Vorrausetzungen: So klappt es mit dem Baukredit für Ältere
Die Chancen für Ältere auf ein Darlehen zum Immmobilienkauf steigen, wenn man vor Darlehnsantrag einige Punkte berücksichtigt.
Eigenkapitalanteil
Vor allem mit der Höhe ihres Eigenkapitals sollten sich Ältere vor der Kreditbeantragung beschäftigen. Wer eine hohe Eigenkapitalquote vorweisen kann, dem treten Banken deutlich aufgeschlossener gegenüber. Deshalb gilt es festzustellen, welche Kapitalerträge zukünftig fällig werden, die sich für die Rückzahlung des Kredits einsetzen ließen. Lassen sich zusätzliche Geldsummen, beispielsweise aus einer Kapitallebensversicherung, in die Immobilienfinanzierung einbringen, steigert dies die Chancen auf ein Baudarlehen im Alter deutlich.
Alle wichtigen Unterlagen parat haben
Für das Beratungsgespräch mit der Bank sollten sich ältere Kreditinteressenten gut wappnen. Wer sich entsprechend vorbereitet und der Bank anhand einer Einnahmen-/Ausgabenrechnung darlegen kann, dass er das gewünschte Immobiliendarlehen bedienen kann, hat meist gute Aussichten, eine Finanzierung zu erhalten. Wichtig: Stellen Sie einen Finanzierungsplan auf. Ein solcher hilft, die einzelnen Bausteine der Immobilienfinanzierung zu verbinden und die Zusammensetzung der zukünftigen monatlichen Belastung bis zum Ende der Finanzierung zu kalkulieren. Darüber hinaus sollten Sie alle wichtigen Unterlagen bei der Bank parat haben, wie beispielsweise Ihre Rentenbescheide, Betriebsrentenbescheide, aber auch Nachweise über etwaige sonstige Einnahmequellen.
Wichtige Tipps: Worauf sollten Senioren bei der Baufinanzierung achten?
Kreditnehmer über 50 haben in der Regel weniger Zeit, um einen Baukredit bis zur Rentenzeit zurückzuzahlen. Deshalb sollten sie darauf achten, dass ihr Kreditvertrag bestimmte Kriterien erfüllt.
Die Tilgungshöhe
Im Idealfall ist der Senior bis zum Renteneintritt schuldenfrei. Seniorinnen und Senioren, die das schaffen und über ausreichendes Eigenkapital verfügen, sollten keine Probleme mit der Bank haben. Um dies zu erreichen, muss die anfängliche Tilgung jedoch so hoch wie möglich angesetzt werden.
Dazu ein Rechenbeispiel: Wer noch zehn Jahre Zeit hat, bis er in Rente geht, der benötigt einen anfänglichen Tilgungssatz von sieben bis acht Prozent, je nach Zinssatz. Bei einem Darlehen von 100.000 Euro, einer angenommenen Tilgung von acht Prozent und einem Zinssatz von 3,80 Prozent jährlich, fällt dann aktuell eine Rate von fast 1.000 Euro pro Monat an.
Flexible Rückzahlung
Für Senioren sind flexible Darlehensbedingungen besonders wichtig. Reicht die Rückzahlung noch bis in die Rentenphase hinein, sollte man das Darlehen teilen. So gibt es variable Finanzierungsmodelle, bei denen vor der Rente die Hauptlast anfällt und die Raten sowie die Tilgung sehr hoch liegen und nach Rentenbeginn der Tilgungssatz an das geringere Renteneinkommen angepasst ist.
Ohnehin gilt: In jedem Fall sollte vertraglich vereinbart sein, dass der Darlehensnehmer seine Monatsraten ohne Gebührenaufschlag einmal, besser zwei- oder dreimal anpassen kann. Wichtig ist zudem die Möglichkeit, hohe Sondertilgungen zu leisten. Denn wenn der Kreditnehmer größere Geldbeträge zur Verfügung hat, etwa aus einer Lebensversicherung oder Erbschaft, kann er diese für die Rückzahlung verwenden und so die Gesamtbelastung verringern.
Möglichst lange Zinsbindungszeit wählen
Seniorinnen und Rentner sollten eine möglichst lange Zinsbindungszeit wählen. Dadurch lassen sich zum einen die Gesamtkosten des Darlehens senken. Zum anderen verringert sich auch das Risiko, dass die Raten der Anschlussfinanzierung unbezahlbar werden, sollten die Baufinanzierungszinsen in der Zwischenzeit gestiegen sein. Läuft die Zinsbindungszeit Ihres Immobiliendarlehens aus, ist die Prolongation auch eine Möglichkeit, wie es danach mit Ihrer Finanzierung weitergehen kann.