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Schulden vermeiden

Überschuldung: Per Haushaltsbuch aus der Schuldenfalle raus

Annette Jäger
Autorin
Aktualisiert am: 26.01.2024

Auf einen Blick

  • Finanzielle Engpässe und gleichzeitig laufen die Kosten weiter – so sammeln sich schnell Schulden an.
  • Was Sie tun können, um nicht in die Schuldenspirale zu geraten.
  • Mit einem Haushaltsplan behalten Sie den Überblick und die Kosten lassen sich besser kontrollieren.
  • Schuldnerberatungsstellen helfen beim Schuldenabbau.
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Das erwartet Sie in diesem Artikel

  1. Überschuldung: Wie gerät man in die Schuldenfalle?
  2. Schulden vermeiden: Zum richtigen Zeitpunkt sparen
  3. Bei Schulden: Kredit aufnehmen als Lösung?
  4. Haushaltsbuch sorgt für finanziellen Überblick
  5. Spartipps gegen die Schuldenfalle
  6. Was tun, wenn das Konto überzogen ist?
  7. Schufa und Schulden
  8. Schuldnerberatung bietet Hilfe
  9. Wie geraten junge Leute in die Schuldenfalle?

Die finanzielle Situation vieler Menschen ist derzeit gerade nicht rosig. Inflation, gestiegene Energiekosten und die allgemeine Kostensteigerung belasten finanziell. Die monatlichen Ausgaben sind dadurch in vielen Bereichen gestiegen. Zudem sind oftmals die Rücklagen aufgebraucht, da sie schon während der Corona-Pandemie angezapft werden mussten. Wenn Verbraucher und Verbraucherinnen jetzt versäumen, ihre Ausgaben ihren finanziellen Mitteln anzupassen, steigt die Gefahr der privaten Überschuldung.

 

Überschuldung: Wie gerät man in die Schuldenfalle?

Gestiegene Kosten in vielen Bereichen sind das eine – doch einer der Hauptgründe für eine Überschuldung ist meist eine unwirtschaftliche Haushaltsführung. Unangemessenes Konsumverhalten ist oft der schleichende Einstieg in die Verschuldung. Jeder hat ein bestimmtes Budget, mit dem er monatlich auskommen muss – es muss eingeteilt werden, um feste Kosten wie Miete, Nebenkosten und notwendige Versicherungsbeiträge zu bestreiten. Nach Abzug aller Fixkosten bleibt ein Teil vom Budget übrig, von dem Ausgaben für Lebensmittel, Körperpflege, Kleidung, Freizeit und vieles mehr zu bestreiten sind. Im Idealfall kann man einen kleinen Teil des Budgets zur Seite legen, um Rücklagen für Unvorhergesehenes zu bilden, etwa eine Reparatur.

Doch oft übersteigen die Ausgaben die Einnahmen, Menschen leben über ihre Verhältnisse, jeden Monat ist das Konto überzogen. Wer so lebt, ist längst verschuldet, oft ohne sich dessen bewusst zu sein. Wenn Sie die Gefahren einer Überschuldung  kennen, können Sie ihnen ausweichen. Ein paar Tricks gibt es, wie Sie Ihr Geld vernünftig einteilen und sich trotzdem etwas leisten können, ohne Schulden zu machen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Schulden vermeiden und wie Sie diese wieder loswerden, wenn sie da sind.

 

Schulden vermeiden: Zum richtigen Zeitpunkt sparen

Wann ist der richtige Zeitpunkt, Sparmaßnahmen zu ergreifen, sprich: In eine kleinere Wohnung umzuziehen, das Auto zu verkaufen, das Fitnessstudio zu kündigen? Die wenig befriedigende Antwort lautet: Es ist eine individuelle Entscheidung. Sie hängt vor allem auch davon ab, wie viel Erspartes Sie haben, und ob Sie bereit sind, es einzusetzen, um die Kosten des täglichen Lebens zu decken.

Besser keine Rücklagen anzapfen

Tatsächlich kommt es darauf an, wofür das Gesparte eigentlich vorgesehen ist. Ist es für eine große Reise gedacht, können Sie vielleicht auf diese verzichten und das Geld verwenden, um finanzielle Engpässe zu überbrücken. Wenn das Geld allerdings Ihre eiserne Reserve ist, falls das Auto oder die Waschmaschine ersetzt werden muss oder es gar Teil Ihrer Altersvorsorge ist, kann es gefährlich werden, die Rücklage anzuzapfen. Das Geld fehlt Ihnen dann an anderer Stelle, Sie verlagern die Geldknappheit nur in die Zukunft.

