x
Geldanlage optimieren

Depotcheck: Machen Sie Ihre Finanzen fit für 2025

Gian Hessami
Autor
Aktualisiert am: 11.12.2024

Auf einen Blick

  • Wer sein Anlagedepot im Blick hat, erhöht die Chancen erfolgreich zu investieren.
  • Mindestens einmal im Jahr sollten Anleger ihre Geldanlagen kritisch unter die Lupe nehmen.
  • Das Jahresende ist dafür ein guter Zeitpunkt. Denn dann lassen sich auch steuerliche Aspekte berücksichtigen.
100 % unabhängig dank Ihres Klicks
Kaufen Sie ein Produkt über einen mit (*) oder (a) gekennzeichneten Werbelink, erhalten wir eine kleine Provision. Für Sie ergeben sich keine Mehrkosten und Sie unterstützen unsere Arbeit. Vielen Dank!
Mehr erfahren

Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Depotcheck: Wann ist die beste Zeit dafür?
  2. Welche Positionen bringen Verluste?
  3. Welche Positionen erzielen Gewinne?
  4. Rebalancing: Depot ins Gleichgewicht bringen
  5. Strategie überprüfen: Eigene Sparziele hinterfragen
  6. Depot Check: Kosten & Gebühren vergleichen
  7. Verschiedene Finanzprodukte anschauen
  8. Depot checken: Was gilt bei der Steuer?
  9. Jährlicher Depotcheck: Geldanlage optimieren - Erfolgschancen erhöhen

Wer ein Auto besitzt und möglichst lange damit sicher und problemlos fahren möchte, muss sich um die regelmäßige Wartung des Fahrzeugs kümmern. Dazu bieten Werkstätten Inspektionen an, die regelmäßig fällig werden. Zwar kostet das Aufwand und Geld. Lässt man es jedoch schleifen und überlässt die Langlebigkeit des Fahrzeugs dem Zufall, kann es am Ende deutlich teurer werden.

Ähnlich verhält es sich bei der Geldanlage. So ist es sinnvoll, mindestens einmal im Jahr sein Depot zu überprüfen. Dazu benötigt man nicht unbedingt – wie in der Autowerkstatt – Spezialisten vom Fach. Im Grunde ist das mit dem Depotcheck recht simpel. Sie müssen nur die richtigen Fragen stellen. Zum Beispiel: Welche Positionen meines Portfolios sind wie gelaufen? Wie viel Potenzial steckt noch in meinen Investments? Bietet es sich an, bestimmte Werte zu verkaufen und dafür andere Assets zu kaufen? Wir sagen Ihnen, worauf Sie dabei achten sollten – und wie Sie Schritt für Schritt vorgehen.

Biallo News

Wollen Sie in Sachen Finanzen auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter!

Wir freuen uns darauf, Ihnen mit Ihrer Zustimmung interessante Inhalte, Empfehlungen und Werbung von uns und unseren Partnern zu schicken, die genau auf Ihre Interessen zugeschnitten sind. Um dies zu ermöglichen, analysieren wir, wie Sie unsere Website nutzen (z.B. Seitenaufrufe, Verweildauer) und wie Sie mit unseren E-Mails interagieren (z. B. Öffnungs- und Klickraten). So erstellen wir ein Nutzungsprofil, das Ihnen die relevantesten Inhalte liefert, und ordnen Sie in passende Werbezielgruppen ein. Ihre Zustimmung können Sie jederzeit widerrufen, z. B. über den Abmeldelink im Newsletter. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Depotcheck: Wann ist die beste Zeit dafür?

Beim Depotcheck gibt es keine vorgeschriebenen Zeiträume wie bei Inspektionsterminen von Autos, die von den Herstellern empfohlen werden. Sie sollten daher für sich selbst regelmäßige Zeitpunkte definieren, zu denen Sie Ihre Investments unter die Lupe nehmen möchten.

Tipp: Depotcheck zum Jahreswechsel

Generell schauen viele Börsenexperten und Finanzmedien gerne zum Jahreswechsel auf die 12-Monats-Performance bestimmter Werte. Die letzten Wochen oder Tage eines Jahres sind zudem nicht nur bei der Geldanlage ein Aufhänger, die Vergangenheit Revue passieren zu lassen. Die Weihnachtstage und besonders Silvester regen häufig dazu an, Bilanz zu ziehen.

