Verträge
Es gibt Verträge, die enden mit dem Tod des Versicherungsnehmers. Das sind sogenannte personengebundene Verträge. Dazu gehört etwa ein Bankkonto oder ein Vertrag im Fitness-Studio. Es gibt aber auch Verträge, die vererbt werden – und diese laufen im Todesfall einfach weiter und verursachen Kosten. Dazu gehören zum Beispiel ein Autoleasing-Vertrag, ein Handyvertrag und auch ein Mietvertrag. Liegen diese Verträge gebündelt vor, können sie leichter und schneller gekündigt werden.
Gesundheit
Vielleicht gibt es wichtige Informationen zu Ihrem Gesundheitszustand – dann sollten diese in den Notfallordner. Informationen, wer Ihr Hausarzt ist, an welchen Allergien Sie leiden, welche Dauermedikamente Sie einnehmen, können sinnvoll sein. Wenn Sie einen Organspendeausweis haben, sollten Sie diesen immer bei sich tragen, aber eine Kopie im Notfallordner abzuheften, schadet nicht.
Zugang: Schlüssel und Passwörter
Damit im Notfall die von Ihnen gewünschten Personen Zugang zu allem Wichtigen haben, sind meist Schlüssel und Passwörter nötig.
Schlüssel: Wenn Vertrauenspersonen Zugang zu Ihrem Leben erhalten sollen, benötigen Sie Schlüssel: Haustürschlüssel, Briefkastenschlüssel, Garagenschlüssel, Schlüssel für eine Ferienwohnung, ein Büro, eine Schreibtischschublade oder ein Bankschließfach. Im Notfallordner können Sie einen Hinweis hinterlegen, wo diese Schlüssel zu finden sind.
Digitaler Nachlass und Passwörter: Ein großer Teil unseres Lebens spielt sich inzwischen digital ab – auf dem persönlichen Computer oder im Internet haben Sie vermutlich viele wichtige Informationen gespeichert. Und all diese sind über Passwörter zugänglich. Das fängt schon beim Starten des persönlichen Notebooks an – viele haben diesen mit einem Passwort verschlüsselt. Für Ihre Hinterbliebenen ist es nicht nur hilfreich, eine Liste zu erhalten, wo sie überall Online-Accounts haben – dazu gehören E-Mail Accounts, Messengerdienste wie WhatsApp oder Signal, Clouddienste, Bankkonten und Bezahlsysteme genauso wie Shopping- und Social Media-Accounts. Wichtig ist auch, wie die jeweiligen Benutzernamen und Passwörter lauten, über die Sie Zugang zu den Konten erhalten, um sie gegebenenfalls auch löschen zu können. Zumindest eine Liste der Accounts und ein Hinweis, wo Passwörter zu finden sind, gehören in den Notfallordner.
Passwörter gebündelt zu speichern, ist eine knifflige Sache. Es gibt dazu digitale Passwort-Managerprogramme (zum Beispiel KeePass), mit denen Sie Ihre Passwörter auf Ihrem Rechner archivieren können und die hochverschlüsselt sind und als sicher gelten. Dann gibt es jedoch immer noch ein sogenanntes Master-Passwort – das zentrale Passwort, mit dem Sie Zugriff auf Ihre digitale Passwort-Ablage erhalten – für das Sie sich einen guten Ablageort überlegen müssen. Denn wenn jemand Zugriff auf dieses Passwort erhält, hat er damit auch gleich Zugriff auf all Ihre Daten. Ein Bankschließfach als Hinterlegungsort wäre zum Beispiel ein sicherer Ort oder auch ein privater Safe.
Alternativ zum digitalen Speichern schreiben Sie alle Passwörter auf ein Blatt Papier und bewahren Sie dieses sicher auf. Hierfür bietet sich ebenso ein Bankschließfach oder ein persönlicher Safe an. Doch Achtung: Auch für diesen Safe müssen Sie sicherstellen, dass Vertrauenspersonen im Notfall Zugang haben. Sie sehen schon – an irgendeiner Stelle im Notfallsystem ist einfach Vertrauen gefragt: Eine Vertrauensperson sollte den Safe-Schlüssel erhalten oder den Zugang dazu. Der Hinweis dazu wiederum gehört – richtig! – in den Notfallordner.