Investitionen tätigen zur Erschließung neuen Einkommens kann sinnvoll sein

Eine Faustregel gibt es aber doch beim Thema Sparen: Keine Schulden für die übliche Lebenshaltung oder den Konsum zu machen, soweit diese Anschaffungen nicht weiteres Einkommen erschließen oder künftige Ausgaben reduzieren. Das heißt: Eine Investition zu tätigen, die die Ausübung eines neuen oder besseren Jobs ermöglicht, kann durchaus eine sinnvolle Investition sein. Alles andere ist riskant, denn wer finanziell knapp aufgestellt ist, hat kaum Chancen, Schulden wieder zu decken und macht eher zusätzlich neue Schulden. Bevor Sie also Schulden machen, sollten Sie rechtzeitig Kosten herunterschrauben. In fast allen Haushalten finden sich Positionen, an denen sich sparen lässt, ohne dass es allzu sehr schmerzt.

 

Bei Schulden: Kredit aufnehmen als Lösung?

So manch einer mag auf die Idee kommen, einen Kredit aufzunehmen, um eine vermeintlich vorübergehende Finanzlücke zu schließen. Mal abgesehen davon, dass sich kaum eine Bank finden lässt, die einem finanziell knapp aufgestellten Kunden einen Kredit gewährt, ist es keine gute Idee, drohende Schulden mit neuen Schulden zu decken. So treten Sie eher eine Schuldenspirale los, denn die Kredittilgung samt Zinsen kostet ja zusätzliches Geld und woher soll dies kommen, wenn die Einnahmen fehlen?

Im Internet bieten Finanzdienstleister „Sofort-Hilfe“ bei Verschuldung an. Aber aufgepasst – meistens werden Kunden hier noch mehr Geld los, denn die kommerziellen Schuldenregulierer und vermeintlichen Kreditvermittler (Stichwort:„Kredit ohne Schufa“) wollen für ihre Dienste natürlich bezahlt werden – und das oft mit hohen Gebühren.

 

Haushaltsbuch sorgt für finanziellen Überblick

Wenn Sie Schulden vermeiden möchten, sollten Sie sich mit einem Haushaltsplan erst mal einen finanziellen Überblick über Ihre finanzielle Situation verschaffen. Kassensturz ist angesagt: Ausgaben und Einnahmen sind gegenüberzustellen – nur so lassen sich überflüssige Ausgaben aufdecken und es zeigt sich, wo Sparpotenzial besteht.

Haushaltsbuch führen: Wie geht das?

So gehen Sie vor: Es gibt Vordrucke für einen Haushaltsplan im Internet, die Sie sich herunterladen und ausfüllen können (zum Beispiel www.meine-schulden.de). Wenn Sie sich ständige Eintragungen in ein Haushaltsbuch ersparen wollen, stehen Ihnen auch spezielle Budget- oder Haushaltsbuch-Apps zur Verfügung.

Wichtig ist, zuerst alle Einnahmen aufzulisten – auch nur einmal jährlich anfallende Einnahmen sind zu berücksichtigen. Davon sind die festen Ausgaben abzuziehen: Ausgaben für Miete und Nebenkosten, für Versicherungen, Beiträge für eine private Altersvorsorge, Unterhaltszahlungen, Telefongebühren – also alles, was regelmäßig anfällt. Die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben ergibt das Budget, das jeden Monat bleibt, um

  • Lebensmittel
  • Tanken
  • Öffentliche Verkehrsmittel
  • Kleidung
  • Kosmetik
  • Freizeit
  • Reisen
  • Reparaturen

und vieles mehr zu finanzieren. Es lohnt sich, beide Posten genau unter die Lupe zu nehmen: Welche festen Ausgaben lassen sich reduzieren? Und wie lässt sich das monatliche Budget für die Haushaltsführung vergrößern? Es rechnet sich, einen Monat lang oder am besten auch länger, alle Kassenzettel zu sammeln, um einen Überblick zu erhalten, wofür Sie Geld im Alltag ausgeben.

 

Spartipps gegen die Schuldenfalle

Nur, wenn Sie nachvollziehen können, wofür Sie Geld ausgeben, erkennen Sie, wo Sparpotenzial ist. Vielleicht staunen Sie, wie viel Geld Sie für Sonntagseinkäufe an der Tankstelle ausgeben. Oder wie viel Sie monatlich in Restaurantbesuche investieren. An dieser Schraube lässt sich dann drehen und so manche Ausgabe lässt sich streichen. 

So optimieren Sie Ihre  Ausgaben

Andererseits gibt es natürlich auch Ausgaben, die sich nicht vermeiden lassen. Aber Sie können diese zumindest optimieren.

Wohnen
Die Mietkosten machen meist einen sehr großen Anteil bei den festen Ausgaben aus. Der Umzug in eine kleinere Wohnung kann eine Überlegung sein. Allerdings ist angesichts des deutschlandweit sehr teuren Mietmarkts nicht garantiert, dass der Umzug in eine kleinere Wohnung auch eine Reduzierung der Mietkosten mit sich bringt. Möglicherweise lässt sich aber ein Zimmer untervermieten? Sie als Mieter oder Mieterin haben einen Anspruch auf teilweise Untervermietung, soweit diese als „berechtigtes Interesse nach Vertragsschluss“ zu werten ist. Die Lebenshaltungskosten zu verringern, ist solch ein anerkannter und plausibler Grund. Nur bei erheblichen Bedenken kann der Vermieter Einspruch erheben.