Natürlich können Sie sich Ihr Depot auch zu einem anderen Zeitpunkt genauer ansehen und überlegen, ob das Gesamtportfolio eine Auffrischung benötigt. Beispielsweise zu Ihrem Geburtstag oder einem anderen festen Monat im Jahr. Hauptsache, Sie machen es. Ansonsten könnten Sie unnötig den Überblick und – ohne den regelmäßigen Kontrollblick – viel Geld verlieren.

Welche Positionen bringen Verluste?

Eine schlechte Angewohnheit vieler Anleger ist es, einzelne Positionen, mit denen sie Verluste erleiden, nicht abzustoßen – in der Hoffnung, dass sie irgendwann wieder in die Gewinnzone kommen. Die Prozentrechnung macht klar, dass diese Haltung schnell zum Wunschdenken und Ausblenden der Realität führen kann. Wenn Sie zum Beispiel mit einer Aktie 50 Prozent im Minus sind, muss die Aktie von diesem niedrigeren Niveau aus wieder 100 Prozent steigen, damit Sie bei „Null“ sind.

Beispiel: Die gekaufte Aktie stand zu Jahresbeginn bei 100 Euro. Am Jahresende notiert sie nur noch bei 50 Euro. Jetzt muss der Titel um 100 Prozent zulegen, um wieder die 100 Euro zu erreichen.

Grundsätzlich ist es sinnvoll, Ihre Investments nach Anlageklassen zu ordnen. Sollte beispielsweise ein Indexfonds (Exchange Traded Funds, kurz ETF) in einem Jahr zehn Prozent an Wert verlieren, heißt das noch lange nicht, dass es sich hierbei um schlechte Investments handelt. Denn mit einem ETF setzen Sie darauf, dass sich ein ganzer Markt, beispielsweise der Deutsche Aktienindex (Dax), über einen langen Anlagezeitraum von zehn Jahren oder mehr positiv entwickelt. Da kann es zwischendurch schonmal eine Delle geben. Mit einem Dax-ETF investieren Sie dabei in die 40 wichtigsten börsennotierten Unternehmen Deutschlands.

Bei Indexfonds Kursdellen aussitzen

Da Sie Ihr Risiko auf viele verschiedene Werte verteilen, ist es allein schon statistisch wahrscheinlich, dass Kursverluste über längere Zeiträume wieder ausgeglichen und überkompensiert werden. Dies zeigt ein Blick auf die historische Wertentwicklung von wichtigen Leitindizes wie DAX (Aktien Deutschland), Euro Stoxx 50 (Aktien Eurozone) oder S&P 500 (Aktien USA) über zehn, 15 oder 20 Jahre. Sollten allerdings ein ETF oder auch ein herkömmlicher Investmentfonds über mehrere Jahre Verluste einfahren, sollten Sie über eine Änderung Ihrer Strategie nachdenken und eventuell die Fondsanteile verkaufen, um in andere aussichtsreichere Märkte zu investieren.

Der Blick auf die jährlichen Verluste ist besonders bei einzelnen Aktien hilfreich, da sie im Gegensatz zu einem Portfolio aus ETFs und Fonds, die viele verschiedene Aktien enthalten, um einiges schwankungsintensiver sind und eine Aktie nicht die Verluste anderer Aktien wettmachen kann. Bevor Sie in eine Aktie investieren, sollten Sie sich klar machen, wie viel Verluste Sie bereit sind, in Kauf zu nehmen. Eine Strategie könnte es zum Beispiel sein, dass man einen maximalen Verlust von 20 Prozent pro Jahr für sich definiert. Wird diese selbst auferlegte Barriere gebrochen, könnte der Verkauf dieser Papiere in Frage kommen. Motto: Besser einen Teilverlust eingestehen als mit hoffnungslosen Verlierer-Papieren künftig noch mehr Geld in den Sand zu setzen.

Natürlich ist auch klar, dass Aktien aus bestimmten Branchen – etwa aus dem Technologiesektor – volatiler (schwankungsanfälliger) sind als substanzhaltige Titel aus defensiveren Branchen wie etwa Konsum oder Telekommunikation, die in der Regel weniger schwanken. So kann zum Beispiel die Aktie eines KI-Chipherstellers schneller um 20 Prozent steigen oder fallen als die eines Sportartikelherstellers oder eines großes Telekommunikationsunternehmens.

Welche Positionen erzielen Gewinne?

