

Auf einen Blick


Rund drei von vier Deutschen träumen davon, Wohneigentum zu kaufen oder zu bauen. Das geht aus der jüngsten „Wohnen in Deutschland“-Studie des Verbands der Sparda-Banken hervor, die auf einer repräsentativen Umfrage mit 1.088 Teilnehmern basiert. Doch die Umsetzung des Wunsches ist angesichts der seit rund zweieinhalb Jahren deutlich gestiegenen Bauzinsen und weiterhin hoher Immobilien- und Grundstückspreise insbesondere für Familien mitunter eine Herausforderung.
Und auch wenn die Finanzierung dank eines Eigenkapitalpolsters kein Problem darstellt, stehen viele Hauseigentümer in spe vor der Frage, wie und vor allem wo sie ihren Wunsch realisieren können – sprich: ob Bauen oder Kaufen für sie das Richtige ist.
Vor allem in den Ballungsgebieten und deren Umland gestaltet sich die Suche nach einem Haus aus dem Bestand oder einem geeigneten Baugrundstück derart schwierig, dass es sinnvoll ist, nach beidem Ausschau zu halten. Doch spätestens, wenn sich ein möglicherweise passendes Grundstück oder Haus findet, müssen Sie eine Entscheidung fällen. Diese dürfte Ihnen umso leichter fallen, je besser Sie über die beiden Wege zum Eigenheim informiert sind. Zu den wesentlichen Fragen gehört auch die nach dem Ablauf und dem Zeitraum bis zum Umzug ins Haus.
Umfangreiche Informationen rund um den Ablauf beim Hauskauf von der Suche bis hin zur Hausübergabe finden Sie im Ratgeber „So sieht der richtige Ablauf beim Hauskauf aus“ von biallo.de.


Die Frage nach dem Ablauf und der Dauer beim Hauskauf lässt sich pauschal nicht so einfach beantworten, denn die Spanne reicht vom bezugsfertigen Haus bis zum Sanierungsfall mit Umbaubedarf.
Handelt es sich um ein mehr oder weniger neues oder bereits umfassend saniertes Haus mit gutem energetischen Standard und entspricht auch der Grundriss sowie die Gestaltung der Bäder und der Küche Ihren Vorstellungen, besteht der weitere Ablauf lediglich darin, dass Sie sich mit dem Verkäufer auf den Preis und die Verkaufsmodalitäten einigen und vorab gründlich die Umgebung unter die Lupe nehmen. Erweist sich dieser Check als stimmig und können Sie das Haus ohne Probleme einschließlich geplanter Änderungen wie etwa einer neuen Küche oder eines neuen Bades problemlos finanzieren, können Sie prinzipiell einziehen, wenn Sie vorübergehende Bauarbeiten im Haus nicht weiter stören.
Anders sieht es bei einem Haus aus, das Sie umbauen wollen: Möchten Sie den Grundriss anpassen, sollten Sie so früh wie möglich einen Statiker ins Boot holen. Dieser kann Ihnen eine Einschätzung dazu geben, inwieweit Ihre Vorstellungen auch umsetzbar sind. Geht es um eine Erweiterung der Wohnfläche – beispielsweise über einen Anbau oder den Ausbau des Dachgeschosses mit Gauben – benötigen Sie einen Architekten, der die Entwürfe anfertigt und dann auch den gegebenenfalls erforderlichen Bauantrag stellt. In beiden Fällen hängt die Dauer bis zum Einzug davon ab, wie umfangreich die erforderlichen Maßnahmen sind und ob das Haus bis zum Abschluss der Maßnahmen bereits bewohnbar ist oder nicht. Zudem sind Sie gut beraten, sich bereits vor dem Kauf über die möglichen Kosten der gewünschten Maßnahmen zu informieren und diese eher großzügig zu veranschlagen. Ansprechpartner hierfür kann ebenfalls ein Architekt sein – gegen Honorar versteht sich.
Neben Art und Umfang der Maßnahmen hängt es auch von der Jahreszeit ab, wie viel Zeit Sie bis zum Umzug veranschlagen müssen: Kaufen Sie in den kalten Monaten ein Haus, müssen manche Arbeiten möglicherweise warten, so dass Sie erst später einziehen können. So ist es beispielsweise schwierig, eine umfassende Dachsanierung im Winter durchzuführen.
Sie haben ein Haus gefunden und sind sich hinsichtlich des Kaufpreises unsicher? Mit der kostenlosen Immobilienwertermittlung von biallo.de erhalten Sie eine erste Einschätzung hierzu.