Strom
Der Wechsel zu einem günstigeren Stromanbieter kann eine Einsparung bringen, langfristig ist das jedoch oft nicht der Fall. Neukunden profitieren zwar von günstigen Angeboten oder Wechselprämien, nach Ablauf eines Jahres steigen die Kosten jedoch meist. Mehr Strom-Sparpotenzial steckt oft im eigenen Verhalten: Lampen auf LED-Beleuchtung umstellen, Wäsche auf dem Ständer trocknen statt im Trockner, Geräte (zum Beispiel Computer, Drucker) ausschalten, wenn sie nicht in Betrieb sind.

Versicherungen

Es gibt wichtige Versicherungen, die Sie keinesfalls kündigen sollten. Daneben gibt es jedoch definitiv überflüssige Policen, die Sie abstoßen können. Dazu gehört eine Handyversicherung, die meist so viele Leistungsausschlüsse enthält, dass sie im Schadensfall nur selten Geld gewährt. Auch eine Reisegepäckversicherung ist verzichtbar, in vielen Fällen auch eine Brillenversicherung. Wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung hat, kann auf eine Unfallversicherung verzichten. Auch eine Insassen-Unfallversicherung im Rahmen der Autoversicherung ist überflüssig. Ebenfalls ist eine private Krankenzusatzversicherung, die zum Beispiel bei stationärem Aufenthalt, bei Heilpraktikerbesuchen oder beim Brillenkauf Zusatzleistungen bietet, verzichtbar.

Abonnements

Ausgaben für Streamingdienste aller Art, von von Netflix über Amazon bis Disney und Co., summieren sich im Monat und sind womöglich verzichtbar oder lassen sich zumindest reduzieren.

Telekommunikation

Meist haben Verbraucher 24-Monats-Verträge abgeschlossen, aus denen sie bei Erstverträgen nicht aussteigen können. Aber eine Überprüfung der Ausgaben lohnt sich, damit Sie den nächsten Kündigungstermin nicht verpassen und sich einen günstigeren Tarif suchen.

Altersvorsorge

Bei manchen privaten Altersvorsorgeverträgen lassen sich Beiträge für einen gewissen Zeitraum aussetzen. Ob das möglich ist, sollten Sie beim jeweiligen Anbieter erfragen. Und natürlich sollten Sie vorher gut abwägen, ob das auch sinnvoll ist. Denn weniger Beiträge bedeuten auch eine künftig reduzierte Altersversorgung.

Tägliches Leben

Es sind nur kleine Posten, aber in Summe machen sie einen Unterschied. Essen mit zur Arbeit nehmen, anstatt täglich etwas kaufen oder Essen gehen. Einkauf von Lebensmitteln vorausplanen und so den schnellen, aber teuren Einkauf im Supermarkt an der Ecke oder an der Tankstelle vermeiden. Discounter oder auch der Einkauf auf dem Wochenmarkt sind meist günstiger.

An diesen Ausgaben kommen Sie nicht vorbei

Wohnen und Energie: Mit der Miete und der Begleichung der Nebenkosten wie Strom und Heizung sollte niemand in Rückstand geraten. Auf das Wohlwollen des Vermieters können Sie nicht zählen. Wer in einen Engpass gerät und die Miete nicht mehr zahlen kann, sollte sofort das Gespräch mit dem Vermieter suchen. Vielleicht lässt sich eine Einigung über eine Ratenzahlung erzielen. Allerdings verschieben sich damit die Zahlungen in die Zukunft, erlassen wird der Vermieter die Zahlung nicht. Der Vermieter ist auch nicht verpflichtet, auf eine solche Vereinbarung einzugehen!

Telefon und Internet: Diese Kosten lassen sich möglicherweise reduzieren, aber Sie sollten beides nicht kündigen. Es sind essentielle Kommunikationsmittel.

Unterhaltszahlungen: Auch diese können Sie nicht streichen, Sie sind zur Zahlung verpflichtet.

Versicherungen: Die private Haftpflichtversicherung, eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder auch eine Kapitallebensversicherung sollten Versicherte keinesfalls kündigen. Die ersten beiden Versicherungen sind existenzsichernd, falls es zu einem Schaden kommt. Die Kapitallebensversicherung ist Risikoabsicherung und Sparplan zugleich. Wenn diese vor Ablauf der Laufzeit gekündigt wird, haben Sie als Kunde oder Kundin große finanzielle Nachteile. Wer Probleme hat, die Beiträge zu begleichen, sollte das Gespräch mit dem Anbieter suchen. Manchmal gibt es die Möglichkeit, Beiträge eine Zeit lang auszusetzen (Beitragsfreistellung oder Vertrag ruhen lassen).

