Wie sicher ist Festgeld in Deutschland?
Um die Sicherheit der Geldanlage in einem bestimmten Land einschätzen zu können, lohnt sich ein Blick auf das Länderrating: Deutschland zählt – wie Schweden oder die Niederlande – zu den sogenannten Triple-A-Staaten. Das bedeutet, dass die Bundesrepublik jeweils die höchste Bonitätseinstufung von den drei wichtigen Ratingagenturen erhält. Damit ist eine nahezu 100-prozentige Ausfallsicherung für Gläubiger gegeben.
Zwar hatte 2023 die Schweizer Rating-Agentur Independent Credit View für Schlagzeilen gesorgt, indem sie Deutschland die Bestnote für seine Bonität entzog. Die drei großen Agenturen, S&P Global, Moody's und Fitch, sehen die Zukunft Deutschlands aber weiterhin positiv. So hatte etwa die US-Ratingagentur Fitch die Bestnote "AAA" und den Ausblick "stabil" für Deutschland noch im September 2023 bestätigt. Das Kreditrating "AAA" spiegele Deutschlands "diversifizierte Wirtschaft mit hoher Wertschöpfung, seine soliden öffentlichen Finanzen und seine starken Institutionen wider", so Fitch.
Wie die Ratingagenturen die Bonität von Staaten bewerten und wie die EU-Länder aktuell abschneiden, erfahren Sie in unserem Beitrag: Länderrating: Die Bonität der EU-Länder und was sie für Anleger bedeutet
Diese Anbieter aus Deutschland finden Sie auf biallo.de
Mit rund 80 bundesweiten Anbietern sowie über 600 Genossenschaftsbanken und über 300 Sparkassen bilden deutsche Kreditinstitute die größte Gruppe im Festgeld-Vergleich von biallo.de. Die Bonität der einzelnen Anbieter ist weitestgehend vorbildlich. Sollte es trotzdem zu einer Pleite eines Finanzdienstleisters kommen, springt die deutsche Einlagensicherung ein. Diese genießt nicht zuletzt wegen der guten Bonität Deutschlands höchstes Vertrauen.
Wie geht es mit den Festgeldzinsen weiter?
Am 6. Juni 2024 hat die Europäische Zentralbank (EZB) zum ersten mal in fünf Jahren die Leitzinsen gesenkt. Am 12. September 2024 folgte dann der nächste Zinsschritt. Seither liegt der sogenannte Hauptrefinanzierungssatz bei 3,65 Prozent. In Erwartung dieser nahenden Zinssenkungen durch die EZB haben viele Banken in Deutschland bereits die Sparzinsen im Vorfeld gesenkt. Weitere Zinssenkungen sind im Laufe des Jahres möglich. Alles weitere zu den Leitzinsen der EZB lesen sie in unserem ausführlichen Ratgeber "EZB-Leitzins: Die Zinswende ist da".
Worst-Case-Szenario: Was mache ich bei einer Bankenpleite?
Grundsätzlich gilt: Bankeinlagen sind innerhalb der Europäischen Union (EU) bis zu einer maximalen Anlagesumme von 100.000 Euro gesetzlich geschützt, so will es die EU-Richtlinie zur Einlagensicherung. Es gibt allerdings noch kein gemeinsames europäisches Einlagensicherungssystem. Die Einlagensicherung ist national organisiert. Direkter Ansprechpartner im Falle einer Bankeninsolvenz ist die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH (EdB).
Bei öffentlich-rechtlichen Sparkassen, Landesbanken, Landesbausparkassen und Genossenschaftsbanken sind Anleger durch die jeweiligen institutsbezogenen Sicherungssysteme geschützt. Bei Sparkassen ist das der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV), bei Genossenschaftsbanken der Bundesverband der Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).
So verläuft das Entschädigungsverfahren
Kommt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) zu dem Ergebnis, dass eine Bank ihre Geschäfte nicht mehr erfolgreich fortführen kann, oder dauert das von der Bafin verhängte Moratorium (Ein- und Auszahlungsverbot) bereits sechs Wochen an, stellt sie den sogenannten Entschädigungsfall fest. Die EdB informiert im Anschluss unverzüglich die betroffenen Anlegerinnen und Anleger und hat sieben Tage Zeit, sie zu entschädigen.
Gut zu wissen: Ein Antrag auf Entschädigung ist nicht erforderlich.