Inwieweit ein Haus energetisch sanierungsbedürftig ist, erkennen Sie am Energieausweis, den der Verkäufer Ihnen bei der Besichtigung in der Regel aushändigen muss. Besteht in dieser Hinsicht Sanierungsbedarf, kommt ein weiterer Aspekt hinzu, der den Ablauf bis zum Einzug verzögert: Wollen Sie beispielsweise die Zuschüsse des Bundesamts für Ausfuhr und Wirtschaftskontrolle (BAFA) für Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle nutzen, sollten Sie zunächst einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) durch einen Energieberater erstellen lassen – und das kostet mitunter einiges an Zeit. Der Vorteil: Sie erhalten einen Überblick darüber, in welcher Reihenfolge die energetische Sanierung des Hauses Sinn macht – und es winken höhere Fördermittel: So erhalten Sie ohne iSFP beispielsweise für die Dachsanierung 15 Prozent von maximal 30.000 Euro, mit iSFP sind es 20 Prozent von bis zu 60.000 Euro.
Weitere detaillierte Informationen rund um Zuschussprogramme finden Sie im Ratgeber „Energetische Sanierung: BAFA-Förderung und Steuerbonus“ auf biallo.de.
Wollen Sie ein Grundstück kaufen und ein Haus darauf bauen, müssen Sie sich besonders gründlich vorbereiten. Idealerweise haben Sie bereits eine Vorstellung davon, wie Ihr Haus aussehen könnte und ob das Kleingeld für ein frei geplantes individuelles Architektenhaus reicht oder eher ein Haus von der Stange infrage kommt. Ist letzteres der Fall, empfiehlt sich der Besuch von Musterhausparks diverser Hausbaufirmen, die Sie mitunter auch bei der Grundstückssuche unterstützen.
Sind Sie fündig geworden, gilt es, das Grundstück unter die Lupe zu nehmen. „Zu beachten sind zunächst Elementargefahren – also das Hochwasserrisiko durch Bäche beziehungsweise Flüsse mit großem Einzugsgebiet in der Nähe. Daraus lässt sich schon auf die Besonderheiten einer Lage schließen – beispielsweise in einem Überschwemmungsgebiet“, erläutert Marc Ellinger, Leiter des Regionalbüros Freiburg-Südbaden des Verbandes privater Bauherren (VPB). Zudem sollten Sie nicht nur den Bebauungsplan für das gewünschte Grundstück mit Ihren Vorstellungen abgleichen, sondern sich – insbesondere bei Neubaugebieten – auch über mögliche Veränderungen in der näheren Umgebung informieren.
Folgende Fragen empfiehlt Ellinger zu klären: „Wie sieht es mit der perspektivischen Entwicklung der Infrastruktur aus? Beabsichtigt die Gemeinde, in der Nähe neue Gewerbegebiete auszuweisen oder ist im Gegenteil mit einer Verkehrsberuhigung zu rechnen?“ Beim Grundstück selbst sei es zudem ratsam, den baulichen Zustand vorhandener Einfassungen und Einfriedungen zu prüfen. Gegebenenfalls könne außerdem ein Baugrundgutachten zu möglichen Belastungen im Boden erforderlich sein, ergänzt der Diplom-Ingenieur.
Kommt das Grundstück nach diesen Überlegungen für den Kauf infrage, müssen Sie entscheiden, wie und mit wem Sie bauen wollen. Je nachdem, ob es sich um ein frei geplantes Haus oder ein Typenhaus handelt, variiert die Bauzeit teils erheblich. So gibt es Hausbaufirmen, die ein komplettes Eigenheim in wenigen Wochen fertigstellen, beim individuell geplanten Haus müssen Sie deutlich mehr Zeit einplanen. In beiden Fällen hängt es auch vom zuständigen Bauamt ab, wann mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Ebenfalls ein Zeitfaktor ist der Zustand des Grundstücks. So stehen vor allem in den Ballungsgebieten mitunter noch Häuser darauf, bei denen eine Sanierung nicht lohnt und die zunächst abgerissen werden müssen.