Viel mehr Spaß als Verluste zu überprüfen macht es, sich die Positionen anzuschauen, die nach zwölf Monaten Gewinne erzielt haben. Aber auch hier kann ein kritischer Blick hilfreich sein. Sie sollten die Renditen stets in Relation zur Marktentwicklung betrachten. 

Ein Beispiel: Sie haben mehrere Aktien von verschiedenen Unternehmen gekauft, die im DAX gelistet sind. Die Titel haben eine maximale Jahresperformance von drei Prozent erzielt. Vergleichen Sie die Entwicklung mit der DAX-Performance! Stellt sich dabei heraus, dass der Index deutlich besser gelaufen ist – beispielsweise mit einem Plus von zehn Prozent – stellt sich die Frage, ob vielleicht andere Aktien eine bessere Wahl gewesen wären.

Wie ist das Aufwärtspotenzial?

Apropos historische Wertentwicklung: Wenn Aktien in der Vergangenheit gut performt haben, heißt dies natürlich nicht zwangsläufig, dass sie auch in Zukunft eine gute Wahl sind. Entscheidend ist immer, welches Aufwärtspotenzial sie besitzen. Die lässt sich beispielsweise anhand der jüngsten Umsatz- und Gewinn-Entwicklung der Unternehmen feststellen. Aber auch andere Quellen können interessant sein. Wie bewerten etablierte Finanzmedien oder Analysten das Kurspotenzial?

Anleihen und Rohstoffe im Depot?

Neben Aktien, ETFs und Fonds sind auch andere Anlageklassen wie Anleihen und Rohstoffe interessant. Herkömmliche Anleihen haben eine Laufzeit. Sie erwirtschaften Zinsen, bei Fälligkeit wird Ihnen der Nominalwert der Wertpapiere ausgezahlt. Voraussetzung für Letzteres ist, dass der Emittent der Anleihe nicht insolvent geworden ist. Kursausschläge lassen sich daher bei Anleihen eher aussitzen als bei Aktien, da Ihnen bei Anleihen am Laufzeitende der Nominalbetrag der Papiere ausgezahlt beziehungsweise ins Depot gebucht wird. Rohstoffe sind per se sehr volatil. Daher sollten Sie Ihrem Depot Rohstoffe wie Gold, Silber oder Öl (in Form von Wertpapieren) nur „beimischen“, also mit maximal zehn Prozent im Portfolio gewichten.

Haben Sie dies bereits getan, stellt sich auch hier die Frage, wie viel Potenzial für die Zukunft besteht. Gehen Sie von Kursanstiegen aus, bleiben die Rohstoffe im Depot. Befürchten Sie hingegen Verluste, liegt ein Verkauf dieser Positionen nahe.

Vor dem Kauf neuer Wertpapiere sollten Sie aber einen genauen Blick auf das Potenzial der Anlageprodukte beziehungsweise der Unternehmen oder Rohstoffe werfen, in die Sie investieren. Erkenntnisse über deren Potenzial können Sie erlangen, wenn Sie die mit den Investments verbundenen Branchen unter die Lupe nehmen. Erwarten Sie zum Beispiel, dass der Konsumgüter-Sektor im kommenden Jahr boomen wird, könnten entsprechende Aktien spannend sein. Glauben Sie, dass das Trendthema Künstliche Intelligenz an der Börse überbewertet ist, sollten Sie von entsprechenden Käufen eher Abstand nehmen.

Rebalancing: Depot ins Gleichgewicht bringen

Eine der ältesten Depot-Weisheiten ist: „Nicht alle Eier in einen Korb legen“. Denn fällt der Korb auf den Boden, könnten nämlich alle „Eier“ – sprich alle Vermögenswerte – zu Schaden kommen. Ein Portfolio ausgewogen zu gestalten, heißt auch, in verschiedene Werte zu investieren, die sich unabhängig voneinander entwickeln. Ansonsten könnten Klumpenrisiken entstehen. Ein Zauberwort beim Depotcheck heißt daher „Rebalancing“: Das Portfolio soll also möglichst „ausbalanciert“ sein. Dabei werden Positionen, die besonders stark an Wert gewonnen haben, anteilig verkauft und Positionen, die an Wert gewonnen haben, zugekauft. So stellen Sie die ursprüngliche Verteilung Ihres Portfolios und damit das gewünschte Rendite-Risiko-Profil wieder her.

