


Auf einen Blick
Jahrelang ging es teils steil aufwärts mit den Kaufpreisen für Wohnungen, Häuser und Grundstücke. Seit dem Einläuten der Zinswende durch die Zentralbanken vor rund zwei Jahren hat sich das Blatt gewendet: So sind die Kaufpreise für Häuser und Grundstücke zwar teils zurückgegangen, doch gestiegene Bauzinsen und Baukosten machen eine mögliche finanzielle Entlastung beim Hauskauf oder Hausbau vielfach wieder zunichte.
Damit bleibt das Marktumfeld weiterhin schwierig für das Projekt Hausbau oder Hauskauf. Dank zahlreicher staatlicher Zuschüsse beim Hausbau sowie der Förderung für den Kauf einer Wohnung lässt sich beim Bau und Erwerb einer Immobilie erheblich sparen. Hinzu kommen staatliche Zuschüsse für Sanierung oder Umbau. Sie fallen besonders für energetische Sanierungsmaßnahmen teils sehr großzügig aus.
Ein Beispiel: Wer in Hamburg ein Haus mit 100 Quadratmeter Dachfläche kauft und es gemäß der Förderrichtlinie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) saniert, erhält 15 Prozent der Sanierungskosten als Zuschuss. Sogar 20 Prozent gibt es, wenn ein Energieberater vorab einen individuellen Sanierungsfahrplan (ISFP) erstellt hat.
Bei Sanierungskosten von 50.000 Euro und Erstellung eines ISFP beträgt der Zuschuss vom BAFA 10.000 Euro, über das Hamburger Förderprogramm „Wärmeschutz im Gebäudebestand“ sind weitere 4.220 Euro drin, weil die Förderbank IFB Hamburg pro Quadratmeter 42,20 Euro spendiert. Unterm Strich zahlen Hauskäufer und Sanierer somit nur noch 35.780 Euro – rund 28,5 Prozent weniger als ohne Ausschöpfen der Fördertöpfe.
Die Förderung rund um die eigene Immobilie lässt sich in vier Kategorien einteilen und kommen für unterschiedliche Zielgruppen infrage:
Während die Förderung für den Hausbau in Form zinsverbilligter Kredite vor allem für Haushalte mit hohem Finanzierungsbedarf infrage kommt, eignen sich Zuschüsse sowohl für Bauherren und Käufer mit ausreichenden Ersparnissen als auch solche, die einen Immobilienkredit benötigen. In letzterem Fall können die Zuschüsse beispielsweise für Sondertilgungen genutzt werden. Der Vorteil: Die Finanzierungskosten sinken und die Restschuld am Ende der Zinsbindung fällt dann ebenfalls geringer aus, was wiederum das Zinsänderungsrisiko reduziert. Vorteilhafte Steuerregelungen setzen wiederum ein ausreichend hohes Einkommen voraus, damit sich diese Förderung lohnt.
Je nachdem, ob Zuschüsse, Förderkredite oder Steuerboni für den Hausbau, Hauskauf oder die Sanierung infrage kommen, gibt es unterschiedliche Anlaufstellen: So sind neben der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) die jeweiligen Landesförderbanken die richtige Adresse für weiterführende Informationen, letztere informieren auch über Zuschussprogramme, sofern diese im jeweiligen Bundesland existieren. Ebenfalls hilfreich ist es, sich bei den Kommunen und gegebenenfalls auch bei der örtlichen Kirchengemeinde zu erkundigen.
Biallo Tipp: Besonders üppig fällt die Förderung für Familien beim Hauskauf und Hausbau aus, ebenso bei energetischen Sanierungsvorhaben. Für Wärmepumpen etwa fällt die Förderung besonders üppig aus, die staatliche Förderung erneuerbarer Energien erfolgt auf verschiedenen Wegen und reicht vielerorts über die Mehrwertsteuerbefreiung als Förderung für Photovoltaik hinaus. In manchen Regionen gibt es auch für den Einbau einer Solaranlage eine Förderung, die die Kosten für Heizung und Warmwasser senkt.
Geht es um den Hausbau, Wohnungskauf, Modernisierungs- oder energetische Sanierungsvorhaben, ist die KfW eine wichtige Anlaufstelle. Folgende Vorhaben können mit KfW-Mitteln finanziert werden (überwiegend als Kredit, in einem Fall als Zuschuss):
Gut zu wissen: Die KfW ist zwar Anlaufstelle für Informationen zu den Förderdarlehen, die Kreditvergabe erfolgt jedoch über die Bank, die die Immobilie finanziert. Ebenfalls wichtig: KfW-Förderkredite und -zuschüsse müssen stets vor Beginn des Vorhabens beantragt werden.