Schweden
Deutschland
DeutschlandBei der Fragestellung „Haus bauen versus kaufen“ müssen Sie sich jeweils auf diverse Kostenpunkte einstellen, wobei die Höhe der Gesamtkosten einschließlich der Nebenkosten stark von Ihren individuellen Vorstellungen abhängt. Wollen Sie beispielsweise ein Haus kaufen und sind mit dem Haus samt Garten so zufrieden, wie es ist, fallen für Sie im Wesentlichen nur die Erwerbsnebenkosten sowie Finanzierungskosten und die Umzugskosten an. Wollen Sie hingegen das Haus erweitern oder energetisch sanieren, kommen diverse Kosten hinzu, die Sie auch beim Hausbau einkalkulieren müssen – etwa die Kosten für einen Bauantrag oder Rodungsarbeiten im Garten. Diese sogenannten Bau- oder Kaufnebenkosten werden von manchen Bauherren und Käufern mitunter vergessen oder zu niedrig kalkuliert, was sich sehr ungünstig auf die gesamte Baufinanzierung auswirken kann. Die folgende Tabelle bietet Ihnen einen ersten Überblick zur Beantwortung der Frage „Haus bauen oder kaufen – was ist günstiger?“:
Mit dem Baufinanzierungsrechner von biallo.de können Sie bequem online herausfinden, wie hoch Ihr Kreditrahmen für Ihr Bau- oder Kaufvorhaben ist und welcher Anbieter die für Sie günstigsten Konditionen im Angebot hat.
Hier sehen Sie, welche Kosten bei einem Hauskauf und welche Kosten bei einem Hausbau anfallen. Diese unterscheiden sich zum Teil in Art und Höhe:
| Kostenart | Hauskauf | Hausbau |
|---|---|---|
| Grunderwerbsteuer | 3,5 bis 6,5 Prozent (je nach Bundesland) vom Kaufpreis (inkl. Haus) | 3,5 bis 6,5 Prozent (je nach Bundesland) vom Kaufpreis (bezogen auf den Grundstückspreis) |
| Maklergebühr | bis zu 3,57 Prozent vom Kaufpreis (inkl. Haus) | bis zu 3,57 Prozent vom Kaufpreis (bezogen auf den Grundstückspreis) |
| Notargebühren, Grundbuchkosten | ca. 1,5 bis 2 Prozent vom Kaufpreis (inkl. Haus) | ca. 1,5 bis 2 Prozent vom Kaufpreis (bezogen auf den Grundstückspreis) |
| Finanzierungskosten | ggf. Vorfälligkeitsentschädigung beim Verkauf der bisherigen Immobilie an, ggf. Bereitstellungszinsen (monatlich 0,25 Prozent der noch nicht abgerufenen Darlehenssumme) | ggf. Vorfälligkeitsentschädigung beim Verkauf der bisherigen Immobilie an, ggf. Bereitstellungszinsen (monatlich 0,25 Prozent der noch nicht abgerufenen Darlehenssumme) |
| Kostenart | Hauskauf | Hausbau |
|---|---|---|
| Bauantrag | ggf. bei An- oder außen sichtbaren Umbauten (Gauben o.ä.), ca. 0,7-1,2 Prozent der Baukosten | ca. 0,7- 1,2 Prozent der Baukosten |
| Prüfstatiker | bei Grundrissveränderungen an tragenden Bauteilen, An-/Umbauten, variabel | ca. 1.000 bis 2.000 Euro |
| Baukosten | abhängig von der jeweiligen Maßnahme | je nach Bundesland ca. 2.000 bis 3.000 Euro und mehr (abhängig vom energetischen Standard und Bauweise) |
| Baustelleneinrichtung etc. | nur bei größeren Sanierungsmaßnahmen, ca. 1000 Euro | ca. 1.000 Euro |
| Erdarbeiten | nur bei größeren Sanierungsmaßnahmen/ Gartengestaltungen erforderlich | |
| Baustrom und -wasser | - | 400 bis 1.000 Euro |
| Baustraße (Zufahrt zur Baustelle auf dem Grundstück) | - | ca. 150 Euro je Meter |
| Kostenart | Hauskauf | Hausbau |
|---|---|---|
| Miete im Zeitraum Kauf bis zum Einzug | je nach Umfang der Maßnahmen wenige Wochen bis mehrere Monate | je nach Bauweise wenige Wochen bis mehrere Monate |
| Umzugskosten | abhängig von Entfernung und Haushaltsgröße | abhängig von Entfernung und Haushaltsgröße |
| Außenanlagen (Zaun, Terrassen etc.) | nur bei gewünschten Veränderungen 500 bis 25.000 Euro | 500 bis 25.000 Euro |
| Kostenart | Hauskauf | Hausbau |
|---|---|---|