Wichtig zu wissen: Eine Versicherung kündigen und später, wenn Sie wieder mehr Geld zur Verfügung haben, wieder neu abschließen? Das klingt zunächst nach einer guten Strategie, sollten Sie aber mit Vorsicht handhaben. Wer eine Versicherung kündigt, deren Beitragszahlung abhängig ist vom Alter und vom Gesundheitszustand, muss damit rechnen, dass Ihnen eine neue Police zu einem späteren Zeitpunkt gar nicht mehr gewährt wird, weil Sie inzwischen Vorerkrankungen entwickelt haben, die bei der Risikoberechnung berücksichtigt werden. Oder aber Sie erhalten die Police nur zu deutlich höheren Beiträgen, auch weil Sie inzwischen älter geworden sind. Das betrifft zum Beispiel die Berufsunfähigkeitsversicherung, die Risikolebensversicherung und private Krankenzusatzversicherungen.

 

Was tun, wenn das Konto überzogen ist?

Die laufenden Kosten übersteigen die Einnahmen, die Rücklagen sind aufgebraucht und der Dispokredit wird jeden Monat genutzt – das müssen Verbraucher jetzt wissen und beachten:

Mietrückstand vermeiden

Wer einen Monat und einen Cent mit der Miete des darauffolgenden Monats im Rückstand ist, riskiert die fristlose Kündigung. Dazu sollten Mieter es keinesfalls kommen lassen. Eine Räumungsklage droht und Sie landen schneller auf der Straße, als Sie denken. Denn in einer prekären Finanzsituation eine neue Wohnung zu finden, ist nahezu aussichtslos. Es gibt noch eine sogenannte „Heilungschance“, mit der sich die fristlose Kündigung aus der Welt schaffen lässt: Wenn der Mieter bis zwei Monate nach Eingang der Räumungsklage die volle ausstehende Miete bezahlt, gilt die fristlose Kündigung als aufgehoben. Das darf er sich aber nur einmal innerhalb von zwei Jahren erlauben. Bevor Sie als Mieter mit der Miete in Rückstand geraten, sollten Sie alle Arten von Unterstützung in Anspruch nehmen. Beim Sozialamt lässt sich Wohngeld beantragen. Selbstständige, die kein Arbeitslosengeld erhalten, oder Angestellte, die unterhalb der Grundsicherung verdienen, können finanzielle Hilfen beantragen, Anlaufstelle sind die Jobcenter. Möglicherweise können auch Freunde oder die Familie ein zinsloses Darlehen gewähren.

Kreditraten aussetzen

Wer einen Kredit tilgt, kann möglicherweise die Raten nicht mehr bezahlen. Wenn das bei Ihnen der Fall ist, sollten Sie das Gespräch mit Ihrer Bank suchen. In manchen Darlehensverträgen können Kreditnehmer in einem bestimmten Umfang Raten im Notfall aussetzen, sodass sich der Gesamtkreditbetrag und die Laufzeit entsprechend verlängern. Ist die Bank nicht bereit, auf Sie zuzugehen, wird sie die ausstehenden Raten anmahnen und Ihnen bei einem bestimmten Zahlungsrückstand – in der Regel zwei offene Monatsraten – den gesamten Kredit kündigen und damit fällig stellen. Die Bank wird den Fall dann an eine Inkassoabteilung weitergeben. Ab da kommt es auf Gläubiger und Schuldner an, wie die offenen Raten beglichen werden. Sie als Schuldner sollten auf jeden Fall das Gespräch mit der Bank suchen, um zu einer Einigung zu gelangen und gegebenenfalls ist das der richtige Moment, um eine Schuldnerberatungsstelle aufsuchen.

Kontopfändung vorbeugen

Schulden können zu einer Kontopfändung führen: Der Gläubiger, zum Beispiel das Finanzamt, kann sie als Mittel der Zwangsvollstreckung anwenden, um Schulden einzutreiben. Der Schuldner wird darüber informiert und eine Pfändung ist auch nur zulässig, wenn der Gläubiger einen Pfändungsantrag stellt und wenn er einen Vollstreckungstitel besitzt, der auch dem Schuldner zugestellt wird.

  • Vollstreckungstitel: Ein Vollstreckungstitel ist eine Urkunde, die das Bestehen eines bestimmten Anspruchs bestätigt. Ein Titel ist zum Beispiel ein Gerichtsurteil, Zahlungsbescheide von Ämtern oder es gibt auch Titel, Vollstreckungsbescheide, die aus einem gerichtlichen Mahnverfahren hervorgegangen sind.

Für den Kontoinhaber ist die Kontopfändung extrem unangenehm. Sie haben dann keinen Zugriff mehr auf Ihr Konto, können weder Bargeld am Automaten abheben, noch eine Überweisung tätigen.

Das Pfändungsschutzkonto (P-Konto)

Damit bei einer Kontopfändung das Existenzminimum geschützt ist, sollten Sie bei Ihrer Bank beantragen, dass Ihr Girokonto in ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto) umgewandelt wird. Das muss die Bank auf Antrag innerhalb von vier Werktagen umsetzen. Dieses spezielle Konto erlaubt Ihnen Zugriff auf Ihr Konto, auch wenn es gepfändet wird. Beim Pfändungsschutzkonto sind Zahlungseingänge von 1.410 je Kalendermonat automatisch geschützt (gültig bis 31. Juli 2024).