Ein einfaches Beispiel: Sie haben zu Jahresbeginn 10.000 Euro in Aktien und 10.000 Euro in Anleihen investiert. Ihr Portfolio besteht also zu 50 Prozent aus Aktien und zu 50 Prozent aus Anleihen. Der Aktienanteil hat in dem Jahr um 20 Prozent an Wert gewonnen. Der Gesamtwert aller Aktien liegt daher bei 12.000 Euro. Der Anleihen-Anteil hingegen ist nur um zwei Prozent gewachsen. Hier beträgt der Gesamtwert 10.200 Euro. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass sich das Aktien-Anleihen-Verhältnis von 50:50 auf rund 54:46 verschoben hat. Beim Rebalancing verkaufen Sie entsprechend viele Aktien und kaufen entsprechen viele Anleihen, um das 50:50-Verhältnis wieder herzustellen.

Strategie überprüfen: Eigene Sparziele hinterfragen

Beim Depotcheck geht es aber nicht darum, jedes Jahr stur nach der gleichen Strategie zu verfahren. Ist Ihr Aktienanteil im Portfolio durch eine gute Performance dieser Anlageklasse deutlich angewachsen und Sie erwarten für das kommende Jahr weiterhin eine starke Wertentwicklung? Womöglich möchten Sie daher Ihre Strategie ändern und sich im neuen Jahr noch stärker auf Aktien konzentrieren. Dann könnten Sie auf das Rebalancing verzichten.

Oder haben sich Ihre Sparziele geändert? Angenommen, Ihr Depot ist sehr offensiv ausgerichtet, etwa durch einen hohen Anteil von Aktien- und Rohstoff-Positionen. Jetzt wollen Sie das Anlagerisiko jedoch reduzieren. Vielleicht weil 2025 größere Anschaffungen anstehen oder Sie planen, einen großen Teil des investierten Kapitals für Ihre Rente zurückzulegen. Dann können Sie besonders risikobehaftete Assets verkaufen und den Erlös auf einem Tagesgeldkonto parken. Warten Sie dabei aber am besten auf einen guten Zeitpunkt, zu dem Sie mit Gewinn verkaufen können.

Wie Sie Ihr Depot ausrichten – offensiv, ausgewogen oder defensiv – hängt daher immer auch von Ihren Vorstellungen und Bedürfnissen ab. Planen Sie zum Beispiel demnächst den Kauf einer Immobilie oder benötigen Sie unbedingt Cash für andere Ausgaben, empfiehlt es sich, Ihre bisherige Risikoausrichtung zu ändern. Wenn Sie zum Beispiel mit 100.000 Euro in Aktien investiert sind und dieser Depotanteil verliert in einem Monat zehn Prozent an Wert, sind dies am Ende 10.000 Euro, die Sie innerhalb kurzer Zeit verloren haben und die nicht mehr für geplante Investitionen zur Verfügung stehen.

Depot Check: Kosten & Gebühren vergleichen

Ein oft unterschätzter Faktor bei der Geldanlage sind die Nebenkosten, die bei Investments anfallen. Dazu gehören auch die Transaktions- und Depotgebühren, die Ihre Bank oder Ihr Online-Broker Ihnen in Rechnung stellt. Deshalb sollten Sie prüfen, ob sich vielleicht nicht ein anderer (kostengünstigerer) Broker findet, über den Sie Ihre Wertpapiere handeln können. Die Frage „Welcher Broker ist der Beste?“ muss am Ende jeder für sich beantworten. Sie sollten sich grundsätzlich auf den Broker konzentrieren, der gut zu Ihnen passt. Fragen wie „Wie viel Trades pro Monat mache ich?“ oder „Wie viel Kapital setze ich ein?“ spielen eine wichtige Rolle.

Preislisten der Anbieter vergleichen

Ein entscheidendes Kriterium ist dabei die Höhe der Gebühren, die die Broker für einmalige Orders oder für Sparpläne verlangen. Hier empfiehlt es sich, die Preislisten auf den Onlineseiten der Anbieter zu überprüfen. Weiterhin ist es ratsam, sich die aktuellen Infos anzuschauen, welche Produkte überhaupt handelbar sind. Zu den Klassikern gehören Aktien, Anleihen, Fonds, ETFs und Derivate wie Zertifikate und Hebelprodukte. Diese zählen jedoch nicht bei allen Brokern zum Programm. Teilweise werden auch Währungen, CFDs (Differenzkontrakte) und Kryptos angeboten.