| Bauherrenhaftpflichtversicherung/ Bauleistungsversicherung/ Feuerrohbauversicherung | - | ca. 300 bis 1.500 Euro |
| Kostenart | Hauskauf | Hausbau |
|---|---|---|
| Richtfest | - | je nach Umfang |
| Bodengutachten | - | ca. 1.000 Euro |
| Abrisskosten | - | nur bei Altbestand erforderlich, variabel |
| Rodungsarbeiten | bei Veränderungen der Gartenanlage, variabel | bei Bedarf, variabel |
| Anschlusskosten Versorgung (Strom etc.) | - | ca. 8.000 bis 15.000 Euro |
| Vermessung des Grundstücks | - | ca. 2.500 Euro |
| Energieberater | bei energetischen Sanierungsmaßnahmen, je nach Umfang ca. 300 bis 4.000 Euro nach Abzug der BAFA-Zuschüsse |
Quelle: Eigene Recherche, Stand Oktober 2024
Wichtig zu wissen im Hinblick auf die reinen Erwerbsnebenkosten: Wenn Sie das Grundstück erwerben und unabhängig vom Kauf eine Baufirma beauftragen, zahlen Sie lediglich auf den Grundstückspreis Grunderwerbsteuer, Maklercourtage und Notar- sowie Grundbuchkosten. Erwerben Sie das Grundstück hingegen beispielsweise von dem Bauträger, der auch das Haus errichtet, zahlen Sie diese Nebenkosten bezogen auf Grundstückspreis und Hausbaukosten. Beim Hauskauf wiederum zahlen Sie diese Nebenkosten stets auf den Gesamtkaufpreis – also auf das Grundstück inklusive Gebäude.
Wenn Sie ein Haus bauen wollen, sollten Sie hinsichtlich der Finanzierung auch auf die Nebenkosten achten. In unserem umfangreichen Ratgeber zu den Baunebenkosten finden Sie detaillierte Informationen zum Thema.
Es ist empfehlenswert, dass Sie sich schon frühzeitig Gedanken dazu machen, inwieweit Sie sich den Hausbau oder Hauskauf mit all den damit zusammenhängenden Aspekten vorstellen können. „Es sollte Klarheit über die Lebensplanung für die nächsten zehn bis 15 Jahre bestehen: Wo geht die Reise in Job, Familie und persönlich hin? Angesichts der steigenden Mobilitätskosten dürfte sich zudem die Nähe des Wohnstandorts zum Arbeitsplatz als Vorteil erweisen“, erläutert Bau-Experte Ellinger.
Generell lässt sich als Pluspunkt für Hausbau oder Hauskauf sagen, dass Sie im Vergleich zu einer Eigentumswohnung weitaus mehr Gestaltungsmöglichkeiten haben. So können Sie beispielsweise Fenster nach Ihren Wünschen einbauen oder verändern, was bei einer Wohnung nicht möglich ist. Ihnen sollte jedoch auch bewusst sein, dass Sie sich mit einem Haus um deutlich mehr Themen kümmern müssen. So gilt es, den Garten in Schuss zu halten oder einen Gärtner zu finden und zu beauftragen.
Zudem müssen Sie sich laufend um die Instandhaltung Ihres Hauses kümmern und beispielsweise die Heizung regelmäßig warten lassen. Das gilt in den ersten zehn bis 20 Jahren für einen Neubau oder sanierten Altbau zwar vorerst noch nicht, langfristig fallen aber auch hier Sanierungsmaßnahmen an – beispielsweise die Erneuerung der Fenster oder das Ersetzen einer Gasheizung durch eine Wärmepumpe, was auch Anpassungen der Heizkörper erfordern kann. Hierfür müssen Sie langfristig Rücklagen bilden und sollten daher Disziplin in finanziellen Dingen mitbringen. Und nicht zuletzt müssen Sie sich jeweils um die erforderlichen Maßnahmen kümmern, einen Sanierungsbedarf möglichst rechtzeitig erkennen und dann auch Handwerker suchen und beauftragen. Wenn Ihnen dieser Aufwand zu hoch erscheint, wäre eine Eigentumswohnung für Sie besser geeignet, da sich dann die Hausverwaltung um Themen wie Erhaltungsmaßnahmen kümmert. Kommt ein Neubau oder eine Bestandsimmobilie nach Prüfung dieser Aspekte für Sie unterm Strich infrage, gilt es, die Vor- und Nachteile der beiden Varianten gegeneinander abzuwägen. So sollte es Ihnen leichter fallen, die Frage „Haus selber bauen oder kaufen?“ für sich zu beantworten.
