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) liegt der Zins für die sogenannte Einlagefazilität bei 4,00 Prozent. Für diesen Zinssatz können die Banken ihr Geld über Nacht bei der Notenbank parken. Er ist daher so etwas wie der Tagesgeldzins für die Geldinstitute – und er liegt so hoch wie noch nie seit Beginn der Europäischen Währungsunion. Wir erklären Ihnen, warum das für langlaufendes Festgeld spricht, und worauf Sie bei der Anlage achten sollten.
Tagesgeld: Top-Zinsen, täglich verfügbar, sicher und einfach
Den Anlagebetrag aufteilen
Beim derzeitigen Zinsniveau können Sparer durchaus drüber nachdenken, eine bestimmte Summe für zehn Jahre anzulegen. Damit sichern Sie sich die vergleichsweise hohen Zinsen für einen längeren Zeitraum. Es sollte aber nicht der gesamte Betrag sein. Unser Vorschlag: Sie können 20 Prozent des Geldes in zehnjähriges Festgeld packen. Den Rest verteilen Sie auf kurz laufendes Festgeld (40 Prozent) und auf Tagesgeld (40 Prozent). So bleiben Sie flexibel, sollten die Zinsen doch noch weiter steigen.
Die höchsten Zinsen beim Festgeld bietet derzeit die Pbb Direkt. Sie zahlt Sparern 4,25 Prozent pro Jahr. Das ist zwar noch immer weniger als die derzeitige Inflationsrate von gut sechs Prozent. Diese dürfte jedoch in den kommenden beiden Jahren sinken, sodass Sie über die gesamte Laufzeit die Teuerung durchaus schlagen können.
Die besten Anbieter vergleichen
Biallo Festgeld-Empfehlungen
Die nachfolgenden Anbieter wurden von Biallo als Empfehlung aus unserem Vergleich ausgewählt. Anlagebetrag: 50.000,00€, Anlagedauer: 10 Jahre, Bonitätsbewertung: mind. hohe Sicherheit, Staat: alle Länder. Die Sortierung erfolgt nach der Höhe des Zinsertrags. Die angezeigten Anbieter stellen keinen vollständigen Marktüberblick dar. Weitere Details zu Rankingfaktoren.
4,25 %
25.810,73 €
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17.500,00 €
3,7 / 5

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Das Laufzeitende vormerken
Zehn Jahre ist eine lange Zeit. Damit Sie das Laufzeitende nicht verpassen, sollten Sie sich einen frühzeitigen Kalendereintrag machen. So gehen Sie auf Nummer sicher und können sich in Ruhe Gedanken darüber machen, was mit dem Geld anschließend geschehen soll.
Schon beim Abschluss eines Festgeldes sollten Sie darauf achten, was mit dem Anlagebetrag am Laufzeitende geschieht. Fließt es zurück auf das Girokonto oder auf ein niedrig verzinstes Tagesgeldkonto? Möglich ist auch, dass es erneut mit der bisherigen Laufzeit zu den dann gültigen Konditionen angelegt wird, wenn der Kunde nichts anderes veranlasst. Wenn Sie das nicht möchten, müssen Sie sich rechtzeitig darum kümmern, was mit dem Geld nach den zehn Jahren passieren soll.
Einfach fürstlich: 3,66 Prozent pro Jahr – auch für Selbstständige und Unternehmen
Auf den Zinseszins achten
Wichtig beim Angebotsvergleich: Gerade bei langer Laufzeit sollten Sie darauf achten, wann und wie die Anbieter die erzielten Festgeldzinsen gutschreiben. Fließt der Zinsertrag jährlich aufs Festgeldkonto, erwirtschaftet er auch wieder Zinsen – der sogenannte Zinseszinseffekt.
Wird der Betrag hingegen jährlich oder am Ende der Laufzeit auf ein Girokonto oder ein Referenzkonto ausgeschüttet, fällt für Sparer der Zinseszinseffekt flach. Über die lange Laufzeit von zehn Jahren kann das eine Menge Geld ausmachen. Das zeigt der Zinseszinsrechner von biallo.de: Wer etwa 20.000 Euro zu 4,00 Prozent mit Zinseszinseffekt für zehn Jahre anlegt, erzielt damit einen Zinsertrag von 9.605 Euro. Werden die Zinsen hingegen jährlich ausgeschüttet und nicht wieder angelegt, liegt der Zinsertrag nach zehn Jahren lediglich bei 8.000 Euro. Eine Geldanlage für zehn Jahre zu 4,00 Prozent mit Zinseszins kann so unterm Strich mehr bringen als etwa ein Angebot mit 4,20 Prozent ohne Zinseszins.
Mit hoher Sicherheit anlegen
Ob Sparer ein Festgeld mit einem Jahr Laufzeit oder mit zehn Jahren Laufzeit wählen, macht bei der Einlagensicherung keinen Unterschied. In der Europäischen Union (EU) sind pro Person bis zu 100.000 Euro abgesichert. Hinzu können zusätzliche Absicherungen über die Verbände der Kreditinstitute kommen.
Zwar gibt die EU gewisse Rahmenbedingungen vor, allerdings gibt es noch keine einheitliche EU-Einlagensicherung. Sprich: Gerät eine Bank in Schieflage, muss der jeweilige Staat die Kundengelder garantieren.
Was geschieht, wenn in einem weniger finanzstarken Land gleich mehrere Geldhäuser wackeln, vermag niemand sicher vorherzusagen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann seine Anlagen ausschließlich bei Banken in finanzstarken Ländern anlegen. Im Festgeld-Vergleich von biallo.de findet sich deshalb bei jedem Angebot das S&P-Rating des Landes, dessen Einlagensicherung im Schadenfall einspringt.
Und hier kommt wieder die Laufzeit ins Spiel. "Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen", soll der Münchner Kabarettist Karl Valentin einmal gesagt haben. Auch ein sehr gutes Länderrating ist keine Garantie dafür, dass dies immer so bleiben wird. Über eine längere Laufzeit ist es tendenziell wahrscheinlicher, dass sich die Finanzsituation einer Bank oder eines Landes verschlechtert als über eine kurze Laufzeit.
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