Vergleich: Das bieten Broker und Banken beim Depot

Die folgende Tabelle zeigt, wie sich die Broker unterscheiden. Hierbei spielt nicht nur die Kostenstruktur eine Rolle, sondern auch die Zahl der Angebote wie etwa die Zahl der ETF-Sparpläne.

Broker 

Depotgebühr 

Ordergebühr 

Anzahl ETF-Sparpläne 

Comdirect* 

0 Euro 

4,90 Euro + 0,25% des Ordervolumens 

Über 1.700 

Fidelity* 

45 Euro p.a.¹ 

2 Euro 

Über 1.000 

Flatex 

0 Euro 

5,90 Euro 

Über 1.600 

ING* 

0 Euro 

4,90 Euro + 0,25% des Ordervolumens 

Über 1.100 

Smartbroker+* 

0 Euro 

Ab einer Order von 500 Euro kostenfrei, sonst ein Euro² 

Über 1.200 

Trade Republic 

0 Euro 

1 Euro 

Über 2.500 

¹Depotgebühr Fidelity kostenfrei ab einem durchschnittlichen Depotvolumen von 20.000 Euro; ²Börse Gettex; 
Quelle: Angaben der Anbieter, eigene Recherche, Stand: 19. November 2024.

Gebühren bei Fonds und ETFs vergleichen

Fondsanbieter berechnen für ihre Leistungen jährliche Gebühren. Entscheidend ist hierbei die „Total Expense Ratio“ (TER). Diese Kennziffer gibt die jährlichen laufenden Kosten eines ETF oder eines Fonds an. Diese Kosten werden automatisch vom Anbieter einbehalten und sind im Kurs und der Wertentwicklung des Fonds bereits berücksichtigt. Die TER deckt Verwaltungsgebühren, Lizenzgebühren und Marketing- und Vertriebskosten ab. Es gibt aber auch einige Kosten, die nicht integriert sind – beispielsweise Transaktionskosten auf Fondsebene oder Depotgebühren. Berechnet wird die TER, indem man die Gesamtkosten des Jahres mit dem gemittelten Fondswert des Jahres ins Verhältnis setzt.

Verschiedene Finanzprodukte anschauen

Wertpapiere wie Aktien, ETFs oder Fonds lassen sich mit anderen, sicheren Finanzprodukten wie Tagesgeld oder Festgeld kombinieren. Dabei dient die Zinsanlage als Sicherheitsbaustein, die Fondsanlage soll für Rendite sorgen. Die beiden Bausteine können Sie selbst zusammenstellen – so wie etwa in den ETF-Musterportfolios von biallo.de. Häufig haben Anlegerinnen und Anleger ohnehin schon Zinsanlagen und Wertpapiere im Portfolio – dann sollten Sie prüfen, ob die Aufteilung auf die beiden Bausteine noch passt.

Kombiprodukte

Es gibt aber auch Kombiprodukte, die von sich aus schon beide Bausteine beinhalten. So ist etwa Allvest ist ein neues und komplett digitales Angebot der Allianz, das die beiden Bausteine kombiniert. Anlegerinnen und Anleger können dabei entscheiden, wie ihr Geld auf die beiden Bausteine aufgeteilt wird. Im Sicherheitsbaustein erhält man derzeit eine jährliche Verzinsung von 4,3 Prozent. Beim Renditebaustein investieren die Anlageexperten der Allianz mit ETFs und Investmentfonds zu Großanlegerkonditionen am Kapitalmarkt.

Die Direktversicherung Cosmos Direkt* bietet eine fondsgebundene Rentenversicherung namens „FlexInvest“ an. Auch dort wird das Geld auf Fonds und eine sichere Zinsanlage verteilt. Dabei soll die Flexibilität der Ein- und Auszahlungen von Bankprodukten mit den Steuervorteilen von Versicherungsprodukten kombiniert werden. Im Musterfonds-Portfolio werden jährlich bis zu neun Prozent Rendite im Jahr in Aussicht gestellt.

Auch Edelmetalle in Betracht ziehen

Wer sich Edelmetalle wie Gold und Silber ins Depot holen will, hat dazu zwei Möglichkeiten: Einerseits können Sie es physisch erwerben, etwa in Form von Barren und Münzen. Andererseits gibt es börsengehandelte Wertpapiere, deren Kurs an den Goldpreis gekoppelt ist.