Wollen Sie ein Haus kaufen, sollten Sie folgende Vor- und Nachteile bei Ihrer Entscheidung berücksichtigen:
Sanierungskosten können schnell ausufern – egal ob Bad oder Küche. Unser Ratgeber zeigt am Beispiel Küchenkauf, wie Sie mit Bau-, Wohn- oder Ratenkredit die richtige Finanzierung finden und gleichzeitig Steuervorteile nutzen können.
Wollen Sie ein Haus bauen, sind diese Vor- und Nachteile für Sie von Belang:
Die Baukosten können sich deutlich erhöhen. In den letzten Jahren waren Baustoffe mitunter knapp. Sollte sich eine solche Situation wiederholen, lassen sich die tatsächlichen Baukosten vorab schwer kalkulieren, da die Baufirmen sich in dieser Situation vorbehalten, gestiegene Baustoffkosten an Sie weiterzugeben.
Das Konzept vom Wohnen im Tiny-House hat sich hierzulande bereits etabliert: Die Häuser im Miniformat schonen den Geldbeutel und ermöglichen nachhaltiges, naturnahes Wohnen. Wie Sie vorgehen müssen, wenn Sie sich den Traum vom kleinen Glück im Minihaus erfüllen wollen, erfahren Sie in einem weiteren Ratgeber von biallo.de.
Je nachdem, ob Sie den Hauskauf oder Hausbau planen, sollten Sie sich über jeweils infrage kommende Förderprogramme informieren. Als erstes sind die Förderkredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zu nennen, die bei den Zinskosten eine große Ersparnis bieten können.
Zudem ist es unbedingt empfehlenswert zu prüfen, inwieweit Ihre jeweilige Landesbank ein Förderprogramm anbietet. Insbesondere für die energetische Sanierung spendieren sie mitunter attraktive Zuschüsse oder zinsverbilligte Kredite, auch für Familien gibt es vielfach Förderprogramme.
Mit dem Baufinanzierungrechner von biallo.de finden Sie heraus, wie viel Darlehen Sie sich leisten können und welche monatlichen Raten auf Sie zukommen. Entdecken Sie die besten Konditionen und sichern Sie sich die günstigsten Zinsen. Mit unserem Rechner planen Sie Ihre Finanzierung flexibel und passen Sie sie an Ihre finanzielle Situation an.
Wie all die Fördermittel dazu beitragen, die Finanzierungskosten zu reduzieren, zeigt folgendes Beispiel für eine Familie in Hamburg mit zwei Kindern sowie einem jährlichen zu versteuernden Einkommen von 85.000 Euro und Ersparnissen in Höhe von 100.000 Euro. Die Zinsbindung soll zehn Jahre betragen, das Haus in möglichst 30 Jahren abbezahlt sein. In der engeren Wahl hat die Familie erstens ein Grundstück für 200.000 Euro, sie kalkuliert mit Baukosten in Höhe von 400.000 Euro für ein KfW-Effizienzhaus 40. Zweitens steht ein sanierungsbedürftiges Haus für 400.000 Euro zur Wahl, das für rund 200.000 Euro energetisch saniert werden müsste. An Kaufnebenkosten fallen 5,5 Prozent Grunderwerbsteuer sowie 1,5 Prozent Notarkosten an.