Biallo Tipp: Einen detaillierten Gesamtüberblick über nahezu alle Förderprogramme der KfW erhalten Sie in unserem Ratgeber „KfW-Förderung 2024“.
Bislang galt, dass im Wesentlichen die KfW für Förderkredite die Anlaufstelle war, während das Bundesamt für Ausfuhr und Wirtschaftskontrolle (BAFA) für die Abwicklung der Förderung in Form von Zuschüssen für energetische Einzelmaßnahmen zuständig war. Das gilt auch weiterhin für so genannte Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle, während die Förderung für den Heizungstausch seit Ende Februar über die KfW erfolgt. Die zuschussfähigen Maßnahmen im Überblick:
Biallo Tipp: Weitere Informationen zu den Förderprogrammen des BAFA finden Sie in unserem umfangreichen Ratgeber "Energetische Sanierung: BAFA-Förderung und Steuerbonus".
Neben den Fördermitteln von KfW und BAFA kommen vielfach auch weitere Fördertöpfe der Landesförderbanken in Betracht. Das gilt insbesondere für Familien und alle, die energetisch sanieren wollen. So bieten viele Förderbanken teils Zuschüsse, teils auch Immobiliendarlehen mit sehr niedrigen Zinsen. Eine Übersicht zu den Anlaufstellen der Länder sowie zu beachtende Vorgaben liefert der Ratgeber "Alle Förderprogramme der Bundesländer im Überblick", auf den folgenden Seiten gibt es detaillierte Informationen zu den Förderprogrammen der Bundesländer:
Eine weitere Möglichkeit, die Finanzierungskosten rund um den Hauskauf und Hausbau zu senken, bieten folgende steuerliche Förderinstrumente:
Biallo Tipp: Wenn Sie sich für die steuerliche Förderung entscheiden, können Sie andere Fördertöpfe nicht nutzen. Daher sollten Sie zunächst prüfen, welche Fördervariante sich für. Sie insgesamt mehr lohnt. Wer beispielsweise ein sehr hohes Einkommen hat, fährt mit dem Steuerbonus für eine energische Sanierung oft besser. Wer ein geringeres Einkommen hat, für den lohnt sich eher die Kombination von BAFA-Zuschüssen und Fördermitteln der Landesbank.
Über die genannten Zuschüsse und Kredite hinaus gibt es noch weitere Fördertöpfe. Für Sparer winken Zuschüsse für das Bausparen oder Riestern, diese Varianten kommen für folgende Zielgruppen infrage.
Für Bauherren, Käufer und Sanierer (je nach Einkommen und Arbeitgeber):
Förderung von Bausparverträgen über die
Für Bauherren, Käufer, Eigentümer und Sanierer:Wohnriester – entweder als reiner Wohnriester-Vertrag in Form eines Immobilienkredits oder Bausparvertrags oder wahlweise in Form eines vorhandenen Guthabens aus einem anderen Riester-Vertrag. Seit Anfang 2024 ist nicht mehr nur die Verwendung für den Immobilienkauf, die Entschuldung und den altersgerechten Umbau möglich, sondern auch die Finanzierung energetischer Sanierungsmaßnahmen. Die Förderung beträgt 175 Euro jährlich sowie 185 Euro für jedes kindergeldberechtige vor 2008 geborene Kind. Für danach geborene Kinder gibt es 300 Euro pro Jahr. Für Gutverdiener ergeben sich aufgrund des Sonderausgabenabzugs in Höhe von bis zu 2.100 Euro jährlich Steuervorteile.
Last but not least bieten mitunter auch Kommunen und Kirchen Förderprogramme an, die an bestimmte Bedingungen geknüpft sein können. Es ist daher sinnvoll, sich in der Gemeinde zu erkundigen, in der sich das Grundstück oder die Immobilie befindet. Vielfach informieren auch regionale Banken oder Sparkassen über solche Fördertöpfe. Gleichwohl sollten Immobilienkäufer, Bauherren und Sanierer immer auch die Konditionen anderer Banken prüfen, da die lokale oder Hausbank nicht immer am günstigsten ist.
Biallo Tipp: Mit dem Baufinanzierungsrechner von Biallo erhalten Sie mit nur wenigen Klicks tagesaktuelle Konditionen zahlreicher Banken, Vermittler und Versicherer.