Der direkte Weg zum Gold führt zum Edelmetallhändler, bei dem Anleger Goldbarren oder Goldmünzen kaufen können. Der Preis der Barren und Münzen orientiert sich am aktuellen Marktpreis des Goldes. Hinzu kommt ein Preisaufschlag auf die Produkte, der sich aus Herstellungs- und Lagerkosten sowie der Gewinnspanne des Händlers zusammensetzt. Wer seine Goldschätze sicher aufbewahren möchte, kann dies in einem Schließfach eines Händlers oder einer Bank tun. Dabei fallen jedoch Gebühren an.

Wertpapiere statt Goldbarren und Goldmünzen

Kostengünstiger als physische Investments sind zumeist Goldwertpapiere. Hierbei entstehen weniger Nebenkosten, etwa in Form von Ordergebühren für den Kauf und Verkauf der Papiere sowie etwaige Depotgebühren. Der Wert der umgangssprachlich auch als „Papiergold“ bezeichneten Wertpapiere orientiert sich am aktuellen Goldpreis. Anleger können Goldwertpapiere in Form von börsengehandelten Rohstoffen („Exchange Traded Commodities“, kurz ETCs) handeln. Rechtlich gesehen sind dies Schuldverschreibungen, die in der Regel mit physischen Goldbeständen besichert sind.

Wertpapiere, die hingegen nicht mit Gold besichert sind, haben steuerlich einen großen Nachteil: Auf anfallende Gewinne, die Anleger beim Verkauf erzielen, müssen sie dem Fiskus die Abgeltungsteuer von 25 Prozent zahlen. Hinzu kommen Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Diese Gewinnsteuer entfällt bei physischen Investments oder bei wertbesicherten ETCs, wenn Anleger ihr Gold mindestens ein Jahr lang halten bevor sie es verkaufen.

Biallo Festgeld Empfehlung

Die nachfolgenden Anbieter wurden von Biallo als Empfehlung aus unserem Vergleich ausgewählt. Anlagebetrag: 10.000 €, Anlagedauer: 12 Monate, Sicherheit: . Die angezeigten Anbieter stellen keinen vollständigen Marktüberblick dar.
Anbieter und Produkt
Zinssatz / Zinsertrag
Bewertung
S&P Länderrating
Anbieter und Produkt
Zinssatz / Zinsertrag
2,70% /
270
Bewertung
S&P Länderrating
AAA
Deutschland
Zum Anbieter*
Anbieter und Produkt
Zinssatz / Zinsertrag
2,70% /
270
Bewertung
S&P Länderrating
AAA
Deutschland
Zum Anbieter*
Anbieter und Produkt
Zinssatz / Zinsertrag
2,60% /
260
Bewertung
S&P Länderrating
AAA
Deutschland
Zum Anbieter*
Sämtliche Angaben ohne Gewähr. Datenstand 16.01.2025

Depot unter der Lupe: Was gilt bei der Steuer?

Das Steuer-Thema ist für die meisten Menschen alles andere als erquicklich. Dennoch kann es sich buchstäblich auszahlen, grundsätzliche Dinge zu beachten – das gilt auch bei der Geldanlage. 

Verluste können verrechnet werden

Wichtig zu wissen: Verluste bei Ihren Anlagen können Ihre Steuerschuld beim Fiskus mindern. Das Prinzip: Wenn Sie Wertpapiere zu einem geringeren Preis verkaufen, als Sie sie gekauft haben, können Sie die Verluste beim Finanzamt steuerlich geltend machen und diese mit künftigen Gewinnen verrechnen. Dazu müssen die Verluste jedoch tatsächlich realisiert werden. Buchverluste zählen nicht für die Verlustbescheinigung.

Gewinne müssen versteuert werden

Börsengewinne, wozu auch Dividenden und Zinsen zählen, müssen Sie grundsätzlich versteuern. Auf realisierte Gewinne zahlen Sie 25 Prozent Abgeltungsteuer ans Finanzamt. Hinzu kommen Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Erzielen Sie Kapitalgewinne, behält Ihre Bank oder Ihr Broker die Abgeltungsteuer automatisch ein. Allerdings gibt es einen Freibetrag in Höhe von 1.000 Euro, für zusammenveranlagte Ehepaare sind dies 2.000 Euro. Diesen „Sparerpauschbetrag“ berücksichtigt Ihre depotführende Bank, wenn Sie ihr einen Freistellungsauftrag erteilen. Daher müssen Sie erst Steuern zahlen, wenn Ihre Kapitaleinkünfte den Freibetrag überschreiten. Haben Sie Konten und Geldanlagen bei verschiedenen Banken oder Brokern, können Sie Ihren Freibetrag auch aufteilen. Sie können beispielsweise 500 Euro bei einer Bank und die restlichen 500 Euro bei einem anderen Institut freistellen.