Tatsächlich ist der Begriff Pfändungsschutzkonto irreführend, denn natürlich wird trotzdem gepfändet. Aber ein Freibetrag von 1.410 Euro Euro im Monat plus weitere Freibeträge für zum Beispiel den Ehepartner (527,76 Euro im Monat) und Kinder (je Kind 294,02 Euro im Monat) bleiben unangetastet. Sie haben weiter Zugriff darauf und können bis zum Erreichen des Freibetrags über Ihr Geld verfügen. Auch Sozialleistungen sind auf dem P-Konto geschützt und weitere Beträge wie Kindergeld oder Pflegegeld. Wichtig ist, dass für alle zu schützenden Geldbeträge, die über den Grundfreibetrag hinausgehen – also auch die Unterhaltspflichten – eine Bescheinigung vorgelegt werden muss. Solche Bescheinigungen können Arbeitgeber, Sozialleistungsträger, Familienkassen, Rechtsanwälte, Steuerberater und die anerkannten Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatungsstellen ausstellen. Sogar wenn bereits gepfändet wird, kann das Konto noch auf ein P Konto umgestellt werden. Hat ein Ehepaar ein gemeinsames Konto, muss es vor der Umwandlung in ein Pfändungsschutzkonto auf einen Namen umgeschrieben werden.

Auch für Personen mit wenig finanziellem Spielraum gibt es weiterhin noch mehr als kostenlose Girokonten, wie eine Auswertung von biallo.de ergab. Für die Umstellung auf ein P Konto darf die Bank keine Gebühren erheben. Ein bereits überzogenes Konto in ein Pfändungsschutzkonto umzuwandeln, ist theoretisch möglich, jedoch kaum sinnvoll. Denn der Kontoschutz funktioniert nur für Guthaben. Minusbeträge dürfen verrechnet werden, sobald ein Geldeingang vorliegt. Deshalb sollte der Bankkunde sein P Konto grundsätzlich auch nicht überziehen.

Hinweis: Die Eröffnung eines P Kontos zieht einen Schufa-Eintrag nach sich. Allerdings werden die dazu gespeicherten Daten nur anderen Banken auf Anfrage übermittelt. Bei Anfragen zur Kreditwürdigkeit, etwa von Händlern, wird nicht über das P Konto informiert.

Pfändungsschutzkonto-Freibeträge: Diese Beträge werden nicht gepfändet

Grundbetrag

1.410 Euro Euro

zusätzlicher Freibetrag bei Unterhaltspflicht für eine weitere Person

527,76  Euro Euro

jeweils zusätzlicher Freibetrag bei Unterhaltspflicht für die zweite bis fünfte Person

294,02 Euro

Quelle: https://www.bmj.de/DE/themen/wirtschaft_finanzen/zwangsvollstreckung/pfaendungsschutzkonto/pfaendungsschutzkonto_node.html; Stand Januar 2024.

Dispokredit und Überziehungszinsen

Wenn das Geld knapp ist, ist die Verlockung groß, einfach das Konto zu überziehen. Doch aufgepasst, das kann richtig teuer werden.

Überziehungszinsen

Das Konto zu überziehen, ist nicht kostenlos. Je nach Bank fallen dafür zwischen fast sieben und sogar über 15 Prozent an Überziehungszinsen an. Beispiel: Gilt ein Überziehungszinssatz von 13 Prozent, dann sind das bei 1.000 Euro für das gesamte Jahr 130 Euro Zinsen, pro Monat 10,83 Euro. Kann der Kunde sein Konto nicht im nächsten Monat wieder ausgleichen, zieht er die Kosten Monat für Monat mit und sie summieren sich.

Dispokredit

Gewährt die Bank einen Dispokredit, darf der Kontoinhaber das Konto bis zu einer vereinbarten Summe überziehen, zu einem etwas günstigeren Zinssatz als der Überziehungszins. Für einen Dispokredit, oft auch als Kontokorrentkreditbezeichnet, fallen durchschnittlich zwölf Prozent Zinsen an. Bei 1.000 Euro sind das bei einem Dispo-Zinssatz von zwölf Prozent 120 Euro Zinsen im Jahr, rund zehn Euro pro Monat. Ein Dispokredit ist also eine sehr teure Kreditart. Wer den Dispo dann auch noch überzieht, zahlt auf die darüber hinausgehende Summe wieder die noch teureren Überziehungszinsen.

Fazit: Das Konto zu überziehen – sei es über Überziehungszinsen oder einen Dispokredit – verschafft nur kurzzeitig den Eindruck, wieder liquide zu sein. Doch de facto ist das Geld nicht vorhanden, das man ausgibt. Wer in naher Zukunft keine Möglichkeit hat, die Lücke auf dem Konto auszugleichen, sollte die Finger davon lassen.