Die Familie steht nun vor der Frage, wie sie sich entscheiden soll und informiert sich zunächst umfassend über alle Fördermöglichkeiten bei der KfW sowie bei der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB HH). Da die Kosten für Haus und Grundstück im Wesentlichen gleich sind, rechnet die Familie für den Hauskauf die Kosten für den Erwerb sowie die Finanzierung durch, auch beim Hausbau geht sie diese Kosten durch. Das Ergebnis sieht dann folgendermaßen aus:
Da die Kosten für Haus und Grundstück im Wesentlichen gleich sind, rechnet die Familie für den Hauskauf die Kosten für den Erwerb sowie die Finanzierung durch, auch beim Hausbau geht sie diese Kosten durch. Das Ergebnis sieht dann folgendermaßen aus:
| Variante 1: Hauskauf | Variante 2: Hausbau | |||
| ohne Förderung (in Euro) | mit Förderung (in Euro) | ohne Förderung (in Euro) | mit Förderung (in Euro) | |
| Eigenkapital | 100.000 | 100.000 | 100,000 | 100.000 |
| Kosten Haus und Grundstück | 600.000 | 600.000 | 600.000 (200.000 Grund + 400.000 Haus) | 600.000 (200.000 Grund + 400.000 Haus) |
| Erwerbsnebenkosten (o. Makler) | 42.000 | 42.000 | 14.000 (nur für Anteil Grund) | 14.000 (nur für Anteil Grund) |
| Kreditsumme Bank (3,41 Prozent Sollzins) | 542.000 | 342.000 | 514.000 | 204.000 |
| Kreditrate Bank | 2.220 | 1.401 | 2.105 | 865 |
| KfW-Kredit 300, 1,39 Prozent Sollzins | - | - | 170.000 | |
| Kreditrate KfW 300 | - | - | 594 | |
| KfW-Kredit 308, 1,39 Prozent Sollzins | - | 125.000 | - | - |
| Kreditrate KfW 308 (nach tilgungsfreiem Anlaufjahr) | 437 | - | - | |
| IFB-Eigenheimdarlehen, 2 Prozent Sollzins, 15 Jahre Laufzeit | - | 140.000 | ||
| Kreditrate IFB-Eigenheimdarlehen (nach einem tilgungsfreien Anlaufjahr) | - | - | 821 | |
| IFB-Energiedarlehen Einzelmaßnahmen für 2 Prozent Sollzins, 15 Jahre Laufzeit | - | 75.000 | - | - |
| Kreditrate IFB-Darlehen | - | 440 | ||
| Restschuld nach 10 Jahren | 445.022 | 405.487 | 422.033 | 353.901 |
| Zinskosten | 169.362 | 133.203 | 160.612 | 105.134 |
| Zinsersparnis (gegenüber der ungeförderten Variante während der ersten Zinsbindungsfrist) | 36.159 | 55.478 |
Quelle: Biallo Baugeld-Index, eigene Berechnungen, KfW, Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB HH), Stand 7. Oktober 2024.
Im Beispielfall würde die Familie unter anderem aufgrund der niedrigeren Erwerbsnebenkosten mit dem Hausbau insgesamt weniger Zinskosten stemmen müssen, die Restschuld wäre ebenfalls nach der ersten Zinsbindungsfrist niedriger, wobei die beiden Hamburger Förderdarlehen jeweils einen Zinsbindung von 15 Jahren haben. Im Beispielfall ließe sich die Ersparnis beim Hauskauf jedoch je nach Vorgehensweise mit BAFA-Zuschüssen für die einzelnen energetischen Sanierungsmaßnahmen um mindestens 12.000 Euro erhöhen, sofern die Familie einen individuellen Sanierungsfahrplan erstellen lässt. In diesem Fall spendiert das BAFA 20 Prozent von bis zu 60.000 Euro Sanierungskosten je Kalenderjahr, andernfalls sind es 15 Prozent von bis zu 30.000 Euro.
Wichtig zu wissen: Dieses Ergebnis stellt eine Einzelfallbetrachtung für Hamburg dar, zudem sollten Sie auch beachten, dass die Anforderungen der KfW beim Programm „Wohneigentum für Familien“ an Ihren Neubau hoch sind, ebenso die Vorgaben für das neue KfW-Programm 308. Zudem sollten Sie beachten, dass sich die Bauzinsen für die Anschlussfinanzierung über die Jahre deutlich verändern können und Sie möglicherweise dann nicht mehr von stark subventionierten Zinsen profitieren können. Daher ist es ratsam, die Baufinanzierung insgesamt vorsichtig zu kalkulieren.
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Allgemein lässt sich sagen, dass die Frage „Haus sanieren oder abreißen?“ nicht vom energetischen Zustand bestimmt wird: „Eine energetische Modernisierung mit einer damit einhergehenden signifikanten Verbesserung der Energieeffizienz ist bei nahezu jedem Gebäude möglich, hier entscheidet in erster Linie der mehr oder weniger gute Erhaltungszustand der baulichen Substanz über die Sinnhaftigkeit der energetischen Modernisierungsmaßnahmen“, erläutert Baufachmann Ellinger.
Bei älteren Häusern empfiehlt es sich daher generell, einen Sachverständigen mit dem Begutachten der Bausubstanz zu beauftragen. Hilfestellung erhalten Sie beispielsweise beim Verband privater Bauherren. Dieser stellt auch dann eine gute Anlaufadresse dar, wenn Sie sich für den Hausbau entscheiden.