Sparerpauschbetrag, Freistellungsauftrag, Abgeltungsteuer

Achten Sie darauf, dass Sie die Obergrenze des Sparerpauschbetrags nicht überschreiten. Sollten Sie keinen Freistellungsauftrag erteilen, können Sie sich die gezahlte Abgeltungsteuer später im Rahmen Ihrer Steuererklärung vom Finanzamt zurückholen. Um Verluste und Gewinne aus dem Handel bei verschiedenen Banken zu verrechnen, müssen Sie bis zum 15. Dezember des jeweiligen Jahres eine Verlustbescheinigung für Ihre Steuererklärung beantragen.

Eine wichtige Regel: Verluste aus Kapitalanlagen können Sie nur mit Gewinnen aus Kapitalanlagen verrechnen. So ist eine Verrechnung mit Gewinnen aus Immobiliengeschäften nicht möglich. Dabei gibt es bei der Bank zwei „Verrechnungstöpfe“.

Zwei Verrechnungstöpfe

Beim „Aktienverrechnungstopf“ können Sie Gewinne, die Sie mit Aktien erzielt haben, nur mit Verlusten aus Aktiengeschäften verrechnen. Entsteht zum Jahresende ein Verlust, wird dieser von der Bank auf das nächste Jahr übertragen und mit künftigen Gewinnen aus Aktienverkäufen verrechnet.

Beim „allgemeinen Verrechnungstopf“ werden Verluste und Gewinne zusammengeführt, die Sie in allen anderen Anlageklassen wie Fonds, ETFs, Derivaten (Zertifikate und Hebelprodukte) sowie Anleihen, Zinsen und Dividenden erwirtschaftet haben. Die Verrechnung erfolgt mit allen positiven Kapitalerträgen, inklusive Gewinne aus Aktiengeschäften, wenn keine Verrechnung mit Aktienverlusten möglich ist. Ergibt sich zum Jahresende ein Verlust, überträgt die Bank diesen auf das nächste Jahr und verrechnet ihn mit künftig positiven Einkünften.

Die Sparkasse erläutert das Prinzip bei Aktiengeschäften mit einem Rechenbeispiel:

Sie haben 1.000 Aktien von Unternehmen A zu zehn Euro je Aktie gekauft. Kaufwert: 10.000 Euro. Einige Monate später ist die Aktie nur noch sieben Euro wert. Sie verkaufen Ihr Investment für 7.000 Euro. Ihr Verlust liegt dann bei 3.000 Euro. Die Steuerpflicht für die Veräußerung von Aktie A beträgt null Euro.

Mehr Glück haben Sie mit Unternehmen B. Kaufpreis je Aktie zehn Euro, Anzahl 1.000. Kaufwert: 10.000 Euro. Sie verkaufen etwas später alle Aktien zu 15 Euro. Verkaufserlös: 15.000 Euro. Gewinn: 5.000 Euro.

Daraus ergibt sich – ohne Verrechnung der Verluste aus anderen Aktienverkäufen – eine Steuerpflicht für die Veräußerung von Aktie B von 1.000 Euro. 

Die Rechnung: (5.000 Euro – 1.000 Euro) x 25/100 = 1.000 Euro (= 5.000 Euro Gewinn minus 1.000 Euro Freibetrag, multipliziert mit 25 Prozent).

Durch das Verrechnen der Aktienverkäufe, reduziert sich die zu zahlende Steuer: Verlust von A + Gewinn von B = -3.000 Euro + 5.000 Euro = 2.000 Euro. Abzüglich des Freibetrags bleiben 1.000 Euro zu versteuernder Aktiengewinn: 2.000 Euro – 1.000 Euro = 1.000 Euro. Ihre letztlich zu zahlende Abgeltungsteuer beträgt demnach nur 250 Euro (1.000 Euro x 25/100 = 250 Euro).

Sollten Sie mit Aktie A Verluste realisiert haben, aber nur mit dem Verkauf von Anleihen Gewinne, können Sie diese nicht miteinander verrechnen, da beide Anlageklassen einem unterschiedlichen Verlusttopf angehören. Einbußen aus Anleihegeschäften können hingegen mit positiven Kapitalerträgen aus ETFs oder Fonds verrechnet werden, weil alles zum gleichen Verlusttopf gehört.