 

Schufa und Schulden

Eines ist gewiss: Wer eine Rechnung nicht rechtzeitig bezahlt oder seinen Ratenzahlungen nicht nachkommt, kann nicht auf Gnade, Mitleid oder Kulanz seiner Gläubiger hoffen. Telefonanbieter sind zum Beispiel bekannt dafür, sofort Inkassobüros einzuschalten und Gebühren auf den Rechnungsbetrag zu schlagen. Solche Zahlungsforderungen verjähren nicht – auf einen kulanten Vergleich können Sie nicht hoffen. Rechnungen nicht zu bezahlen, hat ernste Konsequenzen, die sich langfristig auf das ganze Leben auswirken können. Das Schreckgespenst heißt vor allem Schufa-Eintrag.

Schufa-Eintrag und die Folgen

Jeder ist mit der Schufa schon mal in Berührung gekommen: Bei jeder Kreditanfrage, jedem abgeschlossenen Leasingvertrag, bei Girokontoeröffnungen oder Registrierungen bei Versandhändlern greift die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung Daten ab. Aus diesen Daten ermittelt sie, wie zuverlässig Verbraucher ihre Rechnungen bezahlen und wie kreditwürdig sie sind. Diese Einschätzung wiederum stellt sie den Unternehmen zur Verfügung, die der Schutzgemeinschaft angehören. Die Schufa sammelt positive wie negative Einträge. Daraus ermittelt sie einen sogenannten Score – einen Wahrscheinlichkeitswert, der aussagen soll, wie groß die Kreditwürdigkeit ist. Bei der Schufa wird auch gemeldet, wenn zum Beispiel jemand nach zwei Mahnungen seine Rechnung immer noch nicht bezahlt hat. Negative Einträge wirken sich langfristig nachteilig aus: Verbraucher erhalten dann den nächsten Kredit nur zu schlechten Konditionen oder die Bank verweigert ihn gänzlich. Vielleicht sagt auch der Vermieter der ersehnten neuen Wohnung ab, weil er eine Schufa-Auskunft eingeholt hat und nicht mehr davon überzeugt ist, dass der Mieter zuverlässig bezahlt. Bevor es zu einem Eintrag bei der Schufa kommt, muss der Gläubiger seinen Schuldner darüber informieren.

 

Schuldnerberatung bietet Hilfe

Wenn bei Ihnen das Gefühl aufkommt, dass Ihnen die Finanzen über den Kopf wachsen, Ihnen der Überblick verloren geht oder wenn Sie vielleicht auch schon erste Schulden gemacht haben, dann ist es an der Zeit, sich Hilfe zu holen. Einen ersten Überblick gibt die Website der Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung e.V. (BAG-SB). Dort erhalten Betroffene Tipps und Informationen, wo sie Hilfe erhalten, welche Schritte sie selbst unternehmen können und was es zu beachten gibt.

Schuldnerberatung kostenlos: Schuldnerberatungsstelle finden

Es gibt staatlich geförderte Stellen, die eine kostenlose Schuldenberatung anbieten. Die Wartezeiten sind regional sehr unterschiedlich, aber teilweise müssen Betroffene lange auf einen Termin warten. In den kurzfristigen Notfallsprechstunden gibt es jedoch immer schnell einen Termin, um nur die wichtigsten Dinge zu regeln: Die Wohnung zu erhalten, die Stromversorgung sicher zu stellen. Wer tatsächlich die Schulden dauerhaft los werden möchte, muss dann auf die Warteliste. Erster Anlaufpunkt, um eine kostenlose Schuldnerberatungsstelle in der Nähe zu finden, ist die Kommune oder die Stadt. Häufig bieten Sozialämter eine Beratung an oder können eine Adresse vermitteln. Auch Wohlfahrtsverbände wie die Caritas oder die Arbeiterwohlfahrt (AWO) bieten Beratungen an. Eine Adressliste mit Beratungsstellen findet sich unter www.meine-schulden.de. Dieses Verzeichnis enthält Adressen aller anerkannten Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen in Deutschland. Für den Nutzer ist es unerlässlich, zu fragen, ob Kosten anfallen oder nicht, bevor es zu einer Beratung kommt.

Wie arbeiten Schuldnerberatungsstellen?

Die kostenlosen Schuldnerberatungsstellen unerscheiden sich erheblich. Einige sind auf die Beratung bestimmter Personenkreise spezialisiert, etwa Empfänger von Bürgergeld, Selbstständige oder Ratsuchende mit Immobilienbesitz. Andere unterstützen bei der Schuldenregulierung oder Insolvenzantragstellung, nehmen aber weniger die gesamte Lebenssituation des Schuldners und die Ursache der Schulden in den Fokus.

Was leistet eine gute Schuldnerberatung?

  • Überblick über die finanzielle Situation des Schuldners verschaffen.
  • Unterstützung bieten, Einkommen und Ausgaben deckungsgleich zu gestalten.
  • Forderungen überprüfen und bei Widersprüchen gegen unrechtmäßige Inkassoschreiben oder Kostenaufstellungen unterstützen.
  • Staatliche finanzielle Hilfen prüfen, zum Beispiel Wohngeld.
  • Unterstützung bei der Verhandlung mit Gläubigern, um eine Einigung zur Schuldenregulierung zu erzielen.
  • Einleitung eines Privatinsolvenzverfahrens, wenn es angebracht ist.