Jährlicher Depotcheck: Geldanlage optimieren - Erfolgschancen erhöhen

Der regelmäßige Depotcheck kann dazu beitragen, Ihre Kapitalanlage auf Dauer erfolgreich zu gestalten. Gehen Sie Schritt für Schritt vor und überlegen, wie Sie Ihr Portfolio und am Ende Ihre Erträge über Jahre hinweg optimieren können.

Wichtig: Welche Anlageziele verfolgen Sie? Haben Sie Ihre Ziele mit Ihren Positionen in den vergangenen zwölf Monaten erreicht? Wenn ja, können Sie überlegen, Gewinne zu realisieren und die entsprechenden Positionen zu verkaufen. Oder glauben Sie, dass die gut gelaufenen Assets auch im kommenden Jahr gut abschneiden werden? Dann liegt es nahe, weiterhin investiert zu bleiben. Sollten hingegen bestimmte Investments höhere Verluste gebracht haben, beispielsweise 20 Prozent oder mehr, verkaufen Sie vielleicht besser die Assets, um nicht noch höhere Verluste zu erleiden. Am Ende hängt die Bestückung Ihres Gesamtportfolios auch mit Ihrer Rendite-Risiko-Ausrichtung ab. Je mehr schwankungsintensivere Werte Sie im Depot haben – dazu gehören einzelne Aktien und Rohstoffe -, desto renditeträchtiger und eben auch risikoreicher ist Ihre Anlagestrategie.

Biallo Tagesgeld Empfehlung

Die nachfolgenden Anbieter wurden von Biallo als Empfehlung aus unserem Vergleich ausgewählt. Anlagebetrag: 10.000 €, Anlagedauer: 12 Monate, Sicherheit: . Die angezeigten Anbieter stellen keinen vollständigen Marktüberblick dar.
Anbieter und Produkt
Zinssatz / Zinsertrag
Bewertung
S&P Länderrating
Produktdetails
Anbieter und Produkt
Zinssatz
2,95% /
299,02 €
Bewertung
4,4/5
S&P Länderrating
AAA
Schweden
Produktdetails
  • Basiszins: 2,95%
Zum Anbieter*
Anbieter und Produkt
Zinssatz
2,80% /
282,95 €
Bewertung
S&P Länderrating
AAA
Liechtenstein
Produktdetails
  • Basiszins: 2,80%
Zum Anbieter*
Anbieter und Produkt
Zinssatz
3,00% /
282,50 €
Bewertung
5/5
S&P Länderrating
AAA
Niederlande
Produktdetails
  • Basiszins: 2,65%
  • Aktionszins: 3,00% - gültig bis 16.07.2025
Zum Anbieter*
Sämtliche Angaben ohne Gewähr. Datenstand 16.01.2025
Gian Hessami ist freiberuflicher Finanzjournalist. Er schreibt unter anderem für „Börse Online“, „Euro am Sonntag“, die „Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ)“ und das „Handelsblatt“ rund um das Thema Geldanlage. Dabei stehen die Perspektive des Anlegers sowie die Chancen und Risiken der Investments im Vordergrund. Mit den Finanzmärkten beschäftigt sich der gelernte Zeitungsredakteur bereits seit 2004. Bei Investments fokussiert er sich auf Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und Rohstoffe. Darüber hinaus hat er sich auf Derivate wie Zertifikate und Hebelprodukte, beispielsweise Optionsscheine und Knock-out-Papiere, spezialisiert.

So verdient Ihr Geld mehr

Der Newsletter von biallo.de ist eine exzellente Entscheidung, wenn es um Ihre Finanzen geht.

Wir freuen uns darauf, Ihnen mit Ihrer Zustimmung interessante Inhalte, Empfehlungen und Werbung von uns und unseren Partnern zu schicken, die genau auf Ihre Interessen zugeschnitten sind. Um dies zu ermöglichen, analysieren wir, wie Sie unsere Website nutzen (z.B. Seitenaufrufe, Verweildauer) und wie Sie mit unseren E-Mails interagieren (z. B. Öffnungs- und Klickraten). So erstellen wir ein Nutzungsprofil, das Ihnen die relevantesten Inhalte liefert, und ordnen Sie in passende Werbezielgruppen ein. Ihre Zustimmung können Sie jederzeit widerrufen, z. B. über den Abmeldelink im Newsletter. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.