Hinweis: Wer eine Schuldnerberatungsstelle aufsucht, sollte bestenfalls alle Unterlagen – sortiert nach Datum – mitbringen: Zahlungsaufforderungen, Mahnbescheide, Vollstreckungsbescheide, Pfändungsbeschlüsse, Ratenkredit-, Leasing-, Kauf- und Bürgschaftsverträge.

Eine Insolvenz ist für Privatpersonen nicht immer die beste Lösung. Eine gute Beratungskraft klärt auf, versucht auch alternative Wege als eine Privatinsolvenz in Betracht zu ziehen und Geldquellen wie staatliche Zuschüsse oder Stiftungsgelder anzuzapfen. Sie wird immer eine individuelle, langfristige und tragfähige Lösung anbieten.

Gewerbliche Schuldnerberatung – seriös?

Es gibt leider zahlreiche unseriöse Beratungsstellen, die schnelle Schuldenfreiheit versprechen, dafür aber viel Geld verlangen und nicht besser qualifiziert sind als kostenlose Beratungsstellen. Betroffene sollten sich genau über die Kosten und den Verlauf der Beratung informieren, bevor sie einen Beratungsvertrag unterschreiben.

 

Wie geraten junge Leute in die Schuldenfalle?

Die Mittel junger Menschen sind begrenzt: Azubis erhalten ein Ausbildungsgehalt, möglicherweise auch noch Kindergeld, das sie sich monatlich einteilen müssen. Studenten bekommen Unterhalt von den Eltern oder Bafög, können vielleicht auf Verdienst aus einem Studentenjob zurückgreifen und erhalten Kindergeld . Wer als junger Erwachsener sein erstes eigenes Gehalt verdient, hat zwar schon etwas mehr auf dem Konto, muss sich aber auch dieses Geld einteilen um Miete, Nebenkosten und den ein oder anderen Versicherungsbeitrag zu bestreiten.

Heutzutage geraten immer mehr junge Menschen in eine Schuldenspirale. Ratenkauf, Dispokredite und lockende Einsteigerangebote machen den Konsum leicht. Kaufe jetzt – zahle später! – nach dieser Devise wird Shoppen leicht gemacht. Wenn das Geld mal nicht reicht, gewährt die Bank einen großzügigen Dispokredit. Doch dieses Verhalten birgt Gefahren – oftmals verliert man den Überblick, wo man überall auf Pump gekauft hat. So landen auch junge Leute durch unangemessenes Konsumverhalten schnell in einer Schuldenspirale, plötzlich reicht das Geld für die Miete nicht mehr. Den richtigen Umgang mit Geldmuss man lernen, um eine frühe Verschuldung zu vermeiden.

Richtiger Umgang mit Geld: Was kann ich mir leisten?

Vor jeder Anschaffung sollte immer die Frage stehen: Kann ich mir das leisten? Ein Konto im Plus zu haben, ist noch nicht wirklich ein Indikator dafür, dass man sich die Hose vom Designerlabel leisten kann. Wenn zwei Wochen später dann das Geld fehlt, um die monatliche Gebühr im Fitness-Studio zu bezahlen oder die Stromrechnung und die Miete, weiß man, dass man sich die Hose eigentlich nicht hätte leisten können. Eine belastbare Antwort auf die Frage liefert auch hier wieder nur das Haushaltsbuch. Es hilft dabei, sich einen Überblick zu verschaffen, was man an Einnahmen hat und wie viel man davon für Kleidung, Cafés, Handys und Kinobesuche und Clubnights ausgeben kann.

Wenn das Geld nicht reicht

Wenn das Geld einfach nicht ausreicht, um alle Ausgaben im Monat zu decken, kann das daran liegen, dass der Lebensstil nicht zum monatlichen Budget passt. Es kann aber auch daran liegen, dass Sie wirklich zu wenig Geld zur Verfügung haben, um sich Ihr Leben zu finanzieren. Dann sollten Sie abklopfen, ob Sie alle Zuschussmöglichkeiten und Kostenreduzierungen ausgeschöpft haben. Junge Erwachsene haben zum Beispiel diese Möglichkeiten:

So behalten junge Leute ihre Fianzen im Griff

Beherzigen Sie die folgenden Tipps, können Sie Ihre Finanzen unter Kontrolle halten:

  • Überblick: Alle monatlichen Einnahmen und Ausgaben auflisten 
  • Realität: Nicht mehr Geld ausgeben, als man hat
  • Kredit: Sich kein Geld leihen und Ratenzahlungen vermeiden
  • Sparen: Etwas für Notfälle zurücklegen
  • Wirtschaften: Sich sein Geld über den Monat hinweg einteilen
  • Konto: Das Konto nicht überziehen
  • Vergleichen: Auf versteckte Kosten achten, Preise vergleichen
  • Barzahlung: Bar anstatt mit der Girokarte zahlen

Quelle: caritas.de / biallo.de

Typische Schuldenfallen von jungen Erwachsenen

Als junger Erwachsener macht man selten ganz bewusst Schulden. Viel eher ist es ein schleichender Prozess, der einen in die Verschuldung treibt. Das sind die typischen Fallen:

Verträge

Langfristige Bindung: Alles, was einen finanziell langfristig bindet, ist mit Vorsicht zu behandeln. Manche Verträge – etwa eine private Haftpflichtversicherung, soweit man nicht mehr bei den Eltern versichert ist – sind unumgänglich und existenziell wichtig. Doch andere Verträge gehören eher in die Kategorie Luxus. Dazu zählt der Vertrag im Fitnessstudio,nicht selten haben sie lange Bindungsfristen. Wer weiß schon, ob er über zwei Jahre hinweg den Beitrag bezahlen kann? Zwischendurch zu kündigen ist meist ausgeschlossen und auch ein Umzug in eine andere Stadt ist nicht zwingend ein Grund, vorzeitig aus einem Vertrag aussteigen zu können.

Lockangebote

Oft locken Anbieter mit sehr günstigen Einsteigerpreisen, etwa bei Handyverträgen. Doch häufig ist die Vergünstigung befristet. Danach steigen die Kosten explosionsartig an. Das steht meist im Kleingedruckten solcher Verträge. Zu Lockangeboten gehören auch Versprechungen, einen bestimmten Service, zum Beispiel Streaming-Dienste, vier Wochen kostenlos testen zu können. Wenn es versäumt wurde, rechtzeitig wieder zu kündigen, verlängert sich bei manchen Anbietern der Vertrag automatisch und es entstehen Kosten.

Kleingedrucktes

Das Kleingedruckte ist mühsam zu lesen, doch dort stehen die Wahrheiten: Hat man wirklich das unbegrenzte Datenvolumen bei der Internetnutzung eingekauft oder werden Mehrkosten fällig, wenn es aufgebraucht ist und man weiter Filme streamt? Gibt es versteckte Kosten, die zum Beispiel bei der Nutzung bestimmter Dienste anfallen?

Kündigungsfrist

Jeder Vertrag lässt sich wieder kündigen, , aber es gelten Kündigungsfristen. Manche Verträge verlängern sich automatisch, wenn sie nicht rechtzeitig gekündigt werden. Am besten tragen sich junge Leute die Kündigungsfrist in den Kalender ein, um sie nicht zu versäumen. Oder noch besser: Direkt nach Vertragsabschluss oder nach Abschluss eines Probemonats für ein bestimmtes Angebot sofort "zum nächstmöglichen Zeitpunkt" kündigen, so kann man die Frist gar nicht versäumen.

Autokauf

Für viele junge Leute steht das eigene Auto ganz oben auf der Prioritätenliste. Ein Auto anzuschaffen, ist meist nicht das Problem: Entweder kauft man ein wirklich altes Auto, das günstig ist, oder aber die Autohäuser bieten gerade jungen Leute günstige Autokredite, Ratenzahlungen oder Leasing-Modelle an. Doch die laufenden Kosten sind das Problem: Egal ob Neuwagen-Finanzierung oder Gebrauchtwagenkauf – zusätzliche Ausgaben für die Kfz-Versicherung fallen an, die gerade für junge Leute sehr teuer ist. Es kommen Steuern hinzu, Ausgaben für TÜV und Reparaturen. Auch Benzin kostet und Wartungsarbeiten sowie Winter- beziehungsweise Sommerreifen.

Rechnungen bezahlen

Jeder kennt das: Das Ausbildungsgehalt, der Elternunterhalt, das Bafög, füllen monatlich das Konto, doch manche Rechnung wird schon vorher abgebucht, wenn auf dem Konto noch Flaute herrscht. Das ist oft dann der Fall, wenn junge Leute gerade erst die Ausbildung beginnen und der Azubi auf die erste Zahlung wartet oder wenn jemand den ersten Job begonnen hat und auf das erste Gehalt wartet. In diesem Fall sollten Betroffene nicht einfach hinnehmen, dass das Konto überzogen wird oder eine Rechnung nicht abgebucht werden kann und gleich Mahnkosten anfallen. Lieber spricht derjenige direkt mit den Gläubigern im Vorfeld und versucht zu vereinbaren, dass eine Rechnung zu einem späteren Zeitpunkt abgebucht wird.

Über die Autorin Annette Jäger

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während meines Studiums der Neueren Geschichte in München begann ich als freie Journalistin zu arbeiten, unter anderem für die Süddeutsche Zeitung. Im Jahr 2000 kam ich zu biallo.de, damals waren Versicherungsthemen für mich Neuland, über Gesundheitspolitik las ich in der Zeitung oder bekam die Auswirkungen als Patientin zu spüren. Schnell stellte ich fest, dass der unverstellte Blick von außen durchaus von Vorteil ist bei der kritischen Aufbereitung dieser Themen. Bei Biallo schreibe ich noch immer über Versicherungen, Gesundheit und Soziales. Neuland sind diese Themen heute nicht